Am 31. März 1200 NGZ tauchen auf der ATLANTIS die Ennox Philip, Ariane, Paul und Pedro in den unterschiedlichsten Abteilungen auf. Sie belästigen dort mit ihrer unbändigen Neugier die Besatzungsmitglieder. Der Ennox Paul taucht beispielsweise in der Medostation auf, in der die Chefmedizinerin Mayhel Tafgydo gerade dabei ist, einem Patienten ein verlorenes Bein zu ersetzen. Paul will die Operation beobachten und in allen Details aufnehmen. Durch ständiges Fragen belästigt er die Medizinerin. Er geht sogar so weit, dass er Mayhel Tafgydo auffordert, dem Patienten Donegal Peyto auch die Arme und das andere Bein abzutrennen und wieder anzubringen.
Philip sucht Atlan auf und berichtet über die Situation innerhalb der Toten Zone. Als Atlan ihn fragt, ob er und die anderen Ennox als Verbindungsleute zur Toten Zone zur Verfügung stehen, lehnt Philip zunächst ab. Erst als Atlan zugesteht, dass die Ennox sich auf der ATLANTIS und auf Olymp frei bewegen und allen Sitzungen des Krisenstabes der »Operation Tote Zone« beiwohnen dürfen, erklären sich die Ennox zu Botendiensten bereit. Eigentlich will Atlan Philip zur ODIN schicken, was dieser aber ablehnt, weil er Voltago nicht mehr begegnen will. Schließlich erklärt sich Ariane bereit, den Schritt zur ODIN zu unternehmen. Als Gegenleistung muss Atlan ein schriftliches Gesuch an Perry Rhodan fertigen und ihn bitten, der Ennox auf der ODIN volle Bewegungsfreiheit zu gewähren und sie ungestraft forschen zu lassen. Atlan stellt entsprechende Informationen auf einem Datenträger zusammen, und Ariane macht sich damit auf den Weg zur ODIN, während Paul mit den gleichen Informationen zu Reginald Bull nach Terra geht.
Als Ariane auf der ODIN erscheint, übergibt sie Perry Rhodan den Datenträger, der eine durch die Jahreszahl 2040 und das Stichwort Hellgate gesicherte Geheimdatei enthält. Die allgemein zugänglichen Informationen lassen die Zuversicht in der ODIN wieder steigen, weil man dort nun weiß, dass die Tote Zone nur einen Durchmesser von 10.000 Lichtjahren hat und draußen das Leben seinen normalen Gang gehen kann. Die Geheimdatei sichtet Rhodan zusammen mit dem Chefwissenschaftler Mertus Wenig. In ihr führt Atlan aus, dass er einen Zusammenhang sieht zwischen dem Auftreten der Hyperraum-Parese und dem unerwarteten Auftauchen der Ennox. Auch die Beziehung zwischen Voltago und den Ennox beleuchtet er skeptisch. Er fordert Rhodan auf, den Klon auf die Ennox anzusetzen, um Licht in das Geheimnis um dieses Volk zu bringen. Rhodan äußert gegenüber Wenig Bedenken darüber, Voltago und Ariane zusammenzuführen, nur um Reaktionen zu beobachten und festzuhalten. Insgeheim hat er sich aber schon zu diesem Schritt entschlossen.
Er lässt Ariane gezielt die Information zukommen, dass es im Hangar neun ein streng geheimes und gefährliches Experiment geben soll. Voltago bringt er dazu, sich für diesen Versuch zur Verfügung zu stellen, indem er ihm sagt, dass die Ennox nicht mehr an Bord ist. Der Trick gelingt und die beiden treffen unverhofft aufeinander, mit der Folge, dass Voltago seine Mimikry-Reaktion zeigt und Ariane zu überrascht ist, um gleich zu verschwinden. Über vorher installierte Scanner und Kameras wird das Verhalten der beiden aufgezeichnet. Die Ergebnisse sind allerdings enttäuschend. Es gibt keinen Hinweis. der zur Lüftung des Geheimnisses um die Ennox geführt hätte. Ariane ist wütend darüber, dass Rhodan sie reingelegt hat, und will sofort von der ODIN verschwinden. Der Terraner entschuldigt sich bei ihr und kann sie überzeugen, einen Datenträger mit Informationen zur ATLANTIS zu bringen. Rhodan redet auch mit Voltago; dieser ist aber nicht nachtragend und sieht die Notwendigkeit des Experiments sogar ein.
