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Planeten
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Gol
Alias
Gol

Beschreibung - Autor: PR-Redaktion

Vierzehnter und größter Planet der Sonne Wega. Gol ist ein kalter Gasriese vom Typ des solaren Jupiter, besitzt jedoch dessen dreifache Größe und einer Schwerkraft von 9,16g. In den unteren Schichten der 20.000km in den Weltraum hinausreichenden Atmosphäre (Methan-Ammoniak- Wasserstoff) toben ständig fürchterliche Stürme. Die Oberfläche weist bizarre Gebilde aus gefrorenen Gasen auf. Auf der Suche nach der "Welt des ewigen Lebens" stößt Perry Rhodan im Jahr 1975 auf die Großen von Gol - Energiewesen, die der Expedition fast zum Verhängnis werden. (-> PR 16; PR-TB 2)          14. Planet des Wegasystems, ein Methan-Ammoniak-Riese, dessen Atmosphäre auch mit Hydrazin und Spuren von Äthan durchsetzt ist. Die Rotation beträgt 13,5 Stunden, die Gravitation aberwitzige 916 g und der Durchmesser 434.000 km. Die Atmosphäre dieser Welt reicht 20.000 km in den Raum hinaus, und an der Oberfläche toben ständig fürchterliche Stürme. Bizarre Gebilde aus gefrorenen Gasen prägen hier das Bild. Im Rahmen des "Galaktischen Rätsels" stoßen Terraner im Jahr 1975 auf diese Welt vor, wo sie seltsamen Energiewesen begegnen, den "Großen von Gol". Gol scheint in einer Sturm- und Drangperiode erschaffen worden zu sein. Charakteristisch sind weite Ebenen, die mit Steinbrocken und Felsnadeln übersät sind. Außerdem gibt es ausgedehnte Seen. Schlanke Felsnadeln ragen so weit in die Höhe, daß sie manchmal die dichte Wolkendecke durchstoßen. Man könnte den Eindruck gewinnen, der geringste Windhauch könnte sie abbrechen - doch dem ist nicht so. Selbst wenn, wie auf Gol üblich, Stürme mit 300 km/h über die Ebenen rasen, macht ihnen dies nichts aus. Solche Stürme sind noch in Höhen von bis zu 250 Kilometern über der Oberfläche zu beobachten. Nur bei Erhöhung der Temperatur zerfallen die Nadeln ziemlich schnell. Die Ursache für dieses Phänomen liegt in der Tatsache begründet, daß diese "Felsnadeln" gar nicht aus Fels bestehen, sondern aus gefrorener Atmosphäre. Dennoch sehen sie natürlichen Felsen verblüffend ähnlich - und ebenso verblüffend ist ihr plötzliches Verschwinden anzusehen. Dafür erscheinen sie an anderer Stelle ebenso schnell und unverhofft wieder. Das alles ist die Folge von extremen Temperaturunterschieden auf kleinstem Raum. Da auch ein Teil der Oberfläche von Gol aus gefrorener Atmosphäre besteht, können hier ebenso plötzlich Löcher durch Schmelzen entstehen, wie dies bei den vermeintlichen Felsnadeln der Fall ist. Wie offenbar alles, was mit dem 14. Wegaplaneten in Zusammenhang steht, so ist auch das planetare Magnetfeld überaus mächtig. Langzeitmessungen haben ergeben, daß das Feld wohl in seiner Stärke, jedoch niemals in seiner Richtung wechselt. Daraus ergibt sich eine bequeme Möglichkeit, die vier Himmelsrichtungen festzulegen. Ein gewöhnlicher Kompaß funktioniert auf Gol ebensogut wie auf der Erde - wenngleich nur unter schwerkraftabschirmenden Systemen. Selbst Gols ungeheure Masse ist keine ausreichende Erklärung für die hohe Schwerkraft an seiner Oberfläche. Terranische Wissenschaftler vermuteten schon bald nach dem ersten Besuch dort, daß es im Kern des Planeten Energiequellen geben muß, die die Gravitation verstärken. Es wurde die Theorie aufgestellt, daß Gol nichts anderes sei als eine erkaltete Sonne - auf dem Weg, durch Materieverdichtung und eine anschließende Schwerkraftexplosion wieder zu einem glühenden Stern zu werden. Die Möglichkeit des Entstehens einer Supernova in unmittelbarer Nachbarschaft zur Erde hat die Aufmerksamkeit der Terraner immer wieder auf diese Welt gelenkt. Große Gefahr bestand darüber hinaus für die Ferronen, die im Wegasystem selbst beheimatet sind.
