Nummer: 2228 Erschienen: 30.04.2004   Kalenderwoche: 18 Seiten: 63 Innenillus: 1 Preis: DM Preis seit 2001 in €: 1,65 €

Der Bionische Kreuzer
Motana im Weltraum - ein Todbringer sucht seine Bestimmung
Robert Feldhoff     

Zyklus:  

33 - Der Sternenozean - Hefte: 2200 - 2299 - Handlungszeit: 1331 - 1333 NGZ (4918 - 4920 n.Chr.) - Handlungsebene:

Großzyklus:  09 - Die Friedensfahrer / Hefte: 2200 - 2499 / Zyklen: 33 - 35 / Handlungszeit: 1331 NGZ (4918 n.Chr.) - 1347 NGZ (4934 n.Chr.)
Örtlichkeiten: Shoz   An Bord der SCHWERT            
Zeitraum: 1332 NGZ
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 4199124601654
EAN 2: 42228
Ausstattung:  Report Nr.365 mit Datenblatt
Anmerkungen: 
Hörspiel »Sternenozean« Teil 16
Besonderheiten: 
"Seite 3"

Im Jahr 1332 NGZ ist die Lage in der Milchstraße so prekär wie lange nicht mehr: Obwohl das Kristallimperium und die Liga Freier Terraner im Sektor Hayok zu einem labilen Frieden gefunden haben, ist allen klar, dass es sich nur um einen Zeitgewinn handeln kann.
Perry Rhodan und Atlan, zwei der prominentesten Persönlichkeiten der Galaxis, ahnen von all den Ereignissen nichts: Sie befinden sich zwar noch in der Milchstraße, aber in einem entrückten Raum, dem »Sternenozean von Jamondi«.
Zum Nachforschen bleibt den beiden Männern bislang wenig Zeit: Zusammen mit dem geheimnisvollen Nomaden Rorkhete sind sie auf der Flucht vor einer kybernetischen Zivilisation Jamondis, den Kybb-Cranar.
Gemeinsam mit einigen der menschenähnlichen Motana entdecken sie ein uraltes Artefakt dieses Volkes: Es ist DER BIONISCHE KREUZER ...

PR-Redaktion

 
Die Hauptpersonen
Perry Rhodan Der Terraner gerät ins Schwitzen und agiert »oben ohne«
Atlan Der Arkonide zeigt sich von seiner kalten Seite
Zephyda Die Epha-Motana bewahrt trotz heißer Gefühle einen kühlen Kopf
Selboo Ein Motana-Mann ringt mit verbotenen Gefühlen

Allgemein
Titelbildzeichner: Ralph Voltz
Innenilluszeichner: Michael Wittmann   
Kommentar / Computer: Rainer Castor: Bionik (I)
PR-Kommunikation: Spurensuche im All - Perry Rhodan-Studies
Statistiken: Gewinner der Leserumfrage März 2004 / Atlan - Obsidian / Die Welt von PR - Einstiegshilfe / PR - 5.Auflage Heft 1126 / 1127
Witzrakete: Harry Messerschmidt: Kontaktknilch - Die intelligente Fracht (im Report)
Leserbriefe: Denis Dressel / Jörg Schulmeister / Rainer Jung / Jost Alpe / Franz Braun / Wigbert Schuberth / Barometer zu PR 2217 - 2218 (E-Mails)
LKSgrafik:
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar: Aicha    Epassar     Motana  - Gesänge   Motana  - Raumfahrt - Vorgeschichte   Plotter    Selboo    Shoz                                           
Computerecke:
Preisauschreiben:
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Journal

Journaldaten: Nummer: / Seite:
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Journalnews:

Clubnachrichten / ab PR 3001 - Perry Rhodan-Fanszene
Clubdaten: Nummer:  / Seiten:
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Magazine:
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Veranstaltungen:
Sonstiges:

Report

Titelbild:


