Nummer: 2287 Erschienen: 17.06.2005   Kalenderwoche: 24 Seiten: 59 Innenillus: 1 Preis: DM Preis seit 2001 in €: 1,75 €

Die Träume der Schohaaken
Das Schicksal der Aktionskörper - und der Angriff der Titanen
Uwe Anton     

Zyklus:  

33 - Der Sternenozean - Hefte: 2200 - 2299 - Handlungszeit: 1331 - 1333 NGZ (4918 - 4920 n.Chr.) - Handlungsebene:

Großzyklus:  09 - Die Friedensfahrer / Hefte: 2200 - 2499 / Zyklen: 33 - 35 / Handlungszeit: 1331 NGZ (4918 n.Chr.) - 1347 NGZ (4934 n.Chr.)
Örtlichkeiten: Sol – TRIPTYCHON-Stationen               
Zeitraum: April 1333 NGZ
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 4199124601753
EAN 2: 52287
Ausstattung:  Risszeichnung
Anmerkungen: 
Hörspiel »Sternenozean« Teil 33
Besonderheiten: 
"Seite 3"

Die Erde befindet sich im Würgegriff des angeblichen Gottes Gon-O, der aus der unglücklichen Verbindung eines wahnsinnigen Nocturnenstocks mit einem unsterblichen Kunstgeschöpf entstanden ist. Gon-O giert nach ARCHETIM, dem seit mehr als 20 Jahrmillionen in der Sonne existierenden »Leichnam« einer mächtigen Superintelligenz. Myles Kantor und ein Wissenschaftler-Team befinden sich bereits in der Sonne. Noch vor der Invasion des Solsystems haben sie sich mit dem Forschungsschiff INTRALUX dorthin aufgemacht, um mehr über den geheimnisvollen ARCHETIM herauszufinden. Tatsächlich wäre das Team schon längst vernichtet, wäre nicht ein Mitglied eines uralten Volkes an Bord: der kleinwüchsige Schohaake Orren Snaussenid. Ihm als Einzigem öffneten sich die drei Wachstationen, die in der Vergangenheit als Pilgerstätten dienten. Myles Kantor hat bereits einen Namen für diese Raumstationen gefunden, die in der Ortung zuerst wie ein Gebilde wirkten. Er nennt sie TRIPTYCHON - und in sich speichern sie DIE TRÄUME DER SCHOHAAKEN ...

PR-Redaktion

 
Die Hauptpersonen
Orren Snaussenid Der Schohaake sucht in TRIPTYCHON nach Antworten aus der Vergangenheit
Myles Kantor Der Aktivatorträger überlegt sich einen verzweifelten Plan
Inshanin Die Plophoserin berechnet verschiedene Ausweichmöglichkeiten
Kyran Anteral Der Venusgeborene verliert langsam die Nerven
Marreli Nissunom Die Träume der Schohaakin verändern sich

Allgemein
Titelbildzeichner: Dirk Schulz
Innenilluszeichner: Michael Wittmann   
Kommentar / Computer: Rainer Castor: Eine »neue« Hyperphysik? (2)
PR-Kommunikation: 9.Weltmeisterschaft des Perry Rhodan-Sammelkartenspiels in Graz
Statistiken: Atlan-Lordrichter als eBook-Abo / Diese Woche am Kiosk: Das neue Atlan-Heft / PR - 3.Auflage Heft 1690 - 1691
Witzrakete:
Leserbriefe: Andreas Suchanek / Thomas Staroske / Michael Ufer / Jan Hartmann
LKSgrafik: Saskia Hengstermann: Bitte recht freundlich ! / Helmut Jannach: Warten
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar: Daellian-Meiler    Plophoser     Snaussenid, Orren    TRIPTYCHON                                                       
Computerecke:
Preisauschreiben:
Andreas Weiß : Sonnentaucher INTRALUX - Terranische Raumschiffe

Journal

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Innenillustrationen

Zeit, Abschied zu nehmen (Orren & Myles im TRIPTYCHON)
Zeichner:  Michael Wittmann  
Seite:49
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt


Jeder versuchte auf seine Weise, sich mit der getroffenen Entscheidung abzufinden. Myles fragte sich, ob es überhaupt möglich war, sich damit abzufinden. Er war kein Held. Er hätte gern noch 20.000 Jahre gelebt, bis die Frist, die ES ihnen gegeben hatte, abgelaufen war. Mindestens 20.000 Jahre. Dennoch hatte er nicht das Gefühl, mehr aufzugeben als die anderen, auch wenn deren Lebenserwartung auf höchstens 200 Jahre beschränkt war. Jedes Leben war gleichermaßen kostbar, selbst das Orren Snaussenids. Sie konnten ihre Entscheidung wirklich nicht ohne seine Zustimmung durchsetzen.


