Nummer: 2267 Erschienen: 28.01.2005   Kalenderwoche: 4 Seiten: 59 Innenillus: 1 Preis: DM Preis seit 2001 in €: 1,75 €

Ich, Gon-Orbhon
Kosmokratenzögling, Schutzherr, Überläufer - ein Gott erzählt seine Geschichte
Leo Lukas     

Zyklus:  

33 - Der Sternenozean - Hefte: 2200 - 2299 - Handlungszeit: 1331 - 1333 NGZ (4918 - 4920 n.Chr.) - Handlungsebene:

Großzyklus:  09 - Die Friedensfahrer / Hefte: 2200 - 2499 / Zyklen: 33 - 35 / Handlungszeit: 1331 NGZ (4918 n.Chr.) - 1347 NGZ (4934 n.Chr.)
Örtlichkeiten: Parrakh               
Zeitraum: 8. Februar 1333 NGZ
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 4199124601753
EAN 2: 52267
Ausstattung:  Risszeichnung
Anmerkungen: 
Hörspiel »Sternenozean« Teil 28
Besonderheiten: 
"Seite 3"

Auf den von Menschen und ihren Nachkommen bewohnten Planeten der Milchstraße ist bereits das Jahr 1333 Neuer Galaktischer Zeitrechnung angebrochen. Aufgrund des so genannten Hyperimpedanz-Schocks herrscht in weiten Teilen der Galaxis eine Mischung aus wirtschaftlichem Niedergang und wagemutiger Aufbruchsstimmung. Auf Terra, der Urheimat der Menschheit, leben zudem viele Bewohner in wachsender Angst: Der mysteriöse »Gott« Gon-Orbhon greift aus dem Dunkel heraus nach der Macht. Die Regierung vermutet sein Versteck in der Großen Magellanschen Wolke. Die Expedition des Fernraumschiffs RICHARD BURTON und seiner Besatzung soll das Übel an der Wurzel packen. Schon vor einem halben Jahr brach der Raumer nach Magellan auf. In dieser Galaxis suchen die Terraner nach einem Mittel, die Macht des »Gottes« zu brechen. Rasch muss die Besatzung erkennen, dass Gon-Orbhon seine Macht explosionsartig ausweitet - zuletzt fielen die Gurrads seinen mentalen Kräften zum Opfer. Das Geheimnis des »Gottes« kennt nur einer - seine Lebensbeichte könnte mit den Worten beginnen: ICH, GON-ORBHON ...

PR-Redaktion

 
Die Hauptpersonen
Gon-Orbhon Der angebliche Gott gewinnt die Erinnerung an seine Jugendzeit zurück
Der Lehrkörper der XIX. Kosmität Streng, aber ungerecht erziehen sie Gon-Orbhon für seine große Aufgabe
Bré Tsinga Die Jüngerin dient ihrem Gott als Medium
Das Specter Ein blinder Passagier sieht mehr als die gesamte Besatzung

Allgemein
Titelbildzeichner: Alfred Kelsner
Innenilluszeichner: Michael Wittmann   
Kommentar / Computer: Rainer Castor: Nocturnen (2)
PR-Kommunikation: edition DORIFER - Was machen eigentlich … die Topsider ?
Statistiken: Atlan - Lordrichter-Zyklus / Die Welt von PR - Einstiegshilfe / PR - 3.Auflage Heft 1670 - 1671
Witzrakete:
Leserbriefe: Bernhard Kletzenbauer / Otto Metz / Karl Englhardt / Thomas Mehl / Claus Baumgärtner / Marx Sierian
LKSgrafik: Helmut Jannach: Medotank
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar: Gon-Orbhon - Aktivitäten auf Terra   Gon-Orbhon - Schutzherr    Mächtige    Mächtigkeitsballung    Materiequelle    Materiesenken                                               
Computerecke:
Preisauschreiben:
Daniel Schwarz : PRAETORIA (Teil 2) - Terranische Raumschiffe

Journal

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Clubnachrichten / ab PR 3001 - Perry Rhodan-Fanszene
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Innenillustrationen

Gon-Orbhon - Prüfung im Paradies
Zeichner:  Michael Wittmann  
Seite:31
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt


Der Planet kam, die Ansprüche von Humanoiden betreffend, einem Paradies so nahe wie auf dieser Existenzebene nur möglich. Kaum ein Parameter - Sonne, Umlaufbahn, Achsneigung, auftreffende Hyper- und sonstige Strahlung et cetera -, der nicht optimale Lebensbedingungen garantiert hätte. Das milde Klima gestattete die Besiedlung von über fünfundneunzig Prozent der Landfläche. Keine natürlichen Feinde bedrohten die von der Evolution bevorzugte Gattung, aufrecht gehende, stämmig gebaute, stark behaarte Primaten. Der Urwald wimmelte von fettem Kleinwild, das sich mit der Hand fangen ließ. In üppigen Hainen wuchsen vitaminreiche Früchte; auf den Savannen wogte das Getreide. Mit jedem Gezeitenwechsel spülten die Meere Proteine an Land, welche ideal auf die Bedürfnisse der Affenähnlichen zugeschnitten waren. Pilze, Wurzel- und sonstige Gemüse voller perfekt abgestimmter Mineralien und Aminosäuren fanden sich allerorten; wurden sie abgeerntet, war am nächsten Morgen Ersatz nachgewachsen. Und, und, und. Die Primaten hatten nicht die geringste Mühe, sich mit allem Nötigen zu versorgen. Genau das war das Problem.


Zeichner:  
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Inhaltsangabe

Am 08.Februar 1333 NGZ erwacht Gon-Orbhon, dessen Körper sich seit Jahrtausenden im Nocturnenstock Satrugar befindet und dessen Geist mit dem wahnsinnigen Stockbewusstsein verschmolzen ist, endgültig - und zwar früher als Satrugar. Bei seinem Erwachen erhält der ehemalige Schutzherr Erinnerungen zurück, die seit seiner Auffindung durch Lyressea verschüttet gewesen sind. Eher unbewusst projiziert Gon-Orbhon den Erinnerungsschub auch in den Geist von Bré Tsinga auf der RICHARD BURTON. Die Kosmo-Psychologin dient quasi als Medium und gibt Gon-Orbhons Erinnerungen wieder.
 
Gon-Orbhon ist ein Kunstwesen aus den Genschmieden der Kosmokraten. Er ist ein Wesen von der gleichen Art wie die Sieben Mächtigen und in einem vermutlich jahrtausendelangen Prozess wird auch Gon-Orbhon zu einem potentiellen Sporenschiff-Kommandanten ausgebildet - als Ersatz für den Fall, dass einer der Mächtigen getötet werden sollte. Die Ausbildung findet in einer von mindestens neunzehn Kosmitäten statt, einer im Hyperraum verborgenen bizarren Schulungsstätte, in der Gon-Orbhon der einzige Student ist und die, wie er im Lauf der Zeit herausfindet, aus einem einzigen gigantischen Lebewesen besteht. Die Kosmitäten konkurrieren untereinander, nur die besten Zöglinge werden von den Kosmokraten akzeptiert. Obwohl Gon-Orbhon alles lernt, was man nur über das Multiversum wissen kann, und obwohl er seine Fähigkeit der „Mental-Dislokation“ entdeckt, mit der er Intelligenzwesen unter seine Kontrolle bringen kann, droht er in dem Auswahlverfahren zu scheitern. Da er (wohl nicht zu Unrecht) befürchtet, dass die Kosmokraten ihn im Fall seines Versagens einfach vernichten würden, flieht er aus der Kosmität. Doch dabei verliert er unwiderruflich alles Wissen, das er sich bisher angeeignet hat. Auch seine Erinnerungen werden ihm genommen. So findet Lyressea ihn im All treibend vor.
 
Der Rest ist Geschichte: Beim Versuch, den sterbenden Nocturnenstock zu retten, verschmilzt Gon-Orbhons Geist mit Satrugar. Das so entstandene Zwitterwesen wird wahnsinnig, Gon-Orbhons Körper bleibt im Stock und wird von einem kybernetischen Diener am Leben gehalten. Gon-O/Satrugar beschließt, dass er mächtiger werden muss als alles, was ihn bedrohen könnte, um nie wieder in Lebensgefahr zu geraten. Er will deshalb zu einer Superintelligenz werden. Mit Hilfe von Bruchstücken des Nocturnenstocks, die ihm als Relais dienen, bringt er ein Volk nach dem anderen unter seine Kontrolle. Tagg Kharzani lockt er mit dem Angebot, ihn unsterblich zu machen. Von einem Abgesandten der Chaosmächte wird er gegen ES aufgehetzt und auf die „Leiche“ ARCHETIMS aufmerksam gemacht, die ihm fortan als Energiequelle dient. Der Gegenschlag von ES, also die Verbannung in den Hyperkokon, kommt für Gon-O/Satrugar unerwartet.
 