Reportdaten: Nummer: 365 - Seiten: 11
Cartoon : Rüsselmops - der Außerirdische (Folge 236) / Kontaktknilch: Die intelligente Fracht (Harry Messerschmidt)
Reporttitel: Hubert Haensel: Report-Intro
Reportgrafik: Grafik: »Der Weltenentdecker« (Harry Messerschmidt, Büdingen)
Reportfanzines:

Reportriss:


Reportclubnachrichten:
Reportnews:
Reportvorschau: Verlagspublikationen Mai 2004
Reportriss: Rainer Castor : Bionischer Kreuzer SCHWERT

Innenillustrationen

Everve - Kinder
Zeichner:  Michael Wittmann  
Seite:47
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt


Everves Kinder legten weniger Zurückhaltung an den Tag. Die stark verschmutzten Quälgeister führten sich auf wie Kätzchen. Ihr Spurenmuster aus Schlamm überzog im Zickzack den Boden. Kein Winkel, der ihrer Neugierde entging, kein Gegenstand, der nicht beschnüffelt und betastet wurde.


Zeichner:  
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© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



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Inhaltsangabe

Rhodan und seine Freunde untersuchen den Bionischen Kreuzer, den Rorkhete in der Feste von Shoz entdeckt hat. Das 115 Meter breite, 70 Meter lange und 16 Meter hohe Schiff sieht exakt wie ein grau, braun und ocker gemaserter Manta-Rochen aus und ist „beseelt“ von der immer noch funktionierenden Biotronik Echophage, die über ein eigenes Bewusstsein sowie über einen eigenwilligen Charakter zu verfügen scheint und sich wissbegierig nach Rhodans und Atlans Ritterauren und den damit verbundenen Geschichten erkundigt. Echophage anerkennt ohne jegliches Zögern sowohl Zephyda und ihre Motana-Gruppe als auch Rorkhete als zutrittsberechtigt und unterstellt sich voll und ganz Zephydas Kommando. Rhodan und Atlan werden als Gäste geduldet. Zephyda, die Krach mit Atlan hat (der Unsterbliche will die sterbliche Frau nun doch plötzlich nicht mehr emotional zu dicht an sich heranlassen), gibt dem Schiff den Namen SCHWERT.
 
Der elegante Bionische Kreuzer verfügt über keinerlei Antriebssysteme. Nur entsprechend begabte Motana können ihn zum fliegen bringen. Alle anderen für ein Raumschiff erforderlichen Systeme sind natürlich vorhanden, die Energie dafür bezieht das Schiff durch eine Art Osmoseprozess aus dem Psionischen Netz. Neben einem Schutzschirm, der von den Motana paramechanisch verstärkt werden kann, sind an Offensivwaffen fünf Paramagnetische Werfer vorhanden. Mit ihnen können in der Art von Transformkanonen fünfdimensionale „Torpedofelder“ verschossen werden, die am Ziel eine hyperphysikalische Schockwelle freisetzen. Das ganze Innere des Schiffs ist auf die Bedürfnisse von Motana zugeschnitten, es sind aber auch Hoch-G-Kabinen für Shoziden vorhanden. Die Innenwände wirken wie mit Schlangenhaut überzogen. Um richtig zu funktionieren, braucht Echophage einen Motana, der nur für ihn zuständig ist und „Beistand“ genannt wird - ein solcher findet sich rasch unter Zephydas Leuten. Die Waffen des Kreuzers können nur von einem weiteren besonders begabten Motana - dem „Todbringer“ bedient werden. Auch ein solcher ist unter Zephydas Leuten, doch leider will Echophage (aus dessen Erinnerungsspeichern übrigens alle Informationen über die Vergangenheit gelöscht worden sind) seinen Namen nicht verraten, denn der Todbringer muss sich selbst berufen fühlen. Niemand anderer als Selboo, dem wir schon in Heft 2219 begegnet sind (ich erwähnte ihn seinerzeit nicht), ist dieser Todbringer. Er weigert sich, diese Berufung anzuerkennen, denn ein Todbringer ist nach den Mythen der Motana ein verabscheuungswürdiges Geschöpf.
 
