Nummer: 2608 Erschienen: 12.08.2011   Kalenderwoche: Seiten: 63 Innenillus: 1 Preis: DM Preis seit 2001 in €: 1,95 €

Konflikt der Androiden
Die LEUCHTKRAFT und die Anomalie - Begegnung in der Librationszone
Hubert Haensel     

Zyklus:  

37 - Neuroversum - Hefte: 2600 - 2699 - Handlungszeit: 05.09.1469 NGZ - 17.01.1470 NGZ (5056 - 5057 n.Chr.) - Handlungsebene:

Großzyklus:  10 - Noch unbekannt / Hefte: 2500 - ? / Zyklen: 36 - ? / Handlungszeit: 1436 NGZ (5050 n.Chr.) - ?
Örtlichkeiten: Reich der Harmonie               
Zeitraum: 1469 NGZ (?)
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 12608
EAN 2: 4199124601951
Ausstattung:  Report Nr.449 mit Datenblatt - ZEUT-80
Anmerkungen: 
Besonderheiten: 
"Seite 3"

In der Milchstraße schreibt man das Jahr 1469 Neuer Galaktischer Zeitrechnung (NGZ) - das entspricht dem Jahr 5056 christlicher Zeitrechnung. Der furchtbare, aber kurze Krieg gegen die Frequenz-Monarchie liegt inzwischen sechs Jahre zurück. Die Bewohner der Erde erholen sich langsam von den traumatischen Ereignissen.
 
Nun hoffen die Menschen sowie die Angehörigen anderer Völker auf eine lange Zeit des Friedens. Perry Rhodan und seine unsterblichen Gefährten wollen die Einigung der Galaxis weiter voranbringen; die uralten Konikte zwischen den Zivilisationen sollen der Vergangenheit angehören.
Dabei soll die phänomenale Transport-Technologie des Polyport-Netzes behilich sein. Mithilfe dieser Technologie bestehen Kontakte zu weit entfernten Sterneninseln, allen voran der Galaxis Anthuresta, wo sich die Stardust-Menschheit weiterentwickelt.
 
Doch längst lauert eine ganz andere Gefahr, von der die Bewohner der Milchstraße bislang nichts ahnen können. Perry Rhodan verschlägt es mitsamt der BASIS in die unbekannte Doppelgalaxis Chanda, während auch das gesamte Solsystem an einen fremden Ort entführt wird.
Alaska Saedelaere wiederum ist weiterhin auf der Suche nach der verschwundenen Samburi Yura, an Bord des Kosmokratenschiffes LEUCHTKRAFT. Dort kommt es aber zum KONFLIKT DER ANDROIDEN …

 
Die Hauptpersonen
Alaska Saedelaere Der Maskenträger will ein Kosmokratenraumschiff kommandieren.
Eroin Blitzer Der Commo'Dyr wächst an seinen Aufgaben.
Fallun Vierauf Der Zwergandroide beobachtet die Entwicklung an Bord der LEUCHTKRAFT mit Misstrauen.
Mel-anta-Sel Der Wissenssammler sieht zu wenig schwarz und zu viel rot.
Dom-helo-Rom Ein Unterhaltungskünstler wird zum treuen Begleiter.

Allgemein
Titelbildzeichner: Alfred Kelsner
Innenilluszeichner: Michael Wittmann   
Kommentar / Computer: Rainer Castor: Auguren? (1)
PR-Kommunikation: Die Perry Rhodan-FanZentrale e.V.
Statistiken: Fundsache
Witzrakete:
Leserbriefe: Walter Märker / Gerhard Chr. Bukow / Heiner Wittenberg / Martin Willmann / Helmut Schellhas / Rolf Wocke / Daniel Heinz / Martin Korsch
LKSgrafik: Dirk Schulz: Titelbild PR 2600
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar: LEUCHTKRAFT Allgemeines   LEUCHTKRAFT Beiboote    LEUCHTKRAFT Besatzung   Saedelaere, Alaska                                                       
Computerecke:
Preisauschreiben:
: -

Journal

Journaldaten: Nummer: / Seite:
Journalgrafik:
Journaltitel:
Journalnews:

Clubnachrichten / ab PR 3001 - Perry Rhodan-Fanszene
Clubdaten: Nummer:  / Seiten:
Clubgrafik:
Nachrichten:
Fanzines:
Magazine:
Fan-Romane:
Internet:
Veranstaltungen:
Sonstiges:

Report

Titelbild:


Reportdaten: Nummer: 449 - Seiten: 11
Cartoon : Rüsselmops der Außerirdische von Reinhard Habeck (Folge 307)
Reporttitel: Hubert Haensel: Report-Intro / »Gast im Weltaum« als Frühwerk Lems von Dr.Thomas Kirsch
Reportgrafik: »Weit draußen« von Rüdiger und Andreas Weiß
Reportfanzines:

Reportriss:


Reportclubnachrichten:
Reportnews:
Reportvorschau: Verlagspulikationen August / September 2011
Reportriss: Johannes Fischer : Datenblatt: ZEUT-80

Innenillustrationen

Alaska und die Firibirim (in der ROTOR-G)
Zeichner:  Michael Wittmann  
Seite:25
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



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� Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



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Inhaltsangabe

Nach Alaska Saedelaeres subjektivem Empfinden sind zehn bis zwölf Monate seit jenem Tag im April 1463 NGZ vergangen, als er sich mit der LEUCHTKRAFT auf die Suche nach Samburi Yura begeben hat. Sicher ist er nicht, denn das Kosmokratenschiff hat seinen eigenen Zeitablauf. Infolge ihrer Erlebnisse auf dem Planeten Tolmar sind der Maskenträger und der Androide Eroin Blitzer zu echten Kameraden geworden - wenn nicht sogar zu Freunden. Diese Entwicklung wird von den anderen Androiden misstrauisch beobachtet, und es kommt Alaska so vor, als reagiere auch der Zentralrechner DAN zunehmend mit Ablehnung auf den menschlichen Kommandanten.
 
Der Konflikt tritt offen zu Tage, als die LEUCHTKRAFT eine Galaxie erreicht, die einst zum Reich der Harmonie gehört haben soll (jetzt jedoch sind alle georteten Planeten verheert und unbewohnt), und sich einer seltsamen, aus zwei Schwarzen Löchern bestehenden Konstellation nähert. Zwischen den Singularitäten befindet sich eine instabile Sphäre undefinierbarer Raumzeit, die eine schädliche Wirkung auf den Walzenraumer auszuüben scheint, denn es kommt zu einem unfreiwilligen Zwischenstopp. Saedelaere ist davon überzeugt, hier eine Spur Samburi Yuras finden zu können, aber DAN verweigert eine weitere Annäherung. Deshalb dringen Saedelaere und Blitzer mit dem Beiboot ROTOR-G in die Sphäre ein. Etwas, das die beiden als "Entartete Strangeness" bezeichnen, setzt dem Schiff schwer zu. Es stellt sich heraus, dass Saedelaeres Cappin-Fragment eine wachsende Zone der Ruhe erzeugt, so dass der Weiterflug möglich ist.
 
Ein kleines Raumschiff aus Formenergie wird geortet und in die ROTOR-G hineingezogen. Zwei winzige Wesen entsteigen dem Schiff, das wie eine riesige Walnuss aussieht. Sie bestehen aus einem flauschig bepelzten Hauptkörper von der Größe einer Kinderfaust mit großen Augen, spitzen Ohren und einer kleinen Nase, sowie einem achtzig Zentimeter langen Schwanz, an dessen Ende ein Antigravitationsorgan sitzt, mit dessen Hilfe sie sich quer durch die Luft fortbewegen können. Die beiden Fremden sind zutraulich. Besonders Saedelaere hat es ihnen angetan, denn die Ausstrahlung seines Cappin-Fragments ist für sie sehr angenehm.
 
Die Translatoren versagen, deshalb erfahren der Terraner und der Androide nicht, dass ihre beiden neuen Gefährten zum Volk der Firibirim gehören, das in mehreren Stöcken innerhalb der Anomalie lebt. Ihre Namen sind Mel-anta-Sel (Wissenssucher mit schwarzem Pelz) und Dom-helo-Rom (Künstler mit orangefarbenem Pelz). Sie sind aufgebrochen, um etwas gegen eine Flotte von Eindringlingen zu unternehmen, die das Energiegefüge innerhalb der Sphäre stören, das den Firibirim als Nahrung dient. Die Störung führt dazu, dass bei den Firibirim fast nur noch solche Individuen geboren werden, die im Erwachsenenalter zur Kaste der rotfelligen Befehlsgeber gehören. Braune Firibirim, die für alle möglichen Arbeiten zuständig sind, und violette Firibirim, die sich als einzige ihrer Art fortpflanzen können, werden immer seltener.
 