Am 9. April 1200 NGZ verlässt Ariane die ODIN und bringt den Datenträger zur ATLANTIS. Acht Tage später berichtet Voltago Rhodan, dass ein besonderes Organ der Ennox für deren Andersartigkeit verantwortlich sei und dass sie ihm verdreht und verschlungen vorkämen. Er habe damit schon einmal Erfahrungen gemacht, könne sie aber im Moment nicht richtig einordnen.
In der Zwischenzeit treibt Philip auf der ATLANTIS sein Unwesen. Schließlich taucht er bei Atlan in seinen Privaträumen auf, als dieser gerade mit Theta von Ariga mal für einige Zeit ganz alleine sein wollte. Philip ist fasziniert von dem, was er sieht, und möchte die beiden beim Liebesspiel beobachten, was Atlan und Theta aber zunächst nicht zulassen. Daraufhin verschwindet Philip und bleibt für einige Tage unauffindbar. Als er dann wieder bei Atlan erscheint, reden sie eine Weile miteinander und Atlan versucht, etwas über den Ennox zu erfahren, bekommt aber nichts heraus. Die beiden Ennox Ariane und Paul sind inzwischen längst überfällig, aber auf Atlans Frage gibt Philip nur eine ausweichende Antwort. Erst als Theta von Ariga sich Philip zur Brust nimmt und ihm sagt, dass er ihr und Atlan beim nächsten Liebesspiel zusehen darf, springt er nach Terra, um nach Paul zu sehen.
Am 15. April taucht Ariane schließlich bei Atlan auf und übergibt ihm den Datenträger aus der ODIN. Atlan, Theta von Ariga und Kassian da Orbanaschol lassen sich den Inhalt gemeinsam vorspielen, können aber zunächst bezüglich der Ennox keine weiteren Erkenntnisse erlangen. Allerdings lässt Atlan die Daten weiter auswerten, mit Mitteln, die derzeit auf der ODIN nicht zur Verfügung stehen. Philip und Paul lassen weiter auf sich warten.Es gibt zu Anfang des Jahres 1200 auf der Erde und auch sonstwo Wesen, die sich in der Hyperphysik nicht allzugut auskennen und die die Phänomene der Hyperraum-Parese so zu erklären versuchen: Der Hyperraum ist verschwunden. Der Hyperraum ist die fünfdimensionale Sphäre des Multiversums, in die alle realisierbaren Universen eingebettet sind. Verschwände der Hyperraum, so verschwänden auch sämtliche Universen einschließlich des unseren, und es gäbe nichts mehr außer dem totalen, absoluten, unwiderruflichen Nichts. Nein, so geht es nicht. Wir müssen für die erstaunlichen Vorgänge, die sich im Innern der Toten Zone abspieien, eine bessere Erklärung finden.
Der Hyperraum widersetzt sich nicht nur dem Versuch der anschaulichen Darstellung, er ist auch mathematisch äußerst kompliziert zu handhaben. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich der neue Wissenszweig der 5-D-Mathematik (von Laien auch »Dimensionsmathematik« genannt) entwickelt, der seine Wurzeln in der Riemannschen Geometrie und Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie hat. Es ist bekannt, daß die Physik im vierdimensionalen Kontinuum, also z.B. in unserem Standard Universum bestimmt wird durch sogenannte Naturgesetze, in deren mathematischer Formulierung universelle Konstanten eine wichtige Rolle spielen. Zu diesen Kontanten gehören unter anderem die Lichtgeschwindigkeit, die Gravitations- und die Boltzmannsche Konstante, das Plancksche Wirkungsquan-tum. Das Attribut »universell« besagt, daß die Konstanten überall im Universum denselben Zahlenwert haben. Von Universum zu Universum jedoch unterscheiden sie sich. Die Variable Strangeness gibt an, wie verschieden die numerischen Werte der Naturkonstanten in einem Paralleluniversum von denen des Standarduniversums sind. Man kann auch sagen, die Strangeness gibt an, wie weit (in fünfdimensionaler Sicht) ein anderes Universum von dem unseren entfernt ist.
