Nummer: 2856 Erschienen: 13.05.2016   Kalenderwoche: Seiten: 64 Innenillus: 1 Preis: DM Preis seit 2001 in €: 2,10 €

Spiegeljunge
Er ist auf der Suche nach sich selbst - seine Vergangenheit birgt ein schreckliches Geheimnis
Verena Themsen     

Zyklus:  

39 - Die Jenzeitigen Lande - Hefte: 2800 - 2874 - Handlungszeit: 17.11.1517 NGZ bis Januar 1519 NGZ (mit Reisen in Bereiche jenseits der Zeit sowie Abstechern in die Jahre 20.103.191 v. Chr., 99.781 v. Chr., 8050 v. Chr., 971 NGZ und 2577 NGZ) - Handlungsebene: Die Falsche Welt

Großzyklus:  10 - Noch unbekannt / Hefte: 2500 - ? / Zyklen: 36 - ? / Handlungszeit: 1436 NGZ (5050 n.Chr.) - ?
Örtlichkeiten:                
Zeitraum: 10 Jahre bis Anfang November 2577 NGZ
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 62856
EAN 2: 4199124602101
Ausstattung:  Leseprobe: PERRY RHODAN NEO 121: »Schlacht um Arkon« von Michael H.Buchholz
Anmerkungen: 
Besonderheiten: 
"Seite 3"

Auf der Erde schreibt man das Jahr 1518 Neuer Galaktischer Zeitrechnung (NGZ). Die Menschen haben mit der Liga Freier Terraner ein großes Sternenreich in der Milchstraße errichtet; sie leben in Frieden mit den meisten bekannten Zivilisationen.
 
Doch wirklich frei ist niemand. Die Milchstraße wird vom Atopischen Tribunal kon­trolliert. Dessen Vertreter behaupten, nur seine Herrschaft verhindere den Untergang – den Weltenbrand – der gesamten Galaxis.
 
Während sich der Arkonide Atlan ins vermutete Herz dieser Macht begeben hat – die Ländereien jenseits der Zeit –, reist Perry Rhodan durch vergangene Zeiten, um der Gegenwart Hilfe zu bringen. Denn die Gegenwart, wie er sie kennt, wird nicht nur durch die Atopen bedroht, sondern auch durch die brutalen Tiuphoren, die durch einen Zeitriss aus tiefster Vergangenheit zurückgekehrt sind.
 
Einer seiner Helfer ist Germo Jobst, ein junger Mann aus einer potenziellen Zukunft. Er ist der SPIEGELJUNGE …

 
Die Hauptpersonen
Germo Jobst Ein Junge weiß nicht, wer er wirklich ist.
Halin Evorett Der Induzierte sucht seine Fähigkeiten.
Lukio-Varin Ein Drahtzieher gibt Halt.
Gula Jobst Die Tochter einer Minenarbeiterin bietet Schutz.
Ch'Daarn Ein Prophet bringt Licht ins Dunkel.

Allgemein
Titelbildzeichner: Dirk Schulz
Innenilluszeichner: Dirk Schulz   Horst Gotta
Kommentar / Computer: :
PR-Kommunikation: Perry Rhodan NEO: Die neue Staffel - Arkons Ende
Statistiken:
Witzrakete:
Leserbriefe: Arno Ohrndorf / Hans Fallada / Michael Schall / Udo Lau /
LKSgrafik: Udo Lau: Foto
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar:                                                                    
Computerecke:
Preisauschreiben:
: -

Journal

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Clubnachrichten / ab PR 3001 - Perry Rhodan-Fanszene
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Innenillustrationen

Impressionen
Zeichner:  Dirk Schulz   Horst Gotta
Seite:25
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



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Inhaltsangabe

Im Tamanium des 26. Jahrhunderts Neuer Galaktischer Zeitrechnung herrscht der Matan über die gesamte Milchstraße. Zu seinen wichtigsten Helfern gehören die parabegabten Mutanten aus der Schule der Gnade. Werden Kinder mit latenten Parafähigkeiten entdeckt, so werden diese im Hort der Geistesblüte und anderen Heimen untergebracht. Dort wird geprüft, ob ihre Fähigkeiten geweckt werden können und um welche es sich handelt. Zusätzlich erhalten die Kinder eine normale Schulbildung. Bei weitem nicht alle werden schließlich in die Schule der Gnade überstellt. Einige bleiben als Ausbilder in den Horten, wie die Schulleiterin AnMarkon, andere kehren in ein ganz normales Leben zurück. Manchen Rekruten, die eine entsprechende Veranlagung zeigen, aber nicht zu den "Nativen" mit von Natur aus vorhandener Parabegabung gehören, werden Psi-Induktoren implantiert. Viele Native bezeichnen sich selbst als Ultimate. Sie betrachten die Implantatträger ("Induzierte") als minderwertig oder gar behindert. Zu den Induzierten gehört der zehnjährige Halin Evorett, ein heimatloser Waisenjunge. Seit ihm der Prototyp eines topmodernen Reihe-8/2-Induktors eingesetzt wurde, hat er Albträume sowie Gedanken und Gefühle, die seine eigenen sein müssen, aber völlig fremd wirken. Manchmal kippt seine Wahrnehmung der Welt regelrecht und es kommt ihm vor, als sei er nicht er selbst. Er weiß irgendwann nicht mehr, ob er sich die eigene Vergangenheit nur einbildet.
 
