Nummer: 2130 Erschienen: 18.06.2002   Kalenderwoche: 25 Seiten: 63 Innenillus: 1 Preis: DM Preis seit 2001 in €: 1,65 €

Der Wurm der Aarus
Sie reisen durch das All - und Wasser ist ihr Element
Susan Schwartz     

Zyklus:  

32 - Das Reich Tradom - Hefte: 2100 - 2199 - Handlungszeit: 1311 - 1312 NGZ (4898 - 4899 n.Chr.) - Handlungsebene:

Großzyklus:  08 - Thoregon / Hefte: 1800 - 2199 / Zyklen: 27 - 32 / Handlungszeit: 1288 NGZ (4875 n.Chr.) - 1312 NGZ (4899 n.Chr.)
Örtlichkeiten: Aarus-Jima               
Zeitraum: Vor ca. 160.000 Jahren
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 4199124601654
EAN 2: 22130
Ausstattung:  Journal Nr.53
Anmerkungen: 
Besonderheiten: 
"Seite 3"

Während sich im Dezember des Jahres 1311 Neuer Galaktischer Zeitrechnung die LEIF ERIKSSON unter dem Kommando von Perry Rhodan auf dem Planeten Jankar versteckt, operiert die arkonidische KARRIBO in den Weiten der Galaxis Tradom. Die Mascantin Ascari da Vivo verfolgt im Sternenmeer des Reiches Tradom durchaus ihre eigenen Pläne.
Arkoniden und Terraner haben dennoch ein gemeinsames Ziel: Sie wollen die Invasion der Milchstraße verhindern. Immerhin haben sich 22.000 Katamare des Reiches Tradom am Sternenfenster versammelt, um von dort aus in die Menschheitsgalaxis vorzustoßen und diese ihrem Imperium einzugliedern. Aufgrund einer Manipulation ist das Sternenfenster derzeit nicht passierbar; das aber kann sich bald ändern.
Die kleine Streitmacht aus der Milchstraße muss im Reich Tradom in erster Linie nach Verbündeten suchen und Helfer für ihre Aktionen gegen die Inquisition der Vernunft finden. Aus diesem Grund greift die KARRIBO einen Stützpunktplaneten des Reiches an und befreit Gefangene, bekommt auf diese Weise indirekten Kontakt zum geheimnisvollen Trümmerimperium.
Währenddessen entwickelt sich ein anderer Schauplatz zu großer Bedeutung: Es ist DER WURM DER AARUS...

 
Die Hauptpersonen
Cheplin Der junge Aarus traümt von einer Karriere, bei der seine Herkunft nicht als Makel zählt
Vaikiri Als Angehöriger der Vika glaubt der Markierte felsenfest an seine Erfolg
Susa Die junge Aarus muss sich zwischen zwei Rivalen entscheiden
Firanca Die Neutralität der Lehrerin wird auf eine harte Probe gestellt
Geytrimm Der Schwarmer möchte stets das Beste für seinen Wurm erreichen

Allgemein
Titelbildzeichner: Swen Papenbrock
Innenilluszeichner: Michael Wittmann   
Kommentar / Computer: Rainer Castor: Die arkonidische Mentalität (II)
PR-Kommunikation: Die PR-Autorenbibliothek im Internet
Statistiken: Die Welt von PR - Einstiegshilfe / PR - 5.Auflage Heft 1028 / 1029 / Perry Rhodan-Extra
Witzrakete:
Leserbriefe: Hans-Peter Fuchs / Bernhard Kletzenbauer / Christian Hagemeier / Jan Zeiger / Gerrit Schirrmeister / Eric Wolf / Jan van Olvegg / Christoph Dittert
LKSgrafik: Robert Straumann-Knöri: Swoon-Allrounder
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar: Auge Anguelas    Paradim-Nullsphäre     Paradim-Pulsatoren    Rescoten    Roytan    Schlitten (der Aarus)    Schwarmer    Trasaan    Tributkastell der Valenter    Wurmschirm                               
Computerecke:
Preisauschreiben:
: -

Journal

Journaldaten: Nummer: 53 / Seite: 11
Journalgrafik: A.Robida: Reise in eine vergangene Zukunft
Journaltitel: Hartmut Kasper: Journal-Intro / Rüdiger Vaas: Die Zukunft von allem (I) / Wilhelm Anname: Futuristische Bilderbögen (I)
Journalnews: Dr.Rainer Kayser: Schwarze Löcher sind kosmische Schwungräder / Chandra beobachtet gigantische Kollision im All / Hubble entdeckt die ältesten Sterne im Kosmos 7 Kalter Staub in blauen Zwerggalaxien