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Inhaltsangabe

Orren Snaussenid berührt nun doch die in SCHANDAVYE gelagerten Inkarnationen und erlebt so das Ende des schohaakischen Reichs mit. Nach dem Ende ARCHETIMS haben die Schohaaken sich in die Isolation zurückgezogen, während die Völker Phariske-Erigons sich untereinander zerfleischten. Die Galaxis wurde dann von einem außergalaktischen Fremdvolk überrannt, das die Schohaaken systematisch vernichtete und nur Oaghonyr verschonte. In der Endphase ihrer Geschichte haben die Schohaaken nicht nur die mentale Kommunikation mit Computern entwickelt, die auch auf den TRIPTYCHON-Stationen eingesetzt wurde, sondern auch genetische Experimente an sich selbst durchgeführt. So waren die Schohaaken mit zwei Daumen an jeder Hand entstanden.
 
Für Myles Kantor und seine Leute spitzt die Lage sich zu, so dass sie nach jedem Strohhalm greifen. Über die Anlagen ODAANS manipulieren sie ARCHETIMS Korpus in der Weise, dass ein gepulstes Signal über den 6D-Jetstrahl nach Magellan geschickt werden kann. Sie hoffen, der RICHARD BURTON auf diese Weise mitteilen zu können, welche Pläne Gon-Orbhon mit Sol hat. Die Sache hat nur einen Haken: Auch Gon-Orbhon kann diese Morsesignale orten. Die Reaktion folgt prompt: Es gelingt den Kybb-Titanen, sich auf die TRIPTYCHON-Stationen „einzuschießen“ und sie mit Schockwellenfronten schwer zu erschüttern. Gerade noch rechtzeitig können die Stationen mit Korrekturtriebwerken tiefer in die Sonne bugsiert werden, wo sie vor den Schockwellen sicher sind. Die Situation ist ausweglos. Entweder bleiben die Stationen an ihrer neuen Position, dann werden die Schutzschirme in wenigen Tagen überlastet sein und zusammenbrechen. Oder sie tauchen wieder auf, dann werden sie in die Reichweite der Kybb-Titanen geraten. Beides würde unausweichlich zu ihrer Vernichtung führen.
 
Myles Kantor entwickelt einen verzweifelten Plan, um wenigstens nicht sinnlos zu sterben. Es wäre nämlich möglich, den 6D-Jetstrahl noch weiter zu manipulieren und eine Energiemenge darüber abzustrahlen, die so groß ist, dass Gon-Orbhon sie vielleicht nicht verkraften kann. Sobald aber der dazu benötigte Überladungs-Reizimpuls auf ARCHETIM abgefeuert wäre, würde dessen Korpus sich „aufbäumen“, was auch zu einem Schub heftiger Sonnenaktivität führen würde - und das wäre das Ende der TRIPTYCHON-Stationen. Die Entscheidung über diesen Plan kann nur einstimmig getroffen werden, aber Orren Snaussenid will so nicht sterben. Er flieht in den Hangar, in dem er die letzte Inkarnation gefunden ha- - und stellt sich selbst in die Maschine, die den Versteinerungsprozess in Gang setzt. Als Myles ihm folgt, ist Orren bereits zu einer Inkarnation geworden.
 
Da die anderen Besatzungsmitglieder einverstanden sind, schickt Myles sich an, den Reizimpuls zu senden. Da werden die Stationen erneut von Schockwellenfronten getroffen. Es kommt zu schweren Zerstörungen, Attaca Meganon und Inshanin werden tödlich verletzt. Jetzt hält nichts mehr Myles zurück, er schleppt sich zur Ortungszentrale, wo noch ein funktionsfähiger Computer steht. Er meint, das typische Gelächter von ES zu hören und fragt sich, ob die Superintelligenz seinerzeit nur deshalb seinen Körper wiederhergestellt hat (Myles hatte bei einem Anschlag beide Beine verloren), damit er jetzt die Ortungszentrale erreichen kann. Dort aktiviert er den Reizimpuls. ARCHETIM bäumt sich auf. Eine gewaltige Welle mentaler Energie rast den 6D-Jetstrahl entlang. Die Sonne bläht sich auf, TRIPTYCHON wird vernichtet. Als Myles Kantor am 30. April 1333 NGZ stirbt und als sein Zellaktivator zerstört wird, breitet sich eine Lichterscheinung in Form einer Spiralgalaxis über die Milchstraße aus und verschwindet dann. Jeder, der dieses Phänomen sieht, weiß jetzt, dass ein Unsterblicher sein Ende gefunden hat.
 