 
Der Denker:
Als Terraner im Verlauf des Galaktischen Rätsels auf dem Riesenplaneten landen, stoßen sie auf die hier lebenden Gols. Es handelt sich dabei um Kugeln aus reiner Energie, und ein sicherer Instinkt treibt diese Wesen zielgenau zu jeder neuen Energiequelle, wo sie ihren nie enden wollenden Hunger nach Energie stillen können. Ihre energetische Existenzform ist auch für das typische Knistern in der Gomatmosphäre verantwortlich, das man mittels Funkgeräten empfangen kann. Bei der ersten Begegnung zwischen Terranern und Gols im Jahr 1975 haben die Energiewesen unzweifelhaft bewiesen, daß sie über Intelligenz verfügen, auch wenn sie das damals hier gelandete Raumschiff, das Schlachtschiff STARDUST II, angriffen. Doch die Tatsache, daß die Gols Intelligenz besitzen, ließ die Terraner nicht ruhen, da es in der bekannten Milchstraße zu diesem Zeitpunkt keine Lebensform gab, die dieser auch nur entfernt gleicht. Man war daher bestrebt, einen Kontakt herzustellen und mehr über die Herkunft der Gols zu erfahren. Vor allem wollte man ergründen, ob die Gols den Terranern gegenüber grundsätzlich feindlich gesinnt sind, oder ob man sie vielleicht als Verbündete gewinnen könnte-- was völlig neue Möglichkeiten eröffnet hätte. Dennoch dauerte es bis zum Jahr 2086, als das Forschungsschiff LAKEHURST auf Gol landete. Doch das Schiff wird von den Energiewesen scheinbar mitsamt seiner Besatzung vernichtet. Im Jahr 2093 landet daher unter dem persönlichen Kommando von Perry Rhodan eine weitere Expedition mit dem Raumschiff URANUS, und erst im Zuge dieser Expedtion werden die gesamten Zusammenhänge deutlich. Demzufolge errichtete etwa um 38.000 Jahre vor der Zeitwende ein unbekanntes, vermutlich längst vergessenes Volk auf Gol in einer unterirdischen Höhle ein künstliches Gehirn, welches sich für seine Arbeit organischer Konstruktionen bediente. Durch sechsdimensionale Umformung von Energie war es diesem Gehirn möglich, beliebig Materie zu schaffen oder zu vernichten, wie ein Mensch etwa ein Loch in ein Stück Teig drücken kann. Der Kern des Gehirns bestand ursprünglich nur aus einem kleinen grauen Gebäude im Mittelpunkt einer unterirdischen Höhle, gleichbedeutend mit der Steuerzentrale für die Energieversorgung des Gehirns. Als Energiequelle diente dabei das Innere des Riesenplaneten, und die Energieleistung beträgt bei seiner Entdeckung im Jahr 2093 wenigstens einige hundert Millionen, vielleicht sogar einige Milliarden Megawatt. Darüber hinaus existieren Geräte, die auf sechsdimensionaler Basis arbeiten-- sie dienen der beliebigen Materie-Formung. Und es gibt Anlagen, die einem Strukturtaster nicht unähnlich sind, nur mit dem Unterschied, daß sie im Gegensatz zu einem solchen Gerät nicht als Empfänger, sondern als Sender arbeiten. Vermutlich war es dieses Gerät, das das Kollektivwesen ES im Rahmen des Galaktischen Rätsels dazu benutzte, die Terraner zu dem Riesenplaneten zu locken. Nach wie vor ist unbekannt, welche Aufgabe das Gehirn erfüllen sollte, aber sie muß dergestalt gewesen sein, daß die Konstrukteure den Mechanismus mit einem gewissen Maß an Entscheidungsfreiheit ausstatten mußten. Mit Hilfe dieser Freiheit, und mit seiner Fähigkeit, Energie praktisch beliebig zu formen, begann das Gehirn, sich selbst zu vergrößern. Rund um das Zentralgebäude entstanden weitere Bauten, die aber nur für einen Menschen als solche erscheinen. In Wirklichkeit handelt es sich um die Sinnesorgane des Gehirns, eine Art Rezeptoren, mit denen es der Konstruktion möglich ist, seine Umwelt wahrzunehmen. Die