Atlan - Dunkelstern - Minizyklus    


Nach Exposé von Uwe Anton

Inhalt

Der Dunkelstern: (Romanliste)
Handlungszeit: 1225 NGZ oder 4812 n. Chr.
Als Heftromane erschienen: März 2005 bis September 2005
Als Hardcover erschienen: ?
Situation:
Die im Hyperraum eingelagerte Kharag-Stahlwelt ist die Steuerzentrale des lemurischen Sonnentransmitters im Zentrum von Omega-Centauri. Im Frühjahr 1225 NGZ untersuchen unzählige Wissenschaftler die Weltraumfestung und deren Gegenstation im Normalraum auf Kharba, während die ATLANTIS im stationären Orbit über der Methanwelt kreist, um Atlan und seinen Mitstreitern im Notfall Rückendeckung zu geben. Nach dem Sieg über Crest-Tharo da Zoltral und seinen Schergen, verspricht die weitere Erforschung des Kugelsternhaufens ein reiner Routinejob zu werden. Selbst die Ereignisse um das Erwachen der Obsidian-Kluft, erweisen sich nachträglich, dank des rechtzeitigen Eingreifens Sardaengars alias Cagliostros, als eine scheinbar bedeutungslose Episode. Der unsterbliche Arkonide könnte sich also ohne schlechtes Gewissen dem politischen Tagesgeschäft auf Arkon zuwenden, doch verläßt er Vinara an Bord von Kytharas Oktaederschiff AMENSOON und fliegt auf den kürzesten Weg zur Kharag-Stahlwelt. Dort hat sich überraschend ein über 50.000 Jahre alter Pedopeiler reaktiviert. Tatsächlich ist es der Cappin Carscann, der das Gerät als eine Art Transmitter benutzt. Bereits im Sterben liegend, kann dieser Atlan vor den geheimnisvollen Lordrichtern von Garb warnen, die sich das Erbe der Varganen aneignen wollen. Die Truppen der Plünderer wären schon am Werk und wollten die PSI-Quelle Murloth pervertieren. Anfangs sind Kythara und Atlan im Kampf gegen die Schergen der Lordrichter auf sich allein gestellt, doch auf Maran'Thor finden sie im Daoghor Gorgh-12 und dem Saqsurmaa Emion neue Mitstreiter.
Mit Hilfe des Kardenmoghers, eines varganischen Vielzweckroboters gelingt es Atlan die PSI-Quelle zu vernichten, bevor die Lordrichter deren gesammelte PSI-Energien zum Dunkelstern in der Galaxie Dwingeloo I weiterleiten können. Der Arkonide beabsichtigt, die Pläne des Schwerts der Ordnung weiter zu untergraben und das Geheimnis des Dunkelsterns zu ergründen. Doch bevor er die ATLANTIS in Omega-Centauri zur Verstärkung herbeirufen kann, steuert Kythara bereits mit der AMENSOON die einsame varganische Bastion Vassantor an. Sie will ihren einstigen Geliebten Kalarthras aus seiner Tiefschlafkapsel in den Katakomben der Bastion befreien. Scheinbar eine Routineangelegenheit, doch haben die Schergen der Lordrichter, die sich selbst Garbyor nennen, Atlan und seinen Begleitern auf Vassantor bereits eine Falle gestellt. Dank des beherzten Eingreifens der Cappins von der SYVERON findet die Befreiungsaktion ein glückliches Ende, doch Kalarthras hat sich dramatisch verändert und die Lordrichter scheinen einen Peilsender zu besitzen, mit dem sie die Position der AMENSOON anmessen können. Trotzdem begleiten Atlan, Gorgh-12, Kalarthras und Kythara die Cappins um Heroshan Offshanor in die Galaxis Dwingeloo I als sie von dort ein Hilferuf des Pedopeilers ERYSGAN erreicht. Die MORYR der Cappins und die AMENSOON treffen jedoch zu spät in der fremden Galaxie ein, um die Schlacht zu Gunsten der ERYSGAN wenden zu können. Auf getrennten Wegen irren die AMENSOON und die MORYR von nun an durch eine Sterneninsel, die seit Jahren Schauplatz der dunklen Aktivitäten der Lordrichter und ihrer Schergen ist. Ziel der Garbyor scheint es zu sein, mit Hilfe der Anaksa-Station im Orbit des Dunkelsterns einen Übergang in den Mikrokosmos der Varganen zu schaffen.
Allgemeines:
Die Handlung der neuen Atlan-Serie wurde bruchlos mit dem Dunkelstern-Zyklus fortgesetzt. Heft Nr. 899 bzw. Obsidian 25 bzw. Dunkelstern 1: Das Ewige Leben der Garyor, von Hans Kneifel schließt inhaltlich direkt an das letzte Heft des Lordrichter-Zyklus an. Damit stellt der Dunkelstern-Zyklus bereits das vierte Kapitel eines in epischer Breite konzipierten Großzyklus dar. Im folgenden Intrawelt-Zyklus sollen die Ereignisse um die Lordrichter jedoch zunächst eine kleine Verschnaufpause einlegen. Rainer Castor beschränkt sich auch im Dunkelstern-Zyklus auf eine Tätigkeit im Hintergrund als Zuarbeiter in Sachen Serienhintergrunddaten für den Exposé-Autor Uwe Anton.