Nachdem die ersten Testflüge erfolgreich verlaufen sind, muss man sich über die weiteren Ziele klar werden. Zephyda will natürlich die Gunst der Stunde nutzen und ihrem Volk mit der SCHWERT zur Freiheit verhelfen, solange die Flotten der Kybb-Cranar noch hyperschock-geschädigt sind. Auf Bitten von Rhodan und Atlan fliegt man aber zunächst nach Baikhal Cain, um Lotho Keraete aus dem Eis zu befreien. Unterwegs leistet man einem havarierten Händlerschiff Hilfe. Als Gegenleistung rücken diese seltsamen Wesen, die mich übrigens an die Quochten aus dem Odyssee-Zyklus erinnern, eine Karte des Sternenozeans heraus. Nach dieser Episode wird endlich Lotho Keraetes Körper geborgen. Der Bote von ES gibt vorerst kein Lebenszeichen von sich. Als plötzlich 12 Kybb-Cranar-Schlachtschiffe angreifen, verliert Atlan die Geduld mit Selboo und überzeugt ihn auf recht handgreifliche Weise, endlich die Aufgabe zu akzeptieren, für die er auserwählt ist. Selboo macht seine Sache vielleicht etwas zu gut und vernichtet die Angreifer wie in einem Rausch.
 
Jetzt wissen die Kybb-Cranar allerdings, dass wieder ein Bionischer Kreuzer auf der Bildfläche erschienen ist. Der Krieg ist also eröffnet. Zephyda will nun mit Hilfe des Sternenkatalogs versuchen, weitere Verstecke zu finden, in denen vielleicht ebenfalls Bionische Kreuzer die Äonen überdauert haben.

Johannes Kreis

 
Rezension

Dafür, dass in diesem Roman hauptsächlich der Bionische Kreuzer vorgestellt werden soll, liest er sich ganz angenehm. Besonders die bizarren Szenen im Handelsschiff der Besch haben mir gefallen. Man fragt sich nur, warum Schiffe fremder Völker gar so oft exakte Nachbildungen von irdischen Lebewesen sind, jetzt sind mal wieder Rochenschiffe dran…
 
Was mich an Feldhoff-Romanen aber immer und an diesem hier ganz besonders stört, ist der recht freie Umgang mit der Syntax. Wenn man nicht gerade durch die knappen, fast im Bildzeitungs-Stil gehaltenen Sätze hastet, stolpert man immer wieder über Passagen, deren Satzbau nicht so ganz mit der Subjekt-Prädikat-Objekt-Regel übereinstimmen will.
 
Ein paar Worte zu Atlan, dem alten Herzensbrecher: Erst macht er Zephyda den Hof, dann bekommt er moralische Bedenken und lässt sie abblitzen. Sollte er in mehr als 10.000 Jahren nicht einen etwas souveräneren Umgang mit Herzensangelegenheiten gelernt haben?

Johannes Kreis  

   
Inhaltsangabe 2

Tief unter der Feste von Shoz, schon unter der Wasseroberfläche, entdeckt der letzte Shozide Rorkhete in einem Hangar einen Bionischen Kreuzer. Diese sind unter den Motana, eigentlich unter allen Völkern des Sternenozeans, eine Legende. Angeblich existieren keine Bionischen Kreuzer mehr, die letzten wurden den Legenden nach in der Blutnacht von Barinx von den Kybernetischen Völkern vernichtet.
 