Nach seinem Erwachen und nach der Wiedergewinnung seiner Erinnerungen findet Gon-Orbhon sich plötzlich in seinem ursprünglichen Körper wieder. Da Satrugar noch nicht völlig erwacht ist, findet Gon-Orbhon zu seinem alten, gesunden Selbst zurück und versucht aus dem Nocturnenstock zu fliehen, oder, als das nicht gelingt, sich selbst zu töten. Doch als auch Satrugar vollends zu sich kommt, wird Gon-Orbhons Geist wieder mit dem Nocturnenstock vereinigt und stürzt erneut in geistige Umnachtung. Sogleich geht Gon-O/Satrugar daran, ein besonders großes Fragment des Stocks, zusammen mit dem humanoiden Körper des ehemaligen Schutzherren, in einem Kybb-Titanen nach Terra zu verfrachten. Die gefangenen Spione Reginald Bull, Icho Tolot und Gucky holt er zu sich in den Stock. Dann wird er auf die Verbindung mit Bré Tsinga aufmerksam, schickt einige Schiffe los und schlägt seine Jüngerin mit einem psionischen Schock nieder, durch den auch die gesamte Besatzung des ENTDECKERS vorübergehend das Bewusstsein verliert. Nur das im Rechnerverbund der RICHARD BURTON versteckte Specter bleibt handlungsfähig und lenkt das Schiff aus der Gefahrenzone, bevor die von Gon-O/Satrugar ausgesandten Schiffe eintreffen.
 
Um 21:48:07 Uhr Bordzeit am 08.02.1333 NGZ wird Bré Tsingas Tod festgestellt.

Johannes Kreis

 
Rezension

Nach dem hervorragenden vierten Lemuria-Taschenbuch folgt mit diesem Heft ein weiterer schöner Leo-Lukas - Roman. Wenn er wie in diesen Romanen die Komik-Elemente auf ein erträgliches Maß zurückfährt und stattdessen seine Fähigkeit, bizarre Szenarien zu entwickeln, geschickt einsetzt, dann kommt dabei beste Unterhaltung heraus, die sich mehr als angenehm vom sonst üblichen Einheitsbrei abhebt und über solch unsägliche Machwerke wie den Roman der letzten Woche hinwegtröstet.
 
Lukas schafft es auch, dem großen Gegner dieses Zyklus neue Züge abzugewinnen. Gon-Orbhon ist also ein durchgefallener Aspirant auf ein Sporenschiff-Kommando… keine schlechte Idee! Außerdem wissen wir jetzt, dass Gon-Orbhon nicht einfach nur der stereotype Bösewicht ist, der irgendwann guten Gewissens abserviert werden kann. Er ist lediglich krank und könnte gerettet werden. Sollten die Terraner das je erfahren, würde das den Kampf gegen Gon-O/Satrugar sehr verkomplizieren, denn dann hätten sie die moralische Verpflichtung, ihrem Feind zu helfen… Welche Auswirkungen Gon-Orbhons Erwachen wohl für seine Jünger auf Terra hat? Ob sie wie Bré Tsinga all seine Erinnerungen geteilt haben? Den Tod der Kosmopsychologin halte ich übrigens vorerst noch nicht für endgültig. Am Ende des Romans wird eine Reanimation eingeleitet, über deren Ergebnis nichts ausgesagt wird.
 
Man muss zugeben, dass inzwischen doch verdächtig viel von der Gon-Orbhon-Handlungsebene an eine frühere Epoche der PR-Serie erinnert, namentlich an BARDIOC. In beiden Fällen haben wir es mit einem Mächtigen (oder so was in der Art) zu tun. Beide, Bardioc und Gon-Orbhon, haben sich lange Zeit in einem schlafähnlichen Zustand befunden. Bardioc ist dann zur Superintelligenz geworden, Gon-O/Satrugar ist auf dem Weg dorthin. Beide Wesen erzeugen Ableger von sich selbst, um ihre Opfer zu beherrschen. Und in beiden Fällen ist Terra das bevorzugte Angriffsziel. Wird hier die im Grunde gleiche Geschichte leicht abgewandelt noch mal erzählt? Hmmmm…

Johannes Kreis  

   
Inhaltsangabe 2

Kurzinhalt:
Durch den Mund von Bré Tsinga erfährt die Besatzung der RICHARD BURTON die Geschichte des Gon-Orbhon. Es zeigt sich, dass der Schutzherr in wachen Momenten noch an das Gute glaubt, doch er wird mental von dem verrückt gewordenen Nocturnenstock überlagert. Als das Überwesen, das dabei ist, sich zur negativen Superintelligenz zu entwickeln, Bré Tsinga spürt, diese aber nicht beeinflussen kann, tötet es sie fast mit einem psionischen Schlag. Die Terraner erfahren auch von den Plänen Gon-Orbhons, einen Kybb-Titanen ins Solsystem zu senden. In diesem soll sich ein 110 Meter breites und 223 Meter hohes Stück Hyperkristall aus dem Körper Satrugars befinden, das als Relais für das Überwesen im Solsystem dienen soll.
 
