904. Nr. 30. / Dunkelstern 6. Erschienen: Juni 2005 Seiten: 63 Preis: 1,75 Euro EAN 1: 4194727401755 EAN 2: 50030

 

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Die Varganen von Cramar

  Michael Marcus Thurner



Zyklus:  

Dunkelstern-Miniserie  (Heftliste)

Weitere Angaben:

Örtlichkeiten: 

Zeitraum: 

Hardcover:

Cramar

1225 NGZ bzw. 4812 n. Chr.



Die Hauptpersonen
Atlan Der Arkonide sucht auf Cramar Heilungsmöglichkeiten für Kalarthras
Flink Eine genetisch fehlerhafte Frau wird zur Stütze der Freiberufler
Fisker Ein Cramar-Vargane lernt die Schrecknisse des Freiberuflertums kennen
Kalarthras Der Varganen trifft seine "Kinder"
Allgemein   
Titelzeichner: Dirk Schulz
LKS: Kurzbewertungen / Leserillustration: "Atlan und Mirona Thetin", von Saskia Hengerstermann

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Romaninhalt
Der Kalaro'on Tomanet ist seit Jahrzehnten ein zuverlässiger Beamter des Amtes für hierarchische Feststellungsverfahren des Ministeriums für Verbeamtung, einer kleinen Abteilung mit nur 600 Mitarbeitern, deren Aufgabe es ist, die Kompetenzen stablinienförmig angebrachter Personalstrukturen zu definieren und zu bewerten. Dann unterläuft ihm jedoch ein fataler Fehler, er zitiert in einem Rundschreiben einen Paragraphen falsch. Obwohl er dies sofort bemerkt und umgehend korrigiert, wird er bereits am Tag nach diesem Vorfall fristlos entlassen. Schuld an dieser Entwicklung trägt, zu einem nicht geringen Teil, sein Kollege Plastorex, der auf Tomanets Schreibtisch scharf ist. Der Kalaro'on ist von nun an arbeitslos und wird amtlich als Freiberufler geführt. Binnen kürzester Zeit verliert er seinen gesamten Besitz, sogar seinen Namen muß er beim Sozialamt abliefern, denn Menschen seines Standes dürfen nichts besitzen. Tomanet erhält als Ersatz die Nummer Z-1959 und wird, zur Rehabilitation ins Arbeitsleben, einem Lager für Freiberuflern zugeteilt. Theoretisch dient die Erntearbeit in den Obstfeldern des Lagers der Wiedereingliederung ins Arbeitsleben, nach spätestens drei Jahren guter Führung, verspricht man ihm, erhält jeder eine Chance ins normale Leben zurückzukehren. Allerdings ist dies in Wirklichkeit seit über 500 Jahren nicht mehr vorgekommen, da ein Kalaro'on zur Rückkehr ins Arbeitsleben ein entsprechendes Angebot eines Arbeitgebers benötigt. Letzteres ist angesichts der seit Generationen desolaten Wirtschaftslage jedoch nicht zu erwarten. So fügt sich Z-1959 in das Leben eines Freiberuflers, der im Rahmen der Rehabilitation als Erntehelfer tätig ist. Mit der Zeit entwickelt er sogar ein gewisses Selbstbewußtsein, nachdem er erfährt, daß in Wahrheit alle lebenswichtigen Tätigkeiten in der Wirtschaft des Planeten von Arbeitslosen im Rahmen der Eingliederungsmaßnahmen durchgeführt werden, da diese einfach billiger sind als Erwerbskräfte. Bereits nach wenigen Monaten kann sich Z-1959 nicht mehr vorstellen, in sein altes Leben zurückzukehren, gibt sich unzulässiger Weise einen neuen Namen, der Fisker lautet und beginnt eine Liebesaffäre mit der Barackenaufseherin Flink. Diese Idylle im Umfeld allgemeinen Zerfalls findet ihr Ende als die AMENSOON mit Kythara, Kalarthras, Gorgh-12 und Atlan an Bord, auf dem Planeten Cramar landet. Fisker übernimmt eigenmächtig die Kontaktaufnahme mit den Fremden.
Bei den Kalaro'on handelt es sich um Vargide, um künstlich erschaffene Varganen, die von Kalarthras mit einem genetischen Programm versehen als Kolonie auf dem Planeten Cramar in der Galaxie Dwingeloo I angesiedelt wurden, um diesen im Sinne ihres Schöpfers vorzubereiten. So wie sich der Planet und seine Bevölkerung im Jahre 1225 NGZ präsentieren, hatte der Vargane es sich jedoch nicht vorgestellt und so ist Kalarthras schwer erschüttert, als er mit immer neuen Auswüchsen der Bürokratie konfrontiert wird. Dabei hatte Atlan gehofft, daß er und seine Mitstreiter von den Kalaro'on tatkräftige Unterstützung erhalten, insbesondere Medizinische Hilfe für den gesundheitlich noch immer angeschlagenen Kalarthras. Und im Regierungsviertel von Cramar warten bereits die Garbyor auf ihren Einsatz.

Handlungszeit: Frühjahr 1225 NGZ bzw. Frühjahr 4812 n. Chr.

Anmerkungen:
"Deutschland im Zeichen von Hartz IV" oder "Die Kunst der Arbeitsverwaltung" hätte man diesen Roman auch betiteln können, das wäre zwar eine sehr drastische Übertreibung gewesen, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, das hier jemand seinen Frust auf satirische Weise abzuarbeiten versucht. Ungeachtet möglicher, aber unwahrscheinlicher autobiographischer Anklänge im Text, entwickelt die Geschichte mit der Zeit ihren eigenen recht seltsamen Reiz, ohne dabei allzu sehr ins Absurde abzugleiten. Wer von dieser Story im Stil von Douglas Adams "Per Anhalter durch die Galaxis" irgendwelche Fortschritte in der Handlung des Minizyklus erhofft oder gar erwartet hat, wird nach der Lektüre jedoch bitter enttäuscht sein.


© Schrotys Materiequelle
© Romanzusammenfassung von Bernd Labusch