925. Nr. 51. / Flammenstaub 3. Erschienen: April 2006 Seiten: 63 Preis: 1,75 Euro EAN 1: 4194727401755 EAN 2: 60051

 

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Todeszone Schimayn

  Christian Montillon



Zyklus:  

Flammenstaub-Miniserie  (Heftliste)

Weitere Angaben:

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Zeitraum: 

Hardcover:

Ende, CAVALDASCH, Flotte der Ercourra-Juclas, Schimayn-Kugelsternhaufen

1225 NGZ bzw. 4812 n. Chr.



Die Hauptpersonen
Atlan Der Arkonide will in die Milchstraße zurückkehren
Aruma Cuyt Der ganjasische Kommandant der CAVALDASCH hat andere Pläne
Carmyn Oshmosh Die Kommandantin des Beiboots AVACYN bewährt sich im Krisenfall
Abenwosch-Pecayl 966 Der Clanführer der Juclas folgt seiner Bestimmung
Allgemein   
Titelzeichner: Arndt Drechsler
LKS: Die literarische Historie Atlans Teil 2. / Leserbriefe

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Romaninhalt
Atlan hat sich zugunsten eines Doppelgängers aus einer parallelen Wirklichkeit, die er mit Hilfe eines finalen Einsatzes des Flammenstaubs Realität werden ließ, geopfert. Zuvor hat er aus Atlan II allen Flammenstaub abgesogen und diesen so konditioniert, dass er in Kürze auf die Cappins treffen wird. Allerdings entsteht bei jedem Einsatz des Flammenstaubs eine geringe Menge frischen Flammenstaubs, der sich nach dem Tot Atlans auf dessen Doppelgänger stürzt. So ist Atlan II nicht nur eine perfekte Kopie des originalen Atlan, sondern auch mit einer geringen Restmenge Flammenstaub kontaminiert. Diese bereitet ihm im doppelten Sinne Kopfschmerzen.
Außerdem hat sich der neue Atlan einen offenen Armbruch zugezogen, der trotz der Hilfe des ZA-Chips nur langsam ausheilt. Um die Wunde zu verpflegen, kehrt der Arkonide eilig an Bord der DYS-116 zurück. Kurz nach dem Start mit dem Kleinraumschiff von Ende trifft er im freien Weltraum auf den Pedopeiler CAVALDASCH unter dem Kommando des Ganjasen Aruma Cuyt. Die CAVALDASCH war nach Dwingeloo I ausgeschickt worden, weil man sich über das Ausbleiben von Rückmeldungen der ERYSGAN in Gruelfin Sorgen machte. Atlan erklärt Cuyt, dass die ERYSGAN bereits vor vier Monaten von den Garbyor vernichtet wurde. Er selbst sei mit Hilfe des in der Milchstraße stationierten Pedopeilers SYVERON unter dem Kommando von Heroshan Offshanor nach Dwingeloo I gelangt. Die AMENSOON mit Kalarthras an Bord und Offshanors MORYR erwähnt er nicht. Er fragt auch nicht nach dem Schicksal seiner Mitstreiter, von denen er sich vor einem Vierteljahr unfreiwillig trennte. Stattdessen fordert Atlan eine schnelle Passage in die Milchstraße, die ihm von Aruma Cuyt auch überraschend gewährt wird. Er stellt ihm sogar das Beiboot AVYCYN unter dem Kommando von Carmyn Oshmosh zur Verfügung. Trotzdem zeigt Atlan keinerlei Misstrauen gegenüber Cuyt und vertraut sich dem Sendetransportfeld der CAVALDASCH an.
Allerdings erscheint die AVYCYN und ihre wild zusammengewürfelte Mannschaft nicht im Empfangsfeld der SYVERON in der Milchstraße, sondern im Transportfeld der MARKASCH. Der Pedopeiler steht unter dem Kommando von Sabylchin und ist gegenwärtig im Sektor Schimayn stationiert, einem unbedeutenden Kugelsternhaufen am Rande der Riesengalaxie Gruelfin. In den letzten Tagen kam es lediglich zu einem kleineren Zusammenstoß mit dem Ercourra-Clan der Juclas. Kurz nach dem Erscheinen der AVYCYN wird die MARKASCH jedoch von einer Flotte der Takerer angegriffen und vernichtet. Die Begleitflotte des Pedopeilers wird weitgehend zerrieben. Der klägliche Rest ergreift die Flucht. Sabylchin kann Atlan nur mehr eine kurze Videobotschaft von Cuyt übermitteln, wonach letzterer die AVYCYN absichtlich nach Gruelfin umgeleitet hat; die Lordrichter und ihre Schergen stellen eine ernste Gefahr für die Völker der Galaxie dar und bedrohen sogar den Ewigen Ganjo Ovaron. Kurz vor dem Ende der Schlacht erscheint eine Flotte aus etwa 900 alten Kleinraumschiffen und vernichtet unter extremen Verlusten die Flotte der Takerer. Als Atlan mit dem Kommandanten seiner Retter Funkkontakt aufnimmt, erfährt er, dass er es mit Abenwosch-Pecayl 966 zu tun hat, dem jungen Oberhaupt des Ecourra-Clans der Juclas.