Handlung:
Das Specter streift durch die RICHARD BURTON. Längst hat es die Rolle des unbeteiligten Beobachters abgelegt und leidet mit der Besatzung. Insbesondere der Verbleib des Einsatzkommandos um seinen Freund Gucky macht ihm Sorgen. Kantiran spürt eine starke psionische Präsenz, die ihn bewusstlos werden lässt. Die Besatzung der RICHARD BURTON hat die Vision eines schlafenden Riesen, der die Augen aufschlägt. Für Malcolm S. Daellian ist klar: Gon-Orbhon ist endgültig erwacht. In diesem Moment wird gemeldet, dass sich Bré Tsingas Zustand verändert hat. Daellian begibt sich in ihren Gefängnis-Container, das Specter folgt ihm über die Datenleitungen der BURTON. Die beiden erleben, wie Bré Tsinga mit fremder Stimme die Geschichte Gon-Orbhons erzählt:
 
Gon-Orbhon erwacht ohne Erinnerung an sein vorheriges Leben und seinen Namen in einem karg ausgestatteten Raum. Dort begegnet er seiner Zimmerwirtin, die sich als Emili Broncé vorstellt. Bevor er Emili weitere Fragen stellen kann, verschwindet sie durch die einzige Tür des Raumes. Gon-Orbhon folgt ihr. Als er durch die Tür tritt, gelangt er in eine Halle mit unglaublichen Ausmaßen, in der hunderte von Säulen stehen. Von Madame Broncé ist keine Spur zu finden. Gon-Orbhon dreht sich um und liest sein Türschild: »Gon-Orbhon, Student«. Nun kennt er seinen Namen. Da er die Tür nicht zu öffnen vermag, beginnt er, die Halle spiralförmig zu erkunden. Dabei trifft er auf Nick, ein Wesen, das seine körperliche Fitness prüfen und verbessern soll. Nick greift Gon-Orbhon an und vermöbelt ihn kräftig. Schwer verletzt muss Gon-Orbhon zu seinem Quartier zurück kriechen. Unterwegs trifft er auf Schlacke, den Hausmeister, der ein immenses Vokabular aus Schimpfwörtern für die »Kosmokratenbrut« besitzt und sich über die von Gon-Orbhon hinterlassene Blutspur aufregt. Gon-Orbhon gelingt es, die Tür zu öffnen, und Madam Broncé päppelt ihn wieder auf.
Von dem Rektor der Universität – so bezeichnet Gon-Orbhon den Ort, wo er sich aufhält, mangels besseren Wissens – wird ihm ein miserables Zeugnis ausgestellt. Wenigstens erhält Gon-Orbhon die Information, er solle doch mal in den Schrank gucken. Dort findet er einen Handschuh und 12 mal 12 Schachteln mit Kristallen. Außerdem erhält er den Auftrag, sich beim Messingenieur zu melden. Da er keine Ahnung hat, wo er diesen findet, nimmt er Schlacke in die Mangel. Dieser verrät ihm, wie er zum Messingenieur gelangen kann: Er befinde sich im Halbstock, eine Etage über ihm.
Gon-Orbhon versteht die Anweisung, er klettert eine der Säulen hinauf. Irgendwann sind keine Vorsprünge mehr vorhanden, an denen er sich hochhangeln kann. An diesem Punkt kippt die Schwerkraft um 90 Grad. Gon-Orbhon kann auf der Säule weiterlaufen. Während er immer größer zu werden scheint, werden die Säulen immer kleiner und schmaler. Da sie aber auch immer enger zusammenrücken, gelingt der Balanceakt. Er gelangt zum Messingenieur. Die Kommunikation mit diesem gestaltet sich schwierig, da dieser nur mit »ja« und »nein« antwortet. Trotzdem kann Gon-Orbhon in Erfahrung bringen, dass der Campus aus Informationen besteht, und zwar aus den Informationen aller Universen. Er erfährt, welchen Zweck die Boxen haben, die er im Schrank gefunden hat: Jede der Boxen präsentiert ein Unterrichtsfach, die Kristalle stellen die einzelnen Seminare dar. Der Ort, an dem sich Gon-Orbhon befindet, wird als XIX. Kosmität bezeichnet und steht in Konkurrenz mit anderen Kosmitäten.
Gon-Orbhon beginnt mit dem Unterricht. Sein erster Lehrer ist der Professor Koppa, der ihn andauernd demütigt und auch ansonsten ein Widerling ist. Beim ersten Versuch fällt Gon-Orbhon durch Koppas Prüfung. Einzig und allein durch Pyr It, die Assistentin Koppas, die ebenfalls unter dem Professor zu leiden hat, kann er den Unterricht durchstehen. Schließlich gelingt es ihm, auch Koppas Prüfungen zu bestehen.
Pyr It stellt er auch zur Rede, als ihm die Frage, warum er nie auf andere Studenten trifft, zu viele Bauchschmerzen bereitet. Die Antwort ist verblüffend: Er ist der einzige Student, da sich eine kleine Kosmität wie die neunzehnte nur einen Studenten leisten kann.
Mit Pyr It und zwei anderen weiblichen Mitarbeiterinnen der Kosmität geht Gon-Orbhon eine sexuelle Beziehung ein. Es gelingt ihm, seinen Gespielinnen viele Informationen zu entlocken. Eines Tages hat er so viele Informationen gesammelt, dass er das Ziel seiner Ausbildung zu erkennen glaubt. Er sucht den Messingenieur auf, der ihm seine Vermutung bestätigt: Die Sieger, die aus dem Wettbewerb der Kosmitäten hervorgehen, sollen ein Sporenschiff befehligen, falls einer der Sieben Mächtigen dazu nicht mehr in der Lage sein sollte.
