901. Nr. 27. / Dunkelstern 3. Erschienen: Mai 2005 Seiten: 63 Preis: 1,75 Euro EAN 1: 4194727401755 EAN 2: 50027

 

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Im Zeichen des Bösen

  Horst Hoffmann



Zyklus:  

Dunkelstern-Miniserie  (Heftliste)

Weitere Angaben:

Örtlichkeiten: 

Zeitraum: 

Hardcover:

AMENSOON, Dwingeloo I

1225 NGZ bzw. 4812 n. Chr. /
Ca. 800.000 v. Chr. bis ca. 48.000 v. Chr.



Die Hauptpersonen
Atlan Der Arkonide wird in Dwingeloo ein heißer Empfang bereitet
Kythara Die Varganin sorgt sich um ihren Freund aus alten Tagen.
Kalarthras Der Vargane berichtet aus der Vergangenheit
Garbgursha Der Erzherzog wird vom Lordrichter ermahnt
Allgemein   
Titelzeichner: Arndt Drechsler
LKS: Kurzbewertungen und Leserbriefe / Fan-Illustration, von Saskia Hengstermann

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Romaninhalt
Nach dem Untergang der ERYSGAN, irren Atlan, Kythara und Gorgh-12 an Bord der AMENSOON ziellos durch die unerforschte Galaxie Dwingeloo I. Alle Versuche der Eindringlinge aus der Milchstraße, ihre Verfolger aus den Reihen der Garbyor abzuschütteln, bleiben letztlich vergebens, da die fremde Sterneninsel mit einem Netz aus Beobachtungssatelliten der Lordrichter durchzogen ist. Während der aus dem Volk der Zaqoor stammende Erzherzog Garbgursha vom Lordrichter Yagul Maghuur damit beauftragt wird, die Fremden zu stellen und zu vernichten, rast die AMENSOON im Zickzackkurs durch Dwingeloo und nutzt die Gelegenheit, diese zu kartographieren.
In dieser Kleingalaxie gibt es eine große Zahl von farbenprächtigen planetaren Nebeln, in deren Zentren sich Pulsare befinden - und diese weisen alle die gleiche Pulsperiode auf. Die Pulsare sind so angeordnet, daß sie Raumsektoren von einigen hundert Lichtjahren Durchmesser wie Kugelschalen umschließen. Diese machen zusammen rund ein Drittel des Volumens Dwingeloos aus. Die Sonnen, die zu den Kugelschalen gehören, sind überstarke Hyperstrahler. Dort scheinen große Massen ständig auf der Stelle zu transistieren. Einer dieser hyperstrahlenden Sterne sticht ganz besonders hervor, dort treten auch die stärksten Strukturerschütterungen auf. In dieser Region konzentrieren sich die Aktivitäten der Lordrichter und Atlan bestimmt diese Sonne zu ihrem neuen Ziel. Noch ahnen er und seine Freunde nicht, daß dieser Stern der Dunkelstern ist. Die Garbyor nennen ihn Helast und hier arbeiten sie am Projekt Durchbruch - für dieses Projekt war die Psi-Energie bestimmt, die durch das Eingreifen Atlans ausgeblieben ist.
Nur langsam und zögerlich erwacht Kalarthras eine fremde Geistesmacht scheint an seinen Geist zu zerren und die Erinnerungen des Varganen zu blockieren. Dennoch gelingt es ihm sich körperlich und geistig soweit zu sammeln, daß er seine Lebensgeschichte erzählen kann.

