Nummer: 2234 Erschienen: 11.06.2004   Kalenderwoche: 24 Seiten: 63 Innenillus: 1 Preis: DM Preis seit 2001 in €: 1,65 €

Expedition ins Ungewisse
Terraner wagen den Distanzflug - über neuntausend Lichtjahre
Arndt Ellmer     

Zyklus:  

33 - Der Sternenozean - Hefte: 2200 - 2299 - Handlungszeit: 1331 - 1333 NGZ (4918 - 4920 n.Chr.) - Handlungsebene:

Großzyklus:  09 - Die Friedensfahrer / Hefte: 2200 - 2499 / Zyklen: 33 - 35 / Handlungszeit: 1331 NGZ (4918 n.Chr.) - 1347 NGZ (4934 n.Chr.)
Örtlichkeiten: Terra   RICHARD BURTON   Hayok         
Zeitraum: 1. April bis 26. April 1332 NGZ
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 4199124601654
EAN 2: 42334
Ausstattung:  Journal Nr.77
Anmerkungen: 
Auf der LKS dieses Romans wurde, auf Betreiben von Aki Alexandra Nofftz, erstmals auf die Perrypedia hingewiesen.
Besonderheiten: 
"Seite 3"

In der Milchstraße ist es ruhig - beinahe zu ruhig. Die Erhöhung des Hyperphysikalischen Widerstandes hat das Wettrüsten der Großmächte vorerst zum Stillstand gebracht, doch die Ruhe des Moments ist die Ruhe vor dem Sturm.
Andere Probleme kommen auf die Terraner zu: der mysteriöse Kult von Gon-Orbhon, der auf der Erde immer mehr Anhänger gewinnt, allem Anschein nach eine tote Superintelligenz im Kern der Sonne, das Auftauchen von beinahe dreitausend fremden Wesen auf der Erde ... Ausgerechnet in dieser Zeit ist Perry Rhodan im Sternenozean nahe dem Sektor Hayok verschwunden.
Der jahrtausendelang unbedeutende Hayok-Sternenarchipel gleicht mittlerweile einem Pulverfass: Hier belauern sich Arkoniden und Terraner mit schwer bewaffneten Kampfraumschiffen. Doch davon weiß man auf der Erde derzeit nichts Genaues.
Alle Kenntnisse der Liga-Regierung über die galaktopolitische Lage basieren auf Mutmaßungen. Aus diesem Grund bleibt Julian Tifflor nur eine Option: Er startet zur EXPEDITION INS UNGEWISSE ...

PR-Redaktion

 
Die Hauptpersonen
Elena Dworkoff Eine Energieingenieurin gerät in Lebensgefahr
Phil de Beer Elenas Team-Partner benimmt sich merkwürdig
Julian Tifflor Der Minister der LFT wagt den Vorstoß nach Hayok
Curcaryen Varantir Der geniale Wissenschaftler stellt drastische Forderungen
Le Anyante Nur die Algorrian kann ihren Mann zügeln

Allgemein
Titelbildzeichner: Dirk Schulz
Innenilluszeichner: Dirk Schulz   
Kommentar / Computer: Rainer Castor: Neue Technik: Der Hawk-Konverter
PR-Kommunikation: Das Video zum Perry Rhodan-Con 2003
Statistiken: Luxemburgische Sondermarke zu Ehren von Hugo Gernsback / Perrypedia / Atlan-Publikationen / Die Welt von PR - Einstiegshilfe / PR - 5.Auflage Heft 1132 / 1133
Witzrakete: Peter Hess: Homer G.Adams ist wieder da
Leserbriefe: Falk Lehmann / Jost Alpe / Wolfgang Ruge / Alexander Glaser / Christoph Esser / Christian Weilenmann / Sascha Küber
LKSgrafik: Markus Neuffer: Kämpfer für Gon-Orbhon
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar: Algorrian    da Eshmale, Dario     Hyperimpedanz                                                           
Computerecke:
Preisauschreiben:
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Journal

Journaldaten: Nummer: 77 / Seite: 11
Journalgrafik: Titelbild von Perry Rhodan im Bild Nr.17
Journaltitel: Hartmut Kasper: Journal-Intro / Immanuel Kant: Von den Bewohnern der Gestirne / Marian Sibilski: Büchervisionen
Journalnews: Dr.Rainer Kayser: Kosmologie - Es werde Licht… / Erstmals Genehmigung für private Raumflüge in den USA / Zwei Drittel aller Planetensysteme sind lebensfreundlich / Der Seewetterbericht für Titan / Uranus und Neptun - Magnet-Rätsel gelöst / Explosion auf Neutronenstern / Ein Diamant am Himmel

