Resümee II


Kommentarnummer: 1123

Heftnummer: 1999

Erschienen: 01.01.1970

Betrifft die Begriffe:

   

   

Autor:

Rainer Castor

Erster Teil:

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Der Höhepunkt ist erreicht, Thoregon ist entstanden, und der PULS beginnt zu schlagen - und doch scheint es mehr Fragen als Antworten zu geben! Denn der Auftrag an die SOL, in der fernen Galaxis Segafrendo eine lebenswichtige Aufgabe zu erfüllen, deutet darauf hin, daß der vermeintliche Höhepunkt vielmehr der Auftakt zu weiteren Ereignissen darstellt. Ereignissen, deren Konsequenzen kaum abzuschätzen sind. Es werde, heißt es, keine Aktionen gegen Thoregon mehr geben, vorausgesetzt, die Mission der SOL gelingt. Na, wunderbar ... Ein Durchgang durch den Mega-Dom, der nur der SOL möglich ist, hin zu einem weiteren Bauwerk dieser Art? Was wird man auf der anderen Seite vorfinden? Die Erbauer der »Brücke in die Unendlichkeit« vielleicht, denn die sind und bleiben unbekannt? Oder welche Gefahren lauern sonst dort? Wo befindet sich überhaupt Segafrendo? Eine Reise von unbekannter Dauer? Und was soll die Andeutung, daß die Anweisungen des Kokons umzusetzen sind, weil es sonst das unwiderrufliche Ende der Menschheit und der Koalition Thoregon zur Folge hat? Kaum weniger schwer wiegt die orakelhafte Aussage des Kosmokraten Hismoon, daß mit dem »Rückzug von Ordnung und Chaos« alles schlimmer werde und das Jahrtausend der Kriege beginne. Es überkommt einen angesichts solcher Aussichten das Schaudern, so daß das am 30. April 1291 NGZ in Kraft getretene Abkommen von DaGlausch zum Aufatmen wohl kaum Anlaß gibt. Daß für Perry Rhodan noch die persönliche Tragödie hinzukommt, macht es nicht leichter, im Gegenteil: Sein Sohn Delorian wurde geboren, doch außer der Aufzeichnung Mondras bleibt dem Terraner und Thoregon-Boten nichts vom erhofften Familienglück …
 
Befriedigend ist bestenfalls, daß das Leben von rund 350 Billionen intelligenten Lebewesen in der Doppelgalaxis DaGlausch/Salmenghest gerettet wurde, denn zum Superbeben wird es nicht kommen. Beenden wir den Blick in eine offensichtlich recht düstere Zukunft und versuchen statt dessen zu rekapitulieren, was an neuen Informationen gewonnen wurde: Thoregon ist der Versuch der sechs Superintelligenzen, sich aus der kosmologischen Zweiteilung von Ordnung und Chaos zu lösen, und hierzu bedienen sie sich der besonderen, wenngleich auf natürlichem Wege entstandenen Bedingungen, die mit dem PULS im Kessel verbunden sind. Ziemlich exotische Bedingungen, um es höflich zu umschreiben, denn sie stellen so ziemlich alles auf den Kopf, was bislang als gesichert angesehen wurde. Das maßgebliche Stichwort lautet: Virtuelle Quanten; Phänomene, die uns in die Bereiche quantenmechanischer Unschärfe und die von Grenzbedingungen bringen, jenseits denen die vertrauten physikalischen Gesetze von Raum und Zeit keine Gültigkeit haben (beispielsweise die Zeitspanne der sogenannten Planck-Zeit von 10-43 Sekunden). Aus dem virtuellen Brodeln heraus, »bevor das erste Zeitquant greifen kann«, wird jener für die Kosmokraten so wichtige Ultimate Stoff gewonnen, dessen pseudomaterielle Bestandteile zumindest theoretisch ausreichend Energie bergen, um daraus mit einem neuen Urknall neue Universen zu initiieren! Zu den Kosmokraten jenseits der Materiequellen gebrachter Ultimater Stoff scheint sie (und vielleicht auch ihren Gegenpart, die Chaotarchen) überdies zu befähigen, mit gewissermaßen »chirurgischen Eingriffen« Einfluß auf die Universen zu nehmen.
 
Wie und auf welche Weise genau, bleibt unbeantwortet, aber mit den transdimensional zu Ultimatem Stoff konservierten Virtuellen Quanten muß das wichtigste Trägermedium kosmokratischer Macht verbunden werden. Nun kommt es aber hin und wieder zur natürlichen Entstehung von Enklaven, die offensichtlich als Absolutes Vakuum in Erscheinung treten; Zonen wie der PULS, für die zu gelten scheint, daß sie frei von Quantenfluktuationen sind und keinerlei Virtuelle Quanten hervorbringen. Eigentlich müssen solche »Blinde Flecken« im Multiversum als physikalisch unmöglich bezeichnet werden, und es verwundert, daß Menschen überhaupt innerhalb des »Ereignishorizonts« von ziemlich exakt 0,82 Lichtjahren Durchmesser bei solch exotischen Bedingungen leben können - sofern nicht mit ihrem Eindringen quasi ein Stück vertrauter Raumzeit mit in diesen Bereich einer extrauniversalen Zone genommen wurde oder sonst eine »Anpassung« stattfand. Was den Menschen und den Superintelligenzen möglich ist, bleibt den Kosmokraten jedoch verschlossen; nicht einmal die Kosmonukleotide wie DORIFER scheinen hier Zugriff zu haben. Kein Wunder also, daß sich die Kosmokraten durch das Entstehen, mehr noch durch die Nutzung dieser Blinden Enklaven bedroht fühlen. Was, wenn sich der PULS ausweitet? Oder wenn es zu einer Abkopplung kommt, gar zu einem völlig eigenständigen Universum - unabhängig von den Kosmokraten, dem GESETZ, dem Moralischen Kode? Die Geburtsstunde einer wirklichen Dritten Kraft neben der von Ordnung und Chaos? Das Abkommen von DaGlausch legt fest, unter welchen Bedingungen der PULS bestehen bleiben darf, und da wollen wir lieber nicht daran denken, was bei einem Bruch - von welcher Seite auch immer - passieren könnte. Die Zukunft muß zeigen, was sich wirklich aus Thoregon entwickelt; die Andeutungen verheißen allerdings wenig Erfreuliches ...
 
Apropos 1999 (diesmal nur in Stichworten und beileibe nicht vollständig): »Kosovo-Krieg«; Tausende Tote beim Erdbeben in der Türkei; 250. Geburtstag Goethes; 50 Jahre Grundgesetz in der Bundesrepublik; Disney-Figur Donald Duck wird 65; 30. Jahrestag der ersten bemannten Mondlandung; u.a. sterben: Mario Puzo (»Der Pate«), Herta Heuwers (Erfinderin der Currywurst), Siegfried Lowitz, DeForrest Kelly (»Pille«), James White, Reiner Klimke, Ignatz Bubis und Willy Millowitsch... Und am 21. Dezember erscheint der 2000. PERRY RHODAN-Roman ... - herzlichen Glückwunsch und der Dank aller »Macher« an Euch, die Fans, ohne die dieses nicht zu erreichen gewesen wäre !


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