Von dieser Information angestachelt, stürzt sich Gon-Orbhon in die Arbeit. Neben seinen geistigen Fähigkeiten trainiert er auch seine körperliche Fitness, so dass es ihm eines Tages gelingt, Nick, der ihn in der Zwischenzeit immer wieder »aufgemischt« hat, zu besiegen.
Dennoch stellt sich bei Gon-Orbhon mit der Zeit das Gefühl ein, dass man mit ihm unzufrieden ist. Seinen Nachfragen wird ausgewichen. Schließlich wird Gon-Orbhon mit einem technisch hochwertig ausgerüsteten Raumschiff auf eine Außenmission geschickt. Gon-Orbhon geht davon aus, dass man in der Kosmität darauf hofft, dass während dieser Mission bei ihm der Knoten platzt.
Die Außenmission führt Gon-Orbhon zu einer paradiesischen Welt, die von Primaten bewohnt wird, die die Leiter der Evolution nicht weiter erklimmen konnten, weil ihnen natürliche Feinde fehlen. Gon-Orbhons Aufgabe besteht darin, für einen Evolutionsschub zu sorgen.
Gon-Orbhon glaubt, die Lösung für seine Aufgabe gefunden zu haben. Eine Auseinandersetzung, ein Krieg, so glaubt er, würde die Primaten zwingen, eine höhere Entwicklungsstufe anzustreben. Er geht zu einem der Planetenbewohner und erklärt ihn zum König. Als dieser das Prinzip des Herrschens nicht versteht und Gon-Orbhons Erklärungen nur mit einem »Soll'n das bringen?« quittiert, zwingt ihm Gon-Orbhon seinen Willen auf. Gon-Orbhon muss erkennen, dass er eine Para-Fähigkeit hat, die es ihm erlaubt, andere Wesen zu beeinflussen. Mit der Zeit kann er seine Kräfte besser kontrollieren, und nach und nach sorgt er dafür, dass sich immer mehr Primaten für den König, Priester, oder sonst einen Herrscher halten. Ein Konflikt bricht aus. Mit dem sicheren Glauben, seine Aufgabe erfüllt zu haben, kehrt Gon-Orbhon in die Kosmität zurück.
Doch dort findet er eine andere Stimmung vor als erwartet. Die Kosmität windet sich in Agonie. Man behandelt ihn anders als zuvor. Als er den Messingenieur zur Rede stellt, erhält er eine schockierende Antwort: Alle Fähigkeiten, die er erworben hat, werden nicht dazu reichen, die Prüfungen der Kosmokraten zu bestehen. Die Kosmität wird ihn trotzdem zu den Prüfungen schicken.
Gon-Orbhon ist klar, dass ihn die Kosmokraten, falls er die Prüfungen nicht besteht, wonach es ja ausschaut, entsorgen werden. Er fasst den Entschluss zu fliehen. Ihm ist klar, dass er dazu alle 144 Lehrkräfte der Kosmität beeinflussen muss. Als er dies versucht, muss er erfahren, dass es sich bei der Kosmität nicht um ein Gebäude, sondern um eine Wesenheit handelt. Bei den Lehrkräften handelt es sich lediglich um verschiedene Manifestationen desselben Geistes. Obwohl Gon-Orbhon durch diese Erkenntnis überrascht ist, gelingt es ihm, die Kosmität, beziehungsweise die 144 Inkarnationen dieser, zu beeinflussen und zu fliehen.
Die Freude über die erlangte Freiheit währt jedoch nur kurz. Das Schiff, mit dem Gon-Orbhon geflohen ist, verfügt über eine Sicherung: Ab einer bestimmten Entfernung zur Kosmität schaltet das Schiff alle aus Formenergie bestehenden Bestandteile ab. Da diese Teile mehr als 90 % des Schiffskörpers ausmachen, bleibt nur eine Rettungskapsel. Gon-Orbhon hält die Situation zuerst für eine erneute Prüfung, muss jedoch bald seinen Irrtum einsehen. Ein Großteil des Schiffes löst sich auf. Damit nicht genug, der weiße Handschuh, den Gon-Orbhon in seinem Schrank gefunden hat und seitdem trägt, verwandelt sich in ein Gespinst, das in seinen Kopf eindringt und alles, was er in der Universität gelernt hat, aus seinem Gedächtnis löscht. Gon-Orbhon bleiben nur zwei Termini: »Ich, Gon-Orbhon«. Gon-Orbhon fällt ins Koma und treibt lange durch den Weltraum.
Eines Tages wird er in der Galaxie Ammandul von dem Orden der Schutzherren von Jamondi gefunden. Er wird zum Schutzherren geweiht und vollbringt viel Gutes im Namen des Ordens. Alles läuft prima, bis zu dem Tag, an dem infolge des Konflikts zwischen ES und STROWWAN der Nocturnenstock Satrugar auf Parrakh abstürzt. Gon-Orbhon beschließt, den Nocturnenstock zu retten. Sein Plan scheint aufzugehen. Zu spät erkennt Gon-Orbhon seinen Irrtum: Er droht mit Satrugar zu verschmelzen und dem Wahnsinn anheim zu fallen. Gon-Orbhon kann das Unheil nicht mehr verhindern.
In ständiger Angst um sein Überleben setzt sich die neue Wesenheit, die sich aufgrund des guten Namens des Schutzherren auf Parrakh Gott Gon-Orbhon nennt, das Ziel, zur Superintelligenz zu werden, um alle Gefahren abwenden zu können.
An dieser Stelle macht Bré Tsinga mit eigener Stimme die Anmerkung, dass dieses vor etwa sieben Millionen Jahren geschah. Malcolm S. Daellian schließt daraus, dass sie dabei ist, sich der Kontrolle Gon-Orbhons zu entziehen. Danach fährt Bré Tsinga mit der Lebensgeschichte Gon-Orbhons fort:
 
