Nummer: 2106 Erschienen: 02.01.2002   Kalenderwoche: 1 Seiten: 63 Innenillus: 1 Preis: DM Preis seit 2001 in €: 1,65 €

Der weiße Tod
In den Randbezirken von Tradom - ein ganzes Volk wird versklavt
Horst Hoffmann     

Zyklus:  

32 - Das Reich Tradom - Hefte: 2100 - 2199 - Handlungszeit: 1311 - 1312 NGZ (4898 - 4899 n.Chr.) - Handlungsebene:

Großzyklus:  08 - Thoregon / Hefte: 1800 - 2199 / Zyklen: 27 - 32 / Handlungszeit: 1288 NGZ (4875 n.Chr.) - 1312 NGZ (4899 n.Chr.)
Örtlichkeiten: Zinet               
Zeitraum: 1311 NGZ
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 4199124601654
EAN 2: 22106
Ausstattung:  Journal Nr.47
Anmerkungen: 
Ab dieser Auusgabe wird der Preis nur noch in € ausgewiesen.
Besonderheiten: 
"Seite 3"

Auf den von Menschen besiedelten Planeten der Milchstraße schreibt man das Jahr 1306 Neuer Galaktischer Zeitrechnung, dies entspricht dem Jahr 4893 alter Zeit. Eigentlich weisen alle Anzeichen auf eine friedliche Entwicklung der Erde und der gesamten Liga Freier Terraner hin, wenngleich weiterhin große Spannungen zwischen den Großmächten der Milchstraße bestehen.
In dieser Situation kommt unverhoffter Besuch in die Milchstraße - durch das Sternenfenster im Raumsektor Hayok. Es wurde mit Hilfe einer unglaublichen Technik errichtet und erlaubt eine Verbindung zum Reich Tradom, das fast vierhundert Millionen Lichtjahre von der Menschheitsgalaxis entfernt ist.
Die Fremden aus dem Reich Tradom verfügen über Waffen und Schutzschirme, die den galaktischen Schiffen WEIT überlegen sind. Und sie haben auf der anderen Seite des Sternenfensters 22.000 Raumschiffe stationiert, die alle Flotten der Milchstraße sofort überrollen könnten.
Perry Rhodan geht in die Offensive. Mit der LEIF ERIKSSON und in Begleitung des arkonidischen Superschlachtschiffes KARRIBO wechselt er durch das Sternenfenster und stößt in die Galaxis Tradom vor.
Bei ersten Erkundungsmissionen versuchen die Terraner herauszufinden, wie sich die Situation in der Sterneninsel darstellt. Auf einem kleinen Planeten treffen Terraner auf insektoide Wesen und ihre Feinde - einer dieser Feinde ist DER WEISSE TOD...

 
Die Hauptpersonen
Liktus Boi Der letzte Gelehrte der Zineda befürchtet den Untergang seines Volkes
Benjameen da Jacinta Der Zeroträumer versucht mit seiner Gabe ein Massaker zu verhindern
Tess Qumisha Die Physikerin schmiedet einen waghalsigen Plan
Scharanay Die Prinzessin der Zineda sieht nur noch eine einzige Chance
Harun al Kharud Der Kommandant der JEFE CLAUDRIN regiert mit eiserner Faust

Allgemein
Titelbildzeichner: Swen Papenbrock
Innenilluszeichner: Michael Wittmann   
Kommentar / Computer: Rainer Castor: Das Sternenfenster
PR-Kommunikation: Signierstunde mit PR-Autor Robert Feldhoff
Statistiken: PR - 5.Auflage Heft 1004 / 1005
Witzrakete:
Leserbriefe: Christian Lehnert / Harald Sill / Manfred Bartl / Miriam Manderfeld / Josef Gutsmiedl / Hubert Sandler / Bernhard Müller / Tobias Kersten / Martin Heine
LKSgrafik: Tino Herrmann: Explorer
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar: Grubengas    JEFE CLAUDRIN     Micro-Jet    Norman    Qumisha, Tess    Zeroträumer    Zinet                                           
Computerecke:
Preisauschreiben:
: -

Journal

Journaldaten: Nummer: 47 / Seite: 11
Journalgrafik: Markus Winter: Play it again, Sam !
Journaltitel: Hartmut Kasper: Journal-Intro / Wilhelm Anname: Künstliche Menschen
Journalnews:

Clubnachrichten / ab PR 3001 - Perry Rhodan-Fanszene
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Innenillustrationen

