Nummer: 2219 Erschienen: 27.02.2004   Kalenderwoche: 9 Seiten: 59 Innenillus: 1 Preis: DM Preis seit 2001 in €: 1,65 €

Rorkhete
Der einsame Nomade - mit den Motana erreicht er die alte Heimat
Frank Borsch     

Zyklus:  

33 - Der Sternenozean - Hefte: 2200 - 2299 - Handlungszeit: 1331 - 1333 NGZ (4918 - 4920 n.Chr.) - Handlungsebene:

Großzyklus:  09 - Die Friedensfahrer / Hefte: 2200 - 2499 / Zyklen: 33 - 35 / Handlungszeit: 1331 NGZ (4918 n.Chr.) - 1347 NGZ (4934 n.Chr.)
Örtlichkeiten: Sternenozean von Jamondi               
Zeitraum: Ende 1331 NGZ
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 4199124601654
EAN 2: 42219
Ausstattung:  Risszeichnung
Anmerkungen: 
Besonderheiten: 
Der Titel auf dem Roman enthält einen Druckfehler und lautet fälschlicherweise »Rohrkhete«
"Seite 3"

Die Lage in der Milchstraße ist gegen Ende des Jahres 1331 Neuer Galaktischer Zeit aufs Äußerste gespannt. Ausgerechnet in dieser brisanten Situation sind Perry Rhodan und Atlan verschwunden. Die beiden Aktivatorträger gerieten in einen bislang nicht sichtbaren Sternhaufen, der von seinen Bewohnern »Sternenozean Jamondi« genannt wird.
Auf dem Planeten Baikhal Cain müssen sich Perry Rhodan und Atlan gegen die Kybb-Cranar behaupten, finden aber Freunde beim Volk der menschenähnlichen Motana. Hier findet Atlan in Zephyda eine neue Gefährtin.
Doch als die Kybb-Cranar über die friedlichen Motana herfallen, rettet der mysteriöse Nomade Rorkhete den Terraner und den Arkoniden. Mit Hilfe der »Ozeanischen Orakeln« rettet er Perry Rhodan, Atlan und Zephyda vor dem Zugriff des Feindes.
Sie erreichen den Planeten Ash Irthumo, wo den dortigen Motana gegen die Kybb-Cranar beistehen. Und von dort aus stoßen sie ins All vor - zum Heimatplaneten von RORKHETE...

 
Die Hauptpersonen
Rorkhete Der geheimnisvolle Nomade glaubt, seine Heimatwelt gefunden zu haben
Atlan Der Arkonide hilft den Motana, die Freiheit zu gewinnen
Zephyda Die Motana lernt, ein Raumschiff zu steuern
Selboo Der Motana bemerkt, dass er seltsame Gedanken entwickelt
Troshmoud Der General liefert einen Bericht, der einige Geheimnisse lüftet

Allgemein
Titelbildzeichner: Dirk Schulz
Innenilluszeichner: Dirk Schulz   
Kommentar / Computer: Rainer Castor: Paranormale Raumfahrt? (II)
PR-Kommunikation: Perry Rhodan Sammelkartenspiel Phase V - Die 2.Epoche
Statistiken: Arndt Ellmer: Ganz privat mit Horst Hoffmann / Perry Rhodan-Sekt / Die Welt von PR - Einstiegshilfe / PR - 3.Auflage Heft 1622 - 1623
Witzrakete:
Leserbriefe: Klaus Kütt / Florian Dietmaier / Wolfgang Pauli / Detlef Kramczynski / Daniel Wolf / Peter Behn
LKSgrafik: Matthias Klaus: Händler von Orbhon / Foto - Horst Hoffmann
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar: Ammandul    Das Hypertrop     Ozeanische Orakel    Ritter der Tiefe                                                       
Computerecke:
Preisauschreiben:
Christoph Anczykowski & Martin : LFT-Forschungskorvette THUMPER - Terranische Raumschiffe

Journal

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Clubnachrichten / ab PR 3001 - Perry Rhodan-Fanszene
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Innenillustrationen

Rorkhete - SHALAVDRA (über dem Planeten Shoz)
Zeichner:  Dirk Schulz  
Seite:19
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt


Schweigend saßen die beiden Motana und verfolgten die Annäherung an Shoz. Die Scheibe des Planeten wurde zunehmend größer, bis sie schließlich das ganze Sichtfeld ausfüllte. Sie drangen in die Atmosphäre ein. Wolken hüllten die SHALAVDRA ein, begrenzten die Sicht auf wenige Handbreit.