Myles Kantors Tod hat aber noch einen weiteren Effekt. Vor seinem Ende hat das geheimnisvolle Mal auf seinem Oberarm, das er von ES erhalten hat, sich aufgelöst. Es hat die „Stimmen“ aller in den TRIPTYCHON-Stationen aufgestellten Inkarnationen zu den auf Terra lebenden Schohaaken weitergeleitet. 2.500 Schohaaken tragen nun das gesamte Wissen ihres Volkes in sich. 35 weitere Schohaaken bewahren auf diese Weise Myles Kantors Erinnerungen…

Johannes Kreis

 
Rezension

In Fankreisen war schon seit längerem spekuliert worden, dass Myles Kantor derjenige Zellaktivatorträger sein würde, der sich für die Terraner opfert, und auch ich habe das vermutet. Man war einfach der Meinung gewesen, auf Kantor könne am ehesten „verzichtet“ werden. Schade, dass sein Tod erst beschlossene Sache sein musste, bevor sein Charakter mal in ein paar schönen Romanen besser ausgearbeitet werden konnte. Hätte man ihm schon früher Geschichten wie die im letzten Doppelband gewidmet, dann wäre er sicher zu einem viel interessanteren Handlungsträger geworden. Ein kleines Hintertürchen hat man sich aber offen gehalten, denn was am Ende auf die 35 Schohaaken übertragen wird, die künftig „sein Lied singen“, könnte ja sein Bewusstsein gewesen sein. Kantor könnte also quasi in den Schohaaken weiterleben.
 
Die Klimmzüge, die in diesem Roman gemacht werden, um Kantors Takvorianismus, das Mal auf seinem Oberarm und die Rekonstruktion seiner Beine zu erklären, wirken ein wenig zu künstlich konstruiert. Aber bei ES weiß man ja nie! Man kann nur hoffen, dass Kantors Opfer nicht sinnlos war. Hoffentlich verschluckt Gon-O sich ordentlich an der Energiemenge, die zu ihm rübergepumpt wurde!
 
Es wäre übrigens interessant zu wissen, wer die außergalaktischen Fremden waren, die dem schohaakischen Reich den Rest gegeben haben. Und warum sie Oaghonyr verschon- haben - ob man diese Welt gar auch jetzt noch erreichen kann?

Johannes Kreis  

   
Inhaltsangabe 2

Kurzzusammenfassung:
Die Situation auf den TRIPTYCHON-Stationen wird immer verzweifelter und aussichtsloser; während Orren Snaussenid immer zielloser durch die Gänge streift und sich absondert, liegen die Nerven der Wissenschaftler blank. Es gelingt ihnen zwar, einen Impuls auf den Jetstrahl aufzumodulieren, um wenigstens die RICHARD BURTON in der GMW zu informieren, aber mehr gelingt ihnen nicht. Die Zwangslage wird noch bedrückender, als die Kybb-Titanen anfangen, regelrechte Jagd auf TRIPTYCHON zu machen, scheinbar hat auch Gon-O die aufmodulierten Impulse wahrnehmen können. Die Wissenschaftler schmieden daraufhin einen Todesplan, denn die Schutzschirme werden so oder so irgendwann zusammenbrechen, und Aufgabe ist keine Option. Sie wollen ARCHETIMS Korpus anregen, sich spontan zu entladen und dadurch Gon-O im eigenen Jetstrahl durch Übersättigung vergehen lassen. Zunächst scheitert der Plan an Orren Snaussenid, der nicht zustimmt, doch dieses Problem erledigt sich dadurch, dass sich Orren zur Inkarnation machen lässt, dann scheitert der Plan daran, dass die Kybb-Titanen erneut nach TRIPTYCHON greifen, dabei sterben alle außer Myles Kantor. Er schafft es noch, den Impuls abzusetzen, danach vergeht er zusammen mit der Station. Die Sonne flammt auf, eine Spiralgalaxie breitet sich in Strukturerschütterungen über die gesamte Milchstraße aus und verkündet jedem den Tod eines Zellaktivatorträgers. Doch seine Geschichte und auch die ARCHETIMS wird gerettet; sie wird aufgesogen von den 2535 Schohaaken, dies sind die wahren Träume, auf die sie gewartet haben. 2500 Schohaaken nehmen die Geschichte ARCHETIMS auf, um sie jedem zu verkünden, der sie hören will, und 35 Schohaaken nehmen die Geschichte von Myles Kantor auf, dem Blassen.
 
