Nummer: 2619 Erschienen: 28.10.2011   Kalenderwoche: Seiten: 60 Innenillus: 1 Preis: DM Preis seit 2001 in €: 1,95 €

Planet der Formatierer
Terraner im Weltenkranzsystem - und in den Türmen von Gadomenäa
Wim Vandemaan     

Zyklus:  

37 - Neuroversum - Hefte: 2600 - 2699 - Handlungszeit: 05.09.1469 NGZ - 17.01.1470 NGZ (5056 - 5057 n.Chr.) - Handlungsebene:

Großzyklus:  10 - Noch unbekannt / Hefte: 2500 - ? / Zyklen: 36 - ? / Handlungszeit: 1436 NGZ (5050 n.Chr.) - ?
Örtlichkeiten: Gadomenäa               
Zeitraum: 12.September bis 3.Oktober 1469 NGZ
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 12629
EAN 2: 4199124601951
Ausstattung:  Risszeichnung
Anmerkungen: 
Besonderheiten: 
"Seite 3"

In der Milchstraße schreibt man das Jahr 1469 Neuer Galaktischer Zeitrechnung (NGZ) - das entspricht dem Jahr 5056 christlicher Zeitrechnung. Für die Menschen auf der Erde hat sich schlagartig das Leben verändert: Das Solsystem wurde von unbekannten Kräften in ein abgeschottetes Miniaturuniversum verbannt.
 
Nagelraumschiffe der geheimnisvollen Spenta dringen in das Solsystem ein. Sie selbst bezeichnen sich als »Sonnenhäusler« und betrachten Sol als ungeheuren Frevel. Sie stört der Umstand, dass in die Sonnenmaterie der Leichnam einer Superintelligenz eingebettet liegt. Um diesen Körper von der Sonne zu trennen, löschen sie den Stern.
 
Seltsame Außerirdische, die sogenannten Auguren, beeinflussen die Kinder und Jugendlichen, um die Menschheit »neu zu formatieren«. Tausende werden unter den Augen von Regierung und Öffentlichkeit von den Sayporanern spurlos entführt. Unter ihnen ist der Reporter Shamsur Routh, der hofft, seine Tochter aus den Händen der Fremden zu befreien. Startpunkt seiner Suche ist der PLANET DER FORMATIERER ....

 
Die Hauptpersonen
Shamsur Routh Der terranische Journalist erreicht Gadomenäa.
Anicee Die junge Terranerin wird neu formatiert.
Dindirri Eine Zofe führt durch die Stadt der Sayporaner.
Chourtaird Rouths Ziehvater.
Bry Ein Swoon aus Rouths Vergangenheit.

Allgemein
Titelbildzeichner: Swen Papenbrock
Innenilluszeichner: Swen Papenbrock   
Kommentar / Computer: Rainer Castor: Sol (III)
PR-Kommunikation: Exclusives Angebot für alle Sammler
Statistiken:
Witzrakete:
Leserbriefe: Heinrich Dörks / Frank Randaxhe / Michael Lünzer / Carsten Achenbach / Gunther Binöder / Lars Buchwald
LKSgrafik:
Leserstory: Klaus Totzek: Stardust
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar:                                                                    
Computerecke:
Preisauschreiben:
Johannes Fischer : Nagelraumer - Extraterrestrische Raumschiffe

Journal

Journaldaten: Nummer: / Seite:
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Clubnachrichten / ab PR 3001 - Perry Rhodan-Fanszene
Clubdaten: Nummer:  / Seiten:
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Magazine:
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Report

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Reportriss:


Reportclubnachrichten:
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Reportriss: :

Innenillustrationen

Shamsur Routh (in der Halle Sternenfall, Gadomenäa)
Zeichner:  Swen Papenbrock  
Seite:9
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



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Inhaltsangabe

hamsur Routh findet sich am 12. September 1469 NGZ wie alle anderen von den Auguren entführten Terraner in der Stadt Whya auf Gadomenäa wieder, einem von fünf Planeten des Weltenkranzes, die die Sonne Banteira auf derselben Umlaufbahn umkreisen. Strangeness-Effekte verwirren Routh, außerdem hat das Implantmemo Puc sein Gedächtnis zum Teil gelöscht, um ihm die Passage durch das Transitparkett zu ermöglichen. Anicee ist nirgendwo zu sehen. Alle Neuankömmlinge werden von "Junkern" und "Zofen" (möglicherweise Roboter, vielleicht aber auch Lebewesen) betreut. Sofort nach ihrer Ankunft werden sie "Zieheltern" zugewiesen. Rouths Ziehvater ist der alte Sayporaner Chourtaird, der sich allerdings nicht im Geringsten für den Terraner zu interessieren scheint. In den folgenden mehr oder weniger ereignislosen Tagen stellt Puc Rouths Gedächtnis nach und nach wieder her.
 