Sechstausend Jahre nach dem Vorstoß der Varganen in das Standarduniversum befindet sich ihr Imperium in der Milchstraße auf dem Höhepunkt. Kalarthras ist in dieser Zeit Leiter des Projekts Kyrlan, das später zur Errichtung von Psi-Quellen wie Murloth und Skanmanyon führen sollte. Die Kultur der Varganen steht in voller Blüte, doch erste Schatten fallen auf dieses scheinbare Paradies, als die Invasoren aus dem Mikrokosmos feststellen müssen, daß sie nicht nur relativ unsterblich, sondern auch unfruchtbar geworden sind. Es kommt zu einer Welle von Selbstmorden unter den Varganen. Zu den ersten Opfern zählt auch Kalarthras erste Lebensgefährtin Sharaya.
Dennoch setzt der Vargane sein Projekt fort und findet nur drei Jahre später in Kythara, die Liebe seines Lebens. Er hält auch an seinen Plänen fest, als das Imperium der Varganen langsam zerfällt und es schließlich zum Aufstand kommt. Während die Mehrheit seines Volkes in den Mikrokosmos zurückkehrt, bleibt Kalarthras mit seinen Getreuen in der Sternenstadt SADAAAR am Rand der Milchstraße zurück. Zu den Rebellen um Ischtar, die ein neues Imperium der Varganen errichten und die Sternenstadt VARXODON zu ihrem Hauptquartier ausbauen, hält er nur losen Kontakt. Alle ihm zur Verfügung stehenden Mittel setzt der Vargane für "sein" Projekt ein. Kythara und Kalarthras entfremden sich zunehmend und trennen sich schließlich.
Als sich das Projekt seinem Abschluß nähert, droht der Vargane in ein tiefes emotionales Loch zu stürzen, doch bevor es dazu kommt, erfährt er von der Expedition Wothanasors, der mit dreißig varganischen Raumschiffen in eine fremde Galaxie aufgebrochen ist, um diese zu erobern. Schließlich bricht Karlarthras, nur zwei Jahre nach Fertigstellung der Psi-Quellen, mit einer eigenen Expedition zur Galaxie Dwingeloo I auf, an der 74 Varganen teilnehmen. Etwa 50.000 Jahre nach ihrem Erscheinen in der Milchstraße erreichten Varganen ein weiteres Imperium in einer Galaxie des Makrokosmos. Doch ist auch dieses Reich, in der von ihnen Gantatryn getauften Galaxie, von Todesfällen überschattet. Zu den ersten Varganen, die an einer seltsamen Seuche sterben, welche sie rasend schnell altern läßt, zählt Kalarthras neue Lebensgefährtin Haischar.
Ein Vargane nach dem anderen stirbt ohne ersichtlichen Grund. Kalarthras selbst wird allmählich von dem Gedanken besessen, irgendwo im Zentrum dieser Galaxie lauere etwas "unglaublich Böses", dessen Ausstrahlung er spüren kann und von dem er sich verfolgt fühlt. Doch an dem neuen Projekt hält er unbeirrbar fest. Auf hunderten Planeten Gantatryns wird durch varganische Aktivierungskapseln aus den Arsenalen, wie der bekannten Kometenkugel von Glaathan, Leben verbreitet, anschließend werden dort Kolonien errichtet. Allerdings scheint dies zunächst wenig Sinn zu machen, sind die Varganen doch untereinander nicht zeugungsfähig und zum langsamen Aussterben verurteilt. Gegen Kalarthras Willen errichten die Varganen auf dem Planeten Sagora eine Basis, von der aus die letzten 48 Varganen von Dwingeloo I nach einer zehntausend Jahre dauernden Tiefschlafphase, ihre Kolonien in Besitz nehmen.
Nach der ersten Phase scheint sich in Ganatryn nicht viel verändert zu haben. Die kleine Gruppe spaltet sich in zwei rivalisierende Parteien auf. Die Gegner des von Kalarthras verteidigten Imperialismus werden von der Varganin Jertara angeführt. Später zerstreuen sich die letzten Varganen immer mehr und Kalarthras zieht sich für weitere 100.000 Jahre in den Tiefschlaf zurück. Nach seinem erneuten Erwachen wird ein humanoides Volk entdeckt, das aus den Aktivierungskapseln hervorgegangen ist. Mit diesen varganoiden Wesen können die echten Varganen Nachkommen zeugen. Mit der Zeit wird ein neues blühendes Sternenreich errichtet und die alten Gefährten finden wieder zusammen, aus Jertara und Kalarthras wird sogar ein Liebespaar. Die folgenden Jahre verlaufen erstaunlich harmonisch und Kalarthras kann den Gedanken, an die im Zentrum von Dwingeloo lauernden Schatten, verdrängen. Es werden Hinterlassenschaften eines uralten Volkes entdeckt, ansonsten scheint es nie bedeutende einheimische Intelligenzen in Dwingeloo gegeben zu haben. Die vogelähnlichen Rhoarxi waren vor hunderttausenden von Jahren plötzlich ausgestorben.
Zusammen mit Jertara verläßt Kalarthras die prosperierende Zivilisation seiner Nachkommen, um zu neuen Abenteuern aufzubrechen. 300.000 Jahre lang reisen sie durch das Universum und treffen vor ca. 50.000 Jahren, während die Haluterkriege in der Milchstraße toben, auf Vassantor letztmals mit Kythara zusammen. Bei seiner Rückkehr nach Gantatryn ist keiner der echten Varganen mehr aufzufinden. Das einstige Sternenreich ist zerfallen, die Völker leben isoliert und in Harmonie mit der Natur auf ihren Planeten. Was Kalarthras besonders beunruhigt ist, daß das "unglaublich Böse" weiterhin spürbar ist. Er identifizierte den Dunkelstern am Rand des galaktischen Zentrums als Quelle.
Beim Dunkelstern handelt es sich um eine blauweiße Riesensonne, die teilweise von schwarzen Flecken bedeckt ist und Protuberanzen von sich schleudert, die aus schwarzer und dunkelgrauer Substanz bestehen. Die Schwarze Substanz sammelt sich in einer Akkretionsscheibe, die den Stern umgibt und an mehreren Stellen planetengroße Verdickungen aufweist. Die Substanz wird ständig von hyperenergetischen Entladungen durcheilt. Sein Schiff, auf dem sich auch Jertara befindet, wird schließlich von einer Eruption getroffen.