Experiment und Theorie haben in fruchtbarer Zusammenarbeit den Beweis erbracht, daß es auch im 5-D-Kontinuum Naturkonstanten gibt, die in die Gleichungssysteme, mit denen fünfdimensionale Abläufe beschrieben werden, eingehen. Diese > Gleichungssysteme erläutern u.a. das Flugverhalten von Raumschiffen im Hyperraum, die Vorgänge beim Transmittertransport und bei derTeleportation.
Gerade beim Studium der Vorgänge, die sich im ultrahochfrequenten (psionischen) Bereich des hyperenergetischen Spektrums abspielen, gerieten die Theoretiker in ein Dilemma. Eine zufriedenstellende Beschreibung des Transmitters zum Beispiel ließ sich nur erzielen, wenn man in-Kauf zu nehmen bereit war, daß die Naturkonstanten des 5-D-Kontinuums nicht wirklich universell waren, d.h. daß sie nicht überall im Hyperraum denselben numerischen Wert besaßen. Dieses Postulat schien
unakzeptabel. Ein parzellierter Hyperraum, in dem jede Parzelle ihr eigenes Kontingent an Naturkonstanten hat? Welch hanebüchene Vorstellung!
Die Hypothese der variablen 5-D-Konstanten wurde von einem Dimensionsmathematiker namens Taffo in den 80er Jahren des 12. Jahrhunderts entwickelt. Taffo wurde zum Gespött seiner Kollegen, weil er seine Theorie lebhaft verteidigte. Zum geflügelten Wort wurde »Oh, der rechnet mit der Taffoschen Algebra«, womit ausgedrückt werden sollte, daß derjenige, von dem die Rede war, nicht alle Tassen im Schrank hatte.
Jetzt indes wird Riunald Taffo, Professor Emeritus für die 5-D-Mathematik an der Naturwissenschaftlichen Universität Kairo, späte Rechtfertigung zuteil. Die Vorgänge innerhalb der Toten Zone lassen sich nur damit erklären, daß die Naturkonstanten des Hyperraums plötzlich andere Werte angenommen haben. Den Konstrukteuren von überlichtschnellen Raumschiffstriebwerken, den Erbauern von Transmitteranlagen, war bislang nicht klar gewesen, daß ihre Produkte nur unter gewissen Bedingungen, will sagen: nur in einem 5-D-Bereich mit Naturkonstanten von einem bestimmten numerischen Wert funktionierten. Man verfrachte sie in einen anderen Bereich, in dem die Konstanten andere Werte haben, und plötzlich läuft gar nichts mehr! Es ist, wie wenn ein Eisenbahnzug an die russische Grenze kommt. Es geht nicht mehr weiter - jedenfalls nicht ohne Hilfsmittel -, den jenseits der Grenze ist die Spurweite anders. Das scheint also zu sein, was wir vor uns haben: die Hyperraum-Parese, dieToteZone, die Hyperraumblase-ein Phänomen, das sich nur mit der Taffoschen Algebra erklären läßt. Damit wird gleichzeitig auch der Weg aufgezeigt, den man gehen muß, um die Notlage zu überwinden. Es müssen mehr Geld und mehr Gehirnschmalz in die Entwicklung der Theorie der variablen 5-D-Konstanten investiert werden. Man muß ermitteln, welche Bauteile der Triebwerke, der Transmitter und der Geräte für die Erzeugung künstlicher Schwerkraft dafür verantwortlich sind, daß die Produkte nur dann brauchbar sind, wenn die Naturkonstanten des Hyperraums einen bestimmten Zahlenwert besitzen. Danach kann man darangehen, diese Bauteile so umzukonstruieren, daß die Geräte auch unter anderen Bedingungen, d.h. in einem 5-D-Kosmos mit anderen Naturkonstanten, funktionieren. Die Zeit, die man braucht, bis die 5-D-variablen Triebwerke, Transmitter, Antigräv-Generatoren und werweiß, was sonst noch, serienmäßig hergestellt werden können, Wird auf 20 bis 30 Jahre veranschlagt. Gewitzt durch die jetzige Erfahrung mit der Hyperraum-Parese wird die Menschheit dieses Projekt auf jeden Fall in Angriff nehmen, wenn auch abzusehen ist, daß die Tote Zone mit ihrer hüpfenden Vorwärtsbewegung (im Durchschnitt zwei Lichtjahre pro tag) die Erde in allerspätestens neun Jahren wieder freigegeben haben wird.
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