Halin findet Trost und Zuwendung bei der etwas älteren Suggestorin Iraide. Er tut sich schwer damit, den per operativ eingesetzten Nervenbahnen mit seinem Gehirn verbundenen Induktor durch Denkimpulse zu steuern. Iraide bringt Halin mit Lukio-Varin zusammen, einem sechzehnjährigen Induzierten, dessen Gabe in der Manipulation von Metallen besteht. Lukio-Varin kann Drähte aus metallischen Objekten ziehen und diese zu Monofilamenten verdünnen. Die beiden Jungen werden zu besten Freunden. Halin vertraut sich nur Lukio-Varin an. Er berichtet ihm von den fremden Gedanken, die ihn quälen. Mit Lukio-Varins Hilfe lernt Halin seine Parafähigkeiten kennen. Die erste Gabe ist ein Zwischending aus Telepathie und Empathie. Die zweite - Halin kann Flüssigkeiten manipulieren, wenn Wasser darin enthalten ist - tritt allmählich hervor, nachdem Halin von dem nativen Telekineten Rudnar und anderen Ultimaten brutal zusammengeschlagen wurde, weil er für ihren Geschmack zu selbstsicher geworden ist. Ein Ausbilder beendet die Auseinandersetzung, aber Halin hat den Verdacht, dass der Mann in die Sache verwickelt war. Er vertraut den Ausbildern nicht mehr, verbirgt seine wahre Stärke und konzentriert sich auf die Schulausbildung. Dabei zeigt sich Halins Talent in den Fächern Mathematik und Informationstechnologie.
 
Rudnar findet heraus, dass Halin starke Paragaben hat. Diesmal attackieren die Ultimaten nicht nur Halin, sondern auch Iraide. Um sie zu schützen, setzt Halin Hydrokinese ein, um Rudnar zu töten, was er sofort bereut. In dieser Situation zeigt sich die dritte Psi-Fähigkeit: Halin teleportiert mit Rudnar in die Medostation. Der Tote kann wiederbelebt werden, verschwindet in der Folge allerdings aus dem Hort. Jetzt hat Halin Ruhe, denn er hat sich bei den Ultimaten Respekt verschafft. Einige Zeit später erhält Lukio-Varin ein experimentelles Induktor-Update, das er nicht kontrollieren kann. Halin will ihm helfen, kann aber nicht verhindern, dass sich Lukio-Varin mit den selbst erschaffenen Drähten umbringt. Halin befürchtet, irgendwann ebenfalls als Versuchskaninchen für tödliche Tests missbraucht zu werden. Monatelang bereitet er seine Flucht vor. Er besteigt ein Raumschiff, das ihn zum Mond Maiter im Retilon-System bringt. Auf Maiter gibt es große Khalumvatt-Vorkommen. Halin hofft, dass die Strahlung der Hyperkristalle seine Individualimpulse überdecken wird.
 
Halin schlägt sich auf den Straßen von Rorans Stolz durch, einer Siedlung, in der hauptsächlich Minenarbeiter leben. Eines Tages wird Halin von Halbstarken verprügelt, an deren Vorräten er sich vergriffen hat. Da er in ständiger Angst vor Verfolgern lebt, verzichtet Halin auf den Einsatz seiner Paragaben. Er wird von einer jungen Frau namens Gula Jobst gerettet. Gula und ihre Mutter Patiri nehmen Halin bei sich auf und geben ihn als Verwandten aus. In Erinnerung an einen Freund aus seiner Kindheit nennt sich Halin künftig Germo - Germo Jobst. Um sich zu revanchieren, arbeitet Germo für die Familie in den Khalumvatt-Minen. Er gewöhnt sich an dieses Leben und verbringt ein Jahr auf Maiter. Er hackt sich in die Computernetze, um seinen Weiterzug vorzubereiten. Es kommt zu mehreren merkwürdigen Kontakten, die in einer Nachricht MUTTERS gipfeln. Germo soll den "Gefolgsleuten" mitteilen, dass der "Seher" bald eintreffen wird. Er spricht mit Patiri darüber. Sie achtet die Gefolgsleute. Germo erfährt, wer der Seher ist und was es mit der "Lichten Welt" auf sich hat, deren Kommen er verkündet. Germo nimmt am Auftritt des Sehers teil und bringt diesen per Teleportation in Sicherheit, als die Versammlung von Sicherheitskräften gesprengt wird.
 
