Nummer: 5 Erschienen: 25.11.2011   Seiten: Innenillus: Preis: €

Schule der Mutanten
Michael Marcus Thurner

Zyklus:  

NEO 1 - Vision Terrania - Hefte: 1 - 8 - Handlungszeit: 19.Juni 2036 bis 6.August 2036

Großzyklus:  NEO 01 - Epoche 1 / Hefte: 1 - 100 / Zyklen: / Handlungszeit:
Örtlichkeiten: / / / / /
Zeitraum:
ISBN:
EAN 1:
EAN 2:
Ausstattung: 
Anmerkungen: 
Besonderheiten: 
"Rückseite"

Das Jahr 2036: Seit ihrer Landung mit dem Raumschiff STARDUST sitzen Perry Rhodan und sein Freund Reginald Bull in der Wüste Gobi fest. Die beiden Astronauten werden durch eine Energiekuppel vor den Angriffen der chinesischen Armee geschützt. Aber langfristig scheinen die Belagerten keine Chance zu haben. Perry Rhodan hält an seiner Vision fest: Er will die Menschheit einigen, und er will den drohenden Weltkrieg verhindern. Nach wie vor hofft er darauf, die Technik der Arkoniden übernehmen zu können, die auf dem Mond gestrandet sind. Doch der einzige Arkonide, der sich auf der Erde aufhält, ist schwerkrank - und er sitzt in Äthiopien fest. In dieser Zeit formieren sich auf der ganzen Welt Menschen mit besonderen Fähigkeiten, die sogenannten Mutanten. Einige von ihnen wollen Perry Rhodan unterstützen, andere haben sich einer anderen Gruppe angeschlossen. Dort werden sie ausgebildet - für einen tödlichen Konflikt, den sie noch nicht durchschauen können …

 
Die Hauptpersonen

Allgemein
Titelbildzeichner: Dirk Schulz  Horst Gotta
Innenilluszeichner:  
 