Clubnachrichten / ab PR 3001 - Perry Rhodan-Fanszene
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Innenillustrationen

Le Anyante - Impression (aus dem Volk der Algorrian)
Zeichner:  Dirk Schulz  
Seite:41
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt


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© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



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� Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



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Inhaltsangabe

Der Wiederaufbau nach dem Hyperschock geht weiter: Die Wirtschaft auf Terra ist allgemein im Aufschwung. Ein Netz aus Hyperfunk-Relaisstationen entsteht, durch das die Planeten des LFT-Kernbereichs zumindest funktechnisch miteinander verbunden werden. Auch mit der Raumfahrt geht es voran: Die RICHARD BURTON, Julian Tifflors Schiff, wird mit zusätzlichen Nugas-Modulen und Hawk-Kompensationskonvertern ausgerüstet. Sie soll demnächst zu einem Fernflug aufbrechen. Auf der Negativseite dieser optimistisch stimmenden Bilanz steht Carlosch Imberlock. Dessen Gon-Orbhon-Sekte erhält immer mehr Zulauf und der „Tempel der Degression“ wird am 09. April 1332 NGZ eingeweiht. Der TLD observiert das Gebilde fleißig, hat aber immer noch nichts gegen die Sekte in der Hand, deren Mitglieder ungehindert weitere Anschläge verüben, u.a. auch auf eine Luna-Werft, wo die Zusatzmodule für die ENTDECKER-Raumer hergestellt werden. Bré Tsinga, die zweifache Mörderin, sitzt im Gefängnis. Irgend etwas scheint an ihr zu zehren - sie magert immer mehr ab. Tifflor setzt sich dafür ein, dass ihr zunächst noch nicht der Prozess gemacht wird. Er will weiter versuchen, einen Beweis für ihre Unschuld zu erbringen.
 
Am 12. April startet die RICHARD BURTON mit Tifflor an Bord zum ersten Fernflug seit dem Hyperschock. Ziel ist der 9220 Lichtjahre von Terra entfernte Hayok-Sternenarchipel. Während eines Stopps wird ein Hyperfunk-Notruf der Algorrian aufgefangen. Le Anyante und Curcaryen Varantir waren auf dem Weg nach Terra und sind durch den Hyperschock in Raumnot geraten. In seiner unnachahmlichen Art fordert Varantir von Tifflor eine Tonne Howalgonium - als ob die Terraner auch nur ein Gramm entbehren könnten! Die Algorrian machen den Flug nach Hayok mit und beweisen sogleich wieder ihre Genialität, indem sie den ENTDECKER vor der Vernichtung bewahren, als er in einen gewaltigen Hypersturm gerät.
 
Die Algorrian haben außerdem Interessantes zu berichten. Le Anyante hat bereits zwei Kinder zur Welt gebracht, ein drittes ist unterwegs. Sie haben die Galaxis erkundet und dabei einen Bahnhof der Friedensfahrer entdeckt. Angeblich gibt es viele solcher Bahnhöfe entlang einer Universellen Schneise, die sich von Erranternohre über die Milchstraße und Algstogermaht bis zum Mahlstrom erstreckt. Tifflor führt den Algorrian das Holo eines Schohaaken vor. Sie kennen diese Wesen tatsächlich, vor Millionen von Jahren waren die Schohaaken ein wichtiges Hilfsvolk der positiven Superintelligenz ARCHETIM. Mehr wissen die Algorrian nich- - zumindest verraten sie sonst nichts mehr.
 
Auf Hayok gibt es ein fröhliches Wiedersehen der Unsterblichen. Nach einem Informationsaustausch wird festgestellt, dass der „Tempel der Degression“ bis ins Detail der Kybb-Cranar-Festung gleicht, welche man auf dem ins Normaluniversum zurückgestürzten Jamondi-Planeten Ash Irthumo entdeckt hat. Le Anyante bringt an Bord von PRAETORIA ihr drittes Kind zur Welt, das somit automatisch die LFT-Staatsbürgerschaft erhält. Julian Tifflor überreicht neben hundert Gramm Howalgonium (mehr ist nicht drin) persönlich die Geburtsurkunde…