Handlung:
Den Schohaaken geht es schlecht. Sie warten verzweifelt auf den Traum – jenen Traum, den Orren Snaussenid nicht träumte und wovon er den Terranern berichtete, den Traum eines explodierenden Spiralnebels.
 
In der Sonne macht sich das Team um Myles Kantor Sorgen, wie sie die Bewohner des Sonnensystems vor der Gefahr warnen können – denn Gon-Orbhon versucht, die Sonne zur Explosion zu bringen. Vielleicht kann ihnen ein Instrument helfen, das zu einem völlig anderen Zweck geschaffen wurde. An Bord der TRIPTYCHON befindet sich ein mentaler Sender, der wohl einmal dazu diente, die Pilger von der Anwesenheit ARCHETIMS zu überzeugen. Doch an wen soll die Warnung gerichtet werden? Auf der Erde gibt es keine Möglichkeit, ein solches Signal zu empfangen. Die einzige Chance ist es, unter Ausnutzung des Jetstrahls in die Große Magellansche Wolke die RICHARD BURTON zu warnen.
 
An einem anderen Ort in der Station hat sich Orren schließlich überwunden und berührt eine der Statuen in der Halle mit den ausgesonderten Exemplaren: Karram Nessowack. Und er hat etwas zu erzählen: Dakk Raidoke und Nessowack streiten sich um eine Raumwerft auf einem zerstörten Planeten. Nach dem Ende ARCHETIMS ist die Allianz der Hilfsvölker zerfallen und es ist ein schrecklicher Krieg unter ihnen ausgebrochen. Während Nessowack der Ansicht ist, man müsse den Frieden suchen, hält Raidoke das für Schwäche. Er betrachtet die Schohaaken nicht als Erste unter Gleichen, sondern will einen »pax schohaaka« schaffen – für den Frieden die anderen Völker unterjochen. Als Raidoke sich weigert, auf die Werft zu verzichten, lässt Nessowack ihn erschießen und gibt seinen Walzenraumern den Angriffsbefehl auf Raidokes Truppen. Nun ist Orren sich klar darüber, dass er keine Angst vor den Geschichten der Statuen an sich, sondern vor den Geschichten über das Ende seiner Zivilisation hatte.
 
Unterdessen gibt es von Myles' Team eine schlechte und eine gute Nachricht: Zwar ist es nicht möglich, die mentalen Impulse schnell genug zu pulsen, doch erstaunlicherweise hat der Bordcomputer seine Unterstützung zugesagt. Vielleicht gelingt es mit Material aus der INTRALUX, die Systeme TRIPTYCHONS aufzurüsten – doch dafür müsste man sich von jeder Hoffnung verabschieden, noch einmal mit ihr fliegen zu können.
 
Die Aktion gelingt und die Nachricht kann gesendet werden. Doch was nun? Mit hoher Wahrscheinlichkeit hat auch Gon-Orbhon sie wahrgenommen, und es besteht keine Möglichkeit für das Team, die Sonne zu verlassen, weil die TRIPTYCHON nur noch Korrekturtriebwerke hat.
 
Es scheint ihnen keine Möglichkeit zu bleiben, sich zu retten. Weder können sie tiefer in die Sonne abtauchen, denn dann würde die Station verglühen, noch können sie aus ihr auftauchen, denn dann würden sie – genau wie die Besatzung des Mutterschiffes – von Gon-Orbhon übernommen werden.
 
Da kommt Myles der entscheidende Gedanke: Gon-Orbhon entzieht ARCHETIMS Korpus eine relativ kleine Menge Psi-Energie. Wenn es möglich war, mit Hilfe des Korpus zu morsen, sollte es auch möglich sein, Gon-Orbhon gleichsam zu überlasten, indem man ihm mehr Energie schickt als er verkraften kann.
 
Während die Forschergruppe diesen Vorschlag diskutiert, traut Orren sich schließlich, eine weitere Inkarnation zu berühren, und muss entdecken, dass alle ausgesonderten Statuen vom Ende seines Volkes künden.
 