Clubnachrichten / ab PR 3001 - Perry Rhodan-Fanszene
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Innenillustrationen

Jankar - Cheplin (und Susa im Wurm Aarus-Jima)
Zeichner:  Michael Wittmann  
Seite:29
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt


Als er freihatte, wartete Susa draußen vor der Hauptschleuse auf ihn. »Bestimmt musst du heute wieder schrecklich viel lernen, aber ich wollte dich wenigstens ein paar Augenblicke sehen!«


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Inhaltsangabe

Die Aarus, ein Volk aus der Galaxie Tradom, sind unverkennbar Wesen, die einmal perfekt an das Leben im Meer angepasst waren. Ihre Ursprungswelt ist der Planet Aar, den die Aarus jedoch bereits vor über 160.000 Jahren verlassen mussten. In den Legenden wird Aar als Welt mit reichen Meeren beschrieben. Trotz dieser Fülle wurden die Aarus durch einen vernichtenden Krieg gezwungen, ihren Lebensbereich in den Weltraum zu verlegen. Um den Fortbestand ihrer Rasse zu sichern, bauten die Aarus so genannte »interstellare Wurme«, die fortan zu ihrer neuen Heimat wurden.

Eingeschlossen von einem so genannten Wurmschirm, bewegen sich die Aarus mit ihren wichtigsten Gütern in ihrem neuen Lebensbereich durch das All. Der Wurmschirm, ein weislich, leuchtendes Gebilde, hält dabei den Lebensbereich der Aarus zusammen und macht ihn zu einer Art Raumschiff. Von außen betrachtet, erscheint der mobile Lebensbereich der Aarus wirklich wie ein Wurm der sich durch das All bewegt. Der Wurmschirm ist sehr gut mit einem terranischen Konturschirm zu vergleichen, ist jedoch in Form und Ausdehnung variabel. Der gesamte Innenraum des Wurmschirmes ist mit Atemluft gefüllt. Das weißliche Leuchten des Wurmschirmes, der von außen undurchsichtig ist, versorgt den Lebensraum im Innern mit Licht. Bei Bedarf können die Aarus den Schirm so schalten, das er von innen nach außen durchsichtig wird.

Cheplin, ein junger Aarus aus dem Wurm Aarus-Jima, verfügt über starke Begabungen, die ihn für eine Karriere als Navigator prädestinieren. Cheplins einziger Nachteil in seinem Streben, ist seine niedere Abstammung. Cheplins größter Konkurrent heißt Vaikiri. Der Aarus kann sich rühmen, ein »Markierter« aus einer bedeutenden Familie zu sein, ein Privileg, das Cheplin versagt ist. Trotzdem lässt sich Cheplin nicht beeindrucken. Gestärkt und unterstützt durch den Zuspruch seiner Freundin Susa, setzt sich Cheplin über alles Klassendenken hinweg und schneidet in der Abschlussprüfung als Bester ab. Vaikiri, der sich als Zweitbester ebenfalls für die Navigatorschule qualifiziert, ist fortan Cheplins größter Neider und Feind. Beide Kontrahenten gehen ihren Weg und zeigen ausgesprochen gute Leistungen, wobei Cheplin immer leicht führt. Zu Vaikiris Neid, nicht der Beste zu sein, gesellt sich bald Eifersucht um Susa. Vaikiris Hass gipfelt in üblen Aktionen, die fast beiden Kontrahenten die Karriere kosten. Nach einer deutlichen Verwarnung der Ausbilder, nimmt sich Vaikiri etwas zurück.

Als eines Tages ein unerwarteter Besucher in den Wurm eindringt, gerät Cheplins Welt ins wanken. Ein Polizeischiff der Valenter fliegt rücksichtslos in den Wurm ein und tötet und verletzt dabei viele überraschte Aarus. Cheplin und Susa können nur mit knapper Not aus der Flugbahn des Schiffes entkommen. Kurz darauf entsteigt ein Konquestor dem Schiff und sucht den Schwarmer von Aarus-Jima auf. Der Konquestor, für die Aarus ein haariger und hässlicher Landbewohner, ist zweifelsohne erschienen, um dem Schwarmer Befehle zu erteilen. Als der Konquestor den Wurm wieder verlässt, steuert Aarus-Jima kurz darauf ein neues Ziel an. Offensichtlich hat der Konquestor eine Kursänderung befohlen. Cheplin wird in diesem Moment bewusst, das die scheinbare Freiheit und Sicherheit innerhalb des Wurms sehr trügerisch ist. Cheplin realisiert außerdem, das die Aarus für diese minillusion einen hohen Tribut zahlen müssen.