Zeichner:  
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Inhaltsangabe

Die Kybb-Cranar sind besiegt, Raphid Kybb-Karter ist tot. Nachdem Atlan einen Weg gefunden hat, die Gifthalsbänder der 18 überlebenden Motana von Baikhal Cain zu entfernen und nachdem Zephyda von Aicha einiges über die Epha-Matrix gelernt hat, ist auf Ash Irthumo eigentlich alles in Butter und man kann sich anderen Zielen zuwenden. Rorkhete hat z.B. eine Bitte. Beim ersten von Zephyda geleiteten Flug mit dem erbeuteten Schiff ist ihm erneut der Planet Plotter aufgefallen. Er ist sicher: Das muß der Ursprungsplanet seines Volkes sein, den er unter dem Namen Shoz kennt. Dort möchte er gerne hin, denn er hat diese Welt sein ganzes Leben lang gesucht und hofft, dort auf Artgenossen zu stoßen. Der Wunsch des Shoziden wird erfüllt. Die Welt scheint jedoch verlassen zu sein - außer Robotern in ansonsten leeren Städten begegnet man niemandem. Möglicherweise ist Rorkhete der letzte seines Volkes…
 
Mit seinem Helm kann Rorkhete sich in die noch funktionierenden Computersysteme des Planeten einklinken. Er beschafft eine Flugscheibe, mit der er selbst, Rhodan, Atlan und die Motana einen Rundflug über einer Stadt machen. Man sieht unter anderem riesige steinerne Obelisken, Dozaan-Pfeiler genannt, deren Funktion selbst Rorkhete nicht kennt. In der Nähe eines Kanals besichtigen sie eine 50 Meter hohe Statue, die ein humanoides Wesen darstellt, oder vielmehr eine leere Hülle in Form einer Kutte. Es sieht so aus, als sei der Inhalt der Kutte irgendwie abhanden gekommen. Eigentliches Ziel des Fluges ist die im Meer stehende Feste von Shoz. Sie besteht aus drei 200 Meter hohen fingerartigen Elementen, die durch einen breiten Ring miteinander verbunden sind. Zwischen den Fingern ist eine Plattform angebracht, auf der ein Berg steht - komplett mit Bäumen und Sträuchern scheint er hierher versetzt worden zu sein. Das Ganze hat einen Durchmesser von 500 Metern. Die Feste war einst das Zentrum der Macht der Shoziden. Jetzt ist sie verlassen, aber immer noch funktionsfähig.
 
Man entdeckt einen Speicherkristall, der die Aufzeichnung des shozidischen Generals Troshmoud enthält. Das Holo wurde in der Endphase des Kriegs gegen die Kybb aufgenommen und der General steht kurz vor einer Schlacht, die er mit den kläglichen Resten seiner Flotte zu schlagen hat. Er hat einiges zu berichten, was für die Nachwelt erhalten bleiben soll. Er spricht von einem seit Ewigkeiten in der Galaxis Ammandul und den Kleinen Zwillingen tobenden Krieg, der von den Schutzherre- - die seiner Meinung nach auf die Ritter der Tiefe zurückgehe- - gegen die Kybb und ihre unbekannten Hintermänner geführt wird. Das Zentrum der feindlichen Macht liegt in Amringhar, also im größeren der Kleinen Zwillinge. Dort, im Imperium Orbhon, residiert der eigentliche, namenlose Gegner in der Bastion von Parrakh. Dieser Krieg ist für Troshmoud Vergangenheit, denn eines Tages war ein Bote namens Homunk erschienen und hatte das Ende der Kämpfe verkünde- - wahr gemacht wurde diese Verkündigung von Homunks Auftraggeber (der selbst nie in Erscheinung getreten war) durch die Erzeugung eines Hyperkokons und die Abschottung des so entstandenen Sternenozeans von Jamondi vom restlichen Universum. Der Rest ist bekannt: Einer der Schutzherren wurde zum Verräter und es kam zur Blutnacht von Barinx mit allen ihren Folgen. Damit endet die Nachricht.
 
Rorkhete ist sichtlich beeindruckt und gibt weitere Informationen preis. Der verräterische Schutzherr sei noch am Leben und halte sich im Schloß Kherzesch auf, wo sich auch das Kybernetische Kommando befindet. Der Standort des Schlosses ist aber nicht bekannt. Während man noch dabei ist, die neuen Erkenntnisse zu verdauen, verschwindet Ash Irthu-o - der Planet ist aus dem Hyperkokon herausgefallen. Sollten sich die Ozeanischen Orakel noch dort befunden haben, so sind sie jetzt unerreichbar. Rhodan und Atlan gehen jetzt davon aus, dass im Sternenozean ein extrem verlangsamter Zeitablauf herrscht, denn Troshmouds Bericht enthält Bezeichnungen, die vor über einer Million Jahren gebräuchlich waren! Zu guter Letzt findet Rorkhete einen Hangar in der Feste, in dem sich unter einem Deflektorfeld eine Überraschung verbirgt: Es ist ein Bionischer Kreuzer.