Eine weitere Strahlungswelle der Kybb trifft die TRIPTYCHON, als die Forscher feststellen müssen, dass eine Explosion von ARCHETIMS Leiche einen hohen Preis fordern würde: ihr Leben.
 
Myles trauert, denn er muss mit ansehen, wie schon wieder eine Frau, die er liebt, sterben muss. Und er fühlt sich schuldig, denn er war nicht stark genug, sie von der Teilnahme an der Expedition abzuhalten. Doch Inshahanin ist viel stärker als Myles dachte, sie versteht die Situation und ist bereit, sich zu opfern. Kantor lässt eine Abstimmung abhalten – denn keinesfalls will er das Leben eines Mitstreiters opfern, wenn dieser es nicht selbst will – der Einzige, der den Vorschlag ablehnt, ist Orren, der wütend aus der Zentrale stürmt.
 
Dann ist Orren am Ziel – im Statuenraum berührt er die letzte, noch im Gerät stehende Figur und erfährt von Stenask Dulteland. Dieser trat in die Maschine, als schon längst keiner mehr die Station besuchte – Orren beschließt, sich selbst zu inkarnieren – doch glücklich kann er über diese Ehre nicht mehr sein, weiß er doch, dass niemand mehr kommen wird, dem er seine Geschichte erzählen kann.
 
Hier findet ihn Myles und nun kann ihr Plan doch durchgesetzt werden. Als es schließlich so weit ist, geht es schnell. Die inzwischen zu Freunden gewordenen verabschieden sich und schließen mit dem Leben ab. Doch was in diesem Moment die Station erschüttert, ist nicht die Psi-Explosion, sondern eine weitere Welle der Kybb, die diese schwer beschädigt und die Kommandozentrale unbrauchbar macht. Myles überlebt als Einziger diese Welle und muss so doch noch Inshahanin sterben sehen, die ihm als Letztes sagt, er müsse es nun allein vollenden. Dazu muss er im Notsteuerraum den entscheidenden Impuls geben.
 
Myles rennt zum Notsteuerraum, als das Schicksal umbarmherzig zuschlägt. Ein Anfall von Takvorianismus überkommt ihn. Doch fällt er diesmal nicht in Ohnmacht, kann sich noch bewegen, während um ihn herum der Zeitablauf relativ verlangsamt ist. Myles erkennt, dass hinter seinem Schicksal vielleicht ein Plan der Superintelligenz ES steht. Hat ES vorgesehen, was nun geschieht? War die Krankheit von Anfang an für den Zweck bestimmt, ihm die Sekunden zu schenken, die er jetzt so unbedingt braucht? Auch das Galaxienmal auf seinem linken Oberarm scheint seine Erfüllung zu finden, es löst sich auf und transportiert die gesammelten Erinnerungen der Inkarnationen zu den Schohaaken auf Terra. Myles fragt sich, ob ES so grausam sein kann, seinen Tod einzukalkulieren, und muss sich eingestehen, dass die Superintelligenz noch nie besonders viel Rücksicht auf Individuen nahm. Doch diese Gedanken sind müßig, er erreicht den Notsteuerraum und gibt den entscheidenden Impuls. ARCHETIMS Korpus erzeugt eine Psi-Explosion, in deren Auswirkungen die TRIPTYCHON-Station vergeht. Bevor er stirbt, zieht sein Leben noch mal an Myles vorbei.
 
Im Dorf der Schohaaken auf Terra erlebt man den Tod des Unsterblichen mit, spürt die Trauer, die die Freunde Myles Kantors empfinden. Während fast alle Schohaaken die Geschichte ARCHETIMS erzählen, geben Marreli Nissunom und 35 weitere Schohaaken eine andere Geschichte wieder: die von Myles Kantor.

Perrypedia


Kommentar / Computer

Eine »neue« Hyperphysik? (2)

