Nummer: 2568 Erschienen: 05.11.2010   Kalenderwoche: Seiten: 63 Innenillus: 1 Preis: DM Preis seit 2001 in €: 1,85 €

Einsatzkommando Infiltration
Vorstoß ins Stardust-System - es ist ein Moment der Wahrheit
Rainer Castor     

Zyklus:  

36 - Stardust - Hefte: 2500 - 2599 - Handlungszeit: 03.01.1463 NGZ - 16.05.1463 NGZ (5050 n.Chr.) - Handlungsebene:

Großzyklus:  10 - Noch unbekannt / Hefte: 2500 - ? / Zyklen: 36 - ? / Handlungszeit: 1436 NGZ (5050 n.Chr.) - ?
Örtlichkeiten: Anthuresta   Terra            
Zeitraum: 11.Februar bis 26.April 1463 NGZ
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 4199124601852
EAN 2: 02568
Ausstattung:  Report Nr.440
Anmerkungen: 
Besonderheiten: 
"Seite 3"

In der Milchstraße schreibt man das Jahr 1463 Neuer Galaktischer Zeitrechnung - das entspricht dem Jahr 5050 christlicher Zeitrechnung. Eigentlich herrscht seit über hundert Jahren Frieden.
Doch seit die Terraner auf die sogenannten Polyport-Höfe gestoßen sind, Zeugnisse einer längst vergangenen Zeit, tobt der Konflikt mit der Frequenz-Monarchie: Sie beansprucht die Macht über jeden Polyport-Hof und greift mit Raumschiffen aus Formenergie oder über die Transportkamine der Polyport-Höfe an.
 
Die Terraner und ihre Verbündeten wehren sich erbittert - der Kampf findet in der Milchstraße und in Andromeda statt. Man entdeckt die Achillesferse der Vatrox, der Herren der Frequenz-Monarchie: Sie verfügen mittels ihrer Hibernationswelten über die Möglichkeit der »Wiedergeburt«. Als die Terraner ihnen diese Welten nehmen und die freien Bewusstseine dieses Volkes einfangen, beenden sie die Herrschaft der Frequenz-Monarchie. Allerdings sind damit nicht alle Gefahren beseitigt: Noch immer gibt es Vatrox und mindestens zwei rivalisierende Geisteswesen, die mit dieser fremden Zivilisation zusammenhängen.
 
Das Stardust-System in den geheimnisvollen Fernen Stätten der Superintelligenz ES ist ein wichtiger Schauplatz der Auseinandersetzung: Dort erschien VATROX-VAMU - und konnte von den terranischen Kolonisten dank der Hilfe von ES vorläufig verjagt werden. Damit ist die Gefahr aber nicht gebannt, doch zum Glück gibt es weitere Helfer. Und deren Einsatz verläuft unter dem Kodenamen EINSATZKOMMANDO INFILTRATION …

 
Die Hauptpersonen
Sean Legrange Er erweist sich als wahrer Sohn seines Vaters.
Captain Björn Saint-Germain Ein Offizier erlebt, wie im Stardust-System Geschichte geschrieben wird.
Reginald Bull Der Unsterbliche steht einem Feuerauge gegenüber.

Allgemein
Titelbildzeichner: Alfred Kelsner
Innenilluszeichner: Michael Wittmann   
Kommentar / Computer: Rainer Castor: Vario-Konzept (1)
PR-Kommunikation: Perry Rhodan - jetzt auch als Taschenheft
Statistiken: Roman Schleifer: Live Lichter – Streiflichter 2 vom Austria-Con 2010
Witzrakete:
Leserbriefe: Dirk Schierbaum
LKSgrafik: Roman Schleifer: Fotos vom Austria-Con 2010
Leserstory: Gerd Domin: Der Pilze Cartoon Teil 2
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar: Galornenanzug    Kascha, Mohodeh     Ortung    Posbis                                                       
Computerecke:
Preisauschreiben:
: -

Journal

Journaldaten: Nummer: / Seite:
Journalgrafik:
Journaltitel:
Journalnews:

