Die RAS TSCHUBAI (VII)


Kommentarnummer: 1881

Heftnummer: 2757

Erschienen: 01.01.1970

Betrifft die Begriffe:

   

   

Autor:

Rainer Castor

Erster Teil:

Weitere Teile:

            



Der Überlichtantrieb III ist ein kombinierter »Sublicht«- und intergalaktischer Hyperraum-Antrieb durch Hypertransit-Progression – deshalb wird er kurz Hyper- trans-Antrieb oder Hypertrans-Progressor genannt. Neben den Hypertrans- Progressor-Spindeln von Spitzkegelform an den Polen, die man für den Aktivmodus ausfahren kann, dient die mit Ynkalkrit beschichtete Außenhülle der RAS TSCHUBAI als Funktionseinheit. Ähnlich wie bei der gezielten Dotierung von HS-Howalgonium zu Howalkrit werden hierzu Salkrit und Ynkelonium-Barren mit einem Puls von 8192 Hertz ent- und wieder an gleicher Stelle rematerialisiert. Das auf diese Weise entstehende Ynkalkrit lässt sich ohne Deflagrationsphänomene weiterverarbeiten – erfordert beim Einsatz aufgrund der tödlich hohen UHF- und SHF-Strahlungskonzentrationen allerdings Suspensions-Alkoven.Wesentliche Grundideen für den Hypertrans-Progressor stammen von Jamila Boukman, die in den Jahren 1465 bis 1469 NGZ Leiterin des Instituts für Triebwerksentwicklung war, einer Außenstelle der Waringer-Akademie auf Luna im Mare Crisium. Unterbrochen wurde die weitere Forschung durch die Versetzung des Solsystems in die Anomalie des späteren Neuroversums sowie die im Vergleich zur Außenwelt verzögerte Rückreise. Die Arbeit am Hypertrans- Progressor wurde von Sichu Dorksteiger, Fionn Kemeny und ihrem Wissenschaftler- und Technikerteam fortgesetzt. Sie waren davon überzeugt, dass dieser Antrieb zur Überwindung des Repulsorwalls um Luna taugen könnte. Gemeinsam wurde der Prototyp des neuen Antriebs für die STARDIVER entwickelt (PR 2700).
 
Intensive Forschungen rings um den von Metaläufern stammenden Trafitron-Überlicht-Antrieb der JULES VERNE sowie ohnehin bereits benutzte Anwendungen der Paratron-Technologie wie Schattenmodus und Repuls-Paratron des Axapan-Effekts lieferten die Grundlage für die Hypertransit-Progression. Insbesondere der Axapan-Effekt konnte durch Einsatz von Salkrit zur gezielten Aufladung einer modifizierten Paratronblase von der instabil-kurzfristigen repulsiven Überladungs- reaktion zu einer beliebig langen und steuerbaren Wirkung verbessert werden. Gleichzeitig sorgt der auf diese Weise erstmals nach dem Hyperimpedanz- Schock wieder nutzbare »vektoriert-modifizierte Dimetrans-Modus« für den Antrieb. Zu unterscheiden ist beim Hypertrans-Progressor die Hyperaufladung der Transferblase von der vektorierten Emission des Hyperschubs.
 
Die Transferblase als modifizierte Paratronblase entsteht, sobald die Emissionen der Progressor-Spulen das Salkrit der Außenhüllenbeschichtung hyperphysikalisch aufladen. Als Folge wird das Schiff »aus dem Stand heraus« unter gleichzeitiger Ausbildung eines Miniaturuniversums mit vertrauter Raum-Zeit-Struktur in den Hyperraum versetzt. Bereits diese Aufladung – umschrieben als stationäre Phase der Hypertransit-Progression (kurz stationäre Phase) – erfordert einen Großteil der Leistung der Hauptversorgung durch die 48 Daellian-Großmeiler in Höhe von rund 9,7 mal 1018 Watt. Die von der Hauptversorgung lieferbaren restlichen rund 3,3 mal 1018 Watt werden für die dynamische (Hypertrans-)Phase (kurz Hypertrans-Phase) benötigt, den Hyperschub als eigentlichen Antrieb.
 
Hierbei kommen Hypertrans-Kollimatoren in den Kegelspitzen zum Einsatz: Ihre hyperenergetischen Emissionen werden beim Durchdringen der Transferblase wie bei einer optischen Sammellinse parallel ausgerichtet und erreichen auf diese Weise höchste Leistung – auch als Hyperjet-Kollimation umschrieben. Im über- tragenen Sinn findet diese »Parallelrichtung von Strahlen« bei astronomischen Objekten statt – als gerichteter (kollimierter) Gas- und Partikelstrom bei Jets, die beispielsweise entstehen, wenn gerade entstehende Protosterne oder das Schwarze Loch eines aktiven galaktischen Kerns Materie aus der rotierenden Scheibe ansammelt (akkretiert) und ein Teil davon senkrecht zur Rotationsebene vom Objekt wegströmt. Eine Besonderheit des Hyperschubs gibt es am unteren Ende der Skala – die Fortbewegung im Hyperraum kann mit jeder Sublichtgeschwindigkeit zwischen 0 und 300.000 Kilometern pro Sekunde stattfinden. Damit kann man ein Ziel im Standarduniversum auf den Meter genau anfliegen und sich seiner Eigen- geschwindigkeit haargenau anpassen, ehe es zur Rematerialisation kommt. Innerhalb einer Galaxis beträgt der Überlichtfaktor nur maximal 2 bis 2,5 Millionen; nach der Entfernung aus dem Schwerkraftfeld einer Sterneninsel steht dagegen ab einer Distanz von rund 100.000 Lichtjahren das volle Potenzial zur Verfügung – rein theoretisch ein maximaler Überlichtfaktor zwischen 400 und 500 Millionen!


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