Planet einer namenlosen roten Sonne (-> Namenlose Sonne XXI) in einem Kugelsternhaufen am Rand der Galaxis M 87 (der Milchstraße zugewandt, daher die Benennung). Homeside ist eine noch junge, feuchtwarme Sauerstoffwelt, auf der sich dennoch bereits intelligentes Leben entwickelt hat. Die beherrschende Spezies gleicht äußerlich riesigen irdischen Fledermäusen mit langen und scharfen Schnäbeln, die ein tödliches Gift absondern. Wegen ihres diebischen Verhaltens werden die Homeside-Intelligenzen schlicht "Elstern" genannt. Die Gefährlichkeit dieser Wesen für Menschen besteht in ihrer hypnotischen Gabe - Opfer werden so lange hypnotisch festgehalten, bis der tödliche Schnabelhieb erfolgen kann - und ihrem Weltbild, daß ein intelligentes Volk stets nur als Ganzes anzusehen, der Tod einzelner Wesen dagegen bedeutungslos ist. Erst nachdem dieses Mißverständnis ausgeräumt werden kann, kommt es im Jahr 2346 auch zur Freundschaft mit den "Elstern". Die CREST IV und die beiden Haluterschiffe in ihrer Begleitung landen auf Homeside, damit die beiden von den Konstrukteuren des Zentrums erhaltenen Paratronkonverter in die Haluterraumer eingebaut werden können. Homeside ist die letzte Station der Terraner und Haluter in M 87. Alle Menschen verlassen die CREST IV und gehen an Bord der Begleiterschiffe, die danach zum Dimetransflug in die Heimatgalaxis aufbrechen. Die CREST soll versuchen, robotgesteuert das ferne Ziel ebenfalls wieder zu erreichen. Der einzige Planet einer rotgelben Sonne, die 100.000 Lichtjahre von Rand der Galaxis M 87 entfernt steht. Nur noch vereinzelt sind hier Sonnen zu finden. Homeside zeigt sich beim Anflug als eine friedliche, erdähnliche Welt. Aus dem Raum sind weder Siedlungen, noch charakteristische Impulse intelligenter Gehirne festzustellen. Der Planet ist unter einer permanenten Wolkenschicht verborgen.70 Prozent der jungen, feuchtheißen Welt sind mit Wasser bedeckt. In den Äquatorzonen ist es für Terraner unerträglich heiß. Neunzig Prozent des Festlands ist von dichtem Dschungel überwuchert, selbst die Berggipfel sind dicht bewaldet. Die Tierwelt ist artenreich, innerhalb kurzer Zeit werden allein mehr als 300 verschiedene Vogelarten gezählt. Am 11.9.2436 landen Besatzung die CREST IV auf dem Südpolarkontinent Homesides, um das Schiff für die Heimkehr zur Milchstraße vorzubereiten, und die beiden Paratronkonverter in die Schiffe der Haluter einzubauen. Das Zentrum des Südpolarkontinents ist mit Busch und Waldinseln bewachsen. Ansonsten ist auf dem Kontinent dickes, langhalmiges Gras weit verbreitet. Zum Zeitpunkt der Landung ist von Eingeborenen nichts zu bemerken. Nach der Landung wird mehrfach eine schwache, verwaschene Hyperstrahlung angemessen, dessen Quelle auf dem Planeten liegt, ca. 200-300 km vom Landeort der Raumschiffe entfernt. Kurz nach der Landung kommt es zu Auseinandersetzungen mit Bewohnern Homesides. Diese unterbreiten jedoch schnell ein Friedensangebot, was die Terraner annehmen. Die Eingeborenen Homesides werden von den Terranern Elstern genannt, da es sich bei ihnen auf dem ersten Blick um Riesenvögel handelt. Genauer betrachtet entsprechen sie eher Fledermäusen (PR-368, Seite 16). Sie haben keine Federn sondern ein ruppiges Fell. An den weiten Flügeln (Spannweite 4-5 Meter) ist die Haut glatt und kurzhaarig. Der Schwingenansatz beginnt eine halbe Handbreit unterhalb der Schulter. Das Paar dünner Greifarme endet in langfingrigen, sechsgliedrigen Händen. Der Körper ist knapp 1 ½ Meter lang, endet schlank und schwanzlos. Aus dem Unterleib tritt ein einziges, stämmiges Bein, mit einem tellerförmigen Fuß hervor. Der Tellerfuß besteht aus Muskeln und Sehnen, ist flexibel. Auf ihrem Tellerbein stehend sind sie fast 2m groß (PR 368, Seite 23). Der Hals