JEFE CLAUDRIN - Harun al Kharud (mit Norman)
Zeichner:  Michael Wittmann  
Seite:23
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt


»Hmm«, machte Harun al Kharud und zwirbelte an seinem Schnauzbart. »Ich glaube allerdings auch nicht, dass wir hier etwas entdecken - vielleicht solltet ihr euch alle ein bisschen mehr anstrengen.«
Den letzten Teil des Satzes hatte er lauter gesagt. Die Raumfahrer der Zentrale zuckten zusammen. Aber al Kharud beruhigte sich sofort wieder. Er streichelte Norman, der in diesem Augenblick zu ihm kam und sich an seine Seite drückte. Der kleine indische Klonelefant schloss genießerisch die Augen und ließ sich verwöhnen


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Inhaltsangabe

Auf Zinet, dreizehnter Planet einer orangefarbenen Sonne in den Außenregionen Tradoms, lebt das kleine Volk der Zineda. Die Zineda sind Insektenabkömmlinge und ein Volk, das mit der Gefahr lebt, endgültig auszusterben. Grund dafür sind die Häscher Tradoms, die auf Zinet groß angelegten Bergbau betreiben und nach Golderzen schürfen. Die E'Valenter, bullige Wesen die den Terranern bereits seit dem Besuch Trah Rogues auf Terra bekannt sind,  zwingen die Zineda dabei gnadenlos in die Minenarbeit. Die Zineda, von Natur aus fragile Wesen, sind für die Bergwerkarbeit körperlich nicht geeignet. Sie sterben in großer Zahl unter den auferlegten Strapazen und werden zusätzlich von einer tödliche Seuche dahingerafft, die sich in den Minen ausbreitet. Als Folge fordern die E'Valenter ständig neue Arbeitskräfte an. Ein Tribut, den das Volk der Zineda bald nicht mehr aufbringen kann. Die regierende Prinzessin Scharanay ist über die Versklavung ihres Volkes tief betrübt und weiß keinen Ausweg. Auch der letzte Wissenschaftler der Zineda, der Gelehrte Liktus Boi, sieht die Zukunft in düsteren Farben.
 
Als der Kommandant der Palastwache Liktus Boi überraschend aufsucht und ihm einen kühnen Plan unterbreitet, lässt sich dieser Hinreißen, an einem gewagten Unternehmen teilzunehmen. Der Kommandant plant den Aufstand und will erstmals in der Geschichte der Zineda gegen die E'Valenter vorgehen, um die Versklavung seines Volkes gewaltsam beenden. Was mit großer Euphorie beginnt, endet in einer Katastrophe für die Zineda. Der Angriff wird von den E'Valenter mit überlegenen Waffen niedergeschlagen. Es kommt zu einem Massaker. Alle, außer Liktus Boi, der keine Waffe trägt, werden dabei getötet. Der Gelehrte wird mit einer Botschaft an die Prinzessin zurückgeschickt, schnellstens Nachschub an Arbeitern bereitzustellen, andernfalls würde ein Exempel an ihrem Volk statuiert. Der letzte Gelehrte der Zineda ist schockiert. Gegen die Körperschirme der E'Valenter besitzt sein Volk keine Waffen. Froh noch am Leben zu sein, überbringt Liktus Boi der Prinzessin die Botschaft ihrer Unterdrücker. Der Gelehrte weiß, das er mit dieser Botschaft die Prinzessin tief schockiert, denn der Kommandant der Palastwache war ihr Geliebter.
 
