Heft: PR 2577
© Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt
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Risszeichnung / Datenblatt
Abbildung in PR: 2591
Report Nr. :

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Spezifikationen:
Volkszugehörigkeit:
Rubrik:
Technik
Unterrubrik 1:
Unterrubrik 2:
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Erstnennung in Zyklus:
32 - Das Reich Tradom
Nennungen in Zyklus:
Eintragsdatum:
-
Letzte Änderung:
16.11.2017

Quellenliste:
PR-Heft:
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Folge:

Report in PR-Heft:
Glossar in PR-Heft:
2595
Computer / Kommentar:
2575              
Lexikon I:
Lexikon II:
Lexikon III:
Atlan-Lexikon in HC:
Encyclopädia Terrania:
Silberkugel
Alias
Silberkugeln

Beschreibung - Autor: PR-Redaktion

Allgemeines
Unter einer Silberkugel versteht man zur aktuellen Handlungszeit ein absolutes Hightech-Raumschiff, dessen Möglichkeiten die der normalen Milchstraßenvölker weit übersteigen. In der Vergangenheit wurden Silberkugeln von halb vergessenen Völkern wie den Oldtimern oder Erranten benutzt; zur akuellen Handlungszeit werden sie den Terranern von ES zur Verfügung gestellt. Auch unter den veränderten Bedingungen nach dem Hyperimpedanz-Schock ermöglichen Silberkugeln hohe Überlicht-Faktoren und sogar intergalaktische Reisen. Im Extremfall können Silberkugeln sogar den Bereich der von den Querionen verwendeten »Absoluten Bewegung« erreichen; damit werden unglaubliche Geschwindigkeiten möglich.
 
Im Ruhemodus stellt sich eine Silberkugel als ein silbernes Objekt dar, das an einen übergroßen Quecksilbertropfen erinnert. Es kann die Größe einer Faust erreichen und bis zu der eines Fußballs gehen. Im Aktivmodus kann die Silberkugel bis zu 1280 Meter durchmessen, ihr Standardwert liegt jedoch meist bei rund 500 Metern. Von außen wirkt sie völlig glatt, wie poliertes Chrom. Je nach Belastung erscheint ein silbrig wirkendes Leuchten mit einem Abstand von bis zu einem Meter. Je intensiver das Leuchten, desto nebelhaft-diffuser wirken die Konturen der Sphäre; sie gleichen dann einem von innen beleuchteten Schleier.
 
Wenn der Pilot mit der Silberkugel gut vertraut ist, kann er die Innenausstattung frei formen: bis hin zu den Einrichtungsgegenständen.
 
Pilotensitz
Die Pilotensphäre einer Silberkugel hat stets einen Durchmesser von neun Metern, egal, welche Größe die Silberkugel letztlich einnimmt. Der Pilot schwebt in der Hohlkugel, deren Hülle üblicherweise transparent erscheint, tatsächlich aber nur die Außenwelt simuliert; je nach Bedarf werden alle erforderlichen Zusatzinfos eingeblendet. Die Sphäre ist von einem silbrig-grauen Dämmer erfüllt.
 
Der Pilot verschmilzt mental mit dem in die Gesamtstruktur der Silberkugel integrierten Rechnernetz. Die Steuerung ist auf eine Ein-Personen-Konfiguration ausgelegt und erfolgt mental durch Gedankenbefehle; der Vergleich mit einer SERT-Haube liegt nahe. Rückmeldungen entstehen ebenfalls direkt im Bewusstsein des Piloten; die Silberkugel »spricht« aber auch mit dem jeweiligen Piloten, wenn dieser es wünscht.
 


Quellen: Glossareintrag in PR 2595
Beschreibung 2 - Autor: Perrypedia

Bei einer Silberkugel handelt es sich um ein fortschrittliches Transportmittel für Personen.
 
