Projekt ZbV


Kommentarnummer: 1874

Heftnummer: 2750

Erschienen: 01.01.1970

Betrifft die Begriffe:

   

   

Autor:

Rainer Castor

Erster Teil:

Weitere Teile:

            



Komplette Neukonstruktionen von Raumschiffen, insbesondere wenn es sich um solche von »echt dicken Pötten« handelt, sind auch in Zeiten hochwertiger biopositronisch-hyperinpotronischer Großrechner und ihrer Unterstützung keine Angelegenheit, die von heute auf morgen erledigt wird. Selbstverständlich gibt es unzählige Erfahrungswerte und Vergleichsdaten aus Hunderten und mehr Jahren, viele Dinge sind überdies genormt und standardisiert. Weil aber das Ganze stets mehr als die bloße Summe seiner Teile ist, steckt der berüchtigte Teufel nicht nur im Detail, sondern auch im Großen. Ganz zu schweigen davon, wenn Neues einfließen soll, bei dem die Schritte von der Grundlagenforschung zu ersten Prototypen soeben erst abgeschlossen sind.
 
Am 9. Oktober 1514 NGZ traf sich Homer G. Adams mit Cai Cheung in der Matrix von Neo-Ganymed und informierte die Solare Premier darüber, dass er mit Perry Rhodan in den letzten Jahren etliche Notfallpläne erarbeitet habe – darunter den Plan, ein neues Schiff »zur besonderen Verwendung« zu bauen. Als Projekt ZbV umschrieben, war ursprünglich daran gedacht, dass dieses ZbV-Schiff einerseits Ausfälle ersetzen (was mit der Zerstörung der JULES VERNE akut wurde) und andererseits außerhalb aller Strukturen operieren können solle – also keiner Flotte angehören, nicht offiziell sein. Einige Teile waren damals bereits fertiggestellt und lagerten unauffällig an verschiedenen Orten. In anderer Hinsicht wurde noch geforscht und weiterentwickelt oder der Schritt von der Planung zur eigentlichen Produktion an ebenfalls unterschiedlichen Orten vorbereitet.
 
Für die nächsten, entscheidenden Schritte benötigte Adams allerdings Cheungs Zustimmung: Es drehte sich um Human- und Materialressourcen – namentlich unter anderem um den Hypertrans-Antrieb sowie Sichu Dorksteiger und Jawna Togoya. Alles sollte ohne öffentliche Gelder ablaufen, das ZbV-Schiff nicht in die LFT-Flotte integriert werden. So kam es, dass sich Viccor Bughassidow an dem Projekt ZbV finanziell beteiligte. Nur Adams behielt den Überblick, wo weitere ZbV- Komponenten gebaut wurden (PR 2729). Parallel zur anlaufenden Serienfertigung der neuen Hawk IV – deren Prototypen bereits an Bord der TRAJAN wie auch der JULES VERNE anzutreffen gewesen waren – wurde die Entwicklung der Hawk V massiv forciert und schließlich rechtzeitig abgeschlossen, um mit dem Bau beginnen zu können. In die weitere Arbeit eingebunden wurden vor allem die Posbis und ihre uralten, meist sogar vor dem Galaktikum geheim gehaltenen Leerraumwelten, aber auch viele andere. Auf der Dunkelwelt Culsu, der Welt aus Eisen, war beispielsweise ein beträchtlicher Teil der Werftkapazitäten in das Projekt involviert – unter anderem hinsichtlich der Suspensions-Alkoven, Rumpfteilen, beim Hypertrans-Progressor und der Komponente ANANSI (PR 2745). Auf Talos im Hephaistos-System entstand das Ogygia-Habitat von beachtlichen Ausmaßen (PR 2746) – und dergleichen mehr.
 
Als im Verlauf des Jahres 1516 NGZ der Termin der Fertigstellung näherrückte, die große Zahl von Beibooten bereitgestellt und Besatzungsmitglieder ausgewählt und rekrutiert sowie parallel zur Tarnung die riesige REGINALD BULL fertiggestellt und am 18. Juni 1516 NGZ vernichtet wurden (PR 2746), gab es notwendigerweise entgegen der ursprünglichen Planung doch eine »teiloffizielle Einbindung« der LFT. Zudem zeichnete sich überdies als Missionsziel die Larengalaxis Larhatoon und somit eine Fernreise ab.
 
Auf diese Weise ergab sich für das ZbV-Schiff die Klassifizierung als Raumer der SUPERNOVA-Klasse und die Zuweisung der Kennung im Standard Numeral Code der LFT-Flotte: S.N.C. 0/1-1-10 RAS TSCHUBAI. Der Flottenkode »0/1« steht hierbei für Sonder- und Kommandoeinheiten als Teilflottenzugehörigkeit; die Seriennummer »1« gibt an, dass es sich um das erste Schiff handelt; die Typennummer »10« klassifiziert den Schiffstyp – abschließend folgt der Eigenname. Es handelt sich bei diesem speziell designten Fernexpeditionsschiff um ein Unikat, das Mitte Dezember 1516 NGZ fertiggestellt wurde.
 
Der getarnte Bauplatz befand sich in der Matrix von Neo-Ganymed; hier wird seit Ende 1461 NGZ an der Rekonstruktion des am 14. Februar 1461 NGZ zerstörten Jupitermondes gearbeitet. Bestandteil der weiter aufrechterhaltenen Tarnung beim Endausbau der RAS TSCHUBAI waren hierbei das ringförmig gestaltete und ausgebaute, aber auch in Werftfunktion genutzte Asteroidenstück sowie die angedockten Elemente mit den groben Außenmaßen von 4500 mal 4500 mal 5300 Metern, die das Gebilde zu einer Art übergroßen Fragmentraumer mit der Aufschrift BOX-100.000 machten …


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