Die RAS TSCHUBAI (V)


Kommentarnummer: 1879

Heftnummer: 2755

Erschienen: 01.01.1970

Betrifft die Begriffe:

   

   

Autor:

Rainer Castor

Erster Teil:

Weitere Teile:

            



An Bord der RAS TSCHUBAI befinden sich keine Schwarzschild- oder Nug- Schwarzschild-Reaktoren; ebenfalls komplett verzichtet wurde auf Nugas- Speicherkugeln. Die Primärenergieversorgung setzt stattdessen bei der Basis- versorgung auf ebenso leistungsfähige wie robuste Großfusionsreaktoren sowie bei der Hauptversorgung auf ebenfalls ausgereifte und robuste Daellian-Großmeiler. Hinzu kommt als Sekundärenergieversorgung die Hypertron-Sonnenzapfung. Beim Daellian-Meiler, auch »Hyperkonverter zur Masse-Energie-Transformation auf der Basis kaskadierender Transitionsfelder« genannt – kurz »Mikro-Transitions- Hyperkonverter« (MTH) –, ist die Grundlage das bereits von den alten Arkoniden erstmals entwickelte Konzept eines Masse-Energie-Pendlers, wenngleich im Wirkungsgrad um ein Vielfaches verbessert. Bis zu zwanzig Mikrotransitions- Strukturfelder sind dicht gestaffelt in Reihe geschaltet, sodass eingeleitete Masse noch während der Rematerialisierung vom nur wenige Mikrometer entfernt platzierten Transitionsfeld augenblicklich wieder entstofflicht wird und mit jeder weiteren Kaskadenstufe an Stabilität verliert. Endergebnis ist pure Energie in Form eines Gammabursts, der auf bewährte Weise per »Superfotoeffekt« umgeformt und weiterverwertet wird.
 
Gemäß E = mc² ist die Umwandlung zwar eine Hundertprozentige, aber die Nettoleistung beträgt »nur« 60 Prozent, weil 40 Prozent zur Aufrechterhaltung der Reaktion, die Umwandlung in Verbrauchsenergie sowie für andere Sekundär- prozesse abgehen. Hauptverlustquelle ist unter anderem der erhöhte Energie- verbrauch für die Transitionsfelder vergleichbar der allgemeinen Transmitter- Nutzung. Daellian-Meiler können nicht nur jede Art von Masse verwerten – beispielsweise per Desintegrator zu Ultrafeinstaub pulverisiert –, sondern sind auch in der allgemeinen Handhabung deutlich ungefährlicher als bei der Energieerzeugung mittels Schwarzschild- oder Nug-Schwarzschild-Reaktoren: Es ist keine Nugas- Lagerung notwendig, es entsteht keine Antimaterie mit dem Risiko einer un- kontrolliertem Annihilation, und der technisch aufwendige Kollaps des Schwarz- schildfelds ist ebenfalls nicht erforderlich.
 
Die 48 Daellian-Großmeiler DM Typ 10 liefern eine maximale Gesamtleistung von rund 1,3 mal 1019 Watt. Es handelt sich um 100 Meter durchmessende Kugeleinheiten, die einen maximalen Masseverbrauch von fünf Kilogramm pro Sekunde erreichen und je Meiler 270 Millionen Gigawatt Leistung liefern. Die kurzfristige Spitzenlast durch doppelten Verbrauch von 10 Kilogramm für 120 Sekunden liefert 5,4 mal 1015 Watt. Als Basismasse dient im allgemeinen sogenanntes Wasserstoff-Komprimat – in insgesamt 6000 Lagerkugeln von 15 Metern Durchmesser befinden sich die Aggregate für den eigentlichen Kraftfeldtank, dessen (gravomechanisches Hyper-) Pressfeld einen Durchmesser von zehn Metern aufweist und den Wasserstoff hyperphysikalisch auf eine Lagerdichte von 50 Tonnen pro Kubikmeter komprimiert. Jeder Kugeltank enthält somit in einem Volumen von 523,6 Kubikmetern eine Masse von 26.000 Tonnen. Bei einem Dauerverbrauch von fünf Kilogramm pro Sekunde reicht diese Menge für 1440 Stunden oder rund 60 Tage. Bei Zusatzbedarf kann Wasserstoff mittels großer Prallfeldtrichter aus dem All oder aus den Atmosphären von Gasriesen gesaugt und eingelagert werden.
 
Die vier Hypertron-Sonnenzapfer der Sekundärenergieversorgung – je zwei am oberen und unteren Pol – sind Zylindereinheiten von je 200 Metern Durchmesser und 200 Metern Höhe. In konventionell-normalenergetische Einheiten umgerechnet, »saugt« jeder Zapfer bis zu 8,5 mal 1018 Joule pro Sekunde – zwei gleichzeitig einsetzbare Zapfer liefern also eine Dauerleistung von maximal 1,7 mal 1019 Watt. Die röhrenförmige hyperenergetische Zapfbahn erreicht in etwa hundert Kilometern Abstand einen Durchmesser von zehn Kilometern und dehnt sich dann trichterförmig bis in rund tausend Kilometern Distanz auf die Maximaldicke von 500 Kilometern aus. Als Standard-Zapfdistanz gelten fünf Millionen Kilometer, das Maximum sind fünf Milliarden Kilometer. Mit Zapfbeginn ist die überlichtschnelle hyperenergetische Kraftfeldröhre zunächst unsichtbar, während sie zeitverlustfrei die Distanz bis zur Sonne überbrückt. Erst mit Verzögerung folgt die nur lichtschnelle optisch sichtbare Nebenwirkung, bei der die »Röhre« mit einem grellen orangefarbenen Gleißen geflutet wird, das stabil bleibt, solange der Zapfvorgang dauert. Aufbau und Aufrechterhaltung der Zapfröhre verschlingen zwar ebenfalls Energie, doch unter dem Strich überwiegt die abgezapfte Menge, die direkt verwertet oder zwischengespeichert werden kann.


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