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Kommentar von Bernd Labusch

Mit dem Dunkelstern endet die Ära der von Uwe Anton konzipierten Kurzzyklen der Atlan-Serie, sie bescherte uns, allen Fehlern und Pannen zum Trotz, immerhin die Rückkehr einer regelmäßig erscheinenden Atlan-Serie auf den deutschen Zeitschriftenmarkt. Für den Fan der klassischen Atlan-Serie ist dies bereits ein Wert an sich, den man anerkennen sollte. Ab dem nächsten Kurzzyklus mit dem Titel "Intrawelt", übernimmt Michael Marcus Thurner die Gestaltung der Exposés. Doch im Dunkelstern-Zyklus schlagen die Lordrichter noch einmal richtig zu. Wer sich jedoch hinter dem Schwert der Ordnung verbirgt und welche Ziele die Lordrichter eigentlich verfolgen, warum sie überhaupt Atlan das Leben schwer machen, die Antworten auf diese Fragen bleibt uns Uwe Anton bis zuletzt schuldig. Eventuell werden sie in einem späteren, auf dem Intrawelt-Zyklus folgenden Kurzzyklus wieder aufgegriffen und aufgelöst, aber genau so wahrscheinlich ist, daß dieser Abschnitt der Atlan-Historie für immer unaufgeklärt bleiben wird.
Erst mit Atlan-Centauri 3 begann Michael Marcus Thurner seine Karriere als Profi-Autor und nun wird er mit dem Kurzzyklus um die Intrawelt Uwe Anton als Chefautor der Atlan-Heftserie ablösen. Daß diese sich eines Tages zum regelmäßig erscheinenden, festen Projekt entwickeln würde, war zum Zeitpunkt des Erscheinens von Centauri 1 für Uwe Anton sicher so nicht absehbar gewesen. Die dadurch fehlende Vorbereitungszeit entschuldigt manche seltsamen Schlenker und Widersprüche in der Handlung des Lordrichter- und des Dunkelstern-Zyklus.
Insgesamt erwecken beide Zyklen den Eindruck als wäre ihre Handlung spontan über das Knie gebrochen worden. Auch wirkt es im Nachhinein so, als hätte Uwe Anton selbst nicht genau gewußt, worauf es mit den Lordrichtern hinauslaufen sollte. Verstärkt wird dieser Eindruck dadurch, daß der Rote Faden, der die einzelnen Episoden zusammenhielt, oft nur sehr dünn gesponnen war. Um so wichtiger war die Einzelleistung der Autoren, die aus dem jeweiligen Exposé einen spannenden Roman spinnen sollten. Leider blieben auch hier einzelne hinter ihren Möglichkeiten zurück. Oft beschränkte sich die Handlung auf ein Schematisches: "Atlan wird verfolgt, erreicht irgendeinen Planeten, der als mehr oder weniger originelle Kulisse für eine Schießerei mit den Garbyor dient, woraufhin der Arkonide erneut die Flucht ergreift, zum Schauplatz des nächsten Romans." Wie der Lordrichter-Zyklus hinterläßt auch der Dunkelstern-Zyklus viele offene Fragen und findet nur einen unbefriedigenden Abschluß. Hinzu kommt, daß allzu oft paraphysikalische Pseudomystik und Hyperstürme dafür herhalten mußten, wenn die Autoren nicht wußten, wie sie die Seiten füllen sollten.
Damit erscheint mir der Dunkelstern-Zyklus als bislang schwächster Zyklus der Atlan-Serie in jüngerer Zeit. Aber wie auch immer, ich warte bereits gespannt auf den nächsten Kurzzyklus "Intrawelt" und hoffe darauf das Michael Marcus Thurner in einem späteren Zyklus eine zufriedenstellende Lösung für den Fragenkomplex rund um die Lordrichter findet.

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