Der Gott Gon-Orbhon schafft sich eine Machtbasis, das Imperium Orbhon. Seine Machtausbreitung gelingt ihm, indem er Teile des Satrugar zu anderen Planeten bringt, wo sie ihm als Relais dienen. Die Macht des Gottes Gon-Orbhon expandiert. Es kommt zur Auseinandersetzung mit dem Orden der Schutzherren. In den wenigen lichten Momenten kann sich der Geist Gon-Orbhons von dem Satrugars trennen. In diesen Momenten wandelt er durch die Gänge des Nocturnenstockes und versucht, diesem zu schaden. Seine Versuche bringen jedoch keinen Erfolg. Wenn er einen Blick nach draußen erhaschen kann, sieht er die Dependance von Parrakh.
Drei Besucher erscheinen auf Parrakh: Als Erster kommt Tagg Kharzani. Gon-O nutzt dessen Angst vor dem Tod, um ihn gegen den Orden der Schutzherren aufzuhetzen. Kharzani wird zu einem Verbündeten des Gottes. Als Geschenk gibt ihm Gon-Orbhon einen großen Splitter Satrugars mit nach Kherzesch.
Als Zweiter erscheint ein Bote der Chaotarchen, der Gon-O mitteilt, dass die Chaotarchen über die Niederlage STROWWANS gegen ES sehr betrübt seien und sich freuen würden, wenn Gon-O sich auf die Seite der Chaotarchen schlagen würde und ES bekämpfe. Ohne eine Antwort abzuwarten, verschwindet der Bote, er hinterlässt aber einen Speicherkristall. Dieser enthält Informationen darüber, wie Gon-O die Leiche der Superintelligenz ARCHETIM in der Sonne Talan anzapfen kann.
Der dritte Besucher ist Homunk, Bote von ES, der Gon-O deutlich macht, dass ein Griff nach ARCHETIM von ES nicht toleriert werden könne. Gon-O ignoriert diese Warnung und leistet den Anweisungen des Speicherkristalls der Chaotarchen Folge.
An dieser Stelle des Berichtes nimmt Malcolm S. Daellian eine klare Begriffseingrenzung vor: Gon-Orbhon bezeichnet das von den Kosmokraten geschaffene Wesen, Satrugar den Nocturnenstock, Gott Gon-Orbhon oder Gon-O nennt sich die Verschmelzung beider Wesenheiten. Außerdem stellt Daellian eine Vermutung an, wieso ausgerechnet Bré Tsinga die Geschichte erzählt, ohne dass Gon-O dies verhindert. Er geht davon aus, dass das Psisonetz  11a dafür sorgt, dass Bré zwar noch von Gon-O beeinflusst wird, aber für diesen nicht mehr zu erkennen ist. Bré Tsinga setzt unterdessen den Bericht fort:
 