Johannes Kreis

 
Rezension

Frank Borsch hatte die undankbare Aufgabe, um einige wenige - durchaus fasziniereide - Informationen herum eine Geschichte zu stricken. Das Ergebnis ist leidlich akzeptabel. Nehmen wir uns die Fakten vor, denn die muß man sich ein bisschen auf der Zunge zergehen lassen.
 
Offenbar ist der Sternenozean vor mindestens einer Million Jahren im Hyperkokon versteckt worden. Damals hieß die Milchstraße Ammandul, die Kleinen Zwillinge sind wohl die jetzt als Große und Kleine Magellansche Wolken bekannten Trabanten unserer Galaxis. In der damaligen Zeit, genauer gesagt vor 1,2 Millionen Jahren, waren die Horden von Garbesch in der Milchstraße unterwegs und wurden schließlich von einem Ritter der Tiefe zurückgeschlagen. „Nur“ 100.000 Jahre vorher war das Suprahet von den Oldtimern kaltgestellt worden, außerdem war damals der Schwarm schon einmal in der Milchstraße. Da liegt der Schluß nahe, dass die Kybb Garbeschianer waren/sind! Der damalige Hauptfeind der Schutzherren war in der Großen Magellanschen Wolke ansässig, sie hieß damals Amringhar? Komisch. Befindet/befand Amringhar sich nicht auf Wanderer bzw. auf Wanderer II? Oder wurden die dort aufgefundenen Zeittafeln von Amringhar nur nach etwas anderem benannt? -gal - das Imperium des Feinds hieß Orbhon.-Tja - und auf Terra treibt ja nun der Gon-Orbhon-Kult sein Unwesen. Da schließt sich wohl ein weiterer Kreis.
 
Homunk kennen wir ja schon lange, er ist ein Bote der Superintelligenz ES. Hat ES also mit den Oldtimern zusammengearbeitet, um den Sternenozean zu erschaffen? Daß die Schutzherren zumindest so etwas ähnliches wie die Weihe eines Ritters der Tiefe erhalten haben müssen, geht daraus hervor, dass Rhodans und Atlans Ritterauren die Unsterblichen fast (aber auch nur fast) als Schutzherren ausweisen. Es könnte ja noch andere Dome geben, in denen man die Ritterweihe erhalten kann. Vielleicht ist die Aura eines Ritters je nach Standort des Doms anders?
 
Noch eine Frage zum Schluß: Warum schleppt Lotho Keraete die Unsterblichen in den Sternenozean, wenn die eigentliche Bedrohung gar nicht von dort ausgeht, sondern von der Bastion von Parrakh, die in der GMW liegt?
 
Peinlicher Fehler übrigens: Auf dem Cover des Hefts steht „Rohrkete“…

Johannes Kreis  

   
Inhaltsangabe 2

Zephyda wird von Aicha im Umgang mit der Epha-Matrix unterwiesen und lernt, diese zu bedienen und damit ein Raumschiff zu fliegen. Auf ihrem dritten Testflug nähert sich das Raumschiff einem Planeten. Rorkhete erkennt diesen als seinen Heimatplaneten Shoz, verschweigt dieses jedoch erst einmal.
 
Wieder auf Ash Irthumo, übermannt ihn die Sehnsucht, und er bittet Zephyda, seinen Heimatplaneten noch einmal anzufliegen. Diese stimmt zu, weil sie auf Ash Irthumo Veränderungen in der Epha-Matrix spürt und deshalb ein schlechtes Gefühl hat.
 
Also fliegen die Motana mit der SHALAVDRA, mit den Galaktikern und Rorkhete an Bord, Shoz an. An Bord befindet sich auch Selboo – ein Motana, der im Gegensatz zu den anderen seiner Art eine Beziehung zur Technik der Kybb-Cranar aufbauen konnte, und nun eine Möglichkeit sucht, diese mit ihren eigenen Waffen zu schlagen.
 
