918. Nr. 44. / Intrawelt 8. Erschienen: Dezember 2005 Seiten: 63 Preis: 1,75 Euro EAN 1: 4194727401755 EAN 2: 50044

 

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Die Architekten der Intrawelt

  Horst Hoffmann



Zyklus:  

Intrawelt-Miniserie  (Heftliste)

Weitere Angaben:

Örtlichkeiten: 

Zeitraum: 

Hardcover:

Intrawelt

1225 NGZ bzw. 4812 n. Chr.



Die Hauptpersonen
Atlan Der Arkonide kämpft gegen Roboter
Sobenstein Der Parzellenschneider begleitet Atlan zur Membran
Prielsnig Der Oberste Arzttechniker raucht Kette
Kartnich Der langlebige Anstize will sterben
Tuxit Der Geschichtenerzähler bricht das Schweigen
Jolo Das Echsenwesen ist wie immer hungrig
Allgemein   
Titelzeichner: Andreas Adamus
Innenillustration: Harry Messerschmidt
LKS: Leserkommentare und Kurzbewertungen

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Romaninhalt
Parzellenschneider Sobensten plant den geistig verwirrten Bauleiter Eggober ins Hospiz zu bringen, da der Anstize nur dort Heilung finden könne. Atlan, Jolo und Tuxit begleiten sie in das Labyrinth der Gänge und Hallen der Zwischendecks der Intrawelt, das von den Anstizen allgemein als die Bodenwelt bezeichnet wird. Im Hospiz lebt seit etwa 13.700 Erdjahren der Anstize Kartnich, der laut der Drietin Albia über das Geheimnis des mysteriösen Flammenstaubs informiert ist.
Kartnich ist kein gewöhnlicher Patient. Er ist uralt und kann keines natürlichen Todes sterben. Der Anstize stieg im Verlauf seiner langen Karriere bis zum Viertling auf, einem Mitglied des Herrschaftsgremiums der Anstizen. In dieser Funktion hatte er die Oberaufsicht über die Bauarbeiten der Hälfte der Intrawelt, doch in die eigentlichen Geheimnisse dieses Gebildes wurde er von seinen Auftraggebern nicht eingeweiht. Er wußte lediglich, daß die Intrawelt geschaffen wurde, um als Versteck für den Flammenstaub zu dienen, der angeblich eine Gefahr für die Existenz allen Lebens darstellt. Vor deutlich mehr als 14.000 Jahren wuchs seine Neugier auf ein unerträgliches Maß an und Kartnich forschte auf eigene Faust nach dem Geheimnis des Flammenstaubs. Als wichtiger Ansatzpunkt erwiesen sich die “Großen Karawanen”. Was er am Bestimmungsort der Karawanen entdeckte, verrät Kartnich nicht. Allerdings belastete es ihn so sehr, daß er seit dem alle Aussagen über die Geschichte der Intrawelt als ein Lügengebäude seiner Auftraggeber betrachtet und unter einer gespaltenen Persönlichkeit leidet. In klaren Momenten sehnt sich Kartnich nach dem Tod und versucht alles, sich umzubringen, was von den Ärzten mit allen Mitteln verhindert wird. In den Momenten des Wahns greift er hingegen wahllos alle an. Irgendwann gelang es ihm Zugriff auf das Datennetz der Intrawelt zu bekommen und die Roboter und Baumaschinen seines Volks nach eigenem Gutdünken Amok laufen zu lassen.
So wird die Reise Atlans und seiner Begleiter zum Hospiz zu einem einzigen Hindernislauf. Zudem müssen sie einen weiten Umweg in Kauf nehmen, wegen einer Baulücke in der Hülle der Intrawelt. Das Hospiz selbst präsentiert sich als gigantischer Zauberwürfel, der aus 7900 Kuben besteht, die jeweils eine Kantenlänge von 10 Metern haben und der hoch über einer grünen Hügellandschaft schwebt. Die kleinen Kuben können, wie beim legendären Zauberwürfel gegeneinander verschoben und gedreht werden. Ihre Seiten sind in die sechs Grundfarben der Wahrnehmung der Anstizen gefärbt: Celanblau, Vauletta, Drommenrot, Giecksgrün, Orgenage und Oppelnektar. Die Patienten des Hospizes verbringen ihre Zeit damit, die Kuben neu zu positionieren und zu drehen, bis eines Tages die Würfelaußenseiten des Hospizes in einheitlichen Farben leuchten. Diese Beschäftigungstherapie und das ganze Hospiz hat sich Kartnich einst als Viertling selbst ausgedacht. Auf die normalen Insassen des Hospizes wirken sie sogar beruhigend, nur er selbst gerät immer mehr in Raserei.
Tage vergehen bis es Atlan und seinen Begleitern gelingt zu Kartnich vorzudringen. Es kommt zu einem heftigen Wortgefecht, das schließlich zum körperlichen und geistigen Zusammenbruch das Anstizen führt, als Tuxit die Zelle betritt. Atlan verhindert auf Wunsch Kartnichs, daß dieser medizinisch versorgt wird. Als er bereits im Sterben liegt, fragt Kartnich Atlan, warum er ihn so mit Fragen gequält hat, wo der Arkonide mit dem Vogelwesen doch jemanden unter seinen Begleitern hat, der besser über die Intrawelt Bescheid wissen müßte als jeder andere. Tuxit ist vom Schicksal des Viertlings schwer erschüttert; und entschließt sich dazu, Atlan endlich reinen Wein einzuschenken. Er ist ein Angehöriger des verschollenen Volks der Rhoarxi und bezeichnet sich selbst als ein “Hüter des Flammenstaubs”.

Handlungszeit: August 1225 NGZ bzw. August 4812 n. Chr.

Anmerkungen:
Mit diesem Roman von Horst Hoffmann schließt der mittlere Viererblock des Intrawelt-Zyklus. Der Anfang der Geschichte war für mich etwas verwirrend und schleudert den Leser ohne Vorwarnung in die Gedankenwelt Kartnichs. Kurz darauf präsentiert uns der Autor einen Zweikampf Atlans mit drei Amok laufenden Robotern, den der Extrasinn des Arkoniden selbst als grotesk und eigentlich völlig unmöglich einstuft. Erst später fängt sich der Roman und die Szenen am Rande der Intrawelt lassen sogar etwas vom alten “Sense of Wonder” aufkommen; und das Design des Hospizes als schwebender Rubik-Zauberwürfel ist eine Idee mit ganz eigenem Charme. Die wichtigste in diesem Roman enthaltene Information ist jedoch die Zugehörigkeit Tuxits zur Gilde der Hüter des Flammenstaubs und zum Volk der Rhoarxi, das seit über eine Million Jahre verschollen ist. Letzteres läßt Spekulationen über das wahre Alter der Intrawelt zu.


© Schrotys Materiequelle
© Romanzusammenfassung von Bernd Labusch