Zellaktivatoren (II)


Kommentarnummer: 1848

Heftnummer: 2724

Erschienen: 01.01.1970

Betrifft die Begriffe:

   

   

Autor:

Rainer Castor

Erster Teil:

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Bei Erschöpfungszuständen oder wenn der Stoffwechsel labil zu werden droht, beginnt ein Zellaktivator verstärkt zu arbeiten; er pulsiert heftiger, und ein Strom belebender Impulse durchrieselt den Körper. Das sind die sorgsam gesteuerten Reizimpulse, die in die natürlichen Lebensfunktionen eingreifen, wunschgemäß korrigieren und insbesondere die körpereigenen Abwehrkräfte massiv stärken. Der Zellaktivator hält hierbei nicht nur den körperlichen, sondern auch den geistigen Zerfall auf, die Erschöpfung, die Unlust und den Unwillen. Im Fall großer Leistungsabgabe kann ein rötliches Leuchten entstehen, und das Gerät wird deutlich wärmer.
 
Nachteil eines Zellaktivators ist, dass er permanent getragen werden muss: Bei Verlust des Gerätes tritt nach 62 Stunden ein rapider Zellverfall ein, der im Extrem zum Tod des Trägers führen würde. In diesem Sinne handelt es sich bei den Aktivatorträgern also um hochgradig »Süchtige«, die ohne ihre »Droge« gar nicht mehr leben können. Als die Laren im Jahr 3583 am Gen-Kode-Destruktionsfeld forschten, fanden sie heraus, was der Hintergrund dazu ist.
 
Die Tätigkeit des Aktivators bewirkt – in regelmäßigen Abständen und/oder bei Bedarf – die Erzeugung eines Enzyms, das in den Körperzellen die verschiedenen Repressoren von den Molekülen der Desoxiribonukleinsäure (DNS) entfernt und somit die gesamte Information über den Eiweißaufbau zur Verfügung stellt. Dadurch wird die Zelle, die beim normalen, sterblichen Menschen ihre Teilungsfähigkeit längst verloren hat, wieder teilungsfähig. Teilungsfähigkeit der Zellen aber ist die Grundbedingung für die Regeneration des Gewebes. Es gibt im Körper des organischen Wesens viele Arten von Zellen. In jeder Art ist die Erzeugung des Enzyms, mit dem die Repressoren entfernt werden, auf individuelle Art und Weise zu steuern. Nicht zuletzt dies macht die Komplexität des Zellaktivators aus. (PRC 793)
 
Das bedeutet allerdings auch: Der betreffende Organismus wird dadurch nach einer gewissen Zeit unfähig, seinen Genkode selbst aktiv zu erhalten. Daraus folgt, dass ein Aktivatorträger, dem man sein Gerät abnimmt, selbst dann innerhalb relativ kurzer Zeit stirbt, wenn seine natürliche Lebensspanne noch nicht abgelaufen ist. (PR 794)
 
Eine sekundäre Wirkung ist, dass jeder Träger nahezu schmerzfrei bleibt, solange er das Gerät trägt. Ausnahmen gibt es dabei natürlich, sofern es sich zum Beispiel um Schmerzen durch Faustschläge, Verwundungen oder Ähnliches handelt, das von außen herangetragen wird. Aber auch Schmerzen dieser Art werden kurzfristig eliminiert. Dagegen gilt es als ziemlich ausgeschlossen, Schmerzen oder Beschwerden zu empfinden, die aus dem Organismus kommen, da diese durch den Zellaktivator beseitigt werden.
 
Eine weitere Besonderheit ist – möglicherweise, weil Zellaktivatoren als Vitalenergiespeicher und -spender gelten –, dass sich Kinder von Zellaktivatorträgern als langlebig erwiesen haben. Ein Ausnahmefall dürfte hierbei Perry Rhodans Tochter Suzan gewesen sein – sie war nicht nur die Tochter zweier Aktivatorträger, sondern überdies mit einem weiteren verheiratet, nämlich mit Geoffry Abel Waringer, und profitierte analog zu Atlans Heilungserfolgen von dessen Aktivator. Waringer war ... fest davon überzeugt, dass es ihre Liebe war, die Suzan so lange leben ließ, jung, gesund und begehrenswert. Liebe, die so stark war, dass der Zellaktivator reagierte und seine Kräfte gewissermaßen aufspaltete und für beide reichte. Und vermutlich hätte es noch viele Jahrhunderte so weitergehen können ... (SOL 03 – Kurzgeschichte »Abschied«) Sie starb während des Panither-Aufstandes Ende Februar 2931 im Alter von 526 Jahren eines gewaltsamen Todes.
 
Im Zuge der ES-Verwirrung forderte die Superintelligenz 1169 NGZ alle Zellaktivatoren zurück (PR 1500, PR 1501). Von den Nakken zur Heilung eingesetzt und dabei zerstört, wurden die Zellaktivatoren von ES umgewandelt und am 21. Mai 1174 NGZ den neuen und alten Trägern in Form von Zellaktivatorchips unterhalb des linken Schüsselbeins eingepflanzt. Seither sind die viereckigen Gebilde flach und nicht größer als eineinhalb mal zwei Zentimeter (PR 1599); ihre Hülle schimmert grau, je nach Lichteinfall manchmal auch blau. Überdies gelten die Aktivatoren nicht mehr wie bei der Eiform als direkt übertragbar; beim Tod des Trägers kommt es zur Erscheinung einer Spiralgalaxis – und erst im Anschluss kann es eine Neuverleihung geben.
 
Bei den Zellaktivatoren von Perry Rhodan und Atlan handelt es sich im Kern nach wie vor um kosmokratische Sonderanfertigungen, denen allerdings ebenfalls die Chipform verliehen wurde.


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