gesamte so entstandene "Stadt" ist nichts anderes als ein riesiges Denkzentrum. Wie in einem organischen Gehirn existieren auch hier gewisse Gedankenpfade, auf denen sich die Gedanken bewegen. Im Gegensatz zu einem organischen Gehirn ist es hier aber Lebewesen möglich, einzudringen, und aufgrund der Verwandtschaft organischer Gedanken mit denen des Denkers ist eine Einflußnahme möglich. Es wird dem Denker nicht sofort klar, die Gedanken von Eindringlingen in sich zu tragen, und infolgedessen werden deren Gedanken bei ausreichend starker Konzentration als eigene Gedanken behandelt-- und ausgeführt. Beim Ausbau der "Stadt" ist das Gehirn nicht nach streng logischen, sondern nach ihm zweckmäßig erscheinenden Gesichtspunkten verfahren. Beispielsweise wurden die Leitungen im Innern seiner Denkzentren nicht übersichtlich geordnet, wie das ein Lebewesen vermutlich getan hätte, denn das Gehirn war auf eine solche Übersichtlichkeit nicht angewiesen. Auch entstanden keine Produktionsstätten, weil es für einen Materieformer naturgemäß leichter ist, einen Widerstand oder Kondensator gleich in einem Stück entstehen zu lassen. Das Gehirn betrachtete sein Dasein als Selbstzweck. Es lernte und versuchte, seine Umwelt zu begreifen. Auch als erste Terraner in sein Inneres vordrangen, wollte es lernen. Es fürchtete, daß ihm seine Studienobjekte wieder entkommen könnten, und sorgte durch eine aus dem Nichts erscheinende Felswand dafür, daß die Terraner isoliert wurden. Doch niemals hat das Gehirn, das sich selbst als "der Denker" bezeichnet, begriffen, daß es in seinem Herzen eine Ansammlung von organischen Wesen geschaffener Geräte trug, an denen man herumschalten kann. Zwar war es ihm möglich, gleichartige Geräte in Sekundenschnelle nachzubauen, aber es war sich der Gefahr nicht bewußt, die die vordringenden Terraner für ihn bildeten, und so gelang es diesen Menschen schließlich, das Gehirn durch Abschalten der Energiezufuhr in einen Zustand zu versetzen, den man als Bewußtlosigkeit definierten könnte. Dadurch verschwanden auch alle violetten Gols (s.u.). Doch das Gehirn ist ebensowenig ein vernunftbegabtes Geschöpf wie die Gols. Es verfügt zwar über ein enormes Maß an Wissen und eine gewaltige Intelligenz-- wenn man unter Intelligenz die Fähigkeit verstehen will, Einzelheiten gespeicherten Wissens in der richtigen Weise zu kombinieren, um neue Erkenntnisse zu gewinnen oder sich den Erfordernissen einer Situation anzupassen. Doch es ist nicht in der Lage, sich die Frage nach dem Sinn seiner eigenen Existenz zu stellen. Sie stellt für den Denker einen Selbstzweck dar, und er läßt kein anderes als das eigene Interesse gelten. Er ist neugierig, und nur weil er neugierig ist, existiert er überhaupt-- das ist für ihn der Sinn seiner Existenz. Und um diese Neugierde zu befriedigen, ist der Denker in der Lage, über seine violetten Gols sogar einen ganzen Menschen nicht nur zu absorbieren, sondern auch dessen Wissen zu erhalten. Er wurde, weil er sein wollte, das Sein allein ist für ihn Sinn und Zweck genug. Das Gehirn kann nicht erkennen, daß es diesbezüglich in einem logischen Kreislauf gefangen ist. Es ist damit ebensowenig möglich, sich den Denker zum Feind zu machen, wie ihn als Freund zu haben, und das gleiche gilt für die Gols, die letztlich Produkte des Gehirns darstellen. Damit wird auch deutlich, daß das eigentliche Ziel der terranischen Expeditionen aus den Jahren 2086 und 2093 niemals erreichbar war; man kann diese "Bewohner" von Gol nicht zu Verbündeten im eigentlichen Wortsinn machen.