Clubnachrichten / ab PR 3001 - Perry Rhodan-Fanszene
Clubdaten: Nummer:  / Seiten:
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Nachrichten:
Fanzines:
Magazine:
Fan-Romane:
Internet:
Veranstaltungen:
Sonstiges:

Report

Titelbild:


Reportdaten: Nummer: 440 - Seiten: 11
Cartoon : Rüsselmops der Außerirdische von Reinhard Habeck (Folge 300)
Reporttitel: Report-Intro von Hubert Haensel / Perry Rhodan - Unser Mann im All »Die Dokumentation« von Hartmut Kasper
Reportgrafik: Zwei Pressefotos by Florianfilm
Reportfanzines:

Reportriss:


Reportclubnachrichten:
Reportnews:
Reportvorschau: Verlagspublikationen November 2010
Reportriss: Holger Logemann: : SOLAR SYSTEM - Modul 08

Innenillustrationen

Lucrezia
Zeichner:  Michael Wittmann  
Seite:31
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



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© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



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� Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



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Inhaltsangabe

11. Februar 1463 NGZ: Die von KREUZRAD zurückgekehrten Raumschiffe der Stardust-Flotte sowie einige Perlkugelraumer der Elfahder sitzen außerhalb des Sextadim-Schleiers fest, der das Stardust-System einhüllt. Nachdem sie den mentalen Schock überwunden haben, der ihnen durch die Anwesenheit VATROX-DAAGS und VATROX-VAMUS versetzt wurde, und nachdem die Schlachtlichter der Frequenz-Monarchie vor VATROX-VAMU geflohen sind, beobachten die Besatzungen, dass der Hyperdim-Perforator den Sextadim-Schleier durchlässig macht. Sean Legrange, dem der Schock fast überhaupt nicht zugesetzt hat, kann Kontakt mit der Raumstation SOLAR SYSTEM herstellen. Dort gibt es einen funktionsfähigen Transmitter, über den man ins Innere des Systems vordringen und zum Polyport-Hof NEO-OLYMP weiterreisen könnte. Legrange stellt einen Einsatztrupp aus jenen Menschen zusammen, die den Schock am besten überstanden haben. Es handelt sich vor allem um Personen, die vom Goldenen Funkenregen berührt wurden oder Eltern haben, denen dies widerfahren ist. Hinzu kommen einige Elfahder.
 
Als das Team am Ziel ankommt, macht sich VATROX-VAMUS Mentaldruck deutlich bemerkbar. Erneut scheint Legrange wenig davon beeindruckt zu sein. Die Besatzung der Raumstation ist entweder bewusstlos oder steht unter dem Einfluss der Entität. Jaranoc machen sich in der Station zu schaffen. Es muss davon ausgegangen werden, dass ähnliches überall im System geschieht. Master-Sergeant Lucrezia DeHall entwickelt unter dem Einfluss des Mentaldrucks plötzlich Mutantenfähigkeiten. Sie kann teleportieren und Gedanken lesen. Es gelingt ihr nach anfänglichen Schwierigkeiten schnell, diese neuen Gaben zu beherrschen. Sie stellt fest, dass mit Legrange etwas nicht stimmt - von ihm ist nur ein dumpfes Mentalecho wahrnehmbar. Jetzt kann Legrange die Wahrheit nicht länger verheimlichen. Er ist kein Mensch, sondern ein VARIO-1000-Roboter in einer Kokonmaske aus lebendem Gewebe - und Duncan Legrange, sein "Vater", war ebenfalls nur eine solche Maske für denselben Roboter.
 