Später, nach erfolgreichem Abschluss der Navigatorschule, wird Cheplin zum Scout ernannt. Bevor er in ferner Zukunft aktiv an der Schiffsführung des Wurms mitwirken darf, muss er zunächst sein Können unter Beweis stellen. Als Scout erhält Cheplin die Möglichkeit die Märkte fremder Planeten zu besuchen. Dort stößt er auf ein fremdes Symbol, dem Zeichen des Trümmerimperiums. Cheplin erfährt das es einen Widerstand gegen die Inquisition der Vernunft gibt und das dieser im Untergrund agiert. Zurück im Wurm, trifft Cheplin auf seine langjährige Freundin Susa. Beide fühlen noch immer eine starke Anziehung aufeinander und so kommt es, das beide miteinander intim werden. Als Cheplin einige Zeit später den befruchteten Laich begutachten will, wird ihm ein Geheimnis offenbart. Kipana, eine Genetikerin von Aarus-Jima eröffnet ihm, dass seine Abstammung alles andere als nichts sagend ist. Cheplin stammt von einer uralten Familie ab, den so genannten Luna. Diese reinrassigen Nachkommen der ursprünglichen Aarus, sind jedoch durch ein gemeinsames Komplott der anderen Familien fast ausgestorben. Cheplin erfährt, das man den Laich seiner Familie hat absterben lassen, nur er hatte diesen gemeinen Anschlag wie durch ein Wunder überlebt. Auch sein Erzfeind Vaikiri, der zu einer der gegnerischen Familien gehört, weiß davon. Nun wird Cheplin der unstillbare Hass seines Widersachers klarer. Nur noch Cheplin und der Schwarmer des Wurms gehören zu den Luna. Als Cheplin darauf den Laich von Susa und sich besucht, ist dieser ebenfalls abgetötet. Vermutlich durch einen gezielten Eingriff.

In der Folge erhöht die Inquisition der Vernunft die Tribute immer mehr. Der Wurm kann die geforderten Zahlungen bald nicht mehr entrichten und gerät in Existenznot. Der Schwarmer lehnt deshalb in einer offiziellen Stellungnahme jede weitere Zahlung ab und gibt dafür Existenzgründe an. Die Antwort erfolgt prompt. Drei Katamare erscheinen und der Konquestor Trah Zebuck betritt den Wurm. Er verhaftet den Schwarmer und lässt ihn zur Folterwelt Sivkadam deportieren. Kein Aarus kann etwas dagegen unternehmen. Als ein neuer Schwarmer gewählt wird, weiß Cheplin bereits vorher den Ausgang. Neuer Leiter des Wurms ist sein Erzgegner und Rivale Vaikiri!

 
Rezension

Aus den überzogenen Tributforderungen der Inquisition der Vernunft und den Reaktionen der Aarus läßt sich schließen, daß die Inquisition es ungewöhnlich eilig hat, die Milchstraße zu erobern. Was könnte so wichtig sein, daß die Inquisition die dauerhafte Schädigung oder gar Vernichtung einer für Tradom so wichtigen Institution wie Aarus-Jima riskiert??

Johannes Kreis  

   
Inhaltsangabe 2

Seit der Vernichtung ihres Heimatplaneten Aar vor circa 160.000 Jahren sind die Aarus als Nomaden in der Galaxie Tradom unterwegs. Sie leben in so genannten Wurmen, bis zu 60 km langen und 5 km durchmessenden Gebilden, die aus mehreren überlappenden Energieschirmsphären gebildet werden. Das Innere der überlichtschnell flugfähigen Wurme ist mit Atemluft gefüllt und enthält zahlreiche Stationen und kleinere Himmelskörper. Um sich in dieser Umgebung unbeschwert bewegen zu können, nutzen die Aarus Exoskelette und so genannte Portensoren (Antigrav-Flugaggregate). Sie verfügen über einen besonderen Sinn, mit dem sie elektromagnetische Felder orten können. Das verschafft ihnen Vorteile bei der Navigation auch im Weltraum. Die Aarus sorgen in der Galaxie Tradom insbesondere für Technologietransfer und -wartung. Insgesamt gibt es nur noch sechs Wurme, drei davon sind unabhängig und drei stehen in den Diensten des Reiches Tradom.
 