Doch die Macht von ES ist größer als Gon-O angenommen hat. Die Superintelligenz verbannt den »Gott« in einen Hyperkokon. Gon-O wird auf diese Weise der Verbindung zur Leiche ARCHETIMS, seiner Kraftquelle, beraubt und fällt ins Koma.
Als die Hyperkokons in dem Normalraum zurückfallen, ist Gon-O noch im Halbschlaf. Er handelt mit wachsender Wachheit immer zielgerichteter. Diejenige Komponente Gon-Os, die den ursprünglichen Gon-Orbhon repräsentiert, erwacht schneller als Satrugar. Gon-Orbhon versucht in der kurzen Zeit, in der sein Geist von dem des Nocturnenstocks getrennt ist, zu entkommen. Als er erkennt, dass ihm dies nicht gelingt, versucht er, sich mittels Suizid vor Satrugar zu schützen. Doch auch dies gelingt ihm nicht, Gon-Orbhon wird wieder von Satrugar absorbiert. Der Gott Gon-Orbhon ist wieder vereint.
Gon-O erkennt zwar, dass ihn die veränderten Rahmenbedingungen der Hyperimpedanz nicht direkt bedrohen, beschließt aber, seine Machtbasis auf dem dritten Planeten Talans zu sichern. Er rüstet einen Kybb-Titanen für diesen Zweck um. Dieser nimmt einen großen Teil von Satrugars Leib an Bord, und zwar genau den Teil, in dem sich neben dem Körper Gon-Orbhons auch das Para-Gefängnis befindet, in dem sich Gucky, Bully und Tolot aufhalten. In diesem Moment bemerkt Gon-Orbhon, dass er einen unerwünschten Zuhörer hat. Da er Bré Tsinga nicht genau orten kann, schickt er eine Psi-Entladung zu den ungefähren Koordinaten des Zuhörers, zur Sicherheit wird auch ein Teil der Flotte und ein Kybb-Titan zu dem Punkt gesandt.
 
Bré Tsinga wird durch den Psi-Schock beinahe getötet, die weitere Besatzung der RICHARD BURTON fällt in Ohnmacht, nur das Specter bleibt bei Bewusstsein. Es kann in letzter Sekunde verhindern, dass die RICHARD BURTON zerstört wird, indem es sich Daellians Überrangcodes besorgt und das Schiff in den Linearraum bringt. Die Flucht gelingt in allerletzter Sekunde.
 
Als die Besatzung wieder erwacht, wird eine Lagebesprechung durchgeführt. Daellian erwähnt mit keinem Wort, dass seine Überrangcodes benutzt wurden, was, da er bewusstlos war, eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit ist. Die Besatzung der RICHARD BURTON ist sich darüber im Klaren, dass man Terra nicht warnen kann, da der Kybb-Titan mit der RICHARD BURTON nicht eingeholt oder gar überholt werden kann. Die Lage auf Terra ist ungewiss, die RICHARD BURTON vermag nicht zu helfen. Die letzte Hoffnung ist die terranische Flotte, die in Navo-Nord eintreffen soll, aber auch diese ist schon eine Woche überfällig.

Perrypedia


Kommentar / Computer

Nocturnen (2)

Je größer ein Nocturnenstockwar, desto intelligenter wurde er, die intelligentesten lockten per Hyperfunksymbol Schwärme an, die in die Stockphase übertraten, und wuchsen so immer weiter, wurden immer intelligenter. Fortan waren sie abgeklärte, reife, philosophisch-versponnene Wesen, allein an Erkenntnis, an abstraktem Wissen und der Vergrößerung ihrer Intelligenz interessiert. Als der größte und älteste Stock galt der Weise von Fornox. Die einzige Gefahr drohte ihnen von den Tauregionen; denn gelegentlich überschritt die Parataumenge eine kritische Grenze, die Psi-Materie fiel in ihre energetische Zustandsform zurück und entlud sich in heftigen Psi-Stürmen. Manche dauerten Tage, reichten über Dutzende von Lichtjahren, stürzten die Stöcke in geistige Verwirrung und konnten sie sogar für immer in den Wahnsinn treiben. Um diese Gefahr auszuschalten, versuchten die Stöcke per Hyperfunksymbol die Schwärme so zu steuern, dass sie den Paratau gleich mäßig verteilten. »Kritische« Tauregionen ließen sie, wenn sich die Gelegenheit bot, von extragalaktischen Besuchern »entsorgen«.
 
