Toufec trägt an seinem Gürtel ein Mittelding aus Öllämpchen und Flasche. Auf den ersten Blick lässt sich nicht entscheiden, ob es ein uralt-antiquarisches Stück oder ein absolutes Hightechgerät ist. Tatsächlich ist es beides – in dieser »Flasche« sitzt Toufecs »Dschinn«: Bei Aktivierung löst sich ein erst dünner, dann dichter werdender Schwaden aus der Flasche, der die vage Gestalt eines Menschen annimmt, zugleich durchsichtig und eben doch wie ein Schwaden wirkt. Sein Name »Pazuzu« aktiviert ihn auch, wenn Toufec es spricht.
Pazuzu ist nicht nur die Erscheinung, sondern auch die »Flasche« selbst. Seine Erscheinung ist halb stofflich, halb ist sie eine Holoprojektion, die von Miniaturprojektoren erzeugt und von der Flasche aus koordiniert wird.
Das Gesicht Pazuzus wirkt hart, steinern. Seine beiden Augen gleichen Opalen, sie haben keine Pupillen, kein Augapfelweiß; seine Lippen bewegen sich, wenn er spricht, jedoch scheinbar leicht asynchron.
Pazuzu ist ohne Flasche nicht denkbar und nicht machbar.
Pazuzu ist kein magischer Dschinn, obwohl er sich als solcher präsentiert, sondern ein Hightechgebilde, ein Schwarm von Nanogenten, also von Nanomaschinen, die binnen kürzester Zeit aus den umliegenden Materialien Gerätschaften erzeugen und Arbeiten verrichten können. »Binnen kürzester Zeit« heißt aber nicht augenblicklich. Es handelt sich nicht um Zauberei, nicht einmal um eine Materieprojektion.
Die Bereitstellung kann in kleineren Dingen Sekunden, bei größeren aber auch Stunden und mehr dauern. Es ist Nanotechnik in einer Vollendung, von der die terranische Wissenschaft des Jahres 1469 NGZ nur träumen kann. Möglicherweise spielen sogar »Verkleinerungen« vergleichbar der Lautareen-Methode der Baolin-Nda eine Rolle.
Einige Gerätschaften vermag der Nanogenten-Komplex durch bloße Umgestaltung bereitzustellen, das heißt: Er formt sie aus seiner eigenen Substanz heraus, ohne weiteren Baustoff zu gewinnen und zu verbauen. Diese Geräte sind sein »Fundus«.
Zu Pazuzus Fundis gehört die Umgestaltung zu einer flachen, kreisrunden Flugscheibe mit aufgewölbtem Rand: ein tatsächlich fliegender Teppich.
Ein anderes Mittel ist der Nano-Schatten, in den sich Toufec hüllen kann. Dieser Schatten ist nicht nur in der Lage, ihn wie durch ein Deflektorfeld unsichtbar zu machen. In diesem Schutz kann sich Toufec auch innerhalb weniger Augenblicke durch Wände bewegen (er baut dazu die Molekülstruktur der Wand um und lässt Toufec passieren) und diese hinter sich wieder aufbauen. Dank des Nanogebildes kann Toufec wortwörtlich im Boden versinken und sich – wenn auch langsam, der Nano-Schatten ist ja nicht allmächtig – durch den Boden bewegen.
Ein drittes Gebilde des Fundus ist halb Sonde, halb Vogel; er »schickt einen Falken aus« heißt: Aus dem Fundus seines Nano-Arsenals löst sich eine Sonde in Vogelgestalt.