 
Die Gols:
Der einzige bekannte Zugangskanal zum Innern des Gehirns, der an der Oberfläche von Gol in einer Höhle mündet, wurde vermutlich von den Erbauern des Gehirns geschaffen, da er eindeutig künstlichen Ursprungs ist. Das Gehirn selbst weiß mit diesem Kanal nichts anzufangen, aber in diesem Kanal entstand eine energetische Streufeldzone, in der elektromagnetische und verwandte Energieformen nicht existieren können. Dies gilt beispielsweise ebenso für moderne Funkgeräte wie für Taschenlampe- - sie arbeiten hier nicht. Und die Streufeldzone erzeugt noch einen zweiten Effek- - es kommt zu Abweichungen im Zeitablauf. Für Personen, die sich im Innern des Gehirns aufhalten, vergeht die Zeit etwa um den Faktor Zehn langsamer, als außerhalb der Höhle. Auch dieser Effekt steht letztendlich in Zusammenhang mit der Entstehung der Gols. Ungeklärt bleibt allerdings, ob dieser Effekt von den Erbauern des Denkers vielleicht beabsichtigt war. Sichtbar wird dieser Energiefluß außerhalb der Höhle durch einen formlosen, schwach leuchtenden Nebel. Im Innern des Gehirns zeigen sich geballte Gedanken in Form von Energiekugeln von violetter Färbung. Diese Farbe ist unter den Gols an der Oberfläche nicht zu beobachten. Es handelt sich um bewußte Gedanken des Gehirns, doch wie in einem "normalen" Gehirn besitzt auch der Denker unbewußte Gedanken. Diese Energie fließt durch den Zugangskanal an die Oberfläche, und es entstehen die oben beschriebenen Effekte. Ein energetischer Strom ergießt sich aus der Höhle an die Oberfläche, und dort, abgeschnitten vom Denker, ballen sich die unbewußten Gedanken wieder zusamme- - es entstehen die energiefressenden Gols, denen die Terraner bereits im 20. Jahrhundert begegneten. Diese bunten Gols besitzen aufgrund ihrer Herkunft eine eigene Denkfähigkeit und bilden eigene Bewußtseine, wenngleich sie über ihre Abstammung nichts wissen. Tatsächlich wissen sie nicht einmal, daß der Denker existiert. Man könnte die bunten Gols also als Impressionen aus dem Unterbewußtsein eines mechanischen Denkapparates bezeichnen, die durch die Entfernung von ihren Entstehungsort eine Selbständigkeit gewinnen und an der Oberfläche des Riesenplaneten ein Eigenleben führen. Die violetten Gols dagegen sind bewußte Gedanken des Gehirns. Zwar sind sie Energiewesen wie die anderen Gols auch, aber ihre Energie ist mit Bewußtsein aufgebaut. Der wichtigste Unterschied ist wohl die Tatsache, daß die Bekämpfung der violetten Gols etwa mit Energiestrahlern verhältnismäßig einfach ist, während die bunten Gols der Oberfläche durch einen solchen Beschuß nur gemästet werden. Wird einem violetten Gol übermäßig Energie zugeführt, vergrößert sich sein Energiehaushalt, und die Struktur des bewußten Gedankens, den dieser Gol darstellt, wird zerstört. Praktisch wird in einem solchen Fall dem bewußten Gedanken ein unterbewußtes Anhängsel angefügt. Durch die Energiezufuhr wird dieses Anhängsel immer größer, bis es die kritische Größe erreich- - der violette Gol zerplatzt. Grundsätzlich ist die Energie, die ein menschliches Gehirn erzeugt, von der gleichen Struktur wie die Gols. Aus diesem Grund stellt es für sie ein großes Problem dar, etwa einen Menschen vollständig zu absorbieren, und damit dem Denker neues