Nummer: 2004 Erschienen: 18.01.2000   Kalenderwoche: 3 Seiten: 63 Innenillus: 1 Preis: 3,00 DM Preis seit 2001 in €:

Im Bann der NACHT
Zwei Jugendliche in ungewohnter Umgebung - und ein Mutant läuft Amok
Horst Hoffmann     

Zyklus:  

31 - Die Solare Residenz - Hefte: 2000 - 2099 - Handlungszeit: Mai 1303 - Mai 1304 NGZ (4890 - 4891 n.Chr.) - Handlungsebene:

Großzyklus:  08 - Thoregon / Hefte: 1800 - 2199 / Zyklen: 27 - 32 / Handlungszeit: 1288 NGZ (4875 n.Chr.) - 1312 NGZ (4899 n.Chr.)
Örtlichkeiten: Segafrendo               
Zeitraum: 17.995.095 v. Chr.
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 4399124603003
EAN 2: 02004
Ausstattung:  Report Nr.311 mit Datenblatt
Anmerkungen: 
Enthalten in Edition Terrania Band 2
Besonderheiten: 
"Seite 3"

Auf der Erde und den Tausenden von Planeten in der Milchstraße, auf denen Menschen leben, schreibt man das Jahr 1303 Neuer Galaktischer Zeitrechnung - das entspricht dem Jahr 4890 alter Zeit. Seit dem Ende des Konstituierenden Jahres gehört die Milchstraße zur Koalition Thoregon, jenem Zusammenschluß von sechs Galaxien, der künftig für Frieden und Unabhängigkeit in diesem Bereich des Kosmos stehen soll.
Als Sechster Bote von Thoregon ist Perry Rhodan gewissermaßen das Bindeglied zwischen der Menschheit und den Superintelligenzen sowie den anderen Völkern des Galaxienbundes. Als einziger Terraner kann er die mysteriöse Brücke in die Unendlichkeit benutzen.
Leider entspricht die Lage innerhalb der Menschheitsgalaxis nicht den Zielen Thoregons. Vor allem das aggressiv auftretende Kristallimperium dehnt seine Macht immer weiter aus. Zuletzt besetzten mehrere zehntausend Kampfraumschiffe das kleine Sternenreich der Topsider, gewissermaßen direkt »vor der Haustür« der Terraner.
Davon können die Menschen an Bord der SOL nichts ahnen. Das legendäre Hantelraumschiff, das von Perry Rhodan und seinen Gefährten erst unlängst zurückerobert wurde, ging zuletzt im Kessel von DaGlausch durch den dort existierenden gigantischen Pilzdom auf unbekannte Fahrt. Seither hat man in der Milchstraße nichts mehr von Atlan und den sechstausend Besatzungsmitgliedern gehört. Auch nicht von Mondra Diamond und dem kleinen Delorian Rhodan...
Die SOL kommt an einem Punkt des Universums heraus, der eigenen Gesetzen unterliegt. Sie strandet IM BANN DER NACHT...

 
Die Hauptpersonen
Crom Harkanvolter Der wagemutige Mom'Serimer steht vor einer großen Laufbahn
Yessim Shrankangard Der junge Mom'Serimer folgt seinem Freund bis zur Säule der Nacht
Vincent Garron Der sogenannte Todesmutant entscheidet sich endgültig für eine Seite
Mondra Diamond Die ehemalige TLD-Agentin kämpft für 6000 Leben - und für ihr Kind
Delorian Rhodan Der Sohn des Sechsten Boten hilft indirekt

Allgemein
Titelbildzeichner: Ralph Voltz
Innenilluszeichner: Alfred Kelsner   
Kommentar / Computer: Rainer Castor: Vorstoss ins Unbekannte
PR-Kommunikation: Rißzeichnungsjournal
Statistiken:
Witzrakete: Ulrich Magin: PR-Fans privat (im Report)
Leserbriefe: Wihelm Dirks / Andreas Unfried / Marco Scheloske / Marius Faust / Rainer Zandt / Ralf Haupt / Christian F.Wehrschütz / Guido Fricke / Stefan Lambertz / Hagen Mezger / Andreas Rötschke / Bernd Mroziewski / Stephan Lütke / Axel M.Gruner / Gerd Gruchalski / Christian Matz
LKSgrafik:
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar: Azyk, Tuyula    Garron, Vincent     Seg    Segaf    SENECA    Sert-Haube    Superintelligenz                                           
Computerecke:
Preisauschreiben:
: -

