Es war einmal ...


Kommentarnummer: 1180

Heftnummer: 2056

Erschienen: 01.01.1970

Betrifft die Begriffe:

   

   

Autor:

Rainer Castor

Erster Teil:

Weitere Teile:

            



So fangen bekanntlich zwar Märchen an, aber als Beginn für unseren Rückblick erscheint diese Formulierung ebenfalls treffend (nachzulesen auch im PERRY RHODAN-Roman 1987).
 
Um 3.064.000 vor Christus erlitt das Volk der Crozeiren in der Galaxis Pooryga beim Kampf gegen später nur unter der Bezeichnung »die Streiter gegen das GESETZ« bekannte Feinde furchtbare Verluste. Als nicht mehr als 10.000 Crozeiren übrig waren, die meisten in Crozeirenstadt, wuchs die Menta-Quote über die kritische Grenze hinaus. Sie verwandelten sich in machtvolle, paranormal begabte Monstren, deren Fähigkeiten nicht mehr kontrollierbar waren. Der entfesselte Parasturm ließ keinen der Feinde übrig, dennoch wüteten die Crozeiren weiter - gut tausend besiedelte Planeten mit je einer Milliarde Bewohner fielen dem Amoklauf zum Opfer. Erst als die Bevölkerungszahl auf über 10.000 Individuen angewachsen war, nach einem Jahrhundert ohne Freude und ohne Barmherzigkeit, sank die Menta-Quote auf einen unkritischen Wert zurück. Die 24 Anführer des Krieges, die Torr genannten Mörder, zogen sich mit dem Crozeirenzwilling, dem späteren doppelköpfigen »Orakel«, ins Kloster von Druu zurück und verwandelten sich in steinerne, im Kern lebendige Statuen, dazu verurteilt, bis zum Zerfall des Klosters als »lebendige Leichen« Buße zu tun. Das Gebirge war zuvor zu einem Drittel unterhöhlt worden; in den Kavernen wurden die Technologieschätze der Versteinerten eingelagert. Das Kloster von Druu selbst entwickelte sich zum Wallfahrtsort: Nur einmal alle 200 Jahre ruhte der Betrieb, wenn der Prinz von Crozeiro mit dem Sphärenkranz von Cro zum neuen König gekrönt wurde.
 
Um 2.798.000 vor Christus forcierten in der Pooryga benachbarten Galaxis Kohagen-Pasmereix Konflikte, die in absehbarer Zeit auf einen gewaltigen Krieg hinauslaufen würden. In Voraussicht der Gefahr wurde auch in Pooryga aufgerüstet, um ein Überschwappen zu verhindern: Hunderttausende Wachforts sicherten die Grenzen; Robotflotten aus je 1000 Kriegsschiffen waren als Eingreifreserve an den Knotenpunkten von Pooryga stationiert; das Cro-System und viele andere verfügten fortan über eine Bewaffnung, die als unüberwindbar eingestuft wurde. Knapp 2000 Jahre später vernichtete Prinz Samaho im Kloster von Druu die versteinerten Torr und trat statt als König als Prinzregent seine Regierung an; zu seinen wichtigsten Zielen gehörte eine genetische Erneuerung der Crozeiren. Dieses Volk umfaßte noch vier Millionen Indidviduen, als das GenOps-Programm in Kraft trat und in den Kliniken der Cro-Schwestermonde fortan eine genetische Optimierung durchgeführt werden konnte.
 
Mit Ende des dritten Regentschaftsjahrzehnts von Samaho - 2.796.328 vor Christus - brach in Kohagen-Pasmereix der vorhergesehene Krieg aus. Die Galaxis wurde zum Schauplatz einer gigantischen, in ihrer Natur undurchschaubaren Schlacht. Auf die Entfernung waren weder die beteiligten Parteien noch die eingesetzten Mittel zu identifizieren. Nach Monaten wurde eine Störung im Schwerkraftgefüge der Nachbargalaxis erkannt: Das Gleichgewicht der Kräfte war aufgehoben und ersetzt durch eine chaotische Variante der Gravitation. Die über die beiden Cro-Schwestermonde verteilte Groß-Zentronik sagte das Ende von Kohagen-Pasmereix in den nächsten 100.000 Jahren voraus. Von Prinzregent Samaho beim Archivplaneten Mthiesen III in Auftrag gegebene Nachforschungen verwiesen auf eine ähnliche Schlacht nahe Erranternohre; mehr als eine halbe Million Jahre zuvor tobte dort angeblich eine Auseinandersetzung in Zusammenhang mit der Materiequelle GOURDEL, in deren Zusammenhang der Begriff Chaotender Erwähnung fand.
 
Samaho flog nach Kohagen-Pasmereix, rettete mit Hrhhochhatt den letzten überlebenden Chhatt, erfuhr von der Errichtung des Doms Dommrath auf dem von einem Chaotender vernichteten Planeten Dommrathi, entging dem Angriff eines Chaotenders nur knapp und beobachtete das Eingreifen der Kosmischen Fabrik MATERIA - und floh, ohne den genauen Ausgang der Auseinandersetzung der nun aufeinander treffenden neun Chaotender und neun Kosmischen Fabriken zu verfolgen. Nach der Rückkehr wurde festgestellt, daß Kohagen-Pasmereix als galaktische Struktur zu existieren aufhörte: Das System der Schwerkraftlinien wurde zerschlagen und die Materie des galaktischen Zentrums durch einen unbekannten Prozeß zu mehr als 90 Prozent in einen energetischen Plasmazustand umgewandelt. 2.796.308 vor Christus befahl Samaho nach dem zweiten Erscheinen des kosmokratischen Roboters Cairol seinem Volk das kollektive Gomberach, so daß er das Menta von vier Millionen Individuen in sich vereinte - und Samaho, fortan Torr (Mörder) Samaho, wurde diesmal von Cairol akzeptiert. Er gelangte zum PLATEAU in der Galaxis Erranternohre, erhielt einen neuen Körper und wurde als Diener der Materie zum Kommandanten der Kosmischen Fabrik MATERIA...
 
Rund 2,8 Millionen Jahre später war Wrehemo aus dem Karriolenden Clan der Seelenquell der von seinen Auftraggebern vergessene Hüter des Technologischen Speichers in der Sternenkammer der Ritter von Dommrath, einer im Orbit von Crozeiro kreisenden Gigantstation, die die technischen Geheimnisse und das Arsenal der Ritter barg. Zu den Hinterlassenschaften gehörte unter anderem der Anzug der Phantome - angeblich hergestellt von Parr Fiorano, dem Anzugmacher, einem der Diener der Materie. Ein machtvolles Instrument, überaus gefährlich in den falschen Händen, das seinem Träger Unsterblichkeit verschaffen und ihn auf eine höhere Stufe der Existenz heben konnte. Inzwischen wissen wir, daß weder Morkhero, der seinem Meister den Anzug stahl, noch Wrehemo selbst den enthemmenden Einflüsterungen gewachsen waren - so daß die negative Superintelligenz SEELENQUELL entstand. Kohagen-Pasmereix - Pooryga - Land Dommrath: Es sieht so aus, als hätten wir nicht das letztemal davon gehört...


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