An dieser Stelle enden seine Erinnerungen endgültig. Kalarthras hat keine Ahnung, wie er nach Vassantor gelangt ist, was aus Jertara geworden ist und wie es zu seiner körperlichen Veränderung kommen konnte. Er spürt aber, daß "das Böse" immer noch da ist: Ein fremdartiges, instinktgesteuertes Bewußtsein, dessen Ausstrahlungen er wahrnehmen kann. Außerdem fängt er mentale Impulse von Varganen auf, die von einer der Verdickungen in der Akkretionsscheibe des Dunkelsterns auszugehen scheinen. Bevor Atlan und seine Gefährten vor den Garbyor aus der Nähe des Sterns fliehen müssen, stellen sie noch fest, daß die Lordrichter ihre Forschungen auf eine der Verdickungen der Akkretionsscheibe konzentrieren, die etwa die Größe des Jupiter hat und in deren Zentrum sich ein fester, mondgroßer Körper befindet. In hyperenergetischen Überschlägen fließt immer wieder Energie vom Dunkelstern zu dieser Verdickung und verschwindet dort. Die Garbyor versuchen offenbar, zum Kern der Verdickung vorzudringen - bisher noch vergeblich…

Handlungszeit: 2. Juni 1225 NGZ bzw. 2. Juni 4812 n. Chr. / Etwa 800.000 v. Chr. bis etwa 48.000 v. Chr.

Anmerkungen:
Dies ist bereits der zweite Heftroman Horst Hoffmanns, binnen kurzer Zeit in dem er uns mit Hilfe einer tragischen Lebensgeschichte, einen Überblick über wichtige Ereignisse in der Historie einer ganzen Galaxie gewährt, nach PR 2279 "Zeit der Schatten". Der Roman ist routiniert geschrieben und im Gegensatz zu Centauri 11 "Der Tamrat" von Rainer Castor ersticken Handlung und Atmosphäre des Romans durchaus nicht in der Datenfülle. Im Gegenteil bereitete es mir ein großes Vergnügen, diesen Roman zu lesen. Allerdings reicht "Im Zeichen des Bösen" nicht an vergleichbare Romane von William Voltz (z. B. PR 850 "Bardioc" oder PR 900: "Laire") heran. Es ist vermutlich aber auch nicht ganz einfach, mit einem Mythos konkurieren zu müssen.


© Schrotys Materiequelle
© Romanzusammenfassung von Bernd Labusch