Cheplin ist ein junger Aarus aus dem Wurm Aarus-Jima, der zwar einer unterprivilegierten Klasse angehört, sich aber durch seine hervorragenden Begabungen immer weiter in der Hierarchie der Aarus emporarbeitet. Dabei muss er sich immer wieder gegen seinen Konkurrenten Vaikiri behaupten, der aus einer genetisch reinen, »markierten« Familie stammt. Erst als Cheplin bereits zum Navigator emporgestiegen ist, erfährt er, dass er in Wirklichkeit ebenfalls ein Markierter ist, und zwar der letzte Nachkomme der Familie, die seit Generationen den Befehlshaber des Wurmes (den Schwarmer) stellt und die durch eine Intrige der anderen Familien zugrunde gerichtet worden ist.
 
Im Rahmen der Vorbereitungen zur Invasion der Milchstraße stellt die Inquisition der Vernunft immer höhere Tributforderungen an Aarus-Jima. Um diese durchzusetzen, setzt ein Konquestor als Druckmittel innerhalb des Wurmes Nanoroboter aus, die einige Zerstörungen verursachen. Cheplin begreift, dass die vermeintliche Freiheit und Sicherheit der Aarus in ihren Wurmen eine Illusion ist. Auf seinen Reisen zu den Märkten Tradoms erfährt Cheplin von der Existenz des Trümmerimperiums. Er schließt sich dem Widerstand gegen die Inquisition an und erhält ein Gerät, mit dem er Nachrichten des Trümmerimperiums entschlüsseln kann. Durch die kaum noch zu erfüllenden Forderungen der Inquisition wird die Existenz von Aarus-Jima bedroht. Der amtierende Schwarmer (Cheplins Vater) lehnt deshalb weitere Erhöhungen ab und wird prompt vom Konquestor Trah Zebuck verhaftet; er soll zur Folterwelt Sivkadam gebracht werden. Neuer Schwarmer wird Cheplins Todfeind Vaikiri.

Perrypedia


Kommentar / Computer

Die arkonidische Mentalität (II)

Nicht zuletzt auch aus mehr oder weniger unbewussten Gründen des »Selbstschutzes« zur Bewahrung der eigenen Identität - Stichwort Kulturschock - blieben Terraner und Arkoniden einanderfremd. Die Umstände in den Jahrzehnten der Erstbegegnung waren leider in der Tat nicht die günstigsten gewesen. Die Arkoniden waren im Verlauf der Jahrtausende derart träge und dekadent geworden, dass der positronische Mammutkomplex des »Großen Koordinators« -als » Robotregent« umschrieben -die Macht übernommen hatte. Erstarrt in überspitzten Gesellschaftsformen, ohne Tatkraft, schlaff, blasiert, die Körper häufig zerbrechlich wirkend, von Krankheiten wie Lymphsarkom F Arkon oder Leukämie heimgesucht, als Hauptgesprächsthema das Schwärmen über unverständliche »Kunstwerke« der Simulations- und Fiktivkompositionen oder wirre Philosophien, war die von Reginald Bull geprägte Bezeichnung Schlafmützen noch eine der harmloseren Umschreibungen gewesen, arrogante Hohlköpfe eine andere. Die Arkoniden selbst hielten sich dagegen für Halbgötter, allem und jedem überlegen, obwohl sie damals nur noch Handlanger eines von ihren Vorfahren geschaffenen Automaten gewesen waren. Dieses Bild war so offensichtlich und einprägsam, gleichzeitig aber derart von Vorurteilen belastet, dass eine intensivere Beschäftigung mit der dahinter stehenden arkonidischen Mentalität leider auf kleine Kreise beschränkt blieb.
 
