Arkonidische Frühgeschichte II


Kommentarnummer: 1869

Heftnummer: 2745

Erschienen: 01.01.1970

Betrifft die Begriffe:

   

   

Autor:

Rainer Castor

Erster Teil:

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Weil auf Arbaraith die Hyperkristalle ähnlichen einem Magneten wirkten und weitere Kräfte anzogen, die das Gefüge des Standarduniversums deformierten und aufrissen, blieb nach dem Eingreifen des Magnortöters das zurück, was später nach seinem Entdecker Sogmanton-Barriere genannt wurde. Arbaraith selbst wurde zu einer Legende. Verbrämt und entstellt waren die Geschichten über angreifende Bestien auf das karge Land mit himmelhohen Kristallobelisken, deren Sphärenklänge die Bestien besänftigten und ihre Angriffswut nicht durchbrechen ließ. Die Akonen zogen sich geschlagen zurück, während die ebenfalls geschwächten Arbairathaner, die sich nun Arkoniden – Freie – nannten, in dem System in Urdnirs Zentrum siedelten, das den Namen Arkon trug.
 
Zwölf Arkonjahre nach dem Großen Befreiungskrieg waren die Überlebenden in die Familienfehde zwischen Akondas und Sulithurs verwickelt. In dessen Endphase musste faktisch von zwei Regierungen gesprochen werden, während die Akonen gegen die »Abtrünnigen« aufrüsteten.
 
18.342 vor Christus entführte der akonische Agent Orthrek auf Anweisung des Wissenschaftlichen Kommandanten Tekla von Khom das junge Liebespaar Caycon da Akonda und Raimanja da Sulithur. Caycon gelang die Flucht, doch der Biogenetiker Tarmin cer Germon und seine Mitarbeiter übertrugen mit dem Phasus-3-Virus neue genetische Informationen in die Zellen von Raimanjas ungeborenem Sohn. Sie sollten ihn dazu befähigen, seine arkonidischen Mitbürger mental zu beherrschen, nachdem er – so der Plan – 18 Jahre lang von seinem Mentorkristall auf der Welt Perpandron aufgezogen werden würde. Der Embryo wurde zu Akon-Akon, dem »Wachen Wesen«, doch der Rest verlief nicht nach Plan. Raimanja sabotierte das Schiff, mit dem die Wissenschaftler nach Drorah zurückkehren wollten, und verhinderte so, dass dort bekannt wurde, auf welchem Planeten sich das Wache Wesen befand. Perc von Aronthe, Tekla von Khom und Orthrek überlebten, wurden aber von Akon-Akon »mental befriedet«, als sie zurückkehrten, um Raimanja zu bestrafen ...
 
18.340 vor Christus beendete Flottenadmiral Farthu da Lloonet durch Militäreinsatz die Familienfehden; erleichtert wurde der »Zusammenschluss« durch eine äußere Gefahr, von der auch Crest berichtet hatte: Als meine Rasse noch jung war, stand sie vor den gleichen Schwierigkeiten. Mehr als zweihundert Jahre lebte sie in ständiger Angst vor der restlosen Vernichtung. Dann fand uns ein kriegerisches Insektenvolk aus den Tiefen der Milchstraße und fiel über uns her. In weniger als einer halben Stunde schlossen sich die beiden Regierungen zusammen und schlugen den gemeinsamen Gegner. Da aber die Gefahr bestehen blieb, hielt auch der Zusammenschluss. So wurden wir eine einzige Rasse und begannen unseren Aufstieg ... (PR 2)
 
Unter Berücksichtigung späterer Geschichtsverfälschungen gilt als sicher, dass sich im von Crest Angesprochenen mehrere Dinge vermischten: Einerseits wirkte das unterdrückte Wissen über die wahre Herkunft und die Stammväter hinein, zweitens wurde der Zwist zwischen Akonda und Sulithur angesprochen, und drittens handelte es sich – obwohl nicht explizit gesagt – bei dem Insektenvolk um die späteren Erzgegner der Arkoniden, die sogenannten Individualverformer oder Vecorat. Real war Farthu da Lloonets Garrabozug: Als Reichsadmiral übernahm »er die Lenkung des Sternenreiches«.
 
Erst 18.334 vor Christus erreichte Caycon per Dilatationsflug wieder das Arkon-System; kurz bevor er starb, war sein Bericht – die Position Perpandrons war auf Arkon unbekannt – für Farthu da Lloonet mit ein Grund, den nächsten Schritt zu tun. Er rief den imperialistischen Absolutismus aus, ließ sich unter dem Herrschernamen Gwalon I. inthronisieren, wurde erster Imperator von Arkon und nutzte die nächsten Jahre zur intensiven Aufrüstung, um einen neuen Krieg gegen die Akonen vorzubreiten. Die Verbindung zu den »Stammvätern« wurde jedoch geleugnet und eine eigene Zeitrechnung eingeführt – das Jahr 18.334 vor Christus entsprach 1773 da Ark.
 
Der Beginn der Zeitrechnung wurde mit einem von Arbaraith überlieferten legendären Ereignis gleichgesetzt – dem »Entrückungsjahr« des Heroen Tran-Atlan. Für die Zeit bis 1773 da Ark gab es Hunderte einander zum Teil völlig widersprechender »Überlieferungen«, beruhend auf den mitunter recht massiven Eingriffen späterer Imperatoren, aber auch auf diversen Sagen, Legenden und Mythen. Der später ebenfalls verdrängte Zentrumskrieg endete 18.316 vor Christus oder 1789 da Ark. Nach dem siegreichen Admiral Talur wurde Urdnir zunächst in Talur-Lok – »Talurs Ziel« – umbenannt; später wurde daraus Thantur-Lok …


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