Paratron-Technologie (I)


Kommentarnummer: 1845

Heftnummer: 2721

Erschienen: 01.01.1970

Betrifft die Begriffe:

   

   

Autor:

Rainer Castor

Erster Teil:

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Die Ankündigung der Onryonen, Luna am 1. September 1514 NGZ ins Helitas-System zu versetzen, führte dazu, dass Tamaron Vetris-Molaud zur Abwehr extrem großkalibrige Paratronwerfer stationieren ließ. Die durch Hypertron-Sonnenzapfung versorgten Paratronwerfer sollten in der Lage sein, Luna stark zu beschädigen oder gar zu vernichten; per Abstrahlung durch den geschaffenen Aufriss in den Hyperraum.
 
Bei einer Kernschussweite von etwa fünfundzwanzig Millionen Kilometern erzeugt die Nullzeit-Projektion einen kugelförmigen Kernbereichsaufriss mit einem Durchmesser von zehn Kilometern, die maximale Größe des Sekundäraufrisses beträgt 2000 Kilometer. Sämtliche Masse und Energie werden in den Hyperraum abgeleitet und verwehen dort. Im Standarduniversum werden als Nebeneffekt hypersturmgleiche, sehr intensive Hyperstrahlungsschauer beobachtet – deshalb gilt als Mindestdistanz beim Einsatz ein Abstand von rund 150.000 Kilometern. Die Hoffnung war hierbei, dass sich mindestens ein Paratronwerfer im inneren Bereich des Repulsor-Walls Lunas oder zumindest in Reichweite befindet, man diesen sofort auslösen kann und der Aufriss in der Lage ist, den Repulsor-Wall zu überwinden.
 
Der erste September ist vorbei, Luna nicht zum genannten Termin erschienen – laut dem Tesqiren Dhayqe von der HELLHÖRIG IST DAS OHR DER GERECHTIGKEIT sollten die Atopen »umdisponiert« haben. Damit haben sich zwar sämtliche Vorbereitungen als überflüssig erwiesen, doch das lässt sich verschmerzen. Bedarf an großkalibrigen Paratronwerfern beziehungsweise ihren Paratronkonvertern als Kernbestandteile gibt es immer. Grundlage ist der als Paratron-Technologie umschriebene Bereich hyperphysikalischer Anwendungen, der erstmals im Kontakt mit den Zweitkonditionierten – an Bord der Dolans der Zeitpolizei – sowie den Halutern beobachtet wurde. Icho Tolot erklärte dazu seinerzeit: An Bord dieses Schiffes gibt es eine ähnliche Waffe, wie sie von der Zeitpolizei benutzt wurde. Wir nennen sie Paratron. Dimensionstransmitter ist eine Bezeichnung, die Ihnen vielleicht mehr sagt. Das Paratron bewirkt eine Versetzung freier Körper in den übergeordneten Hyperraum. Die Energien dieser Waffen reichen aus, um das Raum-Zeit-Gefüge zu durchbrechen. An dieser Stelle entsteht ein Strukturriss. Alle Körper, die sich im Einflussbereich eines solchen Paratrons befinden, werden in den Hyperraum geschleudert. Dort lösen sie sich auf; sie werden zu artfremder Energie, ohne die Chance zu haben, ihre ursprüngliche Form wieder anzunehmen. (PR 323)
 
Nachgebaut werden konnte das Aggregat von den Terranern zunächst nicht, weil die verwendeten hochfrequenten Bereiche des Hyperspektrums zu energiereich sind – immerhin handelt es sich um Hyperfrequenzen, die um den Faktor von etwa 109 höher als bei der Halbraum-Technologie des HÜ-Schirms sind. Hyperphysikalisch gesehen betrifft es die oberen Bereiche der Hypergravitation rings um die Beherrschung der »Paratron-Grundschwingung« bei 5,3 mal 1013 Kalup mit Übergängen zum UHF-Bereich bei den »Paratron-Oberschwingungen« ab 8,657 mal 1013 Kalup. Erzeugt werden können diese Hyperschwingungen zwar noch mit normalen Hyperkristallen, doch es ist dazu eben ein immenser Energiebedarf erforderlich. Oder wie Geoffry Abel Waringer seinerzeit erläuterte: ... es ist genauso, als ob wir Lichtwellen zur Erzeugung unserer Feldschirme benützen und die Zweitkonditionierten Röntgen- oder Gammastrahlen (...) Wir können jede Art von Hyperstrahlung erzeugen – aber nicht so viel, wie wir brauchen, um ein Paratronfeld herzustellen. (PR 333) Gelöst wurde dieses Problem erst, als es gelang, die leistungsfähige Energieversorgung sicherzustellen. Voraussetzung für die Verwendung dieser Hyperfrequenzen ist mindestens ein Schwarzschild-Reaktor (Energiegewinnung durch Gravitationskollaps), ein Nug-Schwarzschild-Reaktor (Gravitationskollaps plus nachgeschaltete Materie-Antimaterie-Reaktion) oder alternativ ein entsprechend leistungsfähiger Daellian-Meiler als »Masse-Energie-Pendler«.
 
Ausreichende Energieversorgung wie auch die Auswirkung der Hyperimpedanz-Erhöhung auf die notwendigen Hyperkristalle bedingen deshalb, dass Paratronkonverter seit dem Hyperimpedanz-Schock von 1331 NGZ eine Mindestgröße nicht mehr unterschreiten können. Somit kommt die Paratron-Technologie erst in Raumschiffen von mehr als hundert Metern Durchmesser zum Einsatz. Als weitere Einschränkung kommt hinzu, dass leider nicht mehr sämtliche früheren Einsatzgebiete genutzt werden können.


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