Das Wissen über dieses Gerät geht auf den Einsatz des terranischen Superschlachtschiffes KUBLAI KHAN auf Topsid im Jahr 2044 zurück. Demnach ist es den Topsidern gelungen, eine völlig neuartige Waffe zu entwickeln. Für die Besatzung der KUBLAI KHAN schien es zunächst, als müßten nach dem Auftreffen eines Energiestrahls sämtliche Transformatoren und eine Aggregat-Reservestufe nach der anderen anlaufen, um eine ungeheure Energiemenge daran zu hindern, den Schutzschirm zum Zusammenbruch zu bringen. Doch die nach der Stabilisierung eines derart belasteten Schutzschirmes normalerweise erfolgende Ableitung der auftreffenden Energien in Reservespeicherbänke setzte nicht ein. Vielmehr blieben diese Bänke auch nach dem Beschuß leer. Außerdem wurde festgestellt, daß einige vorher gefüllte Großakkus einen Teil ihrer Ladung verloren hatten. Die nach der Auswertung dieses Ereignisses gewählte Bezeichnung "Zweiphasenstrahler" resultiert aus dem Wirkungsprinzip, das auf einen Zweiphasen-Strom schließen läßt. Letztlich ungeklärt bleibt die Frage, wie es den topsidischen Wissenschaftlern gelungen ist, durch einen Taststrahl die Stärke eines gegnerischen Schutzschirmes exakt anzumessen. Man vermutet, daß der Taststrahl die mitgeführte Energiespannung auf die Spannung des Schutzschirmes einregeln kann. Bislang hielt man etwas derartiges für unmöglich, weil diese Spannung eigentlich nie konstant ist. Tatsache bleibt, daß die Topsider einen Weg gefunden haben, einen beliebigen Schutzschirm (zumindest die bis dahin bekannten Arten von Schutzschirmen) von innen heraus sich selbst zerstören zu lassen. Entgegen aller bisherigen Erfahrungen entziehen die Absorber der Schutzschirmaggregate dem Schirm keine auftreffende, und damit überschüssige Energie, um sie den Speicherbänken zuzuführen. Vielmehr leiten die Speicherbänke in einer widersinnigen Reaktion nach dem Auftreffen des Taststrahls ungeheure Energiemengen in den Schirm. Dazu werden die eigenen Speicherbänke ebenso herangezogen, wie die Schiffsreaktoren, weil normalerweise alle diese Systeme eng vernetzt sind. Kein Mensch könnte im Ernstfall schnell genug reagieren, um diesen Vorgang zu steuern. Also erledigen Positroniken dies. Der Grund für das seltsame Verhalten der Aggregate ist wohl nur mit der Hyperthorik, einer spekulativen Grenzwissenschaft altarkonidischer Mathematiker erklärbar. Der Erfolg des Taststrahls, der durch die Anpassung an die Spannung des Schutzschirmes praktisch ein Teil des Schirmes geworden ist, stellt die von innen heraus erfolgende Übersättigung des Schutzschirmes dar. Schließlich bricht er zusammen. Insgesamt dauert dieser Vorgang nur wenige Sekunden. Durch die Vernichtung der KUBLAI KHAN nach dem Start von Topsid verlor das Solare Imperium auch den bis dahin einzigen Prototypen des Zweiphasenstrahlers. Angesichts der enormen Wirksamkeit ist aber davon auszugehen, daß man auf Topsid rasch mit dem Bau weiterer derartiger Geräte begonnen hat, die äußerlich weder Ähnlichkeit mit einem Desintegrator, noch mit einer Thermo- oder Impulskanone besitzen. Andererseits dürften die terranischen Ingenieure nach den Erfahrungen auf Topsid daran gegangen sein, die Schutzschirmaggregate entsprechend anzupassen - so daß der Einsatz eines Zweiphasenstrahlers dagegen keine Wirkung mehr entfaltet. Gegen andere Schiffe, etwa arkonidische, dürfte das System jedoch weiterhin einsetzbar sein