Die RAS TSCHUBAI (VI)


Kommentarnummer: 1880

Heftnummer: 2756

Erschienen: 01.01.1970

Betrifft die Begriffe:

   

   

Autor:

Rainer Castor

Erster Teil:

Weitere Teile:

            



Bei den Triebwerkssystemen kann die RAS TSCHUBAI jeweils mehrere unterschiedliche im Sublicht- wie Überlichtbereich nutzen. Auf den Einbau von Protonenstrahl-Impulstriebwerken wurde allerdings verzichtet. Als Sublichtantrieb I kommen die zwei mal zwölf Gravotron-Feldtriebwerke meist in Verbindung mit dem Überlichtantrieb I des Transitions-Intermitters zum Einsatz und liefern eine maximale Beschleunigung von 300 Kilometern pro Sekundenquadrat. Es handelt sich um verbesserte Aggregate der vierten Generation – technische Kennung deshalb Gravotron-Delta. Zur Anwendung kommt erstmals eine hyperenergetische Feldstruktur in dynamischer Drei-Schalen-Projektionsweise. Der eigentliche Betrieb erfolgt hierbei genau betrachtet weiterhin mit der alten Konfiguration – gravomechanische Kraftfelder in dynamischer Zwei-Schalen-Feldprojektion –, doch jeweils drei in die Gravotron-Aggregate integrierte eigene DeBeer-Lader ermöglichen den Aufbau einer dritten rein passiven Feldhülle, die per Hyperkavitation die Wirkung verstärkt und verbessert.
 
Es ist eine im Standarduniversum energieaufwendig stabilisierte, auch DeBeer-Feld genannte Halbraumblase, die in ihrem Wirkungsbereich die erhöhte Hyperimpedanz lokal reduziert, und insofern ein nicht vollständig geschlossenes Hyperfeld formt, da keine Versetzung in den Halb- oder Linearraum stattfindet. Der Sublichtantrieb II ist ein kombinierter Sublicht-Halbraum-Antrieb – Bezeichnung: Librotron-Antrieb oder kurz Librotron – durch die Hawk V mit einer maximalen Beschleunigung von 380 Kilometern pro Sekundenquadrat. Die mit den Hawk V verbundene Neuerung ist, dass die dynamische Drei-Schalen- Feldprojektion bereits im Standarduniversum genutzt wird, sodass andere Sublichtantriebe wie Impuls- und Gravotron-Feldtriebwerke überflüssig sind.
 
Seit dem Hyperimpedanz-Schock von 1331 NGZ sind Transitionen durch die »Transmissions-Reichweitenbegrenzung« auf maximal fünf Lichtjahre je Einzel- sprung beschränkt. Überwunden werden kann diese »Barriere« durch erhöhten Energieaufwand, der im Allgemeinen durch Hypertron-Sonnenzapfung sichergestellt werden muss, oder durch die schnelle Aneinanderreihung vieler kurzer Sprünge. Diese Intermitter-Technik wurde schon bei Atlans Flaggschiff ARKON II im Jahr 2047 eingesetzt (ATLAN Blauband 14, 15). Seinerzeit wurde das Konzept nicht weiterverfolgt, weil bei der Besatzung einerseits verstärkt die letztlich tödliche Ferm-Allergie auftrat und sie auf das einzige Gegenmittel in Form von Shaks-Kapseln angewiesen war – und andererseits die von den Terranern entwickelten Lineartriebwerke damals der Transitions-Technologie an sich den Todesstoß versetzten.
 
Mit dem Aggregat der RAS TSCHUBAI sind selbstverständlich normale Transitionen nach bekanntem Schema möglich. Doch als Hauptfortbewegung findet der Transitionsflug mit pulsierender Taktgebung statt, das heißt, pro Zeiteinheit erfolgt eine Vielzahl kleiner Ortsversetzungen. Die Vorteil ist, dass Kurzsprünge keiner langwierigen Berechnung bedürfen und die Schockdämpfung ein fast bestmögliches Ergebnis erreicht hat, die auch ohne Shaks eine Ferm-Erkrankung verhindert. Die Maximum-Distanz je Intermitter-Transition beträgt fünf Milliarden Kilometer. Bei 1000 schockgedämpften Transitionen pro Sekunde und der Speicherkapazität von 600.000 Einzelsprüngen werden in einer Standardetappe 317 Lichtjahre in zehn Minuten überwunden, dann folgt eine Pause von zwanzig Minuten für die Speicheraufladung. Pro Stunde sind es somit 634 Lichtjahre beziehungsweise ein relativer Überlichtfaktor von 5,56 Millionen.
 
Bei den Hawk V als Überlichtantrieb II lässt es der modulare Aufbau erstmals zu, die Konverter an Bord so zu warten und mit Austauschkomponenten zu versehen, dass die Gesamtreichweite um ein Vielfaches gesteigert wird. Der Linearflug mit dem DeBeer-Lader nutzt die Hyperkavitation und liefert einen Standard- Überlichtfaktor von etwa drei Millionen; mit Conchal-Modul verbessert das »Hypersegeln« mit der riesigen gleitschirmförmigen Ausstülpung der äußeren Halbraumfeldhülle, die die »Gezeitenkräfte« und »Hyperwinde« des übergeordneten Kontinuums einfängt, den Wert auf einen maximalen Überlichtfaktor von 4,5 Millionen bei einer maximalen Etappenweite von 1000 Lichtjahren. Darüber hinaus ist ein maximal 24-stündiger stationärer Halbraumaufenthalt mit einer weitgehend selbststabilisierenden Halbraumblase möglich – umschrieben als Libratronvakuole –, die sich »aus dem Stand heraus« initiieren lässt und nur eine Anregungsenergie im Sinne eines Katalysators bedarf.


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