Die Anoree (III)


Kommentarnummer: 1951

Heftnummer: 2827

Erschienen: 01.01.1970

Betrifft die Begriffe:

   

   

Autor:

Rainer Castor

Erster Teil:

Weitere Teile:

            



In der Milchstraße angekommen, versuchten die Cantaro in dem intergalaktischen Hundertjährigen Krieg, der Ende 448 NGZ begann, als Friedensstifter aufzutreten. Die Ähnlichkeit der Raumschiffe führte dann allerdings dazu, dass sie mit den Blitzern verwechselt wurden, die seit 455 NGZ anfingen, Planeten in der Milchstraße zu zerstören.
 
Die Waffe, die ebenfalls »Blitzer« genannt wurde, kam 492 NGZ unter anderem bei Halut zum Einsatz; sie löschte eine ganze Welt mit einem »Blitzschlag« aus. Durch einen Strukturriss im Raum-Zeit-Gefüge wurden hierzu unvorstellbare Gewalten aus einem anderen Kontinuum angezapft und ins anvisierte Ziel gelenkt. Optischer Effekt war ein dichtes Netz aus bläulicher Energie, das den angegriffenen Himmelskörper umspannte. Energie entzog der Oberfläche des Planeten zuerst alle Wärme und kühlte ihn bis nahe an den Absoluten Nullpunkt ab.
 
Als Abschluss dieser ersten Phase erlosch das energetische Netz, während der Strukturriss für einige Sekunden stabil blieb. Bei einem zweiten Blitz bekam die Welt nicht nur schlagartig die entzogene Wärme zurück, sondern erhielt weitere Energie zugeführt, sodass sich der eben eingefrorene Planet ebenso schlagartig wieder aufheizte, bei Temperaturen von 10.000 Grad Celsius glutflüssig wurde und nach der Abkühlung glasiert wirkte.
 
Die Cantaro fanden heraus, dass es sich bei den Blitzern um die lang gesuchten Erbauer der Schwarzen Sternstraßen handelte, von denen viele unter dem Einfluss des DORIFER-Schocks dem Wahnsinn verfielen und anfingen, Amok zu laufen.
 
470 NGZ gelang es dem Cantaro Darwyn, dem Blitzer Orantor nach Amagorta zu folgen – einem Schwarzen Loch nahe dem Milchstraßenzentrum. Bis ins Jahr 490 NGZ wurde versucht, mittels kybernetischer Module die Aggressivität der Blitzer zu dämpfen. Die Sabotage der Module durch die unerkannt zu Blitzern gewordenen Archäonten um Isthor ließ den Versuch allerdings scheitern. Ähnliches galt für den Versuch am 29. April 490 NGZ, auf Olymp mit den Galaktikern Kontakt aufzunehmen, um die Hintergründe zu erklären. Die normal gebliebenen Archäonten erteilten den Cantaro deshalb den Auftrag, Schutzwälle um die Milchstraße zu errichten, um den Rest des Universums vor den Blitzern zu bewahren. Die Wälle sollten erst wieder abgeschaltet werden, wenn der letzte Blitzer an den Folgen des Wahnsinns gestorben war. 495 NGZ wurde der Chronopulswall fertiggestellt – damit war die Milchstraße vom Rest des Universums isoliert.
 
Allerdings gerieten die Cantaro in den Bann von Monos, dem ihre Gentechnik sehr gelegen kam. Erst durch Monos' Einfluss verloren sie die Achtung vor jeglichem Leben und der Freiheit des Individuums. Monos richtete Brutwelten ein, auf denen aus den in Fruchtbarkeitsbanken deponierten Ova und Sperma Cantaro gezogen wurden. Man trimmte sie mithilfe gentechnischer und syntronischer Mittel so, dass sie seinen Wünschen und Bedürfnissen genau entsprachen und als Droiden bezeichnet wurden.
 
Unter anderem wurde hierbei eine der fünf Herzkammern der Cantaro zu einem Ortonator genannten halborganischen Modul herangebildet, über das sie von Monos durch superhochfrequente Hyperstrahlung steuerbar waren. Das galaxisweite Kontrollfunknetz diente nicht nur zur Übermittlung von Befehlen, sondern lieferte den Lebensimpuls, der in bestimmten Abständen empfangen werden musste. Seither war Monos Herr über Leben und Tod der Cantaro.
 
1144 NGZ verschlug es Julian Tifflor mit mehreren Schiffen via Siragusa-Black-Hole statt zum Perseus-Black-Hole ohne merkliche Zeitverschiebung in ein unbekanntes Schwarzes Loch. Im Zuge der folgenden Abenteuer wurden nach und nach wichtige Informationen gewonnen, obwohl die Galaktiker zunächst für Cantarui gehalten wurden.
 
1145 NGZ begleiteten die Anoree Degruum, Shyrbaat und Gavval Tifflors Expedition mit ihrer YALCANDU aus Neyscuur / NGC 7331 in die Milchstraße und unterstützten dort die Widerstandskämpfer. Sie bemühten sich, Einfluss auf die in Monos' Diensten stehenden Cantaro zu nehmen. Am 20. Juni 1147 NGZ konnte Perry Rhodan durch NATHAN auf allen Kanälen den Funkspruch ausstrahlen lassen: »Die Milchstraße ist frei. Monos ist tot. Es gibt keine Herren der Straßen mehr. Die Milchstraße ist frei.«
 
Die über zwanzig Millionen in der Milchstraße lebenden Cantaro wurden 1147 NGZ befreit und kehrten nach dem Ende der Monos-Herrschaft in ihre Heimatgalaxis zurück. Mit ihnen verschwanden auch die Anoree Degruum, Gavval und Shyrbaat, die inzwischen das Amagorta-Black-Hole der Archäonten für immer verschlossen hatten.


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