Auf den Hinflug geraten sie in ein Raumbeben, das Zephyda aber mit etwas Mühe meistert. Auf Shoz angekommen, bittet Rorkhete um Landung, betritt zum ersten Mal in seinem Leben seinen Heimatplaneten und lässt seiner Freude freien Lauf.
 
Wieder an Bord der SHALAVDRA, entscheiden sich unsere Protagonisten, einem Flusslauf zu folgen, um Spuren von einer Zivilisation zu entdecken. Nach einigen Stunden finden Sie auch eine Stadt. Es werden Gruppen gebildet, um die Stadt zu erkunden.
 
Wie sich herausstellt, handelt es sich um eine hochtechnisierte Stadt, die die technikfremden Motana natürlich begeistert, und in der nur eines fehlt – die Bewohner. Anscheinend hat auch der letzte Shozide den Planeten vor langer Zeit verlassen.
 
Rorkhete kann sich mithilfe seines Helmes in das Netz der Stadt einklinken und führt die Motana mitsamt Perry Rhodan und Atlan zu einer Flugkapsel. Sie beginnen einen »Rundflug« über den Planeten. Die erste Station ist eine riesige Statue, die einem Motana ähnelt. Wie sich später herausstellt, handelt es sich bei dem dargestellten Wesen um Homunk, einen Boten von ES.
 
Da es bei der Statue nichts herauszufinden gibt, fliegt Rorkhete die »Feste von Shoz« an, eine Anlage, die mitten im Ozean, großteils unterirdisch liegt und in der früher die Macht der Shoziden konzentriert war.
 
Die Feste wird von Zephyda und Rorkhete erkundet. Als sie einen Datenkristall finden, rufen sie die anderen in die Feste, damit alle die Informationen erhalten können.
 
Während Selboo sich absetzt, um in der Feste von Shoz nach Waffen gegen die Kybb-Cranar zu suchen, lauschen die anderen der letzten Ansprache von Admiral Troshmoud. Dieser erzählt ihnen, dass er vor der letzten Schlacht gegen die Kybb-Cranar steht, und dass sein Volk wohl verlieren wird, weil das wirklich letzte Aufgebot kämpft – eine Annahme, die aufgrund des shozidenleeren Planeten als verifiziert gelten muss. Er teilt den Zuhörern in seiner Ansprache auch mit, dass die Shoziden auf der Seite der Schutzherren von Jamondi kämpfen und den Feind nicht kennen, sondern nur seine Handlanger, die Kybb-Cranar. Außerdem erfahren Lauschende von Troshmoud, dass die Schutzherren von Jamondi gegen eine andere Macht kämpften, das Imperium Orbhon, das in der Bastion von Parrakh seinen Hauptsitz hat; und dass der Sternenozean von der Milchstraße abgetrennt wurde, um endlich Frieden zu schaffen. Verkündet wurde dieses von Homunk, der auf allen Planeten des Sternenozeans erschien.
 
Auffällig ist, dass der Admiral den Begriff Ammandul verwendet, ein Ausdruck für die Milchstraße der vor Millionen von Jahren in Gebrauch war. Da die Abtrennung laut den Informationen Rorkhetes aber erst Jahrtausende zurückliegt, schließen Perry und Atlan daraus, dass im Sternenozean die Zeit langsamer vorangeht. Aufgrund des Namens Homunk vermuten sie, dass ES für die Abtrennung verantwortlich gewesen sein könnte.
 
Während dies alles passiert, wird Selboo auf seiner Suche von seinem alten Freund Resar aufgespürt. Dieser bittet ihn, die Finger von den Waffen zu lassen. Zwischen den Beiden kommt es zu einem Handgemenge, an dessen Ende der Tod Resars steht.
 
Am Ende passiert etwas Unglaubliches – der Planet Ash Irthumo verschwindet aus der Epha-Matrix und aus dem Sternenozean.

Perrypedia


Kommentar / Computer

Paranormale Raumfahrt? (II)

Mit nicht geringem Erstaunen hatten Atlans terranische Freunde und Mitarbeiter in seiner Zeit als Imperator Gonozal VIII. zur Kenntnis nehmen müssen, dass im damaligen Großen Imperium Parafähigkeiten viel verbreiteter waren, als sie bislang angenommen hatten. Allerdings war sie meist auf deutlich niedrigerem Niveau angesiedelt als bei den hoch spezialisierten Mitgliedern in Rhodans Mutantenkorps. Deren eng fokussierte, auf sehr starke Einzelfähigkeiten konzentrierte »Mutantenkräfte« wurden im Allgemeinen als Folge genetischer Mutationen aufgrund radioaktiver Einflüsse interpretiert. Im Gegensatz dazu beruhte das Paranormale im Tai Ark'Tussan mehr auf Aspekten, die durch Schulung und Meditation letztlich jedem zugänglich waren. das latente Potenzial eines jeden Bewusstseins, das, einmal geweckt, aktiviert und trainiert, normalerweise zwar reichweiten- und vor allem wirkungsbegrenzt war, im Gegenzug aber ein deutlich breiteres Spektrum umfasste und erst bei Blockbildung vieler Individuen großräumigere Wirkungen erzielen konnte.
 