Scharanay reagiert entsprechend und ruft nun ihr ganzes Volk zum Kampf gegen die Unterdrücker auf. Ein Kampf, den die Zineda aus Liktus Bois Sicht niemals gewinnen können. Scharanay ist jedoch taub gegenüber den Ratschlägen des Gelehrten und will in den Krieg ziehen, um den Tod ihres Geliebten zu rächen. In seiner Not erinnert sich Liktus Boi an die Hinterlassenschaft eines rätselhaften Besuchers, der vor vielen Jahren auf Zinet abgestürzt und kurze Zeit später gestorben war. Der Fremde, ein Gesandter des Trümmerimperiums, von dem die Zineda niemals zuvor gehört hatten, hinterlies Liktus Boi einen Umhang und ein Funkgerät. In seiner Verzweiflung aktiviert der Gelehrte das Funkgerät, dessen Bedienung er eigentlich nicht beherrscht und sendet einen Hilferuf an Unbekannt. Der Funkruf wird gehört! Und zwar von dem terransichen Kreuzer JEFE CLAUDRIN, der am Rand Tradoms erste Erkundungsflüge unternimmt. An Bord sind Benjameen da Jacinta und Tess Qumisha, die sofort darauf drängen Zinet anzusteuern. Mit einer Micro-Jet und im Schutz ihrer Deflektoren erreichen sie Zinet und finden die Residenz des Gelehrten. Liktus Boi glaubt seinen Augen nicht, als die Beiden im Schutz ihrer Deflektorfelder in seiner Residenz erscheinen. Nachdem sich Benjameen und Tess die schreckliche Geschichte über das Los der Zineda erfahren haben, beschließen sie sich selbst von den Taten der E'Valenter zu überzeugen. Benjameen da Jacinta und Tess Qumisha dringen im Schutz ihrer Deflektorfelder, in die Minen der E'Valenter ein und erkennen die ganze, furchtbare Wahrheit. Die versklavten Zineda sterben hier täglich an einer tödlichen Pilzinfektion, die in den Minen grassiert.
 
Die E'Valenter unternehmen nichts gegen die Seuche, werfen die toten Körper einfach in einen Stollen und fordern neue Kräfte an. Tess Qumisha untersucht die Gebeine der toten Zineda und findet auch hier Spuren der Pilzinfektion. Die Terranerin vermutet sogar, das der Stollen, angefüllt mit den Körpern Tausender toter Zineda, der Ausgangspunkt der Seuche ist. Benjameen da Jacinta und Tess Qumisha bringen auch in Erfahrung, das die E'Valenter in den Minen goldhaltiges Erz fördern, das in einen schüsselförmigen Transporter geladen und in regelmäßigen Abständen abgeholt wird. In diesem Zusammenhang fällt immer wieder der Begriff COLLECT 90.40.30. Die Beiden haben genug gesehen und beschließen einzugreifen. Doch die Zeit drängt. Während Benjameen und Tess an einem Serum gegen die Seuche arbeiten und Unterstützung von der JEFE CLAUDRIN anfordern, zieht die verbitterte Prinzessin bereits mit ihrem Volk in einen aussichtslosen Kampf. Als die ungleiche Schlacht bereits begonnen hat und sogar die Prinzessin unter den Opfern zu beklagen ist, erscheint ein terranisches Einsatzkommando und bereitet dem Massaker ein Ende. Dabei werden alle E'Valenter getötet.
 
Um die Spuren des Kampfes zu verwischen und spätere Repressionen gegen die Zineda zu vermeiden, simulieren die Terraner eine Grubenexplosion, bei der alle E'Valenter getötet wurden. Gleichzeitig schlägt Benjameen und Tess dem Kommandanten der JEFE CLAUDRIN vor, sich in dem Erzcontainer zu verstecken und die Ankunft des mysteriösen COLLECT 90.40.30 abzuwarten. Es geht nicht zuletzt darum, weitere Informationen über Tradom, die Zustände in dieser Galaxis und die Eltanen zu sammeln. Harun al Kharud, der Kommandant der JEFE CLAUDRIN stimmt zu, stellt den beiden Mutanten aber zwei erfahrene, ertrusische Kämpfer zur Seite. Eine Zeit lang vergeht mit Warten, dann wird der Erzcontainer bewegt und es trifft eine Funkwarnung von der JEFE CLAUDRIN ein. COLLECT 90.40.30 ist offensichtlich eingetroffen.

 
Rezension

Lebewesen sollen billigere Sklaven sein als Roboter? Billiger vielleicht, aber wohl kaum annähernd so effizient, aber das scheint dem Reich Tradom egal zu sein. Vielleicht geht es ja auch nur darum, daß die Valenter auch mal ein bißchen Spaß haben sollen und deshalb die Zineda quälen dürfen. Insgesamt kam mir die ganze Geschichte ziemlich an den Haaren herbeigezogen vor. Daß die Terraner sich einfach mal so in einen planetarischen Konflikt einmischen, wo sie doch eigentlich aufpassen müßten, bloß nicht entdeckt zu werden, fand ich auch nicht gerade einleuchtend!