Wissen zuzuführen (s.o.). Die Energie, die den Menschen ausmacht, bleibt in den meisten Fällen auch weiterhin ein Fremdkörper in dem betreffenden Gol. Nur bei Menschen, die ein besonders schwach ausgeprägtes Bewußtsein besitzen, tritt eine Vollabsorbtion ein; besitzt ein Mensch ein besonders stark ausgeprägtes Bewußtsein, so kann er sogar maßgebenden Einfluß auf den Gol ausüben, und sich seiner selbst nach einiger Zeit wieder bewußt werden; allerdings wurden diese Effekte ausschließlich bei bunten Gols beobachtet. Ein menschliches Bewußtsein, das als Fremdkörper in einem Gol zurückbleibt, dämmert normalerweise in einer Art Trancezustand dahin, erfüllt von tiefem Unbehaben, jedoch unfähig etwas zu unternehmen. Dagegen werden Ausrüstungsgegenstände der jeweiligen Personen, Raumanzüge usw. vollständig absorbiert; sie bilden energetisch selbständige, vom menschlichen Körper getrennte Einheiten. Vor der Absorbtion empfängt das menschliche Opfer eine Reihe elektrischer Schläge, die aber kein gezieltes Instrument darstellen (etwa um das Opfer am Widerstand zu hindern), sondern wohl nur mit der Tatsache zusammenhängen, daß die Gols ihre Umwelt zwangsläufig energetisch beeinflussen. Aber trotz ihrer eigentlich unterschiedlichen Struktur können auch die bunten Gols ihre wahre Herkunft nicht leugnen. Auch wenn sie sich dessen nicht bewußt sind, arbeiten sie unbewußt noch immer für den Denker. Sie fressen sich zwar mit Energie voll, doch einen Teil dieser Energie müssen sie auch weiterhin an den Denker abstrahlen. Auf diesem Weg gelangen auch die Gehirninhalte von absorbierten Lebewesen zu dem unterirdischen Gehirn, selbst wenn es nur auf unterbewußtem Niveau erfolgt. (Anmerkung: Diese Systematik wird zwar in der Handlung von TB-2 nicht ausdrücklich beschrieben, aber sie stellt die einzig denkbare Erklärung dafür dar, daß das Gehirn Informationen aus den Bewußtseinen von Terranern erhält, die zuvor von bunten Gols absorbiert wurden.) Die bunten Gols verständigen sich auch untereinander, und zwar mit Hilfe von Funkimpulsen. Diese Impulse lassen sich nach der Art des Anstiegs der Sendeleistung, der Art des Abfalls (steil, verzögert usw.) sowie in der Länge des Anhaltens einer bestimmten Sendeleistung unterscheiden. Es handelt sich also gewissermaßen um eine Art Impulssprache. Wenigstens in der Theorie ist es damit möglich, sich mit den Gols zu verständigen; dabei muß jedoch berücksichtigt werden, daß es sich nicht um Lebensformen im eigentlichen Sinn handelt (s.o.). Die terranischen Expeditionen fanden außerdem heraus, daß die Reaktionsgeschwindigkeit der Gols enorm sein muß, denn die Impulse halten im Durchschnitt nur 25 Mikrosekunden an. Kein Mensch wäre in der Lage, derart blitzschnell zu reagieren. In ihrer Reaktionsgeschwindigkeit sind sie also positronischen Rechnern näher verwandt, als organischen Lebensformen. Dies stellt gleichzeitig einen Hinweis darauf dar, warum die Erbauer des Gehirns gerade diese Konstruktion für ihre Aufgabe wählten. Bunte Gols können sich zur Erreichung eines bestimmten Ziels (etwa dem "Aussaugen" eines gelandeten Raumschiffes) zusammenschließen, und sind dann in der Lage, sogar von auf Vollast laufenden Maschinen fünfmal soviel Energie abzuziehen, wie diese normalerweise