der Elstern ist kurz, dünn und sehr beweglich. Auf ihm sitzt ein kugelförmiger, etwa 30 cm durchmessender Kopf. Dessen hervorstechenste Merkmale sind das Paar knopfförmiger, glitzernder Augen mit durchdringendem Blick und der Schnabel. Er ist ungefähr 50 cm lang, glatt und läuft spitz zu. Im Schnabel sitzt eine Giftdrüse, von der aus Kanäle zu beiden Schnabelseiten führt. Mit jedem Hieb des Schnabels wird etwas grünlichblaues Gift verspritzt. Auf Menschen wirkt es innerhalb kurzer Zeit tödlich. Vier knorpelige, nackte Wucherungen treten durch das zottelige Fell des Kopfes hervor, vermutlich sind es Nasen- und Ohrenöffnungen. Eine der Wucherungen ist etwas beweglich und stellt offenbar das Sprechorgan der Elstern dar. Die Elstern sprechen mit einer piepsigen, hochfrequenten Stimme. Elstern sind ausdauernd, tagelang können sie, ohne Nahrung zu sich zu nehmen, unbeweglich auf ihrem Tellerfuß stehen. Kurz vor einem Angriff versetzen die Elstern ihre Opfer in einen leichten Trancezustand (PR-368, Seite 19). Werden sich die Opfer der Gefahr bewusst in der sie schweben, fällt es ihnen leicht sich aus der Trance zu lösen. Keine der Elstern trägt Kleidung oder Schmuck. Nur ihr König trägt als Zeichen seiner Würde ein glitzerndes Amulett um den Hals. Der König hat bei den Elstern die absolute Gewalt inne. Der gesellschaftliche Stand wird durch den Namen deutlich. Elstern niederer Geburt haben einsilbrige, die von höherer Geburt zweisilbrige Namen. Für die Elstern steht die Gemeinschaft an erster Stelle, selbst zu sterben ist für sie eine Tugend, wenn der Tod der Gemeinschaft nützt (PR 368, Seite 19). Insgesamt gibt es etwa 4200 Elstern auf Homeside. Sie leben alle in einer Siedlung, in den Höhlen der Steilwände eines düsteren Talkessels. Hier leben sie seitdem sie denken können. Alle Elstern glauben an übernatürliche Wesen, die sie Kii-jiöh-rrhaal, was "Die die über uns schweben" bedeutet, nennen. Nach ihren Überlieferungen zufolge führten diese Wesen den Sinn für ihre Gemeinschaft ein. Sie stehen mit ihnen in einem einseitigen Kontakt. Befehle der Kii-jiöh-rrhaal werden prompt befolgt. Ihre Handlungen weisen sie als intelligente Lebewesen aus, sie sprechen eine einfache Sprache. Eine Zeitrechnung haben die Elstern nicht entwickelt. Die Handwerkskunst ist bei den Elstern hoch entwickelt. Alle von ihnen hergestellten Gegenstände sind ausnahmslos sorgfältig gearbeitet. Bei der Untersuchung einer toten Elster stellen die Terraner jedoch fest, dass Elstern von Natur aus nicht intelligent sind. Den Gehirnen der Elstern fehlen die entsprechenden Kriterien. Weitere Untersuchungen des Schädels führen zur Entdeckung, dass in unmittelbarer Nähe des zentralen Nervenansatzes eine 3 cm große Kugel sitzt. Wie sich später herausstellt besteht sie aus der selben Substanz wie die sekundären Einschlüsse im Körper der Rrhaal. In frühester Jugend wird den Elstern diese Kugel eingesetzt, indem man unmittelbar über dem Halsansatz ein Stück Schädelknochen entfernt und nach dem Eingriff wieder einsetzt. Die Kugel ist mit dem Gehirn der Elster verbunden und stellt den eigentlichen Sitz der Intelligenz dar. Den Elstern wird ihre Intelligenz somit nur aufgepfropft. Sie ist nicht vererblich. Von wem der Nachwuchs kommt ist unklar, ebenso wer den Elstern die Kugel ins Gehirn einpflanzt. Eindeutig ist, dass die Elstern Werkzeuge der Kii-jiöh-rrhaal sind. Mit ihren Gesängen nehmen die Elstern Kontakt mit den Kii-jiöh-rrhaal auf. Dies geschieht nicht auf parapsychischem Weg, Telepathen können die Ausstrahlung nicht wahrnehmen. Vor dem Start der CREST IV versteckt sich zumindest eine Elster an Bord des Schiffs. Sie wird am 19.9.2436 zufällig entdeckt (Anmerkung: Weitere Informationen zu den Elstern PRTb-191).
Quelle: PR 368