Journal

Journaldaten: Nummer: / Seite:
Journalgrafik:
Journaltitel:
Journalnews:

Clubnachrichten / ab PR 3001 - Perry Rhodan-Fanszene
Clubdaten: Nummer:  / Seiten:
Clubgrafik:
Nachrichten:
Fanzines:
Magazine:
Fan-Romane:
Internet:
Veranstaltungen:
Sonstiges:

Report

Titelbild:


Reportdaten: Nummer: 311 - Seiten: 11
Cartoon : Rüsselmops - der Außerirdische (Folge 184) / Ulrich Magin: PR-Fans privat
Reporttitel: Heiko Langhans: H.G.Ewers - 70 Jahre und ein bißchen weise / Michael Thiesen: Die Milchstraße zu Beginn des 14.Jahunderts NGZ
Reportgrafik: Alexander Braccu: Lost Stars
Reportfanzines:

Reportriss:


Reportclubnachrichten:
Reportnews:
Reportvorschau: Verlagspublikationen Februar 2000
Reportriss: Michael Thiesen : Die Milchstraße zu Beginn des 14. Jahrhundert NGZ

Innenillustrationen

Nacht-Acht - Auf der Oberfläche
Zeichner:  Alfred Kelsner  
Seite:27
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt


Und dann stand er an der Oberfläche des Planetoiden, der seit seiner Geburt seine einzige Welt gewesen war.


Zeichner:  
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© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



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Inhaltsangabe

Crom Harkanvolter, ein junger Mom'Serimer und sein Freund Yessim Shrankangard, zeichnen sich in ihrer Jugend durch eine stark ausgeprägte Neugier aus. Sie beginnen früher als alle anderen Mom'Serimer, ihre Lebensumgebung zu erkunden und geraten dadurch immer wieder in knifflige Situationen. Besonders Crom treibt seinen Freund immer wieder an, die Grenzen des erlaubten zu überschreiten. Noch bevor Crom die ab einem gewissen Alter übliche Ausbildung erfährt, weiß der junge Mom'Serimer vieles über seinen Lebensraum und darüber hinaus. Crom erkundet die Grenzen der NACHT und fliegt später sogar die »Säule der NACHT« an, eine Handlung die unter den Mom'Serimern als Tabu gilt.
 
Crom erfährt Einzelheiten über die NACHT und den Lebensraum jenseits der Blase des absoluten Vakuums, in dem er und sein Volk lebt. Fasziniert folgt der Mom'Serimer seiner Lektionen über die Superintelligenz ESTARTU, welche seinem Volk vor langer Zeit den Auftrag erteilte, als Wächter der NACHT zu fungieren. Crom lernt alles über die Galaxis Segafrendo, die über die »Stromschnelle« erreicht werden kann und macht sich mit allem vertraut, was seinen Lebensraum und die Welt der Mom'Serimer  betrifft. Trotz seiner Begabung und offensichtlicher Aufgeschlossenheit allem neuen gegenüber, überrascht es Crom, als er eines Tages zum Nachfolger des »Eunuchen« berufen wird. Als »Eunuch« leitet Crom die Hauptschaltzentrale in NACHT-Acht-1 und verichtet somit die Aufgabe, die ESTARTU den Mom'Serimern zugewiesen hat. Schon bald wird Crom in seiner neuen Position erstmals gefordert, denn aus der »Säule der NACHT«, dem Megadom von Segafrendo, erscheint ein gigantisches Raumschiff, das einer goldenen Hantel gleicht. Nach kurzem Zögern stuft Crom die SOL als feindliches Schiff ein und gibt den Angriffsbefehl.
 
SOL, 1291 NGZ: Der Durchgang durch den Megadom des PULSES und die Wiederverstofflichung im Gegenstück der Galaxis Segafrendo erlebt jedes Besatzungsmitglied auf seine eigene Weise. Wer einen sanften Sprung erwartet hat, hat sich bitter getäuscht. Die meisten Besatzungsmitglieder erleben während des Durchgangs ihre eigene kleine Hölle, eine Belastung die sich bei jedem anders auswirkt. Zu allem Unglück hat der Sprung auch eine ganz spezifische Wirkung auf den Todesmutanten Vincent Garron, der noch während dem Durchgang durch den Megadom und unbekannten Dimensionen dem Wahnsinn verfällt.
 