Johannes Kreis  

   
Inhaltsangabe 2

Der letzte Gelehrte vom insektenhaften Volk der Zineda ist verzweifelt. Aus den Bewegungen der Monde liest er immer wieder den Untergang seines Volkes. Die E'Valenter rotten sie systematisch aus, indem sie sie in den Erz-Minen sterben lassen. Immer öfter kommen ihre Forderungen nach neuen Sklaven, und die Prinzessin und Herrscherin der Zineda kann nichts dagegen tun. Ihr Volk musste schon zu oft einen hohen Blutzoll zahlen, weil sie Forderungen der Valenter nicht rechtzeitig nachkamen.
 
Der Hauptmann der Wache, Zuliffer, besucht Liktus Boi in seinem Turm. Er will einen Angriff auf die Valenter starten und bittet um die Hilfe des Astrologen. Er soll den Männern Mut machen in der bevorstehenden Schlacht, denn die Valenter haben schreckliche Waffen.
 
Am nächsten Morgen macht sich Liktus zusammen mit 20 verkleideten Soldaten und Zuliffer auf den Weg. Sie haben den Platz einer Arbeiterlieferung für die Minen eingenommen. Ihr Angriff mit altmodischen Feuerwaffen auf die Valenter scheitert aber kläglich an den Individualschirmen der Peiniger. Alle außer Liktus werden zu Asche verbrannt. Er wird mit einem Denkzettel in Form einer Brandwunde und einer Nachricht in den Palast zurückgeschickt. Die Valenter verlangen 50 neue Arbeiter, sonst wollen sie das Volk der Zineda auslöschen, getreu dem ersten Reichsgesetz »Gehorsam geht noch über Wertschöpfung«. Und jeder Widerstand gegen das Reich hat immer den Tod zur Folge – auch den Tod eines ganzen Volkes.
 
Prinzessin Scharanay bricht über dieser Nachricht fast zusammen. Zuliffer und sie hatten gerade begonnen, zarte Bande der Liebe zu schmieden. In ihrem Hass gegen die Valenter ruft sie ihr ganzes Volk zu einem Angriff auf die Minen zusammen. Dieser soll am nächsten Abend stattfinden. Liktus Boi ist sich bewusst, dass das bei den Waffen der Valenter ihr Volk auslöschen würde, doch sein Konkurrent Bar Tidous rät ihr dazu. Er will wohl damit ihre Gunst gewinnen. Liktus ist verzweifelt. Er sieht nur noch einen Weg. Vor einiger Zeit landete ein fremdes Wesen auf Zinet. Es war ein Botschafter des Trümmerimperiums. Er starb hier, ließ aber ein Hyperfunkgerät zurück. Liktus schickt damit einen Hilferuf ins All hinaus und hofft, dass er das Gerät richtig bedient hat.
 
Die JEFE CLAUDRIN, einer der 30 MERZ-Kreuzer, die von der LEIF ERIKSSON ausgeschickt wurden, um die Randbezirke von Tradom zu untersuchen und Informationen zu sammeln, fängt den Hilferuf auf. Sie steuert die Welt an, um zu helfen. Tess Qumisha und Benjameen da Jacinta fliegen mit einer MICRO-Jet hinunter zum Planeten. Die Valenter dort sind zwar dafür ausgerüstet, ein primitives Volk wie die Zineda zu unterdrücken, aber nicht um ein modernes Schiff wie die JEFE CLAUDRIN oder auch die Jet unter ihren Anti-Ortungsschirmen zu entdecken. Unbemerkt landet also die Jet auf dem Turm von Liktus Boi, dem Ausgangspunkt der Funksendung. Tess und Benjameen nehmen Kontakt auf und bieten ihre Hilfe an. Liktus ist überrascht, aber erfreut. Die beiden Galaktiker schauen sich also die Mine an und stellen fest, dass es hier nur 20 Valenter gibt. Aber noch etwas gibt es: eine Epidemie unter den Minenarbeitern, die alle von einem aggressiven Schimmelpilz befallen sind und alle sterben werden. Tess und Benjameen sind entsetzt, unter welchen Bedingungen die Zineda hier arbeiten müssen. Die Leichen werden auch nicht begraben, sondern in der Mine nur in einen Schacht geworfen. Da ist wohl auch der Ausgangspunkt der Krankheit zu suchen.
 