Allgemeines
Es wurde sowohl von den Erranten als auch den Oldtimern verwendet und ist mit der Technik der Qevayaan kompatibel.
Es existiert noch eine ähnliche Technologie, die Phasenkugel genannt wird. Sie ist nicht so leistungsfähig wie eine Silberkugel, aber dafür nahezu unbeeinflusst von der erhöhten Hyperimpedanz. (PR 2226)
 
Beschreibung
Aussehen
In inaktivem Zustand sieht die Silberkugel aus wie eine silbrig-spiegelnde Kugel von 30 cm Durchmesser. Wenn sie aktiviert wird, bläht sie sich bis auf etwa fünf Meter Größe auf.
Die Silberkugeln, die im Jahre 1463 NGZ in einer Maschinenhalle unterhalb der der Stardust-Felsennadel auf dem Planeten Aveda im Stardust-System gefunden wurden, hatten im Ruhezustand einen Durchmesser von 9 Metern und konnten im Aktivmodus bis zu einer Größe von 1280 Metern vergrößert werden. (PR 2560, PR 2577)
 
Technik
Die Silberkugel besteht offenbar aus einer konzentrischen Anordnung mehrerer SHF-Hyperfelder. Die Personen im Inneren schweben im Zentrum der Kugel und können die Umgebung wie gewohnt optisch betrachten. Eine dieser Personen pilotiert über einen paramechanischen Mechanismus in der Art eines telepathischen Kontakts die Kugel. Die Feldstruktur wird nur geöffnet, um den Passagieren das Ein- und Aussteigen zu ermöglichen. Im aktiven Zustand ist die Silberkugel als Ganzes durch eine Semi-Manifestation aus dem Normalraum entrückt. Eine Fortbewegung in Normal- und Hyperraum entsteht dadurch, dass eine der inneren Energiesphären ausgelenkt wird, woraufhin die äußere mit hypermechanischer Abstoßung reagiert. Die dabei erreichbare Geschwindigkeit wurde mit 235 millionenfacher Lichtgeschwindigkeit angegeben. Die Sublichttriebwerke sind trafitrongestützt und besitzen unter Standardbedingungen ein Beschleunigungsvermögen von 1230 Kilometern pro Sekundenquadrat. Es gibt drei redundante Hyperzapfer mit Pufferspeicherung sowie sechs Trafitron-Wandlerblöcke. Die Steuerung erfolgt dabei über Gedankenimpulse, wobei das Prinzip dem der terranischen SERT-Hauben-Technologie ähnelt, allerdings weitaus umfassender ist. Außerdem lässt sich die Steuerung auch in einen Akustikmodus umschalten. Über die Tarneinrichtung ist soviel bekannt, dass sie über eine hochgradige Antiortungswirkung mit Eigenemissionsabsorption verfügt.
 
Als Offensivbewaffnung verfügt eine Silberkugel unter anderem über 24 Trafitron-Werfer (PR 2580, S. 46). Als Sekundärbewaffnung besaßen Silberkugeln sogenannte Hyperpulsstrahler, die auf Nahdistanz bei einer Reichweite von bis zu 300.000 Kilometern wahlweise als Thermostrahler, Desintegratoren oder Paralysatoren eingesetzt werden konnten. (PR 2600, S. 60)
 
Es war aufgrund der Ausstattung möglich, die Silberkugel mittels Formenergie aus Masse-Energie-Pendlern genau nach den persönlichen Vorstellungen zu gestalten.
 
Besonderheiten
Es ist mit der Silberkugel möglich, quasi unsichtbar und untastbar Licht und Materie zu durchqueren. Ebenso ist es möglich, mit ihr im Hyperraum eine stationäre Position einzunehmen.
Man kann mit einer Silberkugel in einen Hyperkokon eindringen, allerdings wird sie dabei irreparabel beschädigt. (PR 2226)
 
Darstellung
Risszeichnung: »Silberkugel« (PR 2591) von Andreas Weiß und Rainer Castor
 
Bekannte Silberkugeln
  • Silberkugel A
  • Silberkugel B
  • Silberkugel C
  • Silberkugel D
  • Silberkugel E
  • Silberkugel F
  • Silberkugel G
  • Silberkugel H
 
Geschichte
Während des Großen Galaktischen Krieges nutzten die Petronier Silberkugeln als Transportmittel. Mit dem Niedergang der Petronier nach dem Krieg gingen etliche der Kugeln in den Besitz der Cyén über, die ihrerseits die Petronier als Erfinder der Kapseln ansahen. (Blauband 14, S. 55)
 
Ein Fundort für Silberkugeln war Hayok. Trerok nahm von hier eine Silberkugel mit, um mit ihr ein AGLAZAR-Aggregat zu untersuchen. Lotho Keraete benutzte 1331 NGZ eine weitere, um mit Perry Rhodan und Atlan in den Sternenozean von Jamondi einfliegen zu können.
 