Inhaltsangabe

John Marshall, Sue Mirafiore und Sid González sind zu Gast in einem Cottage-Dorf auf Owey Island im Nordwesten Irlands. Die Insel gehört Homer G. Adams, der dort zahlreiche Helfer um sich versammelt - auch Mutanten wie Ras Tschubai, Wuriu Sengu, Anne Sloane (für die sich Marshall besonders interessiert) und andere, die am 4. Juli 2036 eintreffen, um Sid zu helfen. Der Junge ist völlig zusammengebrochen. Körperlich fehlt ihm zwar nichts, doch er liegt seit Tagen im Koma. Die Mutanten schließen ihre Kräfte in einem Parablock zusammen, dringen in Sids Geist ein und haben Teil an seinen quälenden Erinnerungen. Der acht- oder neunjährige Chico (Sids damaliger Name) gehört zu den vielen elternlosen Straßenkindern, die in der von Erdbeben zerstörten Stadt Managua ein erbärmliches Dasein fristen. Bei einem Einbruch tappt Chicos Bande in eine Falle der Polizei. Dabei zeigt sich erstmals Chicos Parafähigkeit. Er kann sie aber nicht gezielt einsetzen, auch nicht, als er nach seiner Verhaftung an den US-Geheimdienst Homeland Security weiterverschachert wird. Die Homeland Security interessiert sich besonders für Menschen mit übersinnlichen Fähigkeiten, da sie unschlagbare Waffen wären. Die Kinder werden in Camp Specter einkaserniert, einer von Dr. Iwanowitsch Goratschin geleiteten streng geheimen Einrichtung, in der ihre Parafähigkeiten erforscht werden sollen. Dort erhält Chico seinen neuen Namen. Goratschins Kollege Clifford Monterny gewinnt das Vertrauen der Kinder, wobei er seine eigene Parafähigkeit einsetzt. Als Sid mit Gewalt gezwungen werden soll, endlich zu teleportieren, durchschaut er die Fassade. Sid und sein Freund Elmer schmieden Fluchtpläne, die jedoch fehlschlagen. Elmer, dessen Paragabe im Durchdringen von Materie besteht, tötet seinen Peiniger Goratschin und stirbt vor Überanstrengung. Der im Sterben liegende Goratschin "zündet" die Gebäude des Camps - auch er ist ein Mutant. Das Camp geht in Flammen auf. Im entstehenden Durcheinander kann Sid fliehen. Die Mutanten sind erschüttert von dieser Geschichte. Für Sid war der Vorgang jedoch heilsam. Homer G. Adams möchte, dass die Mutanten ihre Fähigkeiten weiter trainieren. Er plant die Zusammenstellung eines Mutantenkorps, das Perry Rhodan unterstützen soll. Diese Unterstützung hätte Rhodan dringend nötig, denn seine Lage hat sich derart verschlechtert, dass sie als aussichtslos bezeichnet werden muss. Es gelingt Rhodan zwar, Reginald Bull und die anderen Raumfahrer aus der abstürzenden STARDUST zu retten, doch er muss einige Roboter für ein Ablenkungsmanöver opfern, außerdem gehen außer der STARDUST zwei arkonidische Kampfanzüge verloren. Von Crest und Manoli fehlt jede Spur. Noch am selben Tag bietet General Bai Jun Perry Rhodan erneut Asyl an. Der chinesische Oberbefehlshaber verkündet, die Versorgung der in die Gobi gepilgerten Zivilisten werde ab sofort eingestellt. Rhodan sei jetzt für die Menschen verantwortlich. Clifford Monterny hat Crest, Manoli und Haggard in seine Gewalt gebracht. Sie befinden sich in einer Station in den Adirondack Mountains. Manoli und Haggard sollen einem Mann helfen, der seit dreißig Jahren im Koma liegt. Sein Name lautet Iwan Goratschin. Monterny verhört Crest persönlich. Die für Monterny arbeitende Telepathin Tatjana Michalowna belauscht die Gedanken des Gefangenen. Sie erfährt, dass die Arkoniden auf der Suche nach dem Planeten des Ewigen Lebens waren. Diese Information und die Tatsache, dass er Crests und Manolis Kampfanzüge in seinen Besitz gebracht hat, behält Monterny für sich, als er wenig später mit Präsident Drummond spricht. Der Präsident meint, ein globaler Krieg stehe unmittelbar bevor, denn den anderen Nationen sei bekannt, dass sich Crest in den Händen der USA befindet. Monterny hat noch einen Versuch, den Arkoniden zu "knacken". Dann will der Präsident den Arkoniden für sich selbst beanspruchen. Monterny hat neuerdings ganz andere Pläne: Ihm geht es um die Unsterblichkeit. Am 10. Juli erhält Bai Juns Adjutant He Jian-Dong Besuch von einer Agentin des chinesischen Geheimdienstes. Die Unbekannte beauftragt ihn mit der Deponierung einiger Atomsprengköpfe in den zu Rhodans Basis vorangetriebenen Tunnels. Da Bai Juns Integrität angezweifelt wird, soll He Jian-Dong sicherstellen, dass Perry Rhodan stirbt. Man hält den Mann nicht mehr für wertvoll genug, um seinetwegen einen Weltkrieg zu riskieren. Die Zeitzünder der Sprengköpfe sind auf 40 Stunden eingestellt...