Johannes Kreis

 
Rezension

Eigentlich geschieht nicht viel in diesem Roman, aber er ist vollgepackt mit Informationen. Dass er dennoch nicht langweilig ist, liegt wohl daran, dass die Ereignisse aus der Sicht „kleiner Leute“ geschildert und durch die Irrungen und Wirrungen eines Liebespaars aufgelockert werden: Elena Dworkoff und Phil de Beer müssen sich als neue Besatzungsmitglieder der RICHARD BURTON erstmal zurechtfinden und haben einige Gefahren zu bestehen, bis sie sich endlich „krieg-n“ - und das ausgerechnet im Moment höchster Todesgefahr. Ich frage mich, wie de Beer es mit seinen psychischen Problemen (der Mann erträgt den Aufenthalt im All oder auf fremden Planeten nur innerhalb geschlossener Räume) auf die Besatzungsliste der RICHARD BURTON geschafft hat… Immerhin gibt es ein Happy End für die beiden. Alles andere hätte ich Arndt Ellmer auch übelgenommen!
 
Die Algorrian sorgen für a) weitere amüsante Abwechselung, b) einige Erkenntnisse und c) eine Menge neuer Fragen. Höchstwahrscheinlich handelt es sich bei der „Leiche“ einer Superintelligenz, die in der Sonne Sol verborgen ist, um die Überreste von ARCHETIM. Die auf Terra materialisierten Schohaaken könnten so etwas wie Konzepte sein, die bisher in einem Hyperkokon eingelagert waren. Ob es Zufall ist, dass dieser sich gerade jetzt aufgelöst hat oder ob die Schohaaken als eine Art letzte Eingreiftruppe ARCHETIMS dienen sollen, ist noch nicht klar. Dass uns die Friedensfahrer und die Universelle Schneise noch intensiv beschäftigen werden, steht außer Frage, im Moment kann man zu beiden Begriffen aber noch nichts sagen. Die Schneise war den Raumfahrern von der SOL ja bereits im vergangenen Zyklus aufgefallen: Die oben genannten Galaxien liegen alle auf einer geraden Linie.
 
Die Zusammenhänge zwischen den in Hyperkokons eingelagerten Sternensystemen, der Großen Magellanschen Wolke und dem Gon-Orbhon-Kult dürften den Verantwortlichen der LFT jetzt klargeworden sein. ES hatte vor langer Zeit einen Gefahrenherd in die Hyperkokons verbannt. Diese Kokons lösen sich jetzt auf, prompt beginnt eine fremde Macht, ARCHETIMS Überreste anzuzapfen. ES hatte seinerzeit genau das gleiche getan, um Kräfte zu sammeln. Da liegt der Schluss nahe, dass Gon-Orbhon ein alter Konkurrent von ES um die Vorherrschaft in der Mächtigkeitsballung war, dass ES ihn in einem Hyperkokon eingesperrt hatte, und dass dieser Hyperkokon sich in der Großen Magellanschen Wolke befindet. Damit steht fest, dass die Terraner so bald wie möglich in der GMW nach dem Rechten sehen müssen

Johannes Kreis  

   
Inhaltsangabe 2

Es ist 1. April, der elfte Tag vor dem geplanten neuen Testflug der RICHARD BURTON. Auf Luna sind alle mit den Vorbereitungen beschäftigt.
 
Im Orbit des Mondes hat Aarus-Jima, eine Ökosphäre der Schwarmer aus Tradom, die ebenfalls mit den Auswirkungen der Hyperimpedanz zu kämpfen haben, Station gemacht.
 
Auf das sich in Startvorbereitungen befindliche Schiff der ENTDECKER-Klasse, RICHARD BURTON; wird ein Anschlag verübt. Dieser schlägt aber fehl und das Schiff bleibt weiterhin fernflugtauglich.
 
Zur gleichen Zeit haben Julian Tifflor und Maurenzi Curtiz es auf der Erde mit den Attentätern von Gott Gon-Orbhon zu tun – zum Leidwesen der LFT-Spitze unter anderem mit Bré Tsinga. Es ist kaum zu fassen, dass sie eine Mörderin sein soll. Carlosch Imberlock ist aber keine Verbindung mit den Attentätern nachzuweisen. Tifflor erteilt die Anweisung, dass die Sekte um Gon-Orbhon in Zukunft stärker überwacht werden soll, und erinnert an die Zeiten der Endlosen Armada und Eric Weidenburn, der ebenfalls viele Anhänger um sich geschart hatte.
 