Als der Shozide Perry Rhodan, Atlan und Zephyda das Schiff zeigt, reagiert dieses auf einen Gesang, den die Motana anstimmt, und öffnet eine Schleuse. Beim Versuch Rhodans, das Schiff zu betreten, wird er von einem Prallfeld zurückgeschleudert. Der Bordrechner, er nennt sich Echophage, verweigert Rhodan und Atlan den Zutritt. Rorkhete und Zephyda will er allerdings direkt einlassen. In der Motana erkennt Echophage sogar direkt eine Epha-Motana und akzeptiert sie als Kommandantin. Auf Zephydas ausdrücklichen Befehl dürfen auch Perry und Atlan in das Schiff. Der Bionische Kreuzer, der Ähnlichkeiten mit einem irdischen Manta aufweist, ist circa 140 m breit und 70 m lang.
 
Die vier untersuchen zuerst einmal den Kreuzer. Dieser besitzt weder Antriebsaggregate noch Energieerzeuger. Laut Echophage wird er durch die Psionische Kraft der Epha-Motana gesteuert. Seine Energien bezieht er über seine Schwingen durch osmotische Kräfte aus dem psionischen Netz des Hyperraums.
 
Als Perry Echophage entdeckt, stellt dieser sich als etwas zickig dar. Auf die Fragen Rhodans, was Echophage für eine Art von Rechner sei, meint diese, sie sei eine Biotronik. Echophage befragt Perry nach seiner Aura, die der Aura der Schutzherren von Jamondi ähnlich ist. Die Biotronik vermutet deshalb, dass Rhodan und Atlan Betrüger sind.
 
Nachdem sie das Schiff durchsucht haben, befragt Zephyda Echophage, ob der Kreuzer einsatzbereit sei, was die Biotronik etwas beleidigt wirkend bejaht. Zepyhda tauft das Schiff auf den Namen SCHWERT und beschließt, die anderen Motana zu holen.
 
Nachdem die vier Gefährten die restlichen Motana herbeigeholt haben, stellt der Bordrechner fest, dass ausreichend benötigte Besatzungsmitglieder darunter sind, nur ein Vernetzer ist nicht dabei. Dafür stellt Echophage fest, dass sowohl ein Beistand als auch ein Todbringer darunter sind. Die Namen darf er allerdings nicht nennen, weil diese Personen sich selbst outen und zu ihrem Job stehen müssen.
 
Die Motana sind entsetzt, Todbringer gelten als das, was ihr Name sehr genau ausdrückt. Doch Echophage erklärt, dass nur der Todbringer den Paramag-Werfer bedienen kann. Zuerst stellen sich die beiden besonderen Motana nicht.
 
Selboo erkennt, dass er der Todbringer ist, er will es sich allerdings noch nicht eingestehen. Der Beistand wird Epasarr sein.
 
Noch ohne die beiden geouteten Motana startet Zephyda einen ersten Testflug, der sie sogar in den Hyperraum bringt, zwar nur 2,2 Lichtjahre in einer halben Stunde, aber alle sind zufrieden.
 
Während weiterer Tests begibt sich Epasarr zur Biotronik und erklärt, dass er der neue Beistand sei. Perry Rhodan, Atlan, Rorkhete und Zephyda besprechen die weiteren Ziele. Zephyda will die Kybervölker angreifen, Rhodan spricht Lotho Keraete an, der noch immer unter dem ewigen Eis auf Baikhal Cain liegt. Aufgrund dieser Tatsachen legen sie das nahe Cain-System als Angriffsziel fest.
 
Während eines Traums erscheint Perry wieder die Mediale Schildwache, sie erklärt, dass sie in ihrem Tempel auf ihren Befreier wartet. Außerdem befragt sie Rhodan, ob er ein Ritter der Tiefe sei.
 
Selboo vertraut sich Atlan an, dieser gibt ihm zu verstehen, dass er sich seiner Aufgabe stellen soll.
 
Bei weiteren Leistungstests stellt sich heraus, dass der maximale Überlichtfaktor bei 50.000 liegt, auf Rückfrage bei Echophage gibt die Biotronik Auskunft, dass der ehemalige Überlichtfaktor bei 176 Millionen und darüber lag. Ob diese drastische Geschwindigkeitsminderung an der Hyperimpedanz oder an der Unerfahrenheit der neuen Besatzung liegt, bleibt unklar.
 
