Im Juni des Jahres 2046 landet ein erstes Siedlungsschiff des Solaren Imperiums auf dieser Welt, um etwa 1.000 Kolonisten abzusetzen. Troja umkreist den gewaltigen, weißen Stern Helena im Isissektor der Milchstraße, etwa 10.000 Lichtjahre von Sol entfernt. Die Höchsttemperatur auf Troja beträgt tagsüber 43°C, nachts liegt sie immer noch bei über 30°C. Im Jahr 2047 existieren auf Troja zwei Siedlungen: Rockabye Bend und Eighteen Holes. Einige der ursprünglich komplett in Rockabye Bend lebenden Siedler hatten nach einiger Zeit die Idee, 35 km von der Stadt entfernt eine zweite Siedlung anzulegen. Eighteen Holes erhielt seinen Namen durch den Talkessel, in dem es liegt - die Landschaft dort läßt einen Besucher glauben, sich auf einem Golfplatz zu befinden. Weiter als 150 km hat sich aber noch keiner der Siedler von Rockabye Bend entfernt - auch nicht zur Jagd. Beide Siedlungen sind kleine Städte mit staubigen Straßen. Der Landeplatz des Siedlungsschiffes, der durch die Triebwerksstrahlen verbrannt wurde, dient noch immer als Landeplatz für die Versorgungsschiffe. Die Bewohner Trojas verwenden in ihrer Gemeinschaft kein Geld - noch ist die Einwohnerschaft zu gering, als daß Geld in Form des Solar eine wichtige Rolle spielen könnte. Alles befindet sich noch im Aufbau. Von schmalen Pfaden aus, die die Jäger geschlagen haben, und die in mühevoller täglicher Arbeit freigehalten werden, wird der tägliche Fleischbedarf der Siedlungen gedeckt: Von Blaubär bis zu Delikatessen wie Diamantechse oder Waldkröte. Darüber hinaus ernähren sich die Siedler in erster Linie von Produkten aus Troja-Gras, einer wild wachsenden und inzwischen kultivierten Getreideart. Das Oberhaupt von Troja, der sog. Ortschef, wird durch allgemeine Wahl bestimmt. Die etwas widersprüchliche Titulierung als "Ortschef" resultiert aus der Tatsache, daß die Siedler von Eighteen Holes es bislang nicht für nötig hielten, ein eigenes Oberhaupt zu wählen; als solches wird der Stellvertreter des damaligen Ortschefs angesehen, der ebenfalls nach Eighteen Holes auswanderte. Als sich im Jahr 2047 auch eine Ara-Sippe unter Führung des Mikrolenkungsspezialisten Pindarron für die Welt interessiert, sorgen die Galaktischen Mediziner durch künstlich hervorgerufene partielle Amnesie, genetische Manipulationen und einige scheinbar natürliche Gefahren dafür, daß Julian Tifflor als Sonderagent nach Troja entsandt wird. Pindarron und seine Leute interessieren sich für Troja aufgrund seltener Mineralien und Pflanzen, die einem gewissen Teilgebiet der Biomedizin zu gänzlich neuen Wegen verhelfen könnten. Tifflor klärt die Sachverhalte auf, doch bei den Kämpfen gegen die Aras kommen diese alle ums Leben. Die weitläufig angelegte Stützpunktanlage, die die Aras in der Nähe von Eighteen Holes in den Fels getrieben haben, wird danach von den Siedlern übernommen, und natürlich weiter untersucht. (Anmerkung: Die Übernahme durch die Siedler stellt nur eine Annahme dar, erscheint jedoch logisch.) Im Rahmen dieser Untersuchungen werden Aufzeichnungen des Aras Pindarron entdeckt, in denen davon die Rede ist, daß er vor über zehn Jahren (also vor 2037) mit anderen Aras an einem Projekt arbeitete, das mit dem Begriff "Stachelkugeln" (siehe dort) umschrieben wird - und diese Arbeiten geschahen im Auftrag des Tekteron-Bundes (siehe dort).
