Der Paros - Schleier


Kommentarnummer: 1866

Heftnummer: 2742

Erschienen: 01.01.1970

Betrifft die Begriffe:

   

   

Autor:

Rainer Castor

Erster Teil:

Weitere Teile:

            



Lordadmiral Monkeys Höllenritt hat sich als erfolgreich erwiesen – die Galaktiker haben endlich Zugriff auf einen Linearraumtorpedo. Verwendet wurde bei diesem Einsatz unter anderem der von den QuinTechs der USO neu entwickelte Individual-Paros-Schleier, um bestmöglichen Schutz und Tarnung zu gewährleisten. An sich ist das eine wunderbare Tarntechnologie – leider gibt es einen großen Nachteil, der den Einsatz eigentlich von selbst verbietet.
 
Abgesehen davon, dass es sich bei dem von Monkey verwendeten Gerät um einen Prototyp handelte, der ohnehin nicht länger als zehn Stunden arbeiten konnte, ist mit dem Einsatz eine extreme Strahlenvergiftung verbunden. Ein gut trainierter Terraner kann knapp sechs Stunden überleben, ein generell robusterer Oxtorner – erst recht einer, der einen Zellaktivator trägt – etwas mehr; laut den Medikern maximal acht Stunden, ehe es irreparable körperliche Schäden gibt. Kritisch war es dagegen für einen schwächeren und weniger widerstandsfähigen Swoon, insbesondere für den ohnehin todkranken Gyr Boskaide ...
 
Der Paros-Schleier basiert auf der einfachen Grundidee, den bei Raumschiffen verwendeten Paros-Schattenschirm in eine tragbare Schattenmodus-Version zu verwandeln. Immerhin kombiniert der Schattenschirm die Teilentmaterialisierung oder halbstoffliche Entrückung des geschützten Objekts mit der Wirkung eines Deflektorschirms und der eines hochwertigen Ortungsdämpfers. Bei diesem werden Eigenemissionen über Mikro-Aufrisse der modifizierten Paratronblase in den Hyperraum abgeleitet, womit sie nicht über die Ausdehnung des Schattenschirms hinausdringen. Erforderlich sind für die Nutzung der eher kleinen Paros-Wandler allerdings Paratron-Konverter – und diese wiederum können unter den Bedingungen der erhöhten Hyperimpedanz aufgrund ihrer zur Energieversorgung nötigen Größe erst in Raumschiffen mit mehr als hundert Metern Durchmesser eingesetzt werden.
 
Tragbare Paratron-Aggregate gibt es keine mehr – und somit keine Schatten konnte, ist mit dem Einsatz eine extreme Strahlenvergiftung verbunden. Ein gut trainierter Terraner kann knapp sechs Stunden überleben, ein generell robusterer Oxtorner – erst recht einer, der einen Zellaktivator trägt – etwas mehr; laut den Medikern maximal acht Stunden, ehe es irreparable körperliche Schäden gibt. Kritisch war es dagegen für einen schwächeren und weniger widerstandsfähigen Swoon, insbesondere für den ohnehin todkranken Gyr Boskaide ...
 
Der Paros-Schleier basiert auf der einfachen Grundidee, den bei Raumschiffen verwendeten Paros-Schattenschirm in eine tragbare Schattenmodus-Version zu verwandeln. Immerhin kombiniert der Schattenschirm die Teilentmaterialisierung oder halbstoffliche Entrückung des geschützten Objekts mit der Wirkung eines Deflektorschirms und der eines hochwertigen Ortungsdämpfers. Bei diesem werden Eigenemissionen über Mikro-Aufrisse der modifizierten Paratronblase in den Hyperraum abgeleitet, womit sie nicht über die Ausdehnung des Schattenschirms hinausdringen. Erforderlich sind für die Nutzung der eher kleinen Paros-Wandler allerdings Paratron-Konverter – und diese wiederum können unter den Bedingungen der erhöhten Hyperimpedanz aufgrund ihrer zur Energieversorgung nötigen Größe erst in Raumschiffen mit mehr als hundert Metern Durchmesser eingesetzt werden.
 
Tragbare Paratron-Aggregate gibt es keine mehr – und somit keine Schattenschirme für SERUNS oder vergleichbare Schutzanzüge. Das war, als die SOL-Zelle-2 im Jahr 3580 die Milchstraße erreichte und Ras Tschubai quasi zur Verstärkung des grassierenden Glaubens an den Sonnenboten Vhrato den »Schatteneffekt« nutzte, noch ganz anders gewesen. Ursprünglich entdeckt wurde das nach seinem Namensgeber Dr. Don Paros benannte Prinzip eben an Bord der SZ-2 (PR 736). Durch eine – wie es damals hieß – »geringfügige Veränderung der Schirmstruktur« wurde die Schutzwirkung erweitert und das auf diese Weise feldumschlossene Objekt »halb entmaterialisiert«: Es verwandelte sich in einen unscharfen, flimmernden »dreidimensionalen Schatten«, der anderen Körpern keinen Widerstand mehr entgegenbrachte, da er in einen höhergeordneten Zwischenzustand »entrückt« wurde. Unter dem Paros-Schattenschirm wirkte die SZ-2 von außen dunkler, fast schwarz, war nicht völlig transparent, sondern eher ein drohender Schatten ohne Substanz, durch den Strahlschüsse wirkungslos hindurchgingen!
 
Im großen Maßstab lässt sich das für lange Zeit vergessene und dann wieder ausgegrabene Prinzip problemlos nutzen – es erfordert allerdings den erweiterten Aufriss der Dimensionstransmitter-Funktion eines Paratron-Konverters bei gleichzeitiger Projektion einer modifizierten Paratronblase, die im Sinne eines nur bis zu einem gewissen Grad eigenständigen Miniaturuniversums in Erscheinung tritt. Und das wiederum funktioniert nicht im kleinen Rahmen eines SERUN-Aggregats, weil die verwendeten hochfrequenten Bereiche des Hyperspektrums zu energiereich ausfallen. Immerhin handelt es sich um Hyperfrequenzen rings um die »Paratrongrundschwingung« bei 5,3 mal 1013 Kalup, die um den Faktor von etwa 109 höher als bei der Halbraum-Technologie des HÜ-Schirms sind. Erzeugt werden können diese Hyperschwingungen zwar mit normalen Hyperkristallen, doch es ist dazu eben ein immenser Energiebedarf erforderlich.
 
Aus diesem Grund haben sich die QuinTechs von einer anderen Technologie inspirieren lassen – nämlich die der Dunkelfelder der Terminalen Kolonne TRAITOR, deren Supraton-Generatoren im UHF- und SHF-Bereich des Hyperspektrums arbeiteten. Als Strahlungsquelle dient beim Paros-Schleier eine winzige Menge Salkrit, das gezielt »verbrannt« wird. Auf diese Weise gelingt es, den normalen HÜ-Schutzschirm eines SERUNS überwertig aufzuladen, sodass ein Paros-Wandler in diesem minimalisierten Umfeld eingesetzt werden kann. Das Problem ist aber die dabei entstehende tödliche Strahlung – und dagegen lässt sich nach Aussage der QuinTechs kein Schutz entwickeln, weil es ihn schlicht und einfach nicht gibt. Jedenfalls nicht in einer für einen SERUN tauglichen Größenordnung …


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