Die simultane Emotio- und Mnemo-Transmission (SEMT) ermöglicht die Übertragung der Gedanken und Gefühle einer Person auf eine andere Person.
Allgemeines
SEMT ist eine Weiterentwicklung der SERT-Technik, bei der eine paramechanische Mensch-Maschine-Schnittstelle (die SERT-Haube) zur Umwandlung von Gedankenbefehlen in positronische Steuerimpulse eingesetzt wird. Anders als bei der SERT-Technik wird hierfür keine besondere Ausbildung oder Begabung benötigt. Das Verfahren birgt Risiken, weil die empfangenen Gedanken und Gefühle des »Senders« die des »Empfängers« überlagern, so dass der Empfänger einem erhöhten sensorischen Stress ausgesetzt ist. Dieser Effekt kann durch Eingewöhnung überwunden werden. Danach ist der Empfänger in der Lage, die fremden Gedanken quasi zu sortieren.
Die SEMT-Technik kann somit auch als »technische Telepathie« bezeichnet werden.
SEMT-Haube
Der erste Prototyp der SEMT-Technik bestand aus zwei umgebauten SERT-Hauben. Die undurchsichtigen Hauben mit transparenten Visieren aus Panzertroplon waren über ein Steuerterminal miteinander verbunden. Eine Haube diente als Abnehmer von Gedanken und Erinnerungsengrammen. Die andere war umgepolt und fungierte als Empfänger.
Geschichte
Die Erforschung der SEMT-Technik lag offiziell aus moralischen Gründen längere Zeit brach. Das gewaltsame Eindringen in die Gedankensphäre eines Individuums galt als fragwürdig.
Im 16. Jahrhundert NGZ arbeiteten verschiedene Personen dennoch an entsprechenden Projekten. Der auf Terra arbeitende Mediker Dr. Lhukas Scalsi erzielte im Jahre 1514 NGZ einen Durchbruch und stellte den ersten funktionierenden Prototypen fertig. Er testete das Gerät in Simulationen, wobei er Sichu Dorksteiger als Probandin berücksichtigte. Er ging davon aus, dass die Ator besser als ein Terraner in der Lage sein würde, den Überlagerungseffekt zu ertragen. Dorksteiger wurde nicht über Scalsis private Forschungen unterrichtet.
Am 23. Juni 1514 NGZ erhielt Dorksteiger eine Nachricht von Scalsi. Er behauptete, die Befragung Tasso Cormacs, des einzigen Überlebenden eines von den Onryonen vernichteten terranischen Hilfskonvois, sei möglich, obwohl der Mann im Koma lag. So erfuhr Dorksteiger von der Existenz der SEMT-Technik. Obwohl diese noch nicht ausgereift war, ließ Dorksteiger den Einsatz zu, denn sie erhoffte sich Hinweise auf die von den Onryonen verwendeten Linearraumtorpedos. Dorksteiger stellte sich selbst als zweite Person zur Verfügung. Sie erlebte die Zerstörung der HILDEGARD VON BINGEN durch die Augen Cormacs mit und erfuhr, dass der mit einer Sensorboje versehene Flugschreiber des Schiffes irgendwo im Trümmerfeld trieb. Als der Stress überhand zu nehmen drohte, ließ sie sich mit dem Beruhigungsmittel Enke-Statherin behandeln. (PR 2703)
Am 19. September wurde das SEMT-Verfahren eingesetzt, um Attilar Leccores Erinnerung an die von ihm wahrgenommene ÜBSEF-Konstante des Atopen Matan Addaru Dannoer zu visualisieren. (PR 2724)
Der Rechner ANANSI konnte mittels SEMT-Technik auf mentalem Wege mit Lebewesen kommunizieren und durch ihre Augen sehen. (PR 2746)