Der VARIO-1000 ist einer jener drei Roboter, die 1346 NGZ von der LFT ins Stardust-System geschmuggelt worden sind. Sie wurden von je einem Matten-Willy betreut und sollten die Aussiedler beobachten. Ihr von der Hundertsonnenwelt stammendes Bioplasma hat durch gezielte Manipulationen ein echtes Individualbewusstsein gewonnen. Lotho Keraete, der Bote von ES, hatte alle drei Roboter nach ihrer Ankunft im Stardust-System durch Zusatzmodule und Nano-Roboter im Sinne von ES verändert. Nur dem VARIO-1000, der später in der Gestalt von Duncan Legrange zum wichtigsten Mitarbeiter Timber F. Whistlers wurde, war es mit Hilfe des Matten-Willys Ducy gelungen, diese Beeinflussung zumindest in Schach zu halten. Trotzdem hatte sich mehrmals ein von ES initiiertes Sonderprogramm bemerkbar gemacht. Die anderen beiden VARIOS waren dadurch dazu gebracht worden, Whistler einen Unfall erleiden zu lassen, infolge dessen er zu einem quasi unsterblichen Cyborg gemacht werden musste. Legrange selbst hatte unter dem Einfluss des Zusatzprogramms den Polyport-Hof entdeckt. Auf Talanis hatte er verschiedene Visionen, unter anderem von einem gewaltigen sternförmigen Schatten in einem mit Eis gefüllten Krater auf einer Scheibenwelt, und vom Sterben der Superintelligenz ES.
 
Legranges Begleiter müssen diese Informationen erst einmal verdauen. Dann erfahren sie, dass im Stardust-System immer wieder Menschen spurlos verschwinden. Außerdem verspüren einige Mitglieder des Einsatzteams einen mentalen Ruf, der sie nach Talanis lockt. Es steht fest, dass sich dort der Widerstand gegen VATROX-VAMU organisiert. Das Einsatzteam erreicht NEO-OLYMP. Die dort eingesetzten Wissenschaftler und Soldaten sind unbeeinflusst geblieben, der Hof wurde noch nicht vom Feind betreten. Nachdem er die Chefwissenschaftlerin Florence Istban begrüßt hat, setzt Legrange seinen Controller ein und entdeckt einen verborgenen Raum, der einer plötzlich verfügbaren Information des ES-Programms zufolge mit dem "Palast der vier Himmel" auf Talanis verbunden ist. Diese Verbindung ist aber noch blockiert. Die Blockade soll erst aufgehoben werden, wenn sich das "Tor nach Terra" öffnet. Legrange beschließt, zunächst Kontakt mit den auf Talanis agierenden Widerstandskämpfern aufzunehmen.
 
Terrania am 26. April 1463 NGZ: Atlan kehrt mit der JULES VERNE-1 ins Solsystem zurück. Auf der Erde ist ein Nebeldom erschienen - genau dort, wo sich früher Atlantis befunden hat. Der Kristallschirm wird aktiviert, denn ein Feuerauge nähert sich Sol. Es wird bald mit dem Kristallschirm kollidieren.

Johannes Kreis

 
Rezension

Ich kaufte den Perry Rhodan Heftroman am 5. November 2010 gegen 14:30 Uhr in der Buchhandlung des Hauptbahnhofs Mainz. Das 222 mm hohe, 155 mm breite, 3 mm dicke und nur wenige Gramm schwere Heft kostete 1,85 Euro - im Ausland hätte ich mehr bezahlen müssen, nämlich 2,10 Euro in Österreich, 3,60 Franken in der Schweiz und 2,20 Euro in Luxemburg. Ich begab mich zum Bahnsteig Nr. 4 und wartete auf den Intercity Nr. 2012, der um 14:48 Uhr in Mainz abfuhr und gegen 19:40 Uhr in Herford ankam - verspätet, so dass ich meinen Anschluss, die WFB Nr. 39773, verpasste und ein Taxi für die Weiterreise nehmen musste, wofür ich fast 20 Euro ausgab. Während ich die ca. 60 mit zwei metallenen Klammern zusammengehefteten Seiten des Romans las, zu denen noch das farbige Deckblatt, ein elfseitiger PR-Report, die Leserkontaktseite, ein PR-Kommentar, ein Glossar und etwas Werbung hinzukamen, fragte ich mich wieder einmal, warum der Autor seine Texte immer mit derart vielen irrelevanten Informationen zumüllen muss...
 