Rezension

Thora und Ellert werden mit keinem Wort erwähnt, stattdessen quält Michael Marcus Thurner seine Leser mit der viel zu langatmigen Geschichte einer Figur, die bestenfalls uninteressant, für mich aber ein einziges Ärgernis ist. Man könnte die Chico-Story ja querlesen und als langweilige Sättigungsbeilage betrachten, wenn sie nicht derart mit Thurner-typischen Klischees vollgestopft wäre: Die armen, bedauernswerten Straßenkinder auf der einen Seite, die korrupten Brutalo-Polizisten sowie die böse, böse US-Regierung auf der anderen. Das Ganze dann noch in einem Kinderstil, der zwar nicht ganz unangemessen erscheint, weil die Geschichte aus Sids Perspektive erzählt wird, den ich aber doch nur schwer ertragen kann. Ich finde dieses endlose Geschwafel teils ermüdend, teils ärgerlich. Man hätte die Geschichte nicht in dieser Breite auswalzen müssen. Mehr als die Hälfte des Romans geht dafür drauf! Die zusätzlichen Informationen hätten durch ein paar vom Parablock aufgefangene Flashbacks möglicherweise effektvoller vermittelt werden können. Aber vielleicht sind irgendwo da draußen ja Sid-Fans, die damit etwas anfangen können… Übrigens: Warum schlägt Sid beim Teleportieren Funken? Was genau funkelt da? Gibt es dafür eine logische Erklärung, oder geschieht es nur, weil es gut aussieht? Mir scheint, die Autoren können in der Neo-Serie ebenso wenig mit der Figur Perry Rhodan anfangen wie in den aktuellen Romanen der Erstauflage. Rhodan war in den bisherigen fünf Neo-Romanen eher eine Randfigur. Er kann kaum mehr tun, als unter seiner Energiekuppel herumzusitzen und Reden zu schwingen. Ein Machtmittel nach dem anderen wird ihm genommen, und jetzt denkt er ernsthaft daran, die Flinte ins Korn zu werfen. Reginald Bull muss ihm in den Hintern treten, damit er weitermacht. Der Neo-Rhodan ist anscheinend genau so ein zaghafter Zauderer wie der Erstauflagen-Rhodan. Da ist keine Spur des harten Hunds aus den ersten Tagen der Originalserie mehr zu finden. Jetzt hat Neo-Rhodan auch noch die Pilger am Hals. Er selbst wird all diese Menschen niemals versorgen können. Selbst wenn es ihm gelingen sollte, alle in Terrania unterzubringen. Andererseits ist der Neo-Rhodan in seiner relativen Ohnmacht natürlich realistischer als die überlebensgroße Führerfigur aus "Unternehmen Stardust" und den Folgebänden. Ohne das Mutantenkorps und ohne den Psychostrahler, auf den unser Neo-Rhodan ja verzichten muss, wäre auch der Erstauflagen-Rhodan wahrscheinlich nicht weit gekommen. Aber die X-Men... Pardon... die Mutanten sind ja wahrscheinlich bereits unterwegs zu Neo-Rhodan. Das wird dann sicherlich der Wendepunkt dieses Achterblocks sein. Ich glaube nämlich nicht, dass es für Rhodan so böse enden wird, wie man es nach der bisherigen Entwicklung erwarten müsste. Schlagt mich, aber ich hätte nichts dagegen, wenn Rhodan am Ende des Achterblocks in irgendeinem chinesischen Folterkeller verschwinden und die Arkonidentechnik den Amis in die Hände fallen würde! Es sind vor allem die Unterschiede zur bekannten Geschichte des Perryversums, die den Roman dennoch für mich interessant werden lassen: Iwan und Iwanowitsch Goratschin sind zwar Brüder, aber ihre Köpfe teilen sich nicht denselben Körper. Clifford Monterny scheint mit ihnen befreundet zu sein. Monterny wird in diesem Roman erstmals genauer vorgestellt, allerdings kommt mir seine Charakterisierung ein wenig uneinheitlich vor. Zwar setzt er seine Kräfte ein, um die Kinder in Camp Specter ruhig zu halten und zur Mitarbeit zu animieren, aber er wird nicht als eindimensionaler Bösewicht dargestellt. Er ist ein Hardliner, der mit allen Mitteln für das Wohl seines Heimatlandes arbeitet. Nach dem Ende von Camp Specter hat sich sein Charakter womöglich verändert. Er verfolgt jetzt hauptsächlich eigene Interessen. Zu seinem Mutantenkorps gehören übrigens neben Tatjana Michalowna noch Tako Kakuta und Roster Deegan - alles bekannte Namen. Lustig: Der US-Präsident will im Grunde genau dasselbe erreichen wie Perry Rhodan. Er will die arkonidische Technik zur Erzwingung des Weltfriedens nutzen - nur halt unter amerikanischer Vorherrschaft... Die Neo-Serie hat sich bis Band 4 ständig gesteigert. Mit Band 5 kommt nun ein Rückschlag. Man hätte problemlos auf den Roman verzichten können - im Grunde sind wir jetzt nicht viel weiter als am Ende von Band 4. Selbst wenn man den mangelnden Handlungsfortschritt außer Acht lässt: Der Lesespaß hat sich bei mir sehr in Grenzen gehalten. Aber vielleicht war meine Erwartungshaltung nach dem exzellenten letzten Roman einfach zu hoch.

    
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