erzeugen bzw. Verarbeiten könne- - was zwangsläufig zu Überlastungen führen muß. Eine solche Zusammenarbeit kann sogar soweit gehen, daß einzelne Gols gezwungen werden, einen Teil ihrer Energie in Form von scharfgebündelten Strahlen an andere Gols abzugeben, die beispielsweise für die Erzeugung einer Illusion für eine Raumschiffsbesatzung sorgen. Denn wie der Denker, so sind auch die bunten Gols in der Lage, Energie frei nach ihrer Vorstellung in Materie zu transformieren. Und genügt diese Zusammenarbeit noch nicht, stellen die Gols ihren eigenen Artgenossen gezielt Fallen, mit denen sie gezwungen werden, sich sofort selbst aufzulösen und ihre Energie zu anderen Gols abzustrahlen. Dabei bedienen sie sich der Tatsache, daß Gols für Ortsveränderungen stets gleiche Wege benutzen, und daß ein Instinkt sie automatisch zu großen Energiequellen treibt. Hauptsache ist bei einer solchen Aktion, daß am Ende der Sieg über die begehrte Energiequelle steht. Denn die Gols teilen sich, sobald sie eine gewisse Energiekonzentration erreicht haben, und so vermehren sie sich wieder bis zu ihrer alten Zahl und noch darüber hinaus. (Anmerkung: Diese letzte Angabe stellt nur eine Vermutung dar, wird durch die Angaben in TB-2 aber zumindest indirekt gestützt, da die Gols selbst glauben, durch Erbeuten eines großen Energievorrats die Opfer mehr als ausgleichen zu können, die durch das dafür notwendig gewordene Opfern eigener Artgenossen nötig sind.) Es scheint keine Energieform zu geben, die die Gols bevorzuge- - sie sind regelrechte Allesfresser. Beinahe scheint es verwunderlich, daß sie nicht gegenseitig über sich herfallen, doch dies ist (abgesehen von den oben geschilderten Fallensystemen) nicht der Fall. Lediglich zwischen violetten Gols, also gewissermaßen den Soldaten des Denkers, und ihren bunten Verwandten wurden Kämpfe beobachtet. Stets blieben dabei die violetten Gols Sieger; die bunten Exemplare zerflossen regelrecht und lösten sich auf. Unklar bleibt, aus welchem Grund man sich bekämpfte; vermutlich wollte der Denker durch seine ausgesandten violetten Gols mehr Informationen über gelandete Raumschiffe sammeln, und die bunten Gols sahen sie als Futterkonkurrenten an, weshalb sie sie angriffen. Gols lieben für gewöhnlich die klare, ungetrübte Atmosphäre der weiten Ebenen des Riesenplaneten. Bei aufziehenden Stürmen sind sie selten zu beobachten, obwohl ihre leuchtend transparenten Erscheinungen selbst Felsbrocken durchdringen können, ohne Spuren zu hinterlassen. Die bunten Gols erreichen sehr unterschiedliche Größe- - vom Kinderluftballon bis zu Riesenkugeln von 20 Metern Durchmesser ist alles vertreten. Ihre Zahl wurde von den Terranern im Jahr 2093 auf über 100.000 geschätzt. Ungeklärt blieb lange Zeit die Frage nach dem Sinn ihres scheinbar unermeßlichen Hungers nach Energie. Wenn sie irgendetwas entdecken, das in der Lage sein könnte, den Energiegehalt ihrer Körper zu erhöhen, dann wollen sie es in ihre Gewalt bekommen, und in diesem Ziel lassen sie sich nicht beirren. Aus dem Bericht des Terraners Reginald Bull, der zeitweise nur als Bewußtsein im Innern eines Gols existierte, wird deutlich, daß einem bunten Gol mehrere Stufen des Daseins zur Verfügung stehen, und daß er sich von einer