Immerhin: Rainer Castors jüngstes Machwerk ist nicht ganz so unlesbar wie seine vorherigen Mega-Datenblätter, zuletzt PR 2515. Diesmal sind sogar so viele Handlungsrudimente vorhanden, dass man fast von einem echten Roman sprechen könnte. Der eigentlich "Knalleffekt" dieses Romans, nämlich die Enttarnung Duncan/Sean Legranges als VARIO-Roboter, geht in dem Wust von Technobabble und den viel zu langen Rückblicken auf Ereignisse, die noch gar nicht so lange zurückliegen, völlig unter. Schade drum. Castor hätte das schön ausarbeiten können, aber er füllt lieber endlose Seiten mit Wiederholungen längst bekannter Fakten und detailgenauen Beschreibungen, zum Beispiel von Aufbau und Funktion der VARIOS. Alles Sachen, die für die Handlung keinerlei Bedeutung haben und die Lektüre nur zu einer ermüdenden Pflichterfüllung machen. Immerhin kann man diese Passagen ebenso gut querlesen, ohne etwas Entscheidendes zu verpassen. Es gibt also noch zwei weitere VARIOS im Stardust-System. Welche Identitäten sie wohl angenommen haben mögen?
 
Das "ES-Sonderprogramm" ist ein weiterer Beweis dafür, dass die Superintelligenz die Stardust-Menschheit von Anfang an belogen und für ihre eigenen Zwecke benutzt hat. Ich kann mich nur wiederholen: Lasst ES doch einfach sterben. Die Menschheit wird ohne diese intrigante Entität nicht schlechter dran sein als mit ihr. Legranges Vision von einem sternförmigen Schatten in einem Krater auf einer Scheibenwelt könnte darauf hindeuten, dass etwas auf WANDERER abgestürzt ist, das zur "Vereisung" der Kunstwelt und zu den Problemen der Superintelligenz geführt hat. Sternförmig… hm… ein Handelsstern vielleicht?
 
Auch Castor kann es nicht lassen - wieder mal wird das Solsystem in Gefahr gebracht. Bully argwöhnt, der Kristallschirm könne das Feuerauge womöglich nicht aufhalten. Mag sein. Aber selbst wenn: Glaubt irgendwer, Sol und Terra würden vernichtet werden? Cliffhanger dieser Art sind nicht nur sinnlos, sondern ärgerlich. Zweifellos wird über den "fünften Himmel" eine Verbindung zwischen Terra und dem Stardust-System hergestellt werden können. Damit wird eine weitere Lüge von ES offensichtlich werden. Die Superintelligenz hatte behauptet, ein Kontakt zwischen der alten Heimat und den Fernen Stätten werde nach dem Erlöschen der Teletrans-Weiche nie wieder möglich sein. In Wahrheit hätte der alte Gauner eine solche Verbindung sicherlich jederzeit herstellen können.
 
Übrigens: Ich hatte PR 2549 so verstanden, dass VATROX-CUUR erlischt. Jetzt wird behauptet, die Entität sei vom Krathvira "eingefangen" worden. Habe ich da wieder mal was falsch verstanden ?

Johannes Kreis  07.11.2010

   
Inhaltsangabe 2


Kommentar / Computer

Vario-Konzept (1)

Mit dem vielfältigen Gebrauch von Masken aller Art haben wir uns bereits früher beschäftigt (PRK 2457). Moderne Robottechnik und Biomedizin gestatten Dinge, von denen in früheren Zeiten bestenfalls geträumt werden konnte. Ob TLD, Solare Abwehr, USO, akonisches Energiekommando oder die Celistas der Arkoniden – aus der mitunter turbulenten galaktischen Geschichte der letzten Jahrtausende sind verdeckte Einsätze mit entsprechenden Masken in beträchtlicher Zahl überliefert. Höhepunkte dieser Entwicklung waren zweifellos Verkleidungen, wie sie kaum noch perfekter gestaltet werden konnten – von einem Lemy Danger in der Vogelmaske bis zu den Siganesen im Paladin-Roboter, derdem Äußeren eines Haluters nachempfunden war. Aber auch in anderer Hinsicht wurde dieser Weg beschritten.
 