Mit seiner Begeisterung für die überschäumende terranische Vitalität hatte Crest diesem Bild allerdings ebenso Vorschub geleistet wie die markante Szene auf Wanderer, als ES den Arkoniden barsch die Zeildusche verweigerte. Erst sehr viel später wurde jedoch klar, dass das »Galaktische Rätsel« in seiner besonderen Form in einer kleinen Zeitschleife durch die Rückversetzung der Kunstwelt Wanderer exakt auf Perry Rhodan zugeschnitten war (PR-Roman 1000). Und auch die Umstände der großen Zeitschleife rings um die Entstehung der Superintelligenz und ihres Chronisten Delorian Rhodan an sich müssen berücksichtigt werden, wenn auf die angeblich vertane Chance der Arkoniden hingewiesen wird. Mit der Entstehung des PULS von DaGlausch wurden allerdings »die Karten neu gemischt«, die weitere Zukunft ist »offen« - was nicht zuletzt die Verleihung des Zellaktivators an Imperator Bostich I. bewies. Gucky gegenüber verdeutlichte Atlan seine Einstellung an Bord der KC-1 am 28. August 2436 wie folgt. Wir haben nur dann zugeschlagen, wenn man uns keine andere Wahl ließ. Sicherlich haben das meine Vorfahren und auch ich sehr viel härter getan, als es ein Perry Rhodan jemals befohlen hat. Wenn ich kompromisslos erscheine, dann habe ich meine Gründe. Ein Sternenreich, das ganz zwangsläufig zahllose. Feinde hat, kann nicht ausschließlich mit Bitten, Rückziehern und nachgiebiger Außenpolitik gehalten, geschweige denn aufgebaut werden (...) Ihr Terraner, zu denen ich dich ebenfalls zähle, solltet aufpassen!  Eure Tendenz zum duldsamen Nachgeben führt früher oder später zur Niederlage. Verantwortbare Toleranz und unbedingt erforderliche Härte müssen sich die Waage halten. Wird dieser unumstößliche Grundsatz der galaktischen Außenpolitik vernachlässigt, beginnt der Untergang ... (PR-Roman 367)
 
Arkoniden waren gewohnt, pragmatisch zu denken. Harmonie im Sinne von Gleichgewicht war der Kern der Dagor-Lehren, Ausgewogenheit hieß das Ziel, bei Wahrung der Verhältnismäßigkeit der Mittel. Hierbei handelte es sich keineswegs um eine »Friede-Freude-Eierkuchen«-Gleichmacherei, sondern das.Einpendeln auf optimalem Niveau gemäß selbst regulierenden Mechanismen. Der permanente Angleichungsversuch des Ist-Zustandes an die Soll-Werte, ähnlich einem Thermostat oder bei der Selbstregulation in der Natur. je größer ein Ausschlag in die eine Richtung, desto gravierender die Gegenreaktion. Oder, wie Atlan es an anderer Stelle formulierte. ... Koexistenz als Konkurrenz und friedliche Gegnerschaft war von uns stets akzeptiert worden. Welten mit eingeborenen Intelligenzen der Zivilisationsstufen A bis C durften kolonisiert werden, doch ab Stufe D - entsprechend einem ersten Vordringen in den Weltraum und der Beherrschung der Atomkraft - handelte es sich um eigenständige Kulturen, die in ihrer internen Autonomie zu akzeptieren waren. Egal, ob es sich um eine kleine Baronie handelte, um Fürstentümer, eigenständige Sektoren, Fremdvolk-Koalitionen oder Machtgruppen außerhalb der Struktur von Tal Ark'Tussan wie das Solare Imperium-Staatsgebilde waren stets nur Interessenpartner; Freundschaft und Liebe gab es ausschließlich zwischen einzelnen Personen.
 
Man musste beispielsweise das Gehabe und die Lebensart der Mehandor-Springer nicht sympathisch finden, denn bei ihnen war alles verhandelbar, Angebot und Nachfrage bestimmten den Preis, Vertragserfüllung stand an oberster Stelle, allerdings sollte man das »Kleingedruckte«, beachten ... Aber man konnte mit ihnen auskommen; sie waren keine Feinde. Das terranisch-christliche »Liebe deinen Feind ...« nötigt einem Arkoniden alter Art wie Ceshal da Ragnaari nu r ein verständnisloses Kopfschütteln ab! Fürsorge, Gnade und die Hilfe des Starken fürden Schwachen waren eins und entsprachen dem hehren Kodex des Arkon-Rittertums ebenso wie der allgemeinen Lebensauffassung. Ein Feind jedoch war eine Bedrohung für alle, und demzufolge musste er mit aller Härte bekämpft werden ! Pragmatismus war weder Pazifismus noch Militarismus; denn notwendige Härte zur rechten Zeit verhinderte Schlimmeres! Und das Handeln des anderen bestimmte stets das Ausmaß der eigenen Reaktion. Arkoniden, wie ich sie aus meiner Jugend kannte, hätten-um beim Beispiel zu bleiben-schon den »Streich auf die rechte Wange<• abgewehrt, vom »Hinhalten der linken« ganz abgesehen ... (ATLAN-Buch 14, PR-Roman 2089)

Rainer Castor

   
NATHAN