Zwei Silberkugeln stellte Keraete Perry Rhodan im April 1343 NGZ für dessen Reise nach Ambriador zur Verfügung. Mit jenen Silberkugeln konnten nur sechs Personen gleichzeitig transportiert werden. Rhodan flog mit Startac Schroeder, Mondra Diamond, dem Matten-Willys Mauerblum und den beiden Posbis Nano Aluminiumgärtner und Drover zur Kleingalaxie, um dort im so genannten Posbi-Krieg zu vermitteln. Im Juni desselben Jahres kehrte er mit Schroeder, Diamond und Tamra Cantu wieder in die Milchstraße zurück. (Posbi-Krieg 1)
 
Im April 1346 NGZ übergab Lotho Keraete eine Silberkugel an Perry Rhodan vor dessen Aufbruch in Zuge der Operation Tempus. Mit ihr sollte Rhodan ES seine Entscheidung bezüglich des Angebots der Superintelligenz an die Terraner übermitteln. Dieser Silberkugel sollte es laut des Boten möglich sein, Raum und Zeit zu überwinden. Am 19. April relativer Bordzeit (20.059.813 v. Chr.) verschickte Rhodan die Silberkugel mit einer Botschaft. (PR 2400)
 
Am 17. August 1346 NGZ erschien Keraete erneut mit einer Silberkugel im Solsystem. Diesmal durchquerte er damit die im Solsystem entstandene Teletrans-Weiche mit Ziel Stardust-System. (PR 2436) Auf Aveda verwendete er diese Silberkugel, um unter anderem zu den Orten zu reisen, an die die drei Vario-1000-Roboter, die im Auftrag von Reginald Bull und Homer G. Adams eingeschmuggelt worden waren, angeliefert wurden. (PR 2508). Nachdem Keraete seinen Auftrag im Stardust-System erledigt hatte, benutzte er erneut seine Silberkugel in Kombination mit einem Zeitumformer, um in der Zeit in das Jahr 297.388 v. Chr. zurückzureisen und dort den gescheiterten Zugriff der Entität VATROX-VAMU auf das PARALOX-ARSENAL zu beobachten. (PR 2591)
 
Im Februar 1463 NGZ wurden in der untersten Etage der Stardust-Felsennadel acht Silberkugeln mit einem Durchmesser von jeweils neun Metern gefunden. Timber F. Whistler und Eritrea Kush konnten die ersten beiden zu Testflügen benutzen. Dabei brachten sie diverse Personen vor dem geistigen Zugriff von VATROX-VAMU in Sicherheit, und Timber F. Whistler stellte auf Stardust XXII einen Behälter mit Psi-Materie sicher. (PR 2560)
 
Zwischen Februar und April 1463 NGZ wurden die acht Silberkugeln benutzt, um weitere Flüge durch das Stardust-System durchzuführen. Unter anderem flog Timber F. Whistler mit anderen zur Insel Talanis. Dort wurden zwei der Silberkugeln stationiert, um die dort versammelten Stardust-Menschen und die Funkenleute zu unterstützen. Später flogen Whistler und Tolot mit der Silberkugel A nach Katarakt zur Rubin-Stadt, um das dortige Observatorium der Oldtimer erstmalig zu besuchen. (PR 2561)
 
Anfang Mai wurden in die Silberkugeln Zusatzaggregate eingebaut, die Atlan von Wanderer mitgebracht hatte. Mit diesen Zusatzaggregaten war es möglich, die Nebelkuppeln nach Talanis zu durchdringen, die in der Zwischenzeit blockiert worden waren, um ein Durchschlagen des Psi-Sturms, der durch das Feuerauge im Sol-System ausgelöst wurde, auf das Stardust-System zu verhindern. Außerdem verschmolz die Silberkugel H mit Perry Rhodans MIKRU-JON. (PR 2576, PR 2577)
 