Nach der Nachricht von Tess und Benjameen beschließt der Kommandant der JEFE CLAUDRIN, Harun al Kharud, zu helfen, und eine Kampftruppe wird ausgesandt. Doch das Heer der Zineda ist schon ausgerückt, bewaffnet mit Gewehren, Messern und Knüppeln. Sie greifen die Valenter sofort an, doch die können sie mühelos abwehren. Hunderte sterben in den ersten Minuten, von Thermostrahlen zu Asche verbrannt. Auch die Prinzessin Scharanay in ihrer Sänfte und Bar Tidous sind dabei. Dann greifen jedoch die Männer der JEFE CLAUDRIN ein. Die Valenter kämpfen bis zum letzten Mann, aber sie haben gegen die überlegene Bewaffnung der Terraner keine Chance. Der Jubel der Zineda ist trotz der Verluste unbeschreiblich. Nun werden noch die Spuren des Kampfes durch eine fingierte Grubengasexplosion verwischt. Es soll den Anschein haben, dass die Mine von selbst explodiert ist und alle getötet hat – Valenter wie Eingeborene – denn das Erz, das hier abgebaut wird, soll ja abgeholt werden. Wenn das Transportschiff kommt, muss es wie ein Unfall aussehen. Die Galaktiker hoffen, dass es sich für das Reich Tradom nicht mehr lohnt, die Mine neu zu errichten, und die Zineda in Zukunft in Ruhe gelassen werden.
 
Die Rechnung scheint aufzugehen; die Besatzung des bald erscheinenden Erztransporters glaubt an ein Unglück und fliegt mit der letzten Lieferung ab – aber nicht bevor sich noch Tess, Benjameen und zwei ertrusische Raumfahrer von der JEFE CLAUDRIN in der Ladung versteckt haben. Sie wollen mehr über die Zusammenhänge im Reich herausfinden.
 
Die Bevölkerung der Zineda wird gegen die Pilzkrankheit immunisiert, den bereits Befallenen kann allerdings nicht mehr geholfen werden. Jedoch wird es keine weiteren Fälle dieser furchtbaren Krankheit geben. Liktus Boi wird neues Oberhaupt der Zineda, die sich nun aufmachen können, ihre Zivilisation wieder aufzubauen. Jedenfalls hat ihr Volk wieder Hoffnung.

Perrypedia


Kommentar / Computer

Das Sternenfenster

Als am 15. September 1307 NGZ das 110 Meter lange »Katamaran-Schiff« in die Milchstraße kam, im Hayok-Sternenarchipel rätselhafte Echolot-Ortungen durchführte, fast »nebenher« drei arkonidische Raumer durch Einsatz seiner Reflektorwaffe vernichtete und dann wieder verschwand, konnte noch niemand wissen, dass das nur der Auftakt einer Entwicklung sein würde, die nun, vier Jahre später, zu einer Krise auswächst, deren gesamtes Ausmaß noch gar nicht abzusehen ist. Die Gefährlichkeit Aglazar-Schlachtschiffe, die von den Terranern Katamar genannt wurden, wurde uns mittlerweile vor Augen geführt. Doch schon die kleinere Version wies trotz ihrer an ein Beiboot erinnernden Größe Leistungsparameter auf, die über jenen des Milchstraßenstandards lagen - Beschleunigungen von 1500 Kilometern pro Sekundenquadrat, einen inzwischen als Paradim-Panzer bekannter Schutzschirm mit einer Abwehrkapazität deutlich oberhalb der der Paratronschirme, die Reflektor-»Waffe«, die Direkttreffer von Transformkanonen unmöglich macht, sowie ein »5-D-Echolot«, dessen Wirkungsweise unbekannt blieb. Und doch - es war nicht mehr als ein Kundschafter ... Am 23. Oktober 1311 NGZ folgten diesem die vier jeweils neunzehn Kilometer durchmessenden Scheibenstationen, die genau dort im Hayok-Sternenarchipel Position bezogen, wo zuvor der Kundschafter auf eine Art Resonanz seiner Suchimpulse gestoßen war.
 