Als Payne Hamiller die von Kalup und Waringer formulierte Theorie der parallelen Universen fortführte, stieß er beim von ihm entwickelten »Relationenmodell der Kontinua« auf eine zunächst unerklärliche Variable. Sie wurde für die Beschreibung von höherdimensionalen Objekten, Zuständen und Vorgängen benötigt, weil diese ohne die Variable unvollständig blieb, sich allerdings aus der »Hamillerschen Algebar« von selbst ergab. Dem Phänomen, das die Variable beschrieb, gab Hamiller den Namen »Fremdartigkeit« - Strangeness. Schwierigkeiten bereitete ihm hierbei das Verhalten der Variablen, weil sie sowohl die Zahl als auch die Aussagekraft der Lösungen in unvorhersehbarer Weise beeinflusste. Hamiller bezeichnete dieses Verhalten als symodal, weil die Variable »mit zur Verhaltensweise des Lösungsausgangs« beitrug. Ausgehend von einer Gruppe von sechzehn nichtlinearen Differentialgleichungen, erbrachten diese für jeden Lösungsfall mindestens 32, in erster Näherung 2048 voneinander unabhängige Lösungen, unter Umständen Jedoch auch 4096 oder 8192. Mit dieser Lösungsvielfalt, die zwar nur selten eintrat, aber durchaus eintreten konnte, wusste Hamiller zu seinem Bedauern nicht viel anzufangen und hielt es für eine Schwäche seines Relationenmodells, zumal sich zum Beispiel von 2048 erzielbaren Lösungen nur maximal 128 als »brauchbar« erwiesen und zu vierdimensionalen Aussagen des Standarduniversums umgedeutet werden konnten.
 
In Hamillers Berechnungen nahm die symodale Variable einen zwischen 0 und 1 liegenden Wert an, wobei dem Standarduniversum der Wert 0 zugeordnet war, während die Paralleluniversen in ihrer »Fremdheit« umso weiter »entfernt« waren, je mehr sie sich dem Extremwert 1 annäherten. In das übergeordnete Kontinuum des Multiversums waren demnach unzählige Paralleluniversen mit jeweils eigenem konstanten Strangeness-Wert eingebettet, die somit durch individuelle Zuordnung unterscheid und (in der Theorie) ansteuerbar waren. Erst sehr viel später wurde erkannt, dass die von Hamiller bedauerte Schwäche des Modells weniger in der Algebra an sich zu suchen ist als vielmehr in der von den Arkoniden übernommenen allgemeinen hyperphysikalischen Praxis, n-dimensionale Aspekte auf rein fünfdimensionale Parameter »zu reduzieren«, welche dann wiederum als Äquivalente bei spielsweise, der konventionellen Fundamentalkräfte angesehen werden. Dass Hamiliers »Relationenmodell der Kontinua« unvollständig ist, zeigte überdies die Beobachtung der negativen Strangeness. Inzwischen zwar mit der »anderen Möbiusseite« des Standarduniversums in Verbindung gebracht, liegt ein negativer Wert der symodalen Variablen »eigentlich« nicht innerhalb des Definitionsbereichs.
 
Während Payne Hamiller viel zu früh starb und deshalb selbst seine vielversprechenden Theorien Stückwerk blieben, gab es in anderer Hinsicht Erweiterungen, die der Beobachtung neuer Phänomene folgten, die meist ebenfalls mit anderen Universen oder ihren Teilbereichen zu tun hatten. Sofern es sich um eng »begrenzte Ausschnitte« und nicht um ganze Paralleluniversen handelte, spricht die von Sato Ambush entwickelte »Pararealistik« von parallelen Wirklichkeiten, Pararealitäten oder pararealen Wirklichkeiten.
Leider ist eine erweiterte oder neue Definition der Strangeness nicht in Sicht, so dass die mit der Pararealistik verbundenen Aspekte ihre Rätsel und Geheimnisse behalten. Wir wissen nur, dass »Strangeness-Effekte« im Allgemeinen mit ultrahochfrequenter Hyperstrahlung verbunden sind, die auf die Bewusstseine desorientierend oder lähmend wirkt sowie konventionelle wie hyperphysikalische Technik stört oder ausfallen lässt. Im Extrem kann es zum Strangeness-Schock kommen. Ahnlich der symodalen Variablen hat der Realitätsgradient pararealer Wirklichkeiten die Neigung, sich unter gewissen Umständen sprunghaft zu verändern oder sogar Barrieren »hyperphysikalisch zu durchtunneln«, die unter normalen Umständen nicht überwunden werden können bis hin zum Übergang zu vollständigen Paralleluniversen ein-schließlich zu dem der höheren Mächtigkeit aller möglichen Universen des Multiversums.
 
Mit dem UHF- und dem höherfrequenten SHF-Bereich des hyperenergetischen Spektrums wiederum ist eine ganze Reihe von bislang wenig oder gar nicht erforschten Dingen verbunden. Sie stellen einerseits »Übergänge« zur Dakkar-, Sexta- und Septadimphysik dar und haben andererseits mit den Biophoren der On- und Noon-Quanten sowie den Psionischen Informationsquqnten (Psigs) der Kosmonukleotide des Moralischen Kodes zu tun

Rainer Castor

   
NATHAN