Alle acht Silberkugeln der Oldtimer aus der Stardust-Felsnadel bestritten am 8. Mai 1463 NGZ einen Angriff auf TZA'HANATH, das geheime Forschungszentrum der Frequenz-Monarchie. Dieser Angriff schlug allerdings fehl. (PR 2580)
 
Am 10. Mai 1463 NGZ begaben sich alle Silberkugeln, angeführt von Eritrea Kush in ihrer Silberkugel E, zur Schneise, um dort nach dem PARALOX-ARSENAL beziehungsweise den Zeitkörnern zu suchen. Während die übrigen Silberkugeln die Schneise absuchten, mischten sich Icho Tolot in Silberkugel A und Kardo Tarba in Silberkugel B in eine Auseinandersetzung zwischen Kegelstumpfraumern der Jaranoc und Schlachtlichtern der Frequenz-Monarchie ein. (PR 2587)
 
Als dann Perry Rhodan in der Nähe eines namenlosen Mondes eine Spur fand, die auf das PARALOX-ARSENAL hinzudeuten schien, waren es Eritrea Kush, Icho Tolot und Kardo Tarba in ihren Silberkugeln, die die ebenfalls anwesenden Raumschiffe der Frequenz-Monarchie und der Jaranoc in Kämpfe verwickelten und so Rhodan die Zeit verschafften, einen Felsbrocken zu bergen, in dessen Innerem kurz darauf eine Silberkugel mit Lotho Keraete gefunden wurde. (PR 2590)
 
Nachdem die Wiederherstellung des PARALOX-ARSENALS gelungen war, kam es zu einem Treffen von Perry Rhodan mit dem Frequenzfolger Sinnafoch. Kardo Tarba und Icho Tolot in ihren Silberkugeln dienten Rhodan dabei als Rückendeckung. (PR 2594)
 
Kurz darauf flogen die Piloten der Silberkugeln Angriffe auf die Jaranoc VATROX-VAMUS, die versuchten, die Position des ARSENALS auszuspionieren. Dabei wurden zahlreiche Kegelstumpfraumer der Jaranoc zerstört. Schließlich konnte das PARALOX-ARSENAL durch Piet Rawland und die Sektorknospe QUEEN OF ST. LOUIS in die Nähe von TALIN ANTHURESTA versetzt werden, und Rhodan schickte Betty Toufry und Eritrea Kush auf deren Wunsch mit ihren Silberkugeln durch das Polyport-Netz beziehungsweise via Talanis ins Solsystem, das durch ein Feuerauge bedroht wurde. (PR 2595)
 
Im Solsystem konnten Kush und Toufry beobachten, wie der Parablock der Neo-Globisten, ES-Mutanten und Schohaaken zusammenbrach, der den Zündbefehl für das Feuerauge bisher blockiert hatte. Das Feuerauge wurde letztlich allerdings von ES verschlungen. Daraufhin kehrten Kush und Toufry mit ihren Silberkugeln nach TALIN ANTHURESTA zurück. Hier wurden sie bereits erwartet, um drei Krathvira-Seelenfallen in ihre Silberkugeln aufzunehmen. Mit diesen begaben sie sich nun in die Nähe des PARALOX-ARSENALS. In der Zwischenzeit war VATROX-VAMU in der Gestalt des Frequenzfolgers Sinnafoch auf der MIKRU-JON erschienen und versuchte Rhodan mit Gewalt zur Kooperation zu bewegen. Als Kush und Toufry mit den Silberkugeln und den Krathviras in der Nähe erschienen, zog sich VATROX-VAMU wieder zurück, vermutlich aus Angst vor den Seelenfallen. (PR 2597, PR 2598)
 
Kurz darauf, am Abend des 11. Mai 1463 NGZ lenkte Betty Toufry ihre Silberkugel – offenbar im Auftrag von ES – direkt in das PARALOX-ARSENAL hinein, so dass eine Art Riss entstand. Dabei fand sie den endgültigen Tod, ihre Silberkugel wurde zerstört. (PR 2598)
 
Kurz nach Betty Toufrys Tod erschien ES in Gestalt eines alten Mannes in der Zentrale von MIKRU-JON und forderte Perry Rhodan auf, ihn zum PARALOX-ARSENAL zu fliegen. Zu diesem Zweck ließ Rhodan von den übrigen sechs Silberkugeln einen Kreis bilden, dessen Mittelpunkt MIKRU-JON einnahm. Diese Konstellation wurde an der Vorderseite der Sektorknospe QUEEN OF ST. LOUIS angekoppelt. Die sechs Piloten der Silberkugeln wechselten in die Zentrale von MIKRU-JON, und so flog man dann in Richtung der ARSENALS. Als man sich dem ARSENAL bis auf eine geringe Distanz genähert hatte, lösten sich die übrigen Silberkugeln aus der Konstellation und begannen sich aufzulösen und mit dem ARSENAL zu verschmelzen. Die Silberkugel H, die sich schon zuvor mit MIKRU-JON verbunden hatte, verschmolz nun endgültig mit dem Obeliskenraumer und verlor dabei die Fähigkeit, sich zu ihrer vollen Größe auszudehnen. (PR 2599)
 
Zwischen September 1469 NGZ und Januar 1470 NGZ war mit MIKRU-JON quasi die letzte der acht Silberkugeln in den Galaxien Chanda und Escalian im Kampf gegen die negative Superintelligenz QIN SHI im Einsatz (PR 2600 - PR 2699). Das Aufgehen von MIKRU-JON in Delorian Rhodans Neuroversum im Januar 1470 NGZ markierte dann das endgültige Ende der acht Silberkugeln aus der Stardust-Felsennadel im Standarduniversum. (PR 2699)


Quellen: PR 2162, PR 2204, PR 2209, PR 2226, PR 2400, PR 2436, PR 2508, PR 2560, PR 2561, PR 2576, PR 2577, PR 2580, PR 2587, PR 2590, PR 2591, PR 2594, PR 2595, PR 2597, PR 2598, PR 2599, PR 2600, PR 2699 / Blauband 14 / Posbi-Krieg 1
Beschreibung 3 - Autor:


Quellen:
Beschreibung 4 - Autor:


Quellen:
Beschreibung 5 - Autor:


Quellen:

Heft: PR 2580
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Verweise:

Heft: PR 2587
© Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt

Icho Tolot und die Silberkugeln
Heft: PR 2560 Innenillustration
© Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt






Dazugehöriger Kommentar von Rainer Castor: Großer Gesang ?

Nach wie vor halten sich unsere Informationen über die Anthurianer in Grenzen. Vor rund zehn Millionen Jahren lebten sie in der Ringgalaxis Anthuresta und schufen -trotz oder wegen der damaligen Hyperimpedanz-Erhöhung - das Polyport-System, mit dem rund ein Dutzend extrem weit voneinander entfernte Galaxien verbunden wurden.
 
Von Homunk stammen die folgenden Aussagen: Die Anthurianer waren ein hochstehendes Volk. Sie verteilten in den betroffenen Galaxien technologisches und paranormales Know-how, damit die einheimischen Völker die Folgen der Hyperdepression kompensieren konnten. Auf der Basis eines Handelssystems organisierten sie die Verteilung jener hochwertigen Hyperkristalle, zu denen sie in ihrer Heimat Zugang hatten. (PR 2536)
 
Die eigentliche Gestalt der Anthurianer hat sich erst seit dem Eintreffen Perry Rhodans in TALIN ANTHURESTA herausgestellt. Zwar wurde schon vorher beispielsweise auf Katarakt die Versteinerung eines grob an einen irdischen Buckelwal erinnernden Wesens gefunden, doch konnte es damals nicht als Anthurianer identifiziert werden. Nehmen wir die psimateriellen Artefakte hinzu, die inzwischen ebenfalls den Anthurianern zugerechnet werden, muss bei diesen Wasserlebewesen von bis zu fünfzig Metern Größe von beachtlichen Parakräften ausgegangen werden. Darüber hinaus scheinen sie sich allerdings Projektionsgestalten bedient zu haben, um neue Völker auf die moralischen Standards zur Nutzung ihres Polyport-Systems einzuschwören - idealisierte Vertreter, die für die Kontaktpersonen gewissermaßen maßgeschneidert waren.
 
Aus dem Bericht der lange Zeit im psimateriellen Artefakt auf First Found gefangenen Vatrox Lucba Ovichat geht hervor, dass auch die Vatrox mit den Anthurianern nur bedingt etwas anfangen konnten. Sie waren sanft und hilfreich, ließen sich aber eben nicht in die Karten schauen. Nach, rund 30.000 Jahren waren die Vatrox zwar zu unentbehrlichen Helfern und Mitarbeitern der Anthurianer geworden und hatten im Geheimen bereits mit den Vorbereitungen zum Putsch begonnen - dennoch blieb ihnen das Wesen der Anthurianer völlig fremd.
 
Diese hatten die Vatrox die ganze Zeit gewähren lassen und sich nicht in deren »innere Angelegenheiten« eingemischt. Die Vatrox andererseits verstanden nicht, was die Anthurianer überhaupt trieben; vermutlich wollten sie es auch nicht begreifen.
 
Fest stand, dass sich die Anthurianer seit Langem immer mehr aus dem »Tagesgeschäft« zurückzogen hatten, während sich die Vatrox verstärkt um das intergalaktische Transportsystem der Polyport-Höfe kümmerten. Auffallend war, dass es auf vielen Welten in Anthuresta versteinerte Anthurianerkörper und psimaterielle Artefakte von besonderer Schönheit gab, über deren Herkunft, Zweck und Möglichkeiten die Vatrox nicht einmal Vermutungen ansteilen konnten. Die Anthurianer selbst hatten sich nie ausführlicher zu diesen Dingen geäußert - nur vage war von einem »Großen Gesang« die Rede. Lucba Ovichats intensive Nachforschungen brachten zutage, dass es insgesamt an die 50 Milliarden (!) solcher versteinerter Anthurianer gab, während die zum Zeitpunkt des Putsches noch lebende Gesamtpopulation nur rund 500 Millionen Individuen umfasste. Auf die brennende Frage, was irgendwann in der Vergangenheit passiert war, fand die Frau allerdings keine Antwort.
 
Im Gegensatz zu ihr kennen wir inzwischen den Bericht von Clun’stal, doch auch dieser beantwortet die Frage nicht. Die Anthurianer hatten das Geschehen ihren Beiständen und a'usführenden Organen, den Kristallingenieuren, zuvor angekündigt. Als Beobachter gewann Clun’stal den unerklärlichen Eindruck, dass die Leiber diese besondere Vitalität kaum aushielten, dass die Lebenskraft aus ihnen herausbrechen wollte. Ein nie gekannter, alles überbietender Lebenswille, der sich nicht mehr in die Schranken des biologisch Möglichen fügen mochte. Dann begannen die Anthurianer zu singen. Es war zunächst ein einzelner Ton, der von jedem der Fliesen gesungen wurde. Um eine winzige Abstufung höher hier, tiefer dort, eine weithin hallende, volle Monotonie. Dann gebar jeder Ton einen zweiten, die Stimme schwang sich vom einen zum anderen, konnte vom einen nicht lassen, sehnte den anderen herbei.
 
Und obwohl die Esnur so weit wie nur eben denkbar ausgeschlossen waren von diesem die ganze Welt erfüllenden Klang, meinten sie zu verstehen: die Wehmut und Sehnsucht, den Triumph eines unumkehrbaren Aufbruchs, die gesungenen Seufzer einer endgültigen Erleichterung, Gesang, der Abschied und Begrüßung in einem war. (PR 2571)
 
Mit dem Ende des Großen Gesangs waren-die riesigen Körper zu Stein erstarrt - und in ihnen gab es die psimateriellen Artefakte.

Quellen: PR-Heft Nummer 2575
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