Die Tierwelt von Troja:
Neben Nebeln und heißen Quellen bilden noch die Nachtwölfe, Feuerkugeln und Würgemäuler große Gefahren für Menschen, die sich in die Wildnis wagen. Abgesehen von den Nachtwölfen handelt es sich jedoch ausschließlich um Gefahren, die von den Aras eigens erzeugt bzw. importiert wurden; sie werden in den Berichten der Forschungskommandos nicht erwähnt. Dennoch sollen sie an dieser Stelle erläutert werden:
Feuerkugeln: Dabei handelt es sich um über dem Boden schwebende, leuchtende Erscheinungen von zwei Metern Durchmesser und einem Meter Höhe. Sie scheinen wie rasend zu rotieren, doch in Wirklichkeit flimmert lediglich das Licht, das sie ausstrahlen, was den Rotationseffekt hervorruft. Letztlich sind die Kugeln nichts anderes als die Überlagerung zweier elektrostatischer Felder. Die Felder wurden dabei so angeordnet, daß sie einander überall im Raum gegenseitig auslöschen; nur in einer schmalen Zone, die die Gestalt einer flachgedrückten Kugel besitzt, addieren sie sich und erzeugen eine hohe Feldstärke. Das Feld ist dort so stark, daß Atome polarisiert und Elektronenhüllen deformiert werden. Das Leuchten rührt von Elektronensprüngen her, die zwischen den deformierten Elektronenbahnen ununterbrochen stattfinden. Man könnte in diesem Zusammenhang auch von einem Kondensator sprechen. Die Polarisation der Atome führt dazu, daß der Schwerpunkt der positiven Ladung auf dem einen Rand, der der negativen auf dem anderen Rand der Zone liegt. Ein Ausgleich zwischen beiden Rändern ist unmöglich, da es sich um elektrostatische Phänomene handelt, und es zwischen den beiden Polen eines deformierten, polarisierten Atoms keine leitende Materie gibt. Wie jeder Kondensator kann aber auch dieser in Gestalt der Feuerkugeln durch die Einwirkung eines Wechselfeldes entladen werde- - was man wirkungsvoll durch einen Blasterschuß erreicht.
Nachtwolf: Diese einzeln operierenden Wesen sind in der Lage, in einer Nacht ein ganzes Feld abzufressen, weshalb sie für die Farmer von Troja ein besonderes Problem darstellen. Die Namensgebung ist etwas irreführend; das Solare Kolonialamt führt den Nachtwolf als "F. Megalocanis Trojanus". Tatsächlich taucht der Nachtwolf zwar fast nur nachts auf und schläft tagsüber, doch mit einem Wolf hat er praktisch nichts gemeinsam. Er ist eine Zwischenstufe zwischen Wirbeltier und Inse-t - eine Laune der Natur, die nach 400 bis 500 Planetenjahren wohl wieder von der Oberfläche Trojas verschwunden sein wird. Der Nachtwolf ist also nichts als ein Tier, das die Forschungskommandos völlig zu Recht als riesengroß (etwa wie ein kleines Haus) und abscheulich, jedoch nicht wirklich gefährlich beschrieben haben. Tatsächlich kann ein Bild niemals wiedergeben, wie häßlich der Nachtwolf wirklich ist. Er besitzt einen zwei Meter langen, kegelförmigen Schädel, von dem jemand mit dem Schlag einer scharfen Axt ein Stück abgespaltet zu haben scheint. Dieses Stück hängt an einem Ende noch fest, und baumelt lose herunter. Der Raum zwischen dem Stück und dem Kegel ist das lange, spitze Maul des Ungeheue-s - groß genug, um einen ausgewachsenen Menschen mit zwei Happen in sich aufzunehmen. Daß der Nachtwolf vermutlich gar kein Fleisch frißt, mag man angesichts dieser Dimensionen kaum glauben. Das Ende des konischen Schädels mündet übergangslos in einen zerbrechlich schlanken, in der Mitte eingeschnürten Körper. Das Körperende verläuft zu einer Spitze, die aufgeregt hin- und herzuckt. Das ganze Gebilde ist in einen mattschimmernden Panzer eingehüllt, der bei jeder Bewegung knistert. Die sechs Beine sind nach der Art von Insekten geknickt und erlauben die Fortbewegung m-t - im Verhältnis zu seiner Grö-e - extrem weiten Sprüngen. Man vermutet daher, daß der Nachtwolf relativ leicht ist. Ins Reich der Legenden gehört die teilweise verbreitete Ansicht, Nachtwölfe würden Feuer speien. Tatsächlich erfolgt ein Teil ihrer Atmung durch das Maul, und beim Ausatmen tritt gewöhnlich ein Strom von Fäulnisbakterien aus dem Rachen aus, wobei die Bakterien auf den Kontakt mit Luftsauerstoff hin zu fluoreszenzartigem Leuchten angeregt werden. In der Dunkelheit ist dieses Leuchten deutlich zu erkennen. Es ist daher leicht zu verstehen, wie die Siedler von Troja zum Eindruck eines feuerspeienden Ungeheurs kamen. Es ist jedoch relativ einfach, einen Nachtwolf zu vertreiben; sie empfinden beim Auftreten von hohen Schallfrequenzen panische Angst. Mit einer Ultraschallpfeife kann man sie daher wesentlich wirkungsvoller bekämpfen, als mit einer Projektilwaffe oder einem Strahler. Hinzu kommt, daß ein Nachtwolf ein Gebiet wochenlang meidet, von dem er einmal mit Hilfe einer Ultraschallpfeife vertrieben wurde.
Würgemaul: Dabei handelt es sich um eine vampirartige Pflanze. Eine genauere Beschreibung findet sich bei ihrem Ursprungsort, der ehemaligen terranischen Kolonie Trumbull