Schon Crest hatte als Ausbilder der Mutanten auf ganze Völker von Telepathen, Telekineten und anderen Parabegabungen hingewiesen, und die Gehirnaktivierung im Rahmen der ARK SUMMIA war nicht selten von der Entwicklung weiterer Eigenschaften und Fähigkeiten begleitet gewesen. Bereits in den ersten Jahrzehnten des terranischen Vorstoßes ins All bekam man es mit Individualverformerri, Ilts, Mooffs, Bäalols und anderen zu tun. Die arkonidische Erforschung des Paranormalen und Transpersonalen konnte folglich Ergebnisse vorweisen, die über die bekannten Psychostrahler, Simultanprojektoren und Anlagen zur Extrasinnaktivierung hinausreichten. Der Paraphysiker Belzikaan hatte sie offiziell als »Zwiespältige Wissenschaft« bezeichnet, um den Unterschied und die Trennung von den übrigen konventionellen und hyperphysikalischen Fakultäten zu markieren. Allerdings hatten diese Erkenntnisse stets zur höchsten militärischen Sicherheits- und Geheimhaltungsstufe gehört oder waren auf bestimmte Kreise beschränkt gewesen.
 
Bezogen auf die Gesamtheit der bekannten Völker und Einzelwesen, blieb der prozentuale Anteil Parabegabter eigentlich ein zu vernachlässigender Faktor. In absoluten Zahlen gesehen überstieg das Kontingent selbstverständlich das der terranischen Mutanten bei weitem.
Ein markantes Kennzeichen der galaktischen Parabegabten war, dass sie, im Gegensatz zu den terranischen Mutanten, die sich durch extrem starke Einzelfähigkeiten auszeichneten, meist über Kräfte verfügten, die in Reichweite und Wirkung ziemlich begrenzt waren, dafür aber ein breiteres Spektrum abdeckten. Um ein Bild zu gebrauchen. Als Peaks in einem Diagramm aufgetragen, wiesen die Kräfte der Mitglieder des Mutantenkorps zwar eine hohe Amplitude auf, bildeten jedoch nur sehr schmale Zacken; bei den anderen reichte die Amplitude nur wenig über den Level des statischen Mittels hinaus, formte aber sehr breite Wellenbäuche, die viele Einzelfähigkeiten abdeckten.
 
Kam es nun zur Blockbildung mit entsprechender Potenzierung, schaukelte sich das Ganze auf und erreichte eine neue Dimension. Aber das war nichts Neues, weil den Terra-Mutanten ebenfalls möglich. Der Unterschied ergab sich aus der Tatsache, dass diese einige Dutzend waren, während beispielsweise die Zhy-Famii nach Hunderten oder Tausenden zählten, sofern sie einen solchen Block bildeten. Hinzu kam, dass die Blockbildung von Bewusstseinen und den mit ihnen verknüpften Parakräften nicht einfach zur bloßen Aufsummierung führte, sondern sich so auswirkte, dass das Ganze mehr als die Summe der Teile war. Als Vergleich konnte das Verhältnis von Radius zum Volumen einer Kugel herangezogen werden, welche bekanntlich in der dritten Potenz zueinander stehen. Drei Bewusstseine, die zum kollektiven Bewusstsein zueinander fanden, wurden demnach hinsichtlich ihres Gesamtpotenzials, aber auch mit Blick auf die zueinander parallel ablaufenden Bewusstseinsprozesse nicht einfach verdreifacht, sondern erreichten das Drei-hoch-drei- sprich Siebenundzwanzigfache.
 
Ähnlich sind auch die Gesänge der Motana zu sehen, die an sich keineswegs paranormal sind, sondern nur dazu dienen, eine Gruppe von Motana (para-) psychisch gleichzuschalten und aus dem Gemeinschaftsgefühl heraus die eigentliche Parakraft zu entwickeln. Wie erfolgreich Zephyda und die anderen nach ausreichendem Training längerfristig gesehen sein werden, bleibt abzuwarten
 

Rainer Castor

   
NATHAN