Die Aufregung der kleinen Fellkugeln kennt keine Grenzen mehr, als die Orter der ROTOR-G ein hundert Meter langes Schiff zeigen, das die Form eines an beiden Enden abgesägten Baumstammes hat. Die Firibirim kennen Einheiten dieses Typs - es sind die schädlichen Eindringlinge. Ein Bildfunkkontakt kommt zustande. Humanoide Wesen sind zu sehen. Alle tragen Masken - genau wie die Darsteller des mahnenden Schauspiels von Tolmar…

Johannes Kreis

 
Rezension

Dieser Roman scheint Hubert Haensel mehr Spaß gemacht zu haben als PR 2606. Die Schilderung der quirligen kleinen Firibirim und ihres Gesellschaftssystems scheint ihm besonders am Herzen zu liegen. Die sympathischen Kerlchen könnten zu einer echten Bereicherung der Serie in Sachen Humor werden, aber die Autoren sollten es damit nicht übertreiben. Haensel zum Beispiel schlittert hart am Rand der Lächerlichkeit entlang, kriegt die Kurve aber doch immer wieder. Bei den Firibirim gibt's immer mehr Häuptlinge, aber kaum noch Indianer. Das kann natürlich nicht funktionieren. Da können die wenigen verbliebenen Arbeiter schon mal an Überbeanspruchung eingehen. Kommt mir irgendwie bekannt vor...
 
Ich kann übrigens nur schwer akzeptieren, dass weder Saedelaeres Translator noch sein kosmokratisches Pendant in der ROTOR-G in der Lage sein sollen, die Sprache der Firibirim zu übersetzen. Und wenn man Haensels überflüssige Momentangaben streichen würde ("in dem Moment", "im selben Moment", "im nächsten Moment" und so weiter und so fort), dann wäre der Roman plötzlich nur noch halb so dick!
 
Ansonsten gibt's nicht viel zu dem Roman zu sagen. Wir nähern uns immer mehr dem ehemaligen Reich der Harmonie, das den Vorankündigungen zufolge eine wichtige Rolle in diesem Zyklus spielen soll. Viel scheint davon nicht übrig zu sein. Wer wohl für die Vernichtung der Planeten und die Entstehung der Anomalie-Sphäre verantwortlich sein mag? Einen Moment lang hatte ich gedacht, diese Sphäre könne womöglich mit dem seltsamen Raum identisch sein, in dem sich das Solsystem neuerdings befindet. Dazu ist sie zwar eigentlich zu klein, aber aufgrund ihrer "undefinierbaren Raumzeit" könnte sie ja innen größer sein, als es von außen besehen den Anschein hat.
 
Mir ist erst heute aufgefallen, dass ich letzte Woche vergessen habe, den "Deine Meinung" - Button einzubauen. Sorry! Das habe ich jetzt nachgeholt. Solltet ihr also einen Kommentar zu PR 2607 loswerden wollen, dann könnt ihr das jetzt tun!

Johannes Kreis  14.08.2011

   
Inhaltsangabe 2


Kommentar / Computer

Auguren? (1)

Die Ereignisse im Solsystem entwickeln gleich in mehrfacher Hinsicht Dramatik und Brisanz. Nicht genug, dass die Heimat der Menschheit in ein nicht einmal 150 Lichtjahre durchmessendes Miniaturuniversum entführt wurde und in dieser Anomalie von diversen Phänomenen wie Sensualirritationen, Gravospaltung, Gravoerratik und Nirvana-Phänomen heimgesucht wird, treten zwei weitere Problemfaktoren auf, deren genaue Einschätzung ebenfalls nicht leichtfällt: die als Auguren umschriebenen Fremden sowie die Nagelraumer mit den eher noch sonderbareren Spenta.
 
Da wir im Gegensatz zu den Betroffenen über umfangreichere Informationen verfügen, fällt uns eine Beurteilung etwas leichter, zumal wir Querverbindungen erkennen, die sich langsam zu einem größeren Bild vereinen. Dennoch fehlen noch zu viele Mosaiksteinchen, um schon jetzt das Puzzle zu vervollständigen.
 