Noch während die anderen Besatzungsmitglieder von dem Sprung betäubt sind, führt Garron ein imaginäres Zwiegespräch mit einem Totenschädel, der ihn auffordert sich für die »böse« oder »gute« Seite zu entscheiden. Im aufkommenden Wahnsinn entscheidet sich Garron endgültig für die »böse« Seite und setzt seine Psi-Kräfte ein, um die Besatzung der SOL zu töten. Diese ist nicht auf eine derart starke, mentale Attacke von Seiten Garrons vorbereitet und unterliegt völlig den Parakräften des »Todesmutanten«. Als dieser im Wahnsinn durch das Schiff läuft und schließlich die Zentrale der SOL erreicht, sind ihm alle Besatzungsmitglieder hilflos ausgeliefert. Der  »Todesmutant«, der nach dem Durchgang durch den Megadom und seiner Vision plötzlich farbig sieht, ist überzeugt davon, das alles und jeder sein Feind ist. Im Wahn tötet er Tuyula Azyk, die ihm völlig hilflos ausgeliefert ist. Als er versucht Ronald Tekener ebenfalls zu verletzten, wird Garron auf einen mentalen Widerstand aufmerksam. Der »Todesmutant« identifiziert den Ursprungsort des Widerstandes schnell als die Kabine Mondra Diamonds.
 
Mondra Diamond, die ebenfalls noch von dem Sprung stark geschwächt ist, wird im Gegensatz zu den anderen Besatzungsmitgliedern durch eine unbekannte Kraft von den tödlichen Impulsen Garrons abgeschirmt. Mondra erkennt, das sie ihren Schutz Delorian zu verdanken hat. Das PSI-begabte Kind scheint unwillkürlich die unheilvolle Kraft Garrons zu spüren und schützt seine Mutter. Diese wiederum kann in letzter Sekunde durch Einsatz ihres Lebens verhindern, das Garron ihren Sohn im Wahnsinn tötet. Der »Todesmutant« verliert so im Zweikampf mit Mondra sein Leben, die Garron schließlich erschießen muss. Als sich die Besatzung von dem Schock erholt und eine erste Analyse des Zielorts beginnt, wird das Schiff von einer Waffe getroffen. Irgend jemand scheint mit dem Erscheinen der SOL nicht einverstanden zu sein.

 
Rezension

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Inhaltsangabe 2

In einer extrauniversellen Zone, die 0,42 Lichtjahre durchmisst, befindet sich der Mega-Dom der Galaxie Segafrendo. In diesem Bereich, auch NACHT genannt, leben 350.000 Mom'Serimer, die sich als Wächter der NACHT verstehen. Den Rand der NACHT bezeichnen diese Wesen als Finstergrenze, den Mega-Dom als Säule der Nacht.
 
Die Mom'Serimer sind 1,25 Meter große, halbwegs humanoide Wesen. Ihre Augen sind infrarotsichtig und ihre Sprache ist das Frendo-Prom, die Verkehrssprache in Segafrendo. Am Kopf tragen sie Knorpelfortsätze, die wie Sensoren funktionieren. Mom'Serimer werden nur 240 Segaf alt und sind Hermaphroditen, deren Geschlechtsmerkmale sich im Alter von etwa 68 Segaf entwickeln.
 
Das Domizil der Mom'Serimer ist Nacht-Acht. Es besteht aus acht Planetoiden, die drei Kilometer durchmessen, und die durch vier Kilometer lange, 300 Meter durchmessende Röhren verbunden sind. Sie bilden die Form eines Würfels und abseits von Nacht-Acht liegt in 0,1 Lichtjahren Entfernung die so genannte Stromschnelle. Es ist ein Blau schimmerndes, 1220 Kilometer durchmessendes energetisches Kugelfeld, das die NACHT mit Segafrendo verbindet.
 