Handlungszeit: 25. September 1225 NGZ bzw. 25. September 4812 n. Chr.

Anmerkungen:
Mir hat der Roman gut gefallen. Endlich mal eine Story (Nach z. B. PR 2324 und PTR 1 hatte ich das Schlimmste erwartet!), die zumindest die vorgegebene Ausgangsituation korrekt umsetzt, diese nicht vollkommen willkürlich zurechtbiegt und sie zudem noch glaubwürdig weiterentwickelt. Anfangs war ich lediglich etwas irritiert, warum ausgerechnet die Juclas als erstes Cappin-Volk in den Mittelpunkt der Handlung rücken - Die Ganjasen spielen zwar ebenfalls eine wichtige Rolle, handeln aber nur wenig, sondern dienen vor allem als Statisten. Aber m. E. sind die Juclas ein gutes Beispiel um die Zustände in Gruelfin zu verbildlichen.
Also warum die Takerer selbst weit über 1000 Jahre nach dem Ende ihrer Macht und ihrer Heimatwelt noch immer allgemein verhasst sind, warum die Ganjasen nur wenig besser dastehen im Ansehen bei den übrigen Cappin-Völkern und warum trotz den vielen Jahrhunderten des Friedenstiftens durch Ovaron noch immer Chaos in Gruelfin herrscht.

Und Abenwosch-Pecayl 966 dessen Lebensgeschichte viel Platz im Roman einnimmt, ist ein passender Kontrapunkt zu Admal Kalistein-aus-dem-Tiefsten im Atlan-Flammenstaub 2. Admal war ein Revolutionär wider eigenem Willen, der sein Volk zu neuen Ufern (bzw. in neue Höhlen) führte - Abenwosch ist kein Revolutionär, sondern im Gegenteil ein aggressiver Konservativer, der einen Umsturz auslöst um Veränderungen zu verhindern und dabei trotz vordergründigen Erfolgs an der Realität scheitert. Admal war ein Außenseiter, der durch seine Heldentaten in die Gemeinschaft zurückfand - Abenwosch ist ein Angepasster, der durch seinen Sieg im Kampf um die Macht zum Außenseiter wird. Admal führte sein Volk in eine bessere Zukunft - Abenwosch führt sein Volk in eine Schlacht gegen die Takerer, die der Hälfte seiner Leute das Leben kostet.

Die Juclas entstammen ursprünglich dem PR-Heftroman 496: Die Flotte der Clans / von William Voltz. Der Roman zählte seiner Zeit zu den beliebtesten Romanen des Cappin-Zyklus und das ist sicher Grund genug, dieses Völkchen nun in den Mittelpunkt des Flammenstaub-Zyklus zu stellen. Einst wurden die Juclas von den Takerern aus Kolonisten der Außenrandwelten von Gruelfin gezüchtet als willige Kriegssklaven mit geringer Lebenserwartung und ohne Heimatwelt, der sie sich verpflichtet fühlen könnten. Die Juclas durchziehen, auch etwa 1400 Jahre nach dem Ende der takerischen Herrschaft, die Galaxie als nomadisierende Piraten in kleinen Flottenverbänden, die als Clans bezeichnet werden. Immerhin hat sich die Lebenserwartung der Juclas von durchschnittlich 20 auf 30 Jahre erhöht. Angesichts des Aufwands, den sie zur Überwindung ihres Traumas über ein Jahrtausend lang aufbrachten, ist dies jedoch ein eher mageres Ergebnis. Es gibt zudem keine Alterspolizei mehr, die ältere Juclas tötet und die übrigen im Namen des Taschkars überwacht und beherrscht. Allerdings haben sich die Clans ihre Aggressivität und ihr Outsiderleben bewahrt. Wichtigste Errungenschaft sind die Tuilerien, dabei handelt es sich um vakuumdichte Verbindungsgänge zwischen den Raumschiffen der Juclas. Sie können so zu Fuß von einem ihrer Schiffe im Verband auf ein anderes wechseln. Allerdings wird der Raumschiffsverband dadurch relativ unbeweglich. Um effektiv in eine Raumschlacht eingreifen zu können, muss sich ein Raumschiff der Juclas erst aus diesem Geflecht lösen.


© Schrotys Materiequelle
© Romanzusammenfassung von Bernd Labusch