Dass beim Verschwinden des Solsystems von Außenstehenden eine violett schimmernde Energieblase beobachtet wurde, deutet wie die vor und bei der Entführung der BASIS beobachteten Aureolen-Effekte sowie die Aussagen von Delorian und Ennerhahl darauf hin, dass es unter dem Strich auch beim Solsystem auf eine Aktion von oder durch QIN SHI hinauslaufen dürfte. Das ist vorerst zwar nur eine Spekulation, aber es gibt immerhin einige starke Indizien, die in diese Richtung weisen.
 
Ziemlich unklar bleiben im Gegensatz dazu das Auftreten, Handeln und vor allem die Ziele der als Auguren umschriebenen Fremden, von denen der Journalist Shamsur Routh immerhin herausgefunden hat, dass es sich um Sayporaner handelt.
 
Die Fremden gleichen äußerlich Menschen, sind mit rund 1,60 Meter Körpergröße aber eher klein, beinahe zierlich, ohne das gewisse Charisma vermissen zu lassen. Irritierend ist, dass ihnen nicht direkt angesehen werden kann, ob es sich um eine Frau oder einen Mann handelt, sondern beides hermaphroditisch in sich vereinen. Auch die Stimmen klingen einmal sonor und sehr bestimmend, dann wieder feminin, mütterlich-tröstend, weiblich-verführerisch. Ähnlich ist es mit dem auf undefinierbare Weise eigenschaftslosen Gesicht, das irgendwie einer Maske gleicht und dessen individuelle Mimik nicht richtig in Erinnerung bleibt – vom Lächeln einmal abgesehen. Markant ist nur, dass das Weiß in allen Regenbogenfarben schillert, als bestünde es aus Perlmutt.
 
Neben ihrer offenbar kleinen Zahl haben zweifellos die technischen und sonstigen Möglichkeiten sowie natürlich das Chaos der Versetzung des Solsystems dazu beigetragen, dass sie nicht intensiver ins Visier der Behörden gerieten. Bully hat zwar im Gespräch mit Rhodan auf die Fremden hingewiesen, aber die Liga Freier Terraner ist ein weltoffener und toleranter Staat, in dem die Individuen – Einheimische wie Fremde – größtmögliche Freizügigkeit und Respekt genießen, solange sie sich nichts zuschulden kommen lassen oder, wie Resident Bull es formulierte, »sie keine silbernen Löffel klauen«. (PR 2600)
 
Leider scheint es nun viel schlimmer gekommen zu sein. Statt »silberner Löffel« muss von 50.000 bis 200.000 meist jungen Menschen ausgegangen werden, die spurlos aus dem Solsystem verschwunden sind ...
 
Das geheimnisvolle Auftreten und die kaum weniger rätselhaften Reden führten zur Bezeichnung Auguren – im alten Rom Deuter göttlicher Zeichen, Beamte, die damit befasst waren, den Willen der Götter zu einem geplanten Unterfangen zu ergründen, wobei das Augurat häufig von Priestern im Sinne einer Ämterkumulation übernommen wurde. Neben dem sprichwörtlichen »Augurenlächeln« als wissendes Zeichen unter Eingeweihten haben sich auch andere mit den Auguren verbundene Begriffe gehalten: »Auspizien« (lat. auspicium = Vogelschau, abgeleitet von auis = Vogel und spectare = schauen) und »Inauguration« (lat. inauguratio = Amtsübertragung und -einführung des Nachfolgers).
 
Da sich die Sayporaner durchaus als profunde Kenner der menschlichen wie galaktischen Geschichte erwiesen haben, lässt das den Schluss zu, dass sie die Umschreibung Augur – einmal aufgekommen – unwidersprochen akzeptierten beziehungsweise sogar durchaus mit Bedacht auswählten und selbst in Umlauf brachten. Weiterhin dürfte feststehen, dass sie schon eine ganze Weile vor der Entführung auf der Erde oder im ganzen Solsystem aktiv waren – sich andererseits aber in der Anomalie auszukennen scheinen.
 
Wie immer die Mittel und Methoden zur Deportation eines ganzen Sonnensystems aussehen mögen – eine spontane Aktion war es keineswegs. Was wiederum ein noch trüberes Licht auf die Sayporaner und ihre vermuteten Hintermänner oder Auftraggeber werfen dürfte.

Rainer Castor

   
NATHAN