Die KRUSENSTERN (II)


Kommentarnummer: 1856

Heftnummer: 2732

Erschienen: 01.01.1970

Betrifft die Begriffe:

   

   

Autor:

Rainer Castor

Erster Teil:

Weitere Teile:

            



Nach der Verbesserung in Gestalt des integrierten Plasmakommandanten – Eigenkennung ADAM – wurde die KRUSENSTERN von der LFT umgebaut und mit modernen Waffen- und Tarnsystemen ausgerüstet. Zur Energieversorgung gibt es neben robusten Fusionsreaktoren unterschiedlicher Größe auch leistungsstarke Hyperkonverter zur Masse-Energie-Transformation auf der Basis kaskadierender Transitionsfelder (kurz Mikro-Transitions-Hyperkonverter – MTH) nach dem Vorbild terranischer Daellian-Meiler sowie ein Hypertron-Sonnenzapfer-Modul.
 
Die Triebwerke für den Sublichtbereich sind gravotronähnliche Feldtriebwerke posbischer Produktion für Beschleunigungen bis 250 Kilometer pro Sekundenquadrat. Als Überlichtantrieb stehen neben einem Not-Transitionstriebwerk fünfzig Kompensationskonverter posbischer Fertigung für den Linearflug durch den Halb-/Linearraum zur Verfügung – jeder mit einer Gesamtreichweite von 50.000 Lichtjahren. Der maximale Überlichtfaktor beträgt 2,5 Millionen, die maximale Etappenlänge 1000 Lichtjahre.
 
Im Defensivbereich gab es bereits vor der Aufrüstung Prallschirme, eine hypermagnetische Abwehrkalotte, den HÜ-Schirm und den Paratronschirm mit der Möglichkeit, diesen als Paros-Schattenschirm einzusetzen – also im Schattenmodus eine halbstoffliche Entrückung herbeizuführen. Die Paratron-Konverter wurden um die Wirkung eines Repuls-Paratron ergänzt; bei Überlastung dient die repulsive Überladungsreaktion unter Ausnutzung des nach Dr. Dr. Barima Axapan benannten Axapan-Effekts dem eigenen Abstoß aus dem Standarduniversum. Nochmals verbessert wurde die Laurin-Antiortung mit starken Eigenemissions-Absorbern und Hypertaster-Deflektor.
 
Im offensiven Bereich gab es ursprünglich nur zehn Narkosestrahler und hundert schwächere Impulsstrahler mit einer Kernschussweite von 750.000 Kilometern und Kalibern bis 100 Megatonnen Vergleichs-TNT.
 
Neu hinzugekommen sind 120 MVH-Überlicht-Geschütze, die im Konstantriss-Nadelpunkt-Modus für Intervall- und Thermostrahler arbeiten und eine Kernschussweite von maximal 1,5 Millionen Kilometern haben. Diese Kernschussweite erreichen die 180 Transformkanonen ebenfalls. Als »Transmitterabkömmlinge« sind Transformkanonen allerdings seit dem Hyperimpedanz-Schock von 1331 NGZ in Kernschussweite und Kaliberstärke deutlich reduziert. Seither kommen ausschließlich die bereits ab 1320 NGZ entwickelten NUG-Transformbomben mit einem genormten Durchmesser von einem Meter zum Einsatz. Sie erreichen ein Kaliber von bis zu 500 Megatonnen Vergleichs-TNT, wobei allerdings die ebenfalls erzeugte Hyperenergie-Stoßfront als Primärwirkung Schutzschirm aufbrechend ist.
 
Die sechs Paratronwerfer haben eine »Kernschussweite« von rund zwölf Millionen Kilometer. Hierbei kommt es zur Ausbildung eines gezielt und gesteuert erstellten Aufrisses, der sämtliche Masse und Energie in den Hyperraum reißt und dort »verwehen« lässt. Die überlichtschnelle Projektion erzeugt als »Injektionsfläche« einen kugelförmigen Kernbereichs- oder Primär-Aufriss mit einem Durchmesser von 4000 Metern, der jedoch nur für etwa eine Mikrosekunde stabil bleibt. Die maximale Größe des Sekundäraufrisses beträgt rund zwanzig Kilometer für die Dauer einer weiteren Mikrosekunde. Die Mindestdistanz für den Ableitungs-Aufriss beträgt 150.000 Kilometer, weil im Standarduniversum als Nebeneffekt hypersturmgleiche, sehr intensive Hyperstrahlungsschauer beobachtet werden.
 
Ähnlich arbeiten die vierzig Hyperpulswerfer mit ihrer Kernschussdistanz von maximal rund zehn Millionen Kilometern. Grundlage ist eine von Hyperstürmen übernommene Wirkung: Sie erzeugen in Analogie zum klassischen EMP-Schlag einer exoatmosphärischen Nuklearexplosion im Ziel fernprojizierte kurzlebige multifrequente Hyperfelder mit extrem hoher Intensität. Ähnlich dem elektromagnetischen Impuls – bei dem die Stoßwelle der Gammastrahlung Elektronen aus Luftmolekülen herausschleudert, deren Wechselwirkung mit dem planetarischen Magnetfeld in allen elektronischen Geräten starke Ströme induziert und somit ausfallen lässt – bedingt die intensive Streustrahlung von Hyperstürmen Wechselwirkungen auf übergeordneter Ebene.
 
Vor allem Hyperkristalle reagieren; ein Resonanzeffekt, der im Extrem zum Totalausfall führt – vergleichbar der klassischen Resonanzkatastrophe einer im Gleichschritt marschierenden Truppe auf einer Brücke. Somit bewirken die Hyperpulswerfer im Zielgebiet mit einem Durchmesser von etwa 50.000 Kilometern den Ausfall aller Geräte auf Hyperbasis; häufig verbunden ist damit die Vernichtung des Ziels wegen Sekundärexplosionen als Folge des Technikversagens.


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