Bei einem Zwischenstopp im Normalraum empfängt die SCHWERT einen Notruf der SCHINTONG, einem Raumer der fahrenden Besch. Die Besch sind ein amphibisches Volk, das quasi das Handelsmonopol im Sternenozean von Jamondi besitzt. Ihr Schiff hängt mit Positronikausfall im Weltraum fest. Zephyda, Perry, Atlan und Rorkhete wechseln ins Händlerschiff über und handeln mit dem obersten Preistreiber, dem Kommandanten des Schiffes, ein Geschäft aus. Für die Reparatur an der Positronik erhalten die Gefährten den Planetenkatalog der Besch, eine Sternenkarte von Jamondi, die angeblich nicht einmal die Kybb besitzen.
 
Nachdem die Reparatur vollzogen ist, übergibt der Besch den Planetenkatalog und betont vor seiner Abreise noch einmal, dass die Besch auf der Seite der Motana stünden, aber dies natürlich nicht zeigen dürften.
 
Die fahrenden Besch ziehen weiter und Zephyda beschließt, nach Baikhal Cain aufzubrechen, auch ohne Todbringer. Bei der letzten Einsatzbesprechung spricht sie an, was eigentlich jedem klar ist und jeder insgeheim denkt. Sie spricht Selboo darauf an, ob er Todbringer sei. Dieser leugnet entgegen besseren Wissens. Auch Echophage lässt sich zu keiner Aussage verleiten. Trotzdem startet die SCHWERT in Richtung Cain-System.
 
Auf Höhe des vierten Planeten angekommen, stellen die Fernorter fest, dass keine Kybb-Cranar-Schiffe im System unterwegs sind. Über viertausend Einheiten werden auf Baikhal Cain registriert, die meisten sind um Baikhalis notgelandet. Zephyda fliegt aufgrund dieser Werte direkt weiter nach Baikhal Cain. Mit einem Gewaltmanöver bringt sie die SCHWERT hinunter zur Planetenoberfläche, um Perrys Vorhaben umzusetzen und Lotho Keraete zu bergen. Atlan, Rorkhete und Selboo versuchen, den Boten von ES zu bergen, doch die Kybb-Cranar machen zwölf Schiffe klar, deren Ziel ganz eindeutig die SCHWERT ist. Im letzten Moment kann Atlan, durch einen Faustschlag Selboo dazu bringen, aufs Feuerdeck zu gehen und die Kybb abzufangen. Mit Keraete an Bord setzt sich die SCHWERT ins Ash-System ab, zurück in ihren Hangar unter der Feste von Shoz.

Perrypedia


Kommentar / Computer

Bionik (I)

Entgegen anders lautenden Aussagen gibt es die sagenhaften Bionischen Kreuzer also doch noch - jene Schiffe, die von den geistigen Kräften der Motana angetrieben wurden, auf denen früher alle Raumfahrt im Sternenozean von Jamondi beruhte. Zumindest in der Feste von Shoz überstand ein solcher Raumer die Zeit der Wirren nach der Blutnacht von Barinx. Während sich - wie im Roman geschildert - Rhodan, Atlan, Rorkhete und die Motana mit derSCHWERTverraut machen, werden wir uns näher mit dem Begriff »bionisch« beschäftigen. Allgemein formuliert dient das Adjektiv bionisch zur Beschreibung eines Organismus, dessen biologische Grundlage durch technische Möglichkeiten verbessert wurde. Im weiteren Sinne ist damit auch »in Einklang mit natürlichen Methoden« gemeint. Der im 20.Jahrhundert entstandene Fachausdruck Bionik zur Beschreibung dertechnischen Umsetzung und Anwendung biologischer Systeme funktioniert, obwohl einleuchtend und inhaltlich auch ziemlich zutreffend, so nur in der deutschen Sprache - als Kombination der Wörter Biologie und Technik. Bionische Ansätze dagegen sind genau genommen uralt und beruhten darauf, die Natur kopieren zu wollen. Der ewige Traum des Menschen, fliegen zu können, orientierte sich beispielsweise aus verständlichen Gründen am Vorbild der Vögel. Schon der Mythos von »Daedalus und Ikarus« berichtet von einem entsprechenden Versuch - sie klebten sich mit Bienenwachs Vogelfedern an die Arme.
 
