Die RAS TSCHUBAI (I)


Kommentarnummer: 1875

Heftnummer: 2751

Erschienen: 01.01.1970

Betrifft die Begriffe:

   

   

Autor:

Rainer Castor

Erster Teil:

Weitere Teile:

            



Mehr noch als bei früheren Großeinheiten und Fernraumschiffen ist bei der RAS TSCHUBAI ein altes Konzept vervollkommnet worden. Nach diesem kann das Mutterschiff nicht nur infolge der schweren Bewaffnung, einer hervorragenden defensiven Ausstattung und der bis zum Maximum gesteigerten Manövrierfähigkeit selbst in den direkten Einsatz gehen, sondern dient ebenso in der Funktion eines Omniträgers mit 35.000-köpfiger Besatzung der umfangreichen und leistungsfähigen Beibootarmada als Nachschub- und Versorgungsbasis.
 
Somit braucht die Größe nicht zu verwundern, stellt aber dennoch einen Kompromiss dar. Die Kugelzelle ist mit 3000 Metern Durchmesser zwar größer als bei einem Ultraschlachtschiff der JUPITER-Klasse mit seinen 2500 Metern, auf das Volumen bezogen ist das allerdings dennoch kein Vergleich zu den LFT-BOXEN der QUASAR-Klasse mit ihren 3000 Metern Kantenlänge – einschließlich Ringwulst stehen nämlich »nur« rund 15,4 Kubikkilometer bei der RAS TSCHUBAI den 27 Kubikkilometern einer LFT-BOX gegenüber.
 
Der Ringwulst mit einem Gesamtdurchmesser von 3752 Metern weicht in der »klassischen« Dreifachgliederung mit Mittel- und Teilwülsten wie bei der MARCO POLO oder TRAJAN vom Sechseckquerschnitt der normalen LFT-Modulraumer ab. Die Wulstgesamthöhe beträgt am Rumpf 600 Meter, der Mittelwulst ist 300 Meter hoch. Abgesehen von den zwei mal zwölf Gravotron-Feldtriebwerken enthält dieser auskragende Bereich sowie die ober- und unterhalb angrenzende Kugelzelle vor allem Hangaranlagen – unter anderem für 36 Schwere Kreuzer der 200 Meter durchmessenden MINERVA-Klasse, 144 Leichte Kreuzer der 100 Meter durch messenen DIANA- und MERKUR-Klasse sowie 240 Korvetten der 60 Meter durchmessenden DEIMOS- und PHOBOS-Klasse.
 
Überdies gibt es im oberen und unteren Bereich der Kugelzelle insgesamt acht zur Hälfte eingedockte Schlachtkreuzer der MARS-Klasse mit einem Durchmesser von 500 Metern. Wie schon seinerzeit bei der RICHARD BURTON entsprechen die Halbkugelvertiefungen den unteren Hälften der Schlachtkreuzer inklusive halbem Ringwulst; an Bord orientiert sich im Vergleich zum Mutterschiff somit die Richtung der künstlichen Gravitation schräg beziehungsweise schräg auf dem Kopf. Prall- und Traktorfelder unterstützen die An- und Abkopplung, die Flutung mit dem hyperenergetischen Interkonnekt-Feld lässt die molekular vorbehandelten Berührungsflächen auf mikroskopischer Ebene quasi zu einem einzigen Bauteil miteinander verschmelzen.
 
Das erstmals bei der BASIS eingesetzte und nach dem Hyperimpedanz-Schock von 1331 NGZ bei den damals neu entwickelten Modulraumern übernommene Verfahren kommt bei der RAS TSCHUBAI auch im übrigen Schiffsbereich zum Einsatz. Die grundsätzliche Modulbauweise erstreckt sich von den Aggregaten bis zum Gesamtschiff selbst. Leichte Zerlegbarkeit sowie die Normung von Modulgrößen und -formen erlauben es, dass die RAS TSCHUBAI trotz ihrer Sonderstellung bei Bedarf überaus flexibel an neue Bedingungen oder Anforderungen anzupassen ist. Im noch größeren Maß wurde überdies auf die Möglichkeiten von Reparatur und Wiederaufbereitung gesetzt, was umfangreiche Depots für Material und Ersatzteile ebenso bedingt wie entsprechende Werkstätten und Fabriken – und das nicht nur für die Beibootarmada.
 
Ein Besonderheit der RAS TSCHUBAI ist, dass das Schiff ausschließlich für den Weltraum konzipiert wurde und somit keine Landestützen hat. Mit dem Ferntriebwerk des Hypertrans-Progressors verbunden sind ausfahrbare Spitzkegel an den beiden Polen, die dem Raumschiff im Aktivmodus eine Gesamthöhe von 3900 Metern verleihen. Weiterer funktionaler Bestandteil des Hypertrans- Progressors ist die Außenhüllenbeschichtung der RAS TSCHUBAI – bei der besonderen Legierung namens Ynkalkrit ist Ynkelonium mit Salkrit dotiert. Das Material glänzt in einem unwirklichen, merkwürdig intensiven Blau, das von den Posbis »Terranisch Blau« genannt wird.
 
Die vergleichsweise geringe Gesamtmasse von rund 2,4 Milliarden Tonnen zeigt, dass beim Innenausbau und den Aggregaten auf extreme Leichtbauweise gesetzt wurde, insbesondere durch Verwendung von stark aufgeschäumten Materialien oder sehr dünner Bauweise, was dennoch keinerlei Einbußen bei Festigkeit, Belastbarkeit, Temperaturbeständigkeit und dergleichen bedeutet. Die mittlere Dichte beträgt somit nur etwa 0,155 Tonnen pro Kubikmeter – also deutlich weniger als die von Wasser oder jener von 0,938 Tonnen pro Kubikmeter, die noch zur Zeit des Solaren Imperiums beispielsweise bei der CREST III üblich war (gemäß Werkstattband).


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