Die Überlieferungen der Mom'Serimer sprechen davon, dass die gewaltigen Energien, die jenseits der Finstergrenze nach Segafrendo fließen, vor langer Zeit durch die Superintelligenz ESTARTU derart reguliert wurden, dass keine Gefahr für die Galaxie besteht. Weiterhin heißt es in den Überlieferungen, dass vor 11.500 Segaf die geheimnisvollen Mundänen in einen Krieg mit der Galaktischen Krone und ESTARTU traten. Über den Verlauf und Ausgang dieses Krieges ist den Mom'Serimer nichts bekannt, doch die Superintelligenz gilt als verschollen. Darum fungieren die Mom'Serimer bis zum heutigen Tag als ESTARTUS Statthalter und tragen dafür Sorge, dass nur legitimierte Schiffe der Galaktischen Krone durch die Stromschnelle in die NACHT eindringen.
 
Die lange Abwesenheit ESTARTUS hat die Mom'Serimer jedoch in zwei Lager gespalten. Zum einen sind es die Optimisten der NACHT, die mit der baldigen Wiederkehr der Superintelligenz rechnen und darum Nacht-Acht in Bereitschaft halten wollen, zum anderen sind es die Zyniker der NACHT, die nicht mehr an die Rückkehr ESTARTUS glauben und aus dem Grund für die Deaktivierung der Planetoiden-Anlage plädieren.
 
An der Spitze der mom'serimerischen Gesellschaft stehen der Lord-Eunuch und die anderen Eunuchen. Ihnen sind ihre Hormondrüsen entfernt worden, damit eine einsetzende Geschlechtsausprägung nicht ihren Dienst beeinträchtigen kann. Zurzeit residiert der alte Lord-Eunuch Yankhar, der mit den anderen Eunuchen auf der Suche nach einem Nachfolger ist.
 
Seit frühester Jugend ist Crom Harkanvolters Leben von Neugier und Abenteuerlust bestimmt. Im Alter von 35 Segaf dringt er mit seinem jüngeren Freund Yessim Shrankangard unerlaubt auf die Oberfläche des Wohnplanetoiden Nacht-Acht-5 vor. Später fliegen sie eigenmächtig mit balkenförmigen Jetbooten in die NACHT hinaus. Dabei werden die beiden Freunde von Tarnam Gravenshaken begleitet, der sich der Finstergrenze zu sehr nähert und für immer verschwindet.
 
Nachdem sein Vater gestorben ist, bricht der inzwischen 57 Segaf alte Harkanvolter das größte Tabu und fliegt zusammen mit Shrankangard die Säule der NACHT an. Dort landen sie in Port Emaranve, der Stadt auf der Pilzkrempe. Sie wirkt verlassen, die Fenster der Häuser sind verschlossen, und Eingänge in die Gebäude entdecken die beiden jungen Mom'Serimer nicht. Einmal vermeint Harkanvolter aber, hinter einem Fenster ein formloses Wesen zu erblicken. Er und das Wesen reagieren schockiert – und die Freunde kehren nach Nacht-Acht zurück.
 
Als sich Harkanvolter einige Jahre später zum Mann und Shrankangard zur Frau differenziert, wird aus ihnen ein Paar. Im Alter von 69 Segaf wird Harkanvolter aber aufgrund seiner Intelligenz und Tatkraft zum Nachfolger des Lord-Eunuchen bestimmt. Ein Segaf später bringt Shrankangard ein Kind zur Welt. Im inneren Konflikt ihrer/seiner Beziehung zu Harkanvolter und dessen/deren Berufung treibt es Shrankangard erneut zur Säule der NACHT, wo sie/er sich tötet, als Harkanvolter ihr/ihm folgt. Damit nimmt Shrankangard Harkanvolter die Entscheidung ab, ob er die Nachfolge antreten soll oder nicht.
 
Einige Zeit später stirbt der alte Lord-Eunuch, und Harkanvolter, der von dem Eunuchen Garbam auf seine Aufgabe vorbereitet wurde, tritt die Nachfolge an. Bereits am zweiten Tag seiner Amtszeit scheint die Bürde der Last, die damit verbunden ist, ihn zu erdrücken. Ein nie gesehenes, riesiges Hantelschiff taucht aus der Säule der NACHT auf.
 