Der etwa vier Millionen Jahre alte Nocturnenstock des Narren von Fornax wurde vom Weisen so bezeichnet, weil er offenbar vor rund 50.000 Jahren durch eine gewaltige Deflagration einer kritischen Paratauregion wahnsinnig geworden war. Seit damals war die »Persönlichkeit« des Nocturnenstockes fünffach gespalten, die überfünf Monde verteilten Stöcke hatten jeder ein eigenes Ich, gleichzeitig fühlten sich die Nocturnenstöcke allerfünf Monde als Einheit. Der Narr von Fornax steckte Nocturnenschwärme mit seinem Wahnsinn an, so dass sie auf keinerlei Passagesymbole reagierten, aber vom Narren wie magisch angezogen wurden. Durch diese besonderen Umstände war eine Entsorgung des Parataus im Bereich der Sonne Zyklop nicht möglich, so dass er sich in großer Menge anhäufte, irgendwann in die kritische Phase trat und für gefährliche Psi-Phänomene sorgte. Als nach der Großen Kosmischen Katastrophe des Jahres 448 NGZ eine Entsorgung des Parataus nicht mehr erforderlich war, machten die Notturnen Fornax für Besucher aus anderen Galaxien »dicht«. 1218 NGZ wurden dann 8423 Türme des Weisen von Fornax, 5130 Türme des Narren von Fornox sowie 710 weitere Quarztürme junger Notturnen ins Arresum gebracht. Am 8.April 1218 NGZ erschien über dem Planeten Nachtschatten II die Kunstwelt Wanderer, ES entließ einen Teil der aphilischen Bewusstseine in Form transparenter Schemen, und Ernst Ellert als Bote von ES erklärte, Nachtschatten II müsse erst umgeformt werden, bevor die Menschen ihre neue Heimat in ihrer endgültigen Gestalt besiedeln könnten.
In einer Vision demonstrierte Ellert, wie die weitere Entwicklung im Arresum ablaufen sollte. Der Kontakt mit den Ayindi wird die technologische Entwicklung der Menschen auf Sainor schnell vorantreiben. Ebenso wie die Bewohner der Lebensinsel, die Paunaro mit den Quarztürmen des Narren von Fornox auf dem Planeten Complat im Nihhat-Nebel eingerichtet hat, werden die Sainorer Nachtschotten 11 besuchen. Beschleunigtes Planetenforming wandelt die ehemalige Eiswelt, um die sich eine Atmosphäre bilden wird, in eine bewohnbare Welt um, auf der die über sechseinhalb Milliarden terranischen Bewusstseine körperlich werden und, unterstützt durch die Sainorer und Camplater, eine Zivilisation aufbauen können.
 
Da weder neue Schneeflocken noch Eiszapfen oder Kommandanten der Abruse entstehen können, werden die Menschen des Arresums in der Lage sein, sich ungehindert zu entfalten, durch ihre Lebensenergie die Kristallstrukturen aufzulösen und mit der Technik der Ayindi und mit ihren eigenen Entwicklungen die Welten der Abruse wiederzu beleben. In fernster Zukunft werden schließlich die Tunnel, die so in das einstige Herrschaftsgebiet der Abruse vorgetrieben werden, miteinander verschmelzen, und das gesamte Arresum wird, von allen abrusischen Strukturen befreit, organischem Leben offen stehen. Zudem werden die Menschen im Arresum die Aufgabe erfüllen, die im Parresum von den Sporenschiffen erledigt wurde, da ES ihnen mikroskopisch kleine Lebenssamen angeheftet hat, aus denen auf den revitalisierten Planeten einst neues Leben hervorgehen wird. (»Zeitraffer« von Michael Thiesen gern. PR-Roman 1749)
 
Berücksichtigen wir diese Erkenntnisse, liegt die Vermutung nahe, dass die »Achillesferse« hinsichtlich ultrahochfrequent-psionischer Strahlung auch dem Nocturnenstock Satrugar zum Verhängnis wurde.Vom Wahnsinn befallen, konnte ihm nicht einmal Gon-Orbhon helfen ...

Rainer Castor

   
NATHAN