niedrigen Stufe durch einen gewissen Energieaufwand auf eine höhere Stufe begeben kann. Im Bewußtsein der Gols ist der Energiehaushalt gleichbedeutend mit einer Rangordnung. Je höher der Energiegehalt eines Gegenstandes, desto wertvoller ist er. Mathematisch betrachtet lebt der Gol in einem höherdimensionalen System, in dem eine der Koordinatenachsen durch die Energieachse repräsentiert wird. Die Gols der Oberfläche weisen teilweise heftige Temperaturunterschiede auf; vermutlich handelt es sich dabei um einen Hinweis auf ebendieses energetische Niveau, auf dem sich der jeweilige Gol gerade befindet. Dagegen steht eine bestimmte Färbung für die Menge Energie, die ein Gol in sich trägt. Die maximale Energiemenge, die ein Gol enthalten kann, wird auf etwa 1.350 Megawatt geschätzt. Wird ein bunter Gol überladen (was prinzipiell durchaus möglich ist, obwohl es verhältnismäßig großer Energiemengen bedarf), zerplatzt er regelrecht. Abgesehen von der Farbe Violett, die den bewußten Gedanken des Denkers vorbehalten zu sein scheint, existiert noch eine Farbe, die nur sehr selten beobachtet werden kann: Ein schmutziges Braun. Diese Gols reagieren auf ihnen angebotene Energie geradezu ablehnend, und flüchten sogar davor. Es kann nur vermutet werden, daß es sich dabei gewissermaßen um sterbende Gols handelt, wenngleich der Gedanke an den "Tod" eines energetischen Wesens beinahe absurd erscheint. Denkbar wäre auch, daß es sich um Gols handelt, die in irgendeiner Weise ihre Existenzform ändern, doch dies bleibt reine Spekulation. Beim bislang letzten Besuch eines terranischen Raumschiffes auf Gol im Jahr 2093 wurden die meisten Gols vernichtet. Das Wirken von Reginald Bull, selbst in einem der bunten Gols gefangen, verhinderte den geplanten Großangriff der Kugelwesen auf das Spezialraumschiff URANUS. Die Gols gaben ihre Energie nahezu vollständig in einem mächtigen Blitz in die Planetenatmosphäre ab. Der winzige Rest, der zurückblieb, sank in der energetischen Rangordnung der Gols in die Nähe des absoluten Koordinatennullpunktes, und dieser Zustand entspricht unbelebter Materie. Um das Schiff herum entstanden infolgedessen etwa 100.000 Felsen. Die gefangenen Menschen, Besatzungsmitglieder der LAKEHURST und der URANUS sanken ebenfalls zum tiefstmöglichen Punkt ihrer Existen- - sie wurden wieder zu menschlichen Körpern. Fast alle Vermißten kehrten so wieder zurück. Die URANUS blieb damals noch zehn weitere Tage auf Gol, und in dieser Zeit konnte nur ein einziger bunter Gol beobachtet werden, der offenbar nicht recht wußte, wohin er sich wenden sollte. Tatsächlich dürften nur noch sehr wenige Gols auf der Oberfläche des Riesenplaneten existieren, und nach dem Abschalten des unterirdischen Denkers können praktisch auch keine neuen mehr entstehen. Prinzipiell könnte der Denker jederzeit reaktiviert werden, indem seine Energieversorgung wieder aktiviert wird, doch daran dürfte kaum Interesse bestehen. Dagegen wird man die unterirdischen Anlagen untersuchen, und vielleicht gelingt es der terranischen Technik eines Tages, Vorteile daraus zu ziehen. Möglicherweise kann man sich irgendwann sogar ein Bild von jener Rasse machen, die die Anlage errichtete


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