Die 6000 Besatzungsmitglieder der SOL erleben die Hyperraumpassage vom PULS in DaGlausch zum Mega-Dom von Segafrendo als lang andauerndes, surreales Geschehen. Vor allem Vincent Garron durchlebt grauenvolle Qualen und vermeint zuletzt, einen Totenkopf zu erblicken. Dieser fordert den Todesmutanten auf, sich zwischen der guten und der bösen Seite zu entscheiden. Garron entscheidet sich für das Böse – und kann plötzlich Farben sehen. Außerdem spürt er, dass seine Psi-Kräfte ins Unermessliche steigen. In seinem Wahn glaubt er, alles Leben töten zu müssen, und lähmt vorerst die Besatzung der SOL durch Suggestion. Dabei droht sein psionischer Einfluss, den Menschen alle Vitalenergie zu entziehen.
 
Garron macht sich auf die Suche nach Atlan da Gonozal und den anderen Zellaktivatorträgern, die er als seine besonderen Feinde einstuft. Als er auf seinem Weg auf Tuyula Azyk stößt, tötet er das Blues-Mädchen. Anschließend spürt er einen mentalen Widerstand, der von Delorian Rhodan ausgeht. Der Todesmutant sucht die Unterkunft von Mondra Diamond auf, doch bevor er das Baby töten kann, wird er von dessen Mutter erschossen. Dies ist ihr möglich, weil sie mental von Delorian gestärkt wird und daher nicht Garrons Kraft unterliegt.
 
Die Eunuchen wissen das fremde Schiff nicht einzustufen und vermuten daher einen Angriff der Mundänen. Zumal aus dem Hantelschiff eine mentale Ausstrahlung von großer Aggressivität kommt, befiehlt Harkanvolter am 944.8741.86-09 Segaf die Verteidigung mit allen Mitteln.

Perrypedia


Kommentar / Computer

Vorstoss ins Unbekannte

Spöttische Zeitgenossen sprechen mitunter vom Hydra-Syndrom, denn genau wie im griechischen Mythos ein abgeschlagener Kopf der Lernäischen Schlange durch zwei nachwachsende ersetzt wurde, so tauchen mit jeder beantworteten Frage stets zwei (oder mehr) neue auf. Es hätte verwundert, wenn im Zusammenhang mit Thoregon nicht ebenfalls das Hydra-Syndrom greifen würde. Im Zentrum des Kessels von DaGlausch hat der PULS zu schlagen begonnen, wahrnehmbar als psionisches Pochen alle 32 Minuten und 16,44 Sekunden. Aber: Wir wissen weder, ob es mit dieser Zeitspanne eine besondere Bewandtnis hat, noch können wir die Existenz des Mega-Doms als Teil der Brücke in die Unendlichkeit richtig einschätzen. Und noch weniger klar ist, was es mit der von Lotho Keraete gemachten Aussage genau auf sich hat, die aus dem Kessel abgepumpte Energie habe den Zugang zum Mega-Dom der Galaxis Segafrendo geöffnet. Klar ist nur, daß ein Mega-Dom kein Einzelobjekt darstellt - vielmehr scheint die Existenz eines solchen mit der erstaunlichen Zone des PULSES verknüpft zu sein.
 
Warum und wieso? - Keine Ahnung. Am 2. Mai 1291 NGZ jedenfalls drang die SOL in den Mega-Dom ein, vergleichbar einem Passantum-Träger in einen »normalen« Pilzdom. Der Auftrag: Die Anweisungen des>Kokons, einer »hyperenergetisch programmierten Plombe«, in Segafrendo umsetzen, weil sonst das unwiderrufliche Ende der Menschheit und der Koalition Thoregon die Folge sei...
 
Wirklich berauschende Aussichten!
 
Es gibt kaum einen Zweifel daran, daß wir über Thoregon weiterhin nur Bruchstücke wissen, bestenfalls die Spitze des Eisberges, während der Rest immer noch unterhalb der Wasserlinie verborgen ist. Thoregon ist, so mußten wir erfahren, kein Einzelphänomen. Ausgangspunkt einer solchen Entwicklung ist das natürliche Entstehen eines Absoluten Vakuums; einer Zone, auch PULS genannt, die aufgrund ihrer besonderen Bedingungen als exuniversal umschrieben wird, die außerhalb liegt, und auf die weder Kosmokraten noch die Kosmonukleotide oder das GESETZ einen Zugriff haben. Ein Bereich, vom Rest des Multiversums abgrenzt durch eine Art Ereignishorizont, in dem keine Quantenfluktuationen stattfinden...
 