Die über die Jahrtausende perfektionierte Verwandlung Ricos zu einem immer menschlicherenÄußeren und Verhalten ist uns aus den Berichten Atlans bekannt. Meech Hannigan von der Abteilung III ist ein weiteres Beispiel: Der »Robot-Sergeant« war ein äußerlich perfekt getarnter Roboter mit den Kräften und den spezialisierten, sensorischen Erfassungssystemen eines hoch entwickelten Maschinenwesens, bei dem allerdings niemand, der nicht darüber informiert war, ihn in seiner Körpermaske für etwas anderes als einen Menschen hielt. Fast schon menschlich mutete der nie beseitigte »Konstruktionsfehler« an, der ihn bestimmte Laute falsch aussprechen ließ – und aus dem eigentlichen Vornamen »Mitchell« in der Kurzform »Mitch« ein »Meech« machte. In eine ganz andere und hier doch passende Kategorie wiederum muss die »Vollprothese« des USO-Spezialisten Sinclair Marout Kennon eingeordnet werden.
Am  3. August 2406 wurde der Körper des Mannes bei der Flucht von Lepso in einer Space-Jet weitgehend vernichtet.
 
Aber er überlebte, kämpfte mit den Kräften seines besonderen Gehirns gegen den Wahnsinn an, der ihn infolge der Qualen überwältigen wollte. Er hielt durch und erreichte am 4. August 2406 den Planeten Tahun. Der verbrannte Körper wurde noch am gleichen Tag mit allen Ehren bestattet. Was jedoch von dem Mann erhalten geblieben war, schwamm zunächst in einem kugelförmigen, durchsichtigen Kunststoffbehälter vom doppelten Durchmesser eines menschlichen Schädels. Die Bioplast-Füllung stand unter einem geringen Außendruck. Das Gehirn war in seiner Gesamtheit entnommen und zusätzlich zur vorhandenen Hirnhaut mit einer transparenten und druckfesten Zellfolie umhüllt worden. Kleinhirn, Stammhirn, Zwischenhirn, Mittelhirn mit einem geretteten Teil des verlängerten Marks und sogar die wichtige Zirbel- und Hirnanhangdrüse fanden in den beiden Schutzhäuten ebenfalls ihren Platz.
 
Allein die blutführenden Schlagadern und zahllosen Nervenenden durchbrachen die unerlässlich wichtigen Häute. Die Perforationsgebiete wurden von synthetischen Gewebebuchsen abgedichtet. Sie hatten gleichzeitig die Aufgabe von organischen Reizweichen, in denen die erste Trennung ausstrahlender Gehirnimpulse vorgenommen wurde. Von den Spezialisten des Medo-Centers der USO wurde dieses Gehirn in einen perfekten Robotkörper verpflanzt, der aus nahezu unzerstörbarem Super-Atronital-Compositum bestand, während das Gehirn selbst fortan in einer Stahlhülle verankert war, die die fünffache Dicke der Körperbleche erreichte. Die Körperverkleidung bestand aus zellstabilisiertem Biomolplast mit einem künstlichen Nervensystem, das jedoch zur Vermeidung von Schmerzen aller Art über eine Sensibilitätsschaltung verfügte.
 
Auf diese Weise verbanden sich die Möglichkeiten eines Roboters – Kennon wörtlich: ... nehme den stärksten Ertruser auf den Arm. Ich erreiche eine Sprungweite von 28,6 Metern unter einem Gravo und laufe unbegrenzt hundertfünf Kilometer schnell in der Stunde ... (ATLAN 2) – mit jenen eines menschlichen Wesens. Dass Timber F. Whistler inzwischen ein ähnliches Schicksal erlitt, bildet die Brücke zur nahen Vergangenheit und Gegenwart – denn mehr oder weniger direkt beteiligt beziehungsweise involviert war hier jemand, dessen zugrunde liegendes »Vario-Konzept« bis ins 30. Jahrhundert zurückreicht. Inwieweit beim als VARIO-500 umschriebenen »Superroboter« überhaupt noch von einem Roboter gesprochen werden konnte, ist ein anderes Thema. Er wurde seinerzeit im Rahmen des 500-Jahres-Plans entwickelt, um auf Olymp einen Vertreter zu haben, sobald das Solsystem beim »Fall Laurin« – dem unmittelbaren Angriff auf das Heimatsystem der Menschheit – durch das ATG-Feld in die Zukunft versetzt wurde. Die bekannteste pseudovariable Kokonmaske des VARIO-500 war jene von Anson Argyris.

Rainer Castor

   
NATHAN