Das Konzil der Sieben (III)


Kommentarnummer: 1859

Heftnummer: 2735

Erschienen: 01.01.1970

Betrifft die Begriffe:

   

   

Autor:

Rainer Castor

Erster Teil:

Weitere Teile:

            



Die zweite Galaxis der Hickson Compact Group 44 ist mit HCG 44B oder NGC 3193 das hellste Mitglied – es handelt sich um eine elliptische Sterneninsel vom Typ E2 mit einem Durchmesser von 53.000 Lichtjahren. Die Heimat der Mastibekks hat den Eigennamen Ghendh und ist 21,87 Millionen Lichtjahre von der Milchstraße sowie nur 754.000 Lichtjahre von Larhatoon entfernt.
 
HCG 44C entspricht NGC 3185 und trägt den Eigennamen Lajaspyanda – eine Balkenspirale vom Typ SB mit einem Durchmesser von nur 35.000 Lichtjahren. Die Heimat der Greikos – und Aiunkko – ist von der Milchstraße 21,93 Millionen Lichtjahre und von Larhatoon 818.000 Lichtjahre entfernt.
 
Die Heimat der Hyptons – Eigenname Chmacy-Pzan – ist HCG 44D oder NGC 3187; ebenfalls eine Balkenspirale vom Typ SB, die einen Durchmesser von 58.000 Lichtjahren erreicht. Die Entfernung zur Milchstraße beträgt 22,28 Millionen Lichtjahre, die zu Larhatoon 1,16 Millionen Lichtjahre.
 
Das fünfte Konzilsvolk, die Kelosker, wurde von der aus dem Mahlstrom zur Milchstraße fliegenden SOL entdeckt, als die Kelosker Anfang Juli 3578 den Einflug der SOL in ihren »Kugelsternhaufen« bemerkten, den Bordcomputer SENECA manipulieren und das Schiff auf Last Stop am Start zu hinderten (PR 710, PR 713). Balayndagar – sinngemäß übersetzt »einsamer Kleiner« – bestand aus gerade mal etwa 3500 Sonnen, die vor langer Zeit im Verlauf einer kosmischen Katastrophe aus der rund 400.000 Lichtjahre entfernten Großgalaxis gerissen wurden. Balayn – »die Einsame« – entspricht, wie wir inzwischen wissen, NGC 4094 in rund 66 Millionen Lichtjahren Entfernung zur Milchstraße.
 
Der mittlere Sonnenabstand betrug in den Randgebieten von Balayndagar zwischen zwei- und zweieinhalb Lichtjahren, im Zentrum nur noch 0,5 bis 0,8 Lichtjahre. Hier befand sich das riesige Schwarze Loch, das die Kelosker Große Schwarze Null getauft hatten. Es gab nicht nur fünf- und sechsdimensionale Einflüsse, sondern auch solche, die bis in die siebte Dimension reichen – ein »siebendimensionaler Überlappungseffekt, der lediglich noch mit dem absoluten Nichts identisch sein kann«. Optisch präsentierte sich die Große Schwarze Null als runder, trichterförmiger Wirbel von tiefschwarzer bis blauschwarzer Färbung – völlig atypisch für ein »normales« Black Hole. Der innere Durchmesser des ringförmigen Trichterrandes betrug rund drei Lichtjahre. Diese enorme Größe deutete auf eine gewaltige kosmische Katastrophe in ferner Vergangenheit hin. Das Gebilde war nur phasenweise aktiv, da die Kelosker verstanden hatten, es zu kontrollieren.
 
Erst später wurde herausgefunden, dass vor langer Zeit die Prior-Welle der Soberer – verantwortlich auch für die Entstehung der Kaiserin von Therm – in ihren Ausläufern ein Objekt im Orbit der Heimatwelt der Urkelosker gestreift hatte, ihm viele Informationen aufprägte und es in eine Art Tiotronik umwandelte. Auf den Planeten gestürzt, wurde der glitzernde, geschliffen wirkende Stein von den noch primitiven Urkeloskern als Heiligtum verehrt. Besonders ihre Priester – die späteren Rechenmeister – konnten mit ihm über ihre Paranormhöcker kommunizieren und wurden im Laufe der Zeit fünf-, sechs- und siebendimensional geprägt (PR-TB 312).
 
In den folgenden Jahrhunderttausenden entwickelten sich die Kelosker zu hervorragenden Denkern, Philosophen und genialen Mathematikern, die nicht nur in der Lage waren, fünf- und sechsdimensionale Zusammenhänge einwandfrei zu erkennen und zu definieren, sondern rechnerisch in die Bereiche der siebten Dimension vorzudringen. Die Gehirnsektoren, die das ermöglichten, befanden sich in den vier Paranormhöckern. Das erkannten die Konzilsvölker sehr rasch, nachdem sie das Volk der Kelosker entdeckt hatten. Seither versorgten die Laren die Kelosker mit hochwertigen positronischen Rechenanlagen, die bereits nach den Planungsentwürfen dieser Para-Abstrakt-Denker gebaut waren. Die Berechnungen dienten der Eroberung weiterer Galaxien – die Kelosker wurden zu den rechnerischen Plangestaltern und Strategen des Konzils.
 
Nach der Zerstörung von Diogenes' Fass – des Altrakulfth – versagte die Kontrolle, der Untergang von ganz Balayndagar drohte. Ende August 3578 integrierten die Kelosker deshalb das Shetanmargt in SENECA (PR 716). Kurz vor dem Untergang von Balayndagar nahm die SOL 46 Kelosker sowie den Rechenmeister Dobrak auf – dann verschlang die Große Schwarze Null alle Sonnen und Planeten der Sternenballung. Für die SOL bedeutete es allerdings nicht den Untergang, sondern der Hantelraumer erreichte via Black-Hole-Dimensionstunnel den Dakkardim-Ballon des sechsten Konzilsvolks – der Zgmahkonen.


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