Hier heißt es tief durchatmen. Denn was bedeutet das genau? Wurde bislang solches nicht als unmöglich angesehen, unvereinbar mit den bisherigen Vorstellungen physikalischer und hyperphysikalischer Gesetze? Absolutes Vakuum - ha!
 
Andererseits: Kosmologische Weltbilder, wie sie von Kalup, Waringer, Hamiller oder anderen entworfen wurden, waren immer Momentaufnahmen des jeweiligen Standes der Forschung, Modelle, die theoretisch zu erfassen versuchten, was die empirische Beobachtung an Daten lieferte. Solche Modelle sind hilfreich, um sich die Zusammenhänge einigermaßen zu veranschaulichen, aber sie müssen stets als das gesehen werden, was sie sind - nicht die Wirklichkeit an sich, sondern nur der mehr oder weniger gelungene Versuch ihrer Beschreibung respektive mathematischen Darstellung oder philosophischen Betrachtung. Schritt um Schritt hatte man sich auf diese Weise vorgearbeitet, gelangte zu relativistischen und quantenmechanischen Erkenntnissen, erweiterte sie auf Hyperraum und Hyperenergie, erfaßte die Komplexität verschiedener Universen des Multiversums, erfuhr von den Aspekten des Zwiebelschalenmodells, dem Moralischen Kode und seinen Kosmonukleotiden, schließlich sogar von der »möbiusbandähnlichen« Struktur - und erreichte doch nie »das Ende der Fahnenstange«.
 
Etwas anderes müßte auch sehr verwundern und käme Hybris gleich. Zwar wurde in der Geschichte schon häufiger behauptet, endlich die »letzte Erkenntnis« gewonnen zu haben, doch derartige dogmatische Anmaßung wurde über kurz oder lang eines Besseren belehrt - und das wird sich auch in Zukunft nicht ändern. So überhöht und entrückt der Status von Kosmokraten im Vergleich zu einem Menschen auch sein mag, nicht einmal sie können für sich beanspruchen, so die inzwischen gefestigte Überzeugung, den Wahren Kosmos in seiner Gesamtheit zu kennen! Ihre Modelle werden fortgeschrittener sein, noch komplexer, noch umfassender, aber auch ihnen sind unüberschreitbare Grenzen auferlegt. Eine davon haben wir nun offensichtlich kennengelernt: Das »Außerhalb« eines Thoregons ist ihnen unzugänglich, dort versagen ihre Möglichkeiten einer Einflußnahme, und nicht zuletzt aus diesem Grund kämpfen sie dagegen. Wie es aussieht, in den meisten Fällen mit Erfolg, denn im Normalfall haben wir es mit höchst instabilen Phänomenen zu tun; so natürlich das Entstehen eines PULSES auch sein mag, es handelt sich um einen zeitlich befristeten Vorgang, dessen Ende quasi vorprogrammiert ist - sofern es nicht zu einer Stabilisation oder gar Ausweitung kommt.
 
Noch liegen zu wenige Informationen über die wahre Natur vor, als daß es Antworten auf die vielen Fragen geben könnte. Fest steht, daß die befristete Existenz eines Thoregons nicht nur durch Superintelligenzen stabilisiert, sondern sogar ausgedehnt werden kann. Denn nichts anderes impliziert die im »Abkommen von DaGlausch« getroffene Festlegung, daß die sechs beteiligten Superintelligenzen die Zone des PULSES zwar als »Zufluchtsort« verwenden, jedoch weder ausdehnen noch durch die Schaffung weiterer Thoregons erweitern oder ergänzen dürfen. Bedeutet die Existenz des Mega-Doms von Segafrendo aber nicht, daß dort ebenfalls ein Thoregon vorhanden sein muß beziehungsweise entstehen könnte? In welchem Zusammenhang steht dieses dann aber mit dem von den sechs Superintelligenzen stabilisierten? Denn daß ein solcher besteht, ergibt sich durch den Auftrag der SOL...
 
Das Hydra-Syndrom kommt voll zu Wirkung, die Fragen überwiegen. Hoffen wir, daß die SOL überhaupt Gelegenheit bekommt, nach Antworten zu suchen! Momentan sieht es eher düster aus…

Rainer Castor

   
NATHAN