Leonardo da Vinci (1452 bis 1519) war dann der Erste, der den Vogelflug wissenschaftlich untersuchte und daraus einen Flugapparat zu entwickeln versuchte. Neben dem Buch »Sul volo degli uccelli«, in dem Notizen, Zeichnungen und Erklärungen zum Verständnis des Vogelfluges niedergeschrieben waren, beschäftigte sich da Vinci mit der Entwicklung eines Flugkorsetts, um dem menschlichen Körper künstliche Vogeischwingen zu verleihen, die mit der Armmuskulatur in Bewegung gebracht werden sollten. In einem anderen Fall beobachtete er den Flug der Löwenzahnsamen - und erfand den Fallschirm. Dass mit den im 15. und 16.Jahrhundert zur Verfügungstehenden Materialien und Methoden eine »bionische Umsetzung« noch nicht möglich war, tut der grundsätzlichen Herangehensweise keinen Abbruch, denn es geht zunächst einmal um die Idee, während Umsetzungen immer noch verbessert oder überhaupt erst funktionsfähig gemacht werden können. Leonardo da Vinci war zweifellos ein begabter Bioniker, weil er natürliche Konstruktionen beobachtete, diese als Anregung für seine eigenen Arbeiten nahm und mit den vorhandenen Mitteln seiner Zeit tech¬nisch umzusetzen versuchte. Und diese Vorgehensweise entspricht genau der Definition der Bionik - Kernpunkt ist die Ubertragung der guten Ideen der Natur in die Technik.
Wichtig ist hierbei die Übertragung, nicht das bloße »Nachbauen«. Bionische Lösungen zielen nicht auf Kopieren; denn die Hoffnung, die Natur würde »Blaupausen« für die Technik bereitstellen, die man nur ausführen müsste, führt in die Sackgasse.
 
Übernehmen lässt sich allerdings eine Fülle von Anregungen, die, auf ihre Übertragungsmöglichkeiten untersucht, entscheidende Impulse für technisches Gestalten geben können. Häufig liefert die Natur die einfachsten Vorbildfunktionen, doch bis zu deren technischer Umsetzung ist es meist ein weiter Weg. Nicht selten sind es gerade Alltagsgegenstände, die aufgrund der Vorbildfunktion der Natur entwickelt wurden und die wir nicht mehr missen wollen, wie beispielsweise den Klettverschluss, der nach dem Vorbild der Klette entwickelt wurde. Sogar für die Forscher war es immer wieder verblüffend, welch einfachen Strukturen zu solch erstaunlichen Ergebnissen führten, so dass sie viele ihrer Ergebnisse erst gar nicht großartig veröffentlichten. Das Wesentliche der bionischen Sichtweise ist also das Lernen von der Natur als Anregung für eigenständiges technisches Gestalten. Folgerichtig befasst sich die Bionik als wissenschaftliche Disziplin mit der technischen Umsetzung von in biologischen Systemen beobachteten Prinzipien. Grob lassen sich hierbei drei Komplexe unterscheiden - die Konstruktionen der Natur (Konstruktionsbionik), die Vorgehensweisen oder Verfahren der Natur (Verfahrensbionik) sowie deren Informationsübertragungs-, Entwicklungs- und Evolutionsprinzipien (Informationsbionik). Eine weitere Unterteilung beinhaltet dann Bereiche wie Material- und Werkstoffbionik, bionische Prothetik und Robotik, Bau-, Sensor-, Bewegungs- und Prozessbionik

Rainer Castor

   
NATHAN