Der Seher, ein alter Topsider namens Ch'Daarn, behauptet, er sei wegen Germo nach Maiter gekommen. Ch'Daarn kennt viele Geheimnisse Germos. Die beiden schließen ein Bündnis. Germo steht dem Seher bei öffentlichen Auftritten zur Seite und Ch'Daarn hilft Germo bei der Suche nach dessen wahrer Vergangenheit. Germo wird zum Korr'teh des Topsiders, also zu seinem Ziehsohn und Schüler. Mit Ch'Daarns und MUTTERS Hilfe findet Germo heraus, dass Halin nicht sein richtiger Name ist und dass er vor der Überstellung in den Hort der Geistesblüte keineswegs wie bisher angenommen im Waisenhaus Wanderflussheim gelebt hat. Offensichtlich wurden seine Erinnerungen manipuliert. Die Frage nach dem Warum bleibt offen. Antworten, so glaubt Germo, wird er nur im Hort finden, aus dem er vor vier Jahren geflohen ist. MUTTERS Mittel und Möglichkeiten erlauben es Germo, in den Hort einzudringen und die Positronik der Schulleiterin auszulesen. Durch die dort gespeicherten Informationen werden seine Vermutungen bestätigt. Da erscheint Iraide. Sie sieht immer noch aus wie eine Vierzehnjährige. Germo erfährt, dass ihr Name Iraide AnMarkon lautet - sie ist die Schulleiterin. Mit ihrer Suggestivkraft hat sie Germos Gedächtnis manipuliert. Sie besitzt außerdem "temporale Fähigkeiten" und altert nicht. Iraide behauptet, Luko-Varin habe nie existiert. Auch die Existenz seines besten Freundes wurde Germo/Halin nur suggeriert.
 
Iraide sagt, sie habe Germo schützen wollen. Sie habe lange nach jemandem wie ihm gesucht, dem perfekten Empfänger für ihren besten Induktor. Da seine Eltern Hochverräter gewesen seien, hätte er einer Gensäuberung unterzogen werden müssen. Das konnte Iraide nicht zulassen, denn dann wäre er für sie verloren gewesen. In der Identität einer Mitschülerin war es ihr möglich, ihn in die gewünschte Richtung zu lenken. Sogar seine Flucht war beabsichtigt; auf diese Weise sollte er sich weiterentwickeln. Germo ist jetzt angeblich geeignet, in den inneren Kreis des Matan aufgenommen zu werden. Daran hat er aber kein Interesse. Wegen eines von Iraide aktivierten Psidämpfers kann Germo nicht fliehen. Nachdem er deutlich gemacht hat, dass er lieber sterben will, als sich vom Matan instrumentalisieren zu lassen, lässt Iraide ihn gehen. Zurück in MUTTER fragt er sich, welche Behauptungen Iraides der Wahrheit entsprechen. Weitere Recherchen bestätigen immerhin einen Teil der Geschichte. Germos Eltern waren Rebellenführer und haben Selbstmord begangen, als er sechs Jahre alt war. Er ist damals ins Ungewisse geflohen und hat sich einer Bande von Straßenkindern angeschlossen, deren Oberhaupt jener Germo war, dessen Namen er angenommen hat.
 
Ch'Daarn meint, Germo solle die Vergangenheit ruhen lassen. Er verkündet, ein Funke sei unterwegs, der das Tor zur Lichten Welt öffnen werde…

Johannes Kreis

 
Rezension

Willkommen zurück in der falschen Welt!
 
Dieser Roman ist ein Prequel von PR 2812 und endet damit, dass Germo in Ch'Daarns Auftrag jenen Funkspruch abschickt, den Jawna Togoya auffängt und der schließlich dazu führt, dass Germo der falschen Welt des Jahres 2577 NGZ entkommt, mit der ATLANC in die Zeitlosigkeit der Synchronie gelangt, von dort aus mit MUTTER das Jahr 1517 NGZ erreicht, wenig später in die Synchronie zurückkehrt, diese im Jahr 968 NGZ verlässt und auf dem Planeten Soynur einige Jahre innerhalb eines Gewebes aus PEW-Metall verschläft, so dass er schließlich im Jahre 971 NGZ von der RAS TSCHUBAI aufgenommen werden kann, die die nächsten 500 Jahre auf der Dunkelwelt Medusa im Hyperfrost verbringt. Im Jahre 1518 NGZ wird Germo mit dem Rest der Besatzung aus der RAS TSCHUBAI befreit - mit freundlicher Unterstützung eines Chronoduplikats des Raumschiffes MUTTER, in dessen Innerem die mumifizierte Leiche von Germos Zeitzwilling ruht. Klar soweit?
 
Informationsvermittlung ist nicht Sache dieses Romans, dafür umso mehr Figurenzeichnung. Ehrlich gesagt hