Die Zwillinge Mila und Nadja Vandemar, auch die Spiegelgeborenen genannt, verfügten über Parafähigkeiten. Mila besaß die Gabe des Struktursehens, Nadja die des Strukturformens.
Erscheinungsbild
Mila und Nadja Vandemar waren eineiige Zwillinge und jeweils 1,79 Meter groß. Sie hatten einen blassen Teint. Ihr brünettes Haar trugen sie schulterlang, dicht an den Kopf gekämmt und im Nacken zusammengeschnürt. Ihre großen Augen zeigten einen wachsamen, leicht misstrauischen Blick. Ihre vincranische Herkunft zeigte sich in der leicht gewölbten Stirn, sowie darin, dass ihre Haut bei passendem Lichteinfall grünlich schimmerte. (PR 1650 E, Kap. 3)
Charakterisierung
Beide Schwestern waren scheu und reserviert. Nadja war im Vergleich zur unsicheren, stets argwöhnischen und zurückhaltenden Mila etwas aufgeschlossener. (PR 1650 E, Kap. 3)
Geschichte
Mila und Nadja Vandemar wurden am 28. Januar 1171 NGZ auf Zwottertracht geboren. Ihre Mutter war Saira Vandemar, ihr Vater ein Vincraner namens Spyke, der bereits vor ihrer Geburt starb.
Im Jahre 1201 NGZ erhielten die beiden Schwestern die beiden letzten Zellaktivatorchips.
Die Vandemar-Zwillinge nahmen im Jahre 1202 NGZ an der Expedition zur Großen Leere teil. Auf diesem Flug versuchten sie, ihre Parafähigkeiten weiter kennen zu lernen und auszubauen. Dies erwies sich als schwierig, da sie sich nicht mehr als 900 Meter voneinander trennen konnten. Voltago gelang es dann jedoch, dass Mila Vandemar sich zumindest vier Minuten von ihrer Schwester entfernen konnte, ohne entsetzliche Schmerzen zu erleiden. Nur während dieser Zeit kam ihre Gabe voll zur Geltung. Voltago war es auch, der eine erste Definition ihrer Fähigkeiten lieferte. Er sagte aus, Mila sehe, sobald Nadja weit genug entfernt war, die Dinge an sich, nämlich zugleich von vorn und hinten und auch von innen nach außen. Die Gabe wurde Struktursehen getauft. Die Parafähigkeit von Nadja lag darin, die Dinge, die ihre Schwester sah, umzuformen. Ihre Gabe wurde als Strukturformen bezeichnet.
Im Jahre 1206 NGZ gelang es beiden mit Hilfe von Voltago, die Durchgänge auf den Sampler-Planeten zu benutzen und so insgesamt 20 Spindeln zu bergen. Bei dieser Gelegenheit betraten sie auch gemeinsam erstmals die Brücke in die Unendlichkeit.
Als im Jahre 1216 NGZ die BASIS ins Arresum verschlagen wurde, waren die Vandemar-Zwillinge maßgeblich am Erfolg beim Kampf gegen die Abruse beteiligt.
Während die anderen Unsterblichen im 13. Jahrhundert NGZ das Projekt Camelot aufbauten, gingen die Vandemar-Zwillinge immer wieder auf Goodwill-Tour durch die Milchstraße, um das Image der Zellaktivatorträger aufzubessern.
Am 10. Juni 1289 NGZ kehrten Mila und Nadja Vandemar in Begleitung von Atlan zur Erde zurück. Das Team suchte nach Mitteln und Wegen, Terra aus dem Parazwang des Philosophen zu befreien. Als Mila und Nadja ihre Fähigkeiten gegen den Philosophen einsetzten, sahen sie schreckliche Bilder der Zerstörung. Bei diesem Vorstoß erfuhren sie etwas über die »Lehren des Philosophen«, aber auch über ein mysteriöses Bauwerk, an dessen Entstehen die im Bann des Philosophen stehenden Intelligenzen arbeiten sollten.
Den Vandemar-Zwillingen und den Herreach gelang es am 26. Juni 1289 NGZ in einer gemeinsamen Meditationsanstrengung, einen Übergang zur Traumblase zu öffnen. Mila und Nadja Vandemar unterstützten die Herreach dabei auf mentaler Ebene und stießen nach Öffnung des Durchgangs mit ihren geistigen Fähigkeiten in den fremden Bereich vor. Doch die Dinge entwickelten sich negativ. Die Spiegelzwillinge wurden von einem mächtigen Parawesen aufgespürt und verfolgt. Den rettenden Ausgang schon vor Augen, wurden sie von Goedda gestellt und getötet. Homer G. Adams datierte den Tod der Zwillinge auf den 30. Juni 1289 NGZ.
Die toten, engumschlungenen, kristallisierten Körper der Spiegelzwillinge wurden am 4. Juli 1289 NGZ von einem Posbikommando nahe der Stadt Moond auf Trokan geborgen. (PR 1851)
Am 21. Juli 1289 NGZ wurden die Leichen von Mila und Nadja Vandemar auf dem Planeten Saira bestattet. Die Zellaktivatorträger richteten den Vandemar-Zwillingen zu Ehren ein Mausoleum ein und versiegelten den Zugang. (PR 1866)