Der merkwürdige Tempel von Carlosch wurde auch untersucht, aber durch die Auswirkungen der Hyperimpedanz lässt sich im Bereich des HF-Hyperbandes nichts mehr anmessen. Die Hoffnungen liegen auf den Ultra-Giraffen. Mit diesen soll der Jetstrahl, der von der Sonne zu den Magellanschen Wolken reicht, untersucht werden, da er mit Gon-Orbhon in Verbindung zu stehen scheint.
 
Am 6. April stellt die Sekte ihren Tempel fertig. Carlosch beschwört zur Feier wieder den Untergang und versucht, die Menschen zur Abkehr von der Technik zu bekehren.
 
Julian Tifflor verlässt am letzten Tag vor dem Flug die Solare Residenz, nicht ohne sich zuvor noch mit Myles Kantor zu treffen. LAOTSE, der Computer, meldet, dass Maurenzi, der auch teilnehmen sollte, sich aber noch im Dorf der Schohaaken aufhält, die sich noch immer an nichts erinnern können.
 
Der Start wird eingeleitet und die RICHARD BURTON, deren Crew unter anderem auch aus Leuten besteht, die von der SOL stammten, fliegt los. Nach vielen Etappen, in denen pro Etappe eine Hyperfunkboje abgesetzt wurde, erreicht eine Nachricht das Schiff. Sie kommt auf einer ungewöhnlichen Frequenz und ist in Kaqagire abgefasst.
 
Es stellt sich heraus, dass die Nachricht von den beiden Algorrian Le Anyante und Curcaryen Varantir stammt. Curcaryen verlangt Howalgonium in großen Mengen, um sein Schiff wieder flottzumachen, das inmitten der Milchstraße auf einen Bahnhof der Friedensfahrer gestoßen ist. Varantir erzählt, dass sich diese Bahnhöfe entlang der Universalen Schneise befinden – ein Begriff, den man bisher noch nie gehört hat – und es werden wieder einmal kosmische Zusammenhänge offenbar.
 
Die Übergabe der Howalgoniumkristalle wird den beiden verweigert, sie werden jedoch eingeladen, den Flug nach Hayok mitzumachen, da es dort mehr von dem begehrten Material gibt. Le Anyante ist hochschwanger, so dass dies für sie nicht unproblematisch ist. Während des weiteren Flugs befragt Tifflor die Algorrian nach der Herkunft der Schohaaken. Varantir erzählt, dass sie diesem Volk vor Urzeiten begegnet sind. Damals waren diese ein Hilfsvolk der Superintelligenz ARCHETIM, die spurlos verschwand. Tifflor erzählt den beiden, dass sich möglicherweise die Leiche von ARCHETIM in seiner heimatlichen Sonne befindet. Tifflor erinnert das Auftauchen der Schohaaken an das der Konzepte des Plans der Vollendung von ES.
 
Als sie in Hayok ankommen und auf die PRAETORIA treffen, kommen weitere Zusammenhänge zu Tage: Der Tempel der Jünger Gon-Orbhons auf der Erde gleicht auf das Haar dem Crythumo auf dem aus dem Hyperraum gestürzten Planeten Ash Irthumo.
 
Auf der PRAETORIA bringt Le Anyante einen neuen kleinen Algorrian zur Welt, der somit terranischer Staatsbürger wird. Varantir verstärkt seine Forderung nach den Hyperkristallen, bekommt aber nur eine kleine Menge. Danach verlassen die Algorrian das System.

Perrypedia


Kommentar / Computer

Neue Technik: Der Hawk-Konverter

Das ursprünglich als Kalupscher Kompensationskonverter - kurz »Kalup« - eingeführte Hauptaggregat eines so genannten Lineartriebwerks war kein Antrieb im eigentlichen Sinne. Er erzeugte vielmehr ein kugelförmiges Kompensator- oder Mantelfeld »zur Totalkompensation vier- und fünfdimensionaler Konstanten«, das ein Raumschiff sowohl von den Einflüssen des Standarduniversums wie auch des übergeordneten Kontinuums abschirmte. Ein tatsächliches Eindringen in »den« Hyperraum wurde zwar vermieden, aber das Raumschiff befand sich in einem künstlich aufrechterhaltenen Miniaturuniversum. Der »Halbraum« wurde auch als Linearraum oder instabile Librationszone umschrieben. Libration vom lateinischen Libra gleich Waage bezeichnete in der Astronomie das scheinbare Pendeln des Mondes um eine oder zwei innere Achsen. Beim Halbraumeffekt gab es in Analogie dazu die Kombination einer Verzerrung vor allem im Bereich der j-Achse und der Rotation des Feldsystems, wobei das Maß der Verzerrung wiederum eine stetige Funktion der Rotationsgeschwindigkeit war.
 