Die Stationen bildeten hier die Eckpunkte eines Quadrats von 1,8 Millionen Kilometern Kantenlänge, dessen Ebene leicht zu der der Milchstraßenhauptebene geneigt war. Die vier Stationen selbst wurden auf eine Weise teilentstofflicht und »Richtung« Hyperraum entrückt, die dem als Ultrasemi-Manifestation umschriebenen Phänomen gleicht, welches schon bei der Kosmischen Fabrik MATERIA beobachtet worden war. Nach einer gewaltigen Erschütterung des Raum-Zeit-Kontinuums verwandelte sich der quadratische Bereich zwischen den Stationen in ein hyperenergetisch gesättigtes Feld, das optisch die Sterne einer anderen Galaxie darstellte, als sei es ein Fenster - ein Sternenfenster ... Nach seiner Ausbildung strahlte dieses nur noch überraschend geringe Emissionen ab, die sich mit den gängigen Instrumenten maximal bis in einem Lichtjahr Entfernung anmessen lassen. Die zu Schemen entrückten Stationen sind keine Objekte des vierdimensionalen Kontinuums mehr und damit nach derzeitigem Kenntnisstand unangreifbar. Diese Erkenntnis haben die Arkoniden teuer bezahlen müssen und über dreihundert Schiffe verloren:.Sie waren im Feuer ihrer eigenen Waffen untergegangen, das von den Stationen reflektiert wurde. Das Sternenfenster kann lediglich mit einer Geschwindigkeit von fünf Prozent der Lichtgeschwindigkeit gefahrlos durchflogen werden. Ab sechs Prozent liegt das Risiko, dass das Fenster sich quasi verfestigt und das eindringende Objekt zerschellen lässt, bei einem Zehntel. Ab sieben Prozent steigt das Risiko der Totalvernichtung auf ein Drittel, ab acht Prozent liegt es bei drei Vierteln. Und ab neun Prozent besteht keinerlei statistische Chance auf ein Durchdringen mehr! Es ist also eine Art »Permanent-Transmitter auf der Basis einer weitgehend unverstandenen Dimensionstunnel-Technologie« - so die bisherige Einschätzung der Wissenschaftler, die mit dieser Formulierung jedoch mehr ihr eigenes Unverständnis kaschieren, als wirklich eine Erklärung abzugeben. Noch weiß nämlich niemand, um was genau es sich bei dieser Technologie handelt, warum sie ausgerechnet im Hayok-Sternenarchipel zum Einsatz kam und welche Bedingungen im Hintergrund eine Rolle spielen - Stichwort Thoregon. Fest steht nur, dass es eine Verbindung über die Distanz von 388 Millionen Lichtjahren zwischen der Galaxie Tradom - auf der Erde als »HCG 87A« bekannt - und der Milchstraße ist.
 
Eine Verbindung überdies, die normalerweise von beiden Seiten aus den offensichtlich zeitlosen Durchgang gestattet, aber auch eine einseitige »Polung«, wie der Eingriff der Eltanen gezeigt hat. Dass »Transmitter« im weitesten Sinne die Überbrückung großer Entfernungen gestatten, wissen wir, seit die Sonnentransmitter der Lemurer und Meister der Insel entdeckt wurden. Ein auf der Halbraumtechnik beruhendes, auch als Stoßimpuls-Generator umschriebenes und mit dem Begriff »Situationstransmitter« eher falsch belegtes Phänomen weist - obwohl nicht auf eine Gegenstation angewiesen - mit seinem im Allgemeinen eine Million Kilometer durchmessenden »Feuerring« sogar einige Ähnlichkeit mit dem Sternenfenster auf. Fast zwangsläufig drängt sich da natürlich die Frage auf, ob nicht Aktivitäten der Lemurer die Voraussetzungen gewesen sein könnten, dass hier im Hayok-Sternenarchipel das Sternenfenster geöffnet werden konnte - immerhin gehörte diese 128 Sterne umfassende, vierzehn mal zwölf mal zehn Lichtjahre große, rund 2140 Lichtjahre oberhalb der Milchstraßenhauptebene gelegene Sonnenansammlung seinerzeit zum 21. Tamanium des Großen Tamaniums. Die Welten wurden im halutisch-lemurischen Krieg quasi in die Steinzeit zurückgebombt, stark zerfallene Ruinen und Artefakte liefern nur wenige Aufschlüsse - aber die Frage liegt nahe, ob hier nicht einmal ein Sonnentransmitter vorhanden gewesen war, der unter Umständen den Boden bereitet hat, vielleicht in Form einer bleibenden »Verzerrung« oder »Deformierung« des Raum-Zeit-Gefüge, die nun bei der Öffnung des Sternenfenstern ausgenutzt werden konnte. Andererseits. So nahe liegend diese Vermutung auch erscheint - sie erklärt nicht den Zusammenhang zum Thoregon des Reichs Tradom, denn dass dieser ebenfalls eine Rolle spielt, erscheint fast zwingend, handelt es sich beim Sternenfenster doch ausdrücklich um eine Verbindung zwischen zwei Thoregons. Leider sind noch zu wenige Einzelheiten bekannt, um konkretere Spekulationen anstellen zu können …

Rainer Castor

   
NATHAN