Im "Land" Dommrath (II)


Kommentarnummer: 1182

Heftnummer: 2058

Erschienen: 01.01.1970

Betrifft die Begriffe:

Land Dommrath    

   

Autor:

Rainer Castor

Erster Teil:

2057

Weitere Teile:

            



Mit dem Do'Tarfryddan, dem Dommrathischen Netz, steht den Bewohnern des Landes Dommrath ein nahezu die gesamte Galaxie umspannendes Transportsystem für den Personen- und Frachtverkehr zur Verfügung, das wohl seinesgleichen sucht. Selbst die Transmitterverbindungen, die seinerzeit die Kolonialwelten der Akonen miteinander verbanden, oder das System aus Sonnen-, Situations- und Normaltransmittern, das die alten Lemurer in den 111 Tamanien des Großen Tamaniums sowie zwischen Andromeda und der Milchstraße errichtet hatten, verblaßt dem gegenüber. Das Land Dommrath ist in ein Gitternetz aus 3456 Kuben von jeweils 3177,129 Lichtjahren Kantenlänge aufgeteilt, den sogenannten Dommrathischen Clustern, die als vierstellige Ziffernfolge durchnumeriert sind, von 0001 bis 3456. In Dommrathisch - oder Do'Esanom, der hiesigen lingua franca - werden sie Checkalur oder Do'Checkalur genannt, wobei »Do'« die allgemein gebräuchliche Abkürzung für »(Land) Dommrath« beziehungsweise »Dommrathisch« ist.
 
Diese Checkalurs sind zweifellos identisch mit Morkhero Seelenquells »leuchtenden Bauklötzen«, die bei jeder Bewegung eine andere Welt zeigten, mit denen er einen »Turm« zu bauen versuchte, ein Abbild des Landes Dommrath (siehe PR 2011 und 2037). Nicht einmal ein falsches Bild, wenn wir uns die Anordnung vor Augen führen: Insgesamt gesehen ergeben die Cluster grob einen Zylinder von rund 76.000 Lichtjahren Durchmesser und einer Höhe von je etwa 12.000 Lichtjahren ober- und unterhalb der galaktischen Hauptebene, also je vier Cluster-Ebenen, so daß nahezu die gesamte Galaxie bis auf die äußeren Randzonen eingeschlossen ist. Die Cluster-Ebene +1 beinhaltet hierbei die Checkalurs 0001 bis 0424 sowie im Zentrumsbereich die gesondert numerierten Checkalurs 1520 bis 1579, weil insgesamt 360 Zentrums-Cluster - 1520 bis 1880 - zu jenen gehören, die angeblich nicht an das Dommrathische Netz angeschlossen sind, und sich somit eine Gesamtzahl von 3096 über die Clusterportale oder Checkalurknoten zugängliche Raumkuben ergibt.
 
Abhängig von regionalen Besonderheiten sind die Cluster (= »Menge von Einzelteilen, die als Einheit betrachtet wird«) in bis zu zehn Sektoren unterteilt; diese insgesamt rund 29.000 Sektoren beinhalten wiederum die besiedelten Lokalen Systeme, so daß von etwa 150.000 erreichbaren Planeten oder Monden ausgegangen werden muß. Das jeweilige Clusterzentrum ist jener Verkehrsknotenpunkt, meist ungefähr im Mittelpunkt eines Checkalurs gelegen, dessen Transmitter-Portale über die notwendige Reichweite für den Transport zwischen benachbarten Clustern verfügen und einen sogenannten Clustertransit gestatten. Die weiteste Verbindung ist also jeweils die zum direkt angrenzenden Checkalur, was aufgrund der dreidimenionalen Anordnung - den eigenen Cluster abgezogen - maximal 26 Möglichkeiten des Clustertransits ergibt, unter der Voraussetzung, der betreffende Checkalur liegt nicht am Rand der Zentrumsregion oder dem der Galaxie.  
 
Mit Knoten oder Portal wird die Ansammlung verschieden großer Transmitter umschrieben, wobei einem Clusterportal meist Dutzende Fracht- und oft Hunderte Personentransmitter zugeordnet werden können. Im Gegensatz dazu gehören zu Sektorportalen, ungefähr im Mittelpunkt eines Sektors zu finden, in der Regel zehn bis fünfzehn Groß- sowie dreißig bis fünfzig Personentransmitter, deren Reichweite so ausgelegt ist, daß sie das ihnen zugeordnete Clusterzentrum erreichen können. Am Ende der Kette finden sich dann die Lokalen Systeme mit ihren Planeten und Monden, die über Lokalportale verfügen; in Einzelfällen können es pro Planet auch mehrere sein, wenn hier beispielsweise auf unterschiedlichen Kontinenten Güter von überregionaler Bedeutung produziert werden.
 
Während bei den Clusterportalen ein permanenter Sonnenzapfstrahl die Energieversorgung sicherstellt, sind die Sektor- und Lokalportale auf Zapfanlagen auf Hypertrop-Basis angewiesen, die in regelmäßigen Abständen gravitrafähnliche Speicher fluten. In allen Fällen gilt, daß die Portaltransmitter nicht der planetaren Verkehrsvernetzung dienen, sondern nur den interplanetaren und interstellaren Verkehr sicherstellen. Das Verkehrswesen zwischen den Kontinenten und Städten ist Angelegenheit der jeweiligen Planeten. Die eigentlichen Transmitterzonen sind unterschiedlich große Rechtecke von nicht meßbarer Dicke - 300 Meter hohe und 500 Meter breite beim Typ »Standardfrachttransmitter 1« für übergroße Container von bis zu 800 Metern Länge bis hin zum Typ »Standardpersonentransmitter 2« von 12 Metern Höhe und 30 Metern Breite auf gering besiedelten Planeten -, deren Sendeseite subjektiv als schwarzes, lichtfressendes Loch erscheint, während die Empfangsseite einen weißgrauen, in Störungsmustern flimmernden Anblick bietet. Den Portalen, deren Bezeichnungen dem entsprechenden Lokalkolorit entstammen, sind im allgemeinen von prallem Leben erfüllte Knotenstädte zugeordnet, zu denen auch die infrastrukturellen Einrichtungen für den raschen An- und Abtransport der Personen und Güter einschließlich regelrechter Containerterminals von oft vielen Quadratkilometern Größe gehören. Die gesamte Steuerung obliegt hierbei geheimnisvollen »Rangeuren«, von denen jedoch offenbar niemand sagen kann, wer sie sind und wo sie sich genau befinden...


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