Dies entsprach der seinerzeitigen Beobachtung der Druuf-Raumer, von denen Terra das Prinzip des Halbraumtriebwerks übernommen hatte. Stets hatte es gewirkt, als befänden sich die Schiffe halb im Hyperraum und halb im Standarduniversum. Die Ortungsergebnisse hatten Werte gezeigt, als würde jemand ununterbrochen, aber ganz gemächlich und langsam aus dem Hyperraum kommen. Später wurde deshalb von einem künstlich stabilisierten Schwingungszu¬stand zwischen Normal- und Hyperraum gesprochen - der »Libration«. Der Wirkungsgrad des Halbraumfeldes war abhängig von seinem Energiegehalt. Je besser die Abschirmung im Sinne einer variablen energetischen Aufladung, umso vollendeter fügte sich der Schiffskörper in die Halbraumzone ein. Während das Halbraumfeld die statische Komponente des Triebwerks darstellte, übernahmen die normalen Impulstriebwerke die dynamische der eigentlichen »Fortbewegung«. Vor dem Hyperimpedanz-Schock tendierte im Gegensat zzum Standarduniversum im Halbraum die Lichtgeschwindigkeit zumindest theoretisch gegen unendlich. Der ab einem Überlichtfaktor von fünfzig bis siebzig Millionen fast exponentiell ansteigende Energiever¬brauch hatte jedoch selbst in Zeiten ungehinderter und Gravitrafspeicherung eine Ausrei¬zung bis hin zu diesem »Grenzwert« verhindert. Im Gegensatz dazu hatte ein durch Sonnenzapfung ausreichend mit Energie beschickter Stoßimpuls-Generator (etwas »fälschlich« auch Situationstransmitter genannt) das durch gegenpolige Aufladung vorbereitete Transportobjekt in ein extern erstelltes Halbraumfeld hüllen können, das am angestrebten Ziel - ohne Gegenstation - nahezu augenblicklich in den Normalraum zurückfiel, allerdings neben dieser »Quasi-Nullzeittransition« auch den Vorteil geboten, mit deutlich geringeren Geschwindigkeiten arbeiten zu können.
 
Nach aktuellen Messungen gilt infolge der Erhöhung der Hyperimpedanz als neue Halbraum-Hyperlichtgeschwindigkeit im Sinne eines »theoretisch maximal erreichbaren Linear-Überlichtfaktors« ein Wert von 572.666.467. Inwieweit dieser jemals erreicht werden kann, bleibt angesichts des derzeit maximal mögli¬chen ÜL Faktors von rund einer Million mehr als ungewiss. Auf der Basis der alten Kompensationskonvertertechnik wurde nach der Rückkehr der SOL im Jahr 1325 NGZ mit der Neukonstruktion eines Aggregats begonnen, das auch unter den Bedingungen einer erhöhten Hyperimpedanz bestmögliche Ergebnisse erzielen sollte. Projektgruppenleiterwar der Hyperphysiker Tangens der Falke, der seine Erfahrungen mit dem Hypertakt-Triebwerk der SOL hatte einfließen lassen können. Im Flottenjargon wird in Anlehnung an Tangens' Beinamen vom »Hawkschen Kompensationskonverter«, kurz »Hawk«, gesprochen. Vom Beginn an wurden Performance-Steigerungen eingeplant. Neben dem dynamischen Einsatz bei der Feldrotation mit gleichzeitiger Feldverzerrung und-translation sowie der mehrschalig gestaffelten Anordnung wurde an Feldoszillationen oder Pulsationen ebenso gedacht wie an eine Anregung durch höhere Hyperfrequenzen unter Ausnutzung von Oberschwingungen.
 
Beim Hawk II soll das Halbraumfeld als Zwei-Schalen-Feld projiziert werden, um statt der rein statischen Funktion des Hawk 1 eine dynamische Arbeitsweise zu ermöglichen und als eigentlichen Antrieb die Impulstriebwerke überflüssig zu machen, während der Hawk III eine Drei-Schalen-Feldprojektion, vergleichbar dem »Grigoroff-Triebwerk« der JOURNEE, erzeugen soll

Rainer Castor

   
NATHAN