So erinnert sich Routh daran, wie er einst mit seinem Journalisten-Kollegen Jaron Peppererg einem Gerücht folgend auf dem Planeten Patralon recherchiert hat. Bei ihren nicht ganz legalen Nachforschungen sind die beiden Männer auf eine Gruppe von Aras, Swoon und Terranern gestoßen, die geheime Tierversuche an Kranichen und Truthähnen durchgeführt haben. Ziel dieser Experimente war die Erschaffung eines externen Speichers, der als Sicherungskopie für das Gedächtnis des Benutzers dienen sollte. Das gespeicherte Bewusstsein sollte nach einem Hirnschaden wiederhergestellt oder einem neuen Gehirn aufgeprägt werden können. Außerdem sollten auf die gleiche Weise ganz neue Informationen vermittelt werden, an die sich der Benutzer dann "erinnern" würde, als hätte er sie schon immer besessen. Routh und Peppererg wurden zu Versuchskaninchen wider Willen gemacht - sie waren die ersten Menschen, denen der aus Teilen ihres eigenen Hirngewebes erschaffene Speicher eingesetzt wurde. Peppererg hatte die Prozedur nicht überlebt, aber Routh hatte einen neuen Gefährten gewonnen - Puc.
 
Routh genießt auf Gadomenäa völlige Freizügigkeit und kann sich ungestört umsehen. Mit Pucs Hilfe findet er heraus, dass die entführten Jugendlichen auf subtile Weise manipuliert und einer Art Gehirnwäsche unterzogen werden. Durch Oxytocin, ein verhaltenssteuerndes Hormon, wird ihr Vertrauen in die Sayporaner gestärkt. Alle Neuankömmlinge erhalten Zugang zum Spainkon, das auch von den Sayporanern als Online-Lexikon, Chronik usw. genutzt wird. Den Jugendlichen wird gezeigt, welche Gräueltaten die Menschen in ihrer Vergangenheit verübt haben, gleichzeitig wird ihnen eine Historie der Sayporaner vermittelt, die wie eine modifizierte Version der terranischen Geschichte seit Perry Rhodans Mondlandung wirkt und die hohe Ethik der Sayporaner herausstellen soll. Vor allem aber beeinflussen die Sayporaner die Entwicklung des menschlichen Gehirns. Die Myelinisierung wird rückgängig gemacht, so dass die Jugendlichen alles Wissen, das ihnen von den Sayporanern vermittelt wird, wie die prägenden ersten Eindrücke von Neugeborenen aufnehmen. Die Menschen werden somit - zumindest was ihr Ich betrifft - praktisch in Sayporaner verwandelt.
 
Als Routh erfährt, dass sich Anicee in der Stadt Cherayba befindet, begibt er sich mit dem mehrere Kilometer großen mobilen Bauwerk Nebelschlucht dorthin - diese vertikalen Landschaften, die Onuudoy, prägen das Bild aller Städte auf Gadomenäa. Anicee erkennt ihren Vater, hat sich ihm aber bereits entfremdet. Routh muss feststellen, dass die Manipulationen der Sayporaner selbst an ihm, der von Puc geschützt wird, nicht spurlos vorbeigehen. Alles spielt sich in einer freundlichen Atmosphäre ab. Die Menschen sind offensichtlich mit ihrer neuen Situation zufrieden. Dass aber nicht alles so friedlich ist, wie es zu sein scheint, wird klar, als Routh die Aufnahmen seiner letzten Spionsonde betrachtet. Er sieht, wie Anicees Freund Benat Achiary von einer Zofe erstochen wird, nachdem diese mit Anicee geredet hat. Benat war einer der wenigen Terraner, die den Indoktrinationsversuchen der Sayporaner widersprochen haben, und kurz vor dem Mord hatte er sich mit Anicee gestritten. Routh befürchtet, seine Tochter könne in den Mord verwickelt sein, aber Anicee leugnet, etwas davon zu wissen.
 
Bei einem seiner Streifzüge durch die Stadt verspürt Routh eine mächtige fremde Präsenz. Möglicherweise handelt es sich um Feinde der Auguren. In der Nacht zum 3. Oktober gesteht Routh seinem Ziehvater die ganze Wahrheit. Zu seiner Überraschung erklärt sich Chourtaird bereit, ihm zu helfen. Von Puc erfährt Routh, dass nicht nur Peppererg durch die Operation geschädigt worden ist. Auch bei Routh ist es zu einer beginnenden geistigen Zerrüttung gekommen. Puc konnte den Prozess aufhalten - zumindest bis jetzt. Durch die partielle Gedächtnislöschung wurde die Sache aber verschlimmert. Routh beginnt sich zu fragen, ob die Ereignisse der letzten Tage vielleicht nur Einbildung infolge einer psychischen Störung waren...

Johannes Kreis

 
Rezension

Neulich hat jemand behauptet, ich würde Hartmut Kasper verabscheuen. Ein völlig abwegiger Vorwurf - ich kann mich nicht erinnern, je eine Zeile geschrieben zu haben, in der so etwas auch nur angedeutet wird. Natürlich verabscheue ich Hartmut Kasper (bzw. seine Romane) nicht! Dass ich seine Romane manchmal etwas anstrengend und manchmal nicht so ganz gelungen finde, ist etwas völlig anderes. Ich glaube, ich habe schon oft genug ausgeführt, warum das so ist. Mit "Abscheu" hat das nichts zu tun. Feedback schön und gut, aber man sollte doch bitte bei der Wahrheit bleiben und nicht irgendwelche haltlosen Behauptungen verbreiten.
 
Man kann Hartmut Kasper für seinen unglaublichen Ideenreichtum und seine geschliffenen Formulierungen nur bewundern. Er ist genau der richtige Mann, wenn es um die Einführung fremdartiger Kulturen und exotischer Schauplätze geht. So entwirft er auch diesmal wieder das schillernde Bild einer faszinierenden Welt und eines vermutlich uralten, müde gewordenen Volkes. Kasper beschreibt alles so eloquent, dass man ein lebendiges Bild vor Augen hat. Schade ist dabei nur der immer gleiche Ablauf: Kasper liefert viele (manchmal vielleicht zu ausufernde) Beschreibungen, unzählige Details usw. in einem Schlüsselroman - aber schon bald spielt das alles keine Rolle mehr, will sagen: Die anderen Autoren gehen gar nicht auf diese Details ein oder ignorieren sie, so dass die von Kasper so facettenreich vorgestellten Völker / Orte bald quasi ihre Identität verlieren oder ganz in Vergessenheit geraten. Diesmal wird's vermutlich genauso sein - nächste Woche wechselt ja sowieso schon wieder die Handlungsebene.
 
Jetzt wissen wir, was die Sayporaner unter "Neu-Formatierung" verstehen. Gut dabei finde ich, dass sich nicht alle Jugendlichen alles widerspruchslos gefallen lassen, dass die Sayporaner nicht als "die Bösen" dargestellt werden, und dass nicht einfach nur irgendeine Psi-Strahlung oder ähnlicher Hokuspokus zum Einsatz kommt, sondern ein ganzes Bündel nachvollziehbarer Maßnahmen. Nur: Wozu der ganze Aufwand? Was bezwecken die Sayporaner damit, Terraner in ihre geistigen Ebenbilder zu verwandeln? Wollen sie ihrem Volk frisches Blut zuführen? Vermutlich müssen wir wieder 12 Wochen warten, bis wir zumindest einen Teil der Antwort erhalten...

Johannes Kreis  30.10.2011

   
Inhaltsangabe 2


Kommentar / Computer

Sol (III)

Der extrem starke Temperaturanstieg in der Übergangsschicht beruht darauf, dass heißes Gas niedriger Dichte im Vergleich zu kühlem Gas hoher Dichte nur schwer Energie abstrahlen kann, heißes Gas aber andererseits ein außerordentlich hohes Wärmeleitvermögen hat. Aus der heißen Korona fließt daher Energie in die tiefer liegenden kühleren und dichteren Schichten, die auf diese Weise von oben aufgeheizt werden und die Energie abstrahlen. Es ist ein selbstregulierender Prozess: Strömt zu viel Energie aus der Korona ab, sinkt deren Temperatur und damit das Wärmeleitvermögen des Gases, der Energiefluss wird gedrosselt; fließt zu wenig Energie ab, erhöht sich die Temperatur und damit das Wärmeleitvermögen der Materie, der Energiefluss wird erhöht.
 
Die Korona ist die äußerste Schicht der Sonne und im sichtbaren Spektralbereich ohne spezielle Beobachtungsinstrumente normalerweise nicht beobachtbar. Bei totalen Sonnenfinsternissen, bei denen die Fotosphäre vom Mond vollständig verdeckt ist, wird sie in Form eines weißlich leuchtenden Strahlenkranzes sichtbar – lateinisch corona gleich Krone. Durch Strahlung, Stoßwellen und andere Wechselwirkungen mechanischer oder magnetischer Art wird die äußerst verdünnte Koronamaterie auf Temperaturen von bis zu zwei Millionen Kelvin aufgeheizt. In Gebieten der inneren Korona werden über Regionen hoher Sonnenaktivität mehr als drei Millionen Kelvin erreicht, im Bereich von Sonneneruptionen sogar 20 bis 40 Millionen Kelvin.
 
Während in der inneren Korona die Gasdichte etwa 109 Teilchen pro Kubikzentimeter beträgt, sind es in der Entfernung von rund 696.000 Kilometern über der Fotosphäre etwa 106, bei vier Sonnenradien oder rund 2,78 Millionen Kilometern etwa 105 und bei zehn Sonnenradien oder 6,96 Millionen Kilometern weniger als 104 Teilchen pro Kubikzentimeter – was einer Dichte von rund 10-19 Gramm pro Kubikzentimeter entspricht. Die Ausdehnung der Korona erreicht je nach Beobachtungsmethode einen Durchmesser zwischen vier bis knapp vierzehn Millionen Kilometern.
 
Die Korona geht in den Sonnenwind über. Hauptbestandteile der Korpuskularstrahlung sind Protonen und Elektronen mit Dichten von einigen Millionen Teilchen pro Kubikmeter und einer mittleren Geschwindigkeit von rund 500 Kilometern pro Sekunde.
 
Alle diese bislang gültigen Dinge werden durch die Aktivitäten der Spenta auf erschreckende Weise ausgehebelt. Laut dem Sonnenphysiker Mofidul Huq beinhaltet deren Ephemere Materie physikalische wie hyperphysikalische Komponenten, also fünfdimensionale und in Spuren sogar sechsdimensionale Energie; sie hat normalerweise eine vergleichsweise flüchtige Konsistenz und vergängliche Stabilität. Die Mosaikintelligenz der Spenta entnimmt der Sonne Energie und erzeugt damit quasimaterielle Schablonen. Vorgefertigte Proto-Maschinen, die mit den Nagelschiffen kamen, sind Schablonen, die mit solarer Energie vor Ort angereichert und damit zur Einsatzbereitschaft gebracht werden.
 
Die Spenta haben diese Maschinerie im Inneren der Sonne rasch anwachsen lassen, wenngleich das Ganze mit einer Maschine, wie Menschen sie sich vorstellen, nur bedingt zu tun hat. Vielmehr ist es, wie Shanda Sarmotte mit ihrer Parafähigkeit der intuitiven Mustererfassung zu erkennen glaubt, ein Flechtwerk unterschiedlicher Energien ohne feste dreidimensionale Begrenzung. Dennoch erinnert sie das gesamte Konstrukt an eine technische Struktur oder eine Industrieanlage.
 
Huq bezeichnet diese Maschinen der Einfachheit halber als Transformatoren. Sie verwandeln Energie der Sonne in weitere, hyperphysikalisch extrem aufgeladene und wirksame Ephemere Materie und pumpen diese in den Sonnenkern. Ab einem gewissen Grenzwert bewirkt dieses Vorgehen eine rapide Inflation, ein Aufblähen des Sonnenkerns auf mehr als das Hundertfache seines normalen Durchmessers.
 
Hinzu kommen Veränderungen an der Oberfläche der auf diese Weise aufgeblähten Sonne – die Fotosphäre überzieht sich mit der Fimbal-Kruste oder Fimbal-Membran, da die Ephemeren Transformatoren eine gewissermaßen nur noch als zweidimensional anzusehende »Schicht« entstehen lassen. Eindringende Photonen sind in dieser Membran gefangen wie in einem Schwarzen Loch oder einem eigenständigen Universum; sie müssten sich schneller als die Lichtgeschwindigkeit bewegen, um wieder zu entkommen. Die zeitartigen Linien in der Kruste sind zu raumartigen Linien verbogen.
 
Am 30. September 1469 NGZ ist die Sonne eine auf 35 Millionen Kilometer Durchmesser aufgeblähte schwarze Kugel, ohne dass sich Masse oder Anziehungskraft verändert hätten – der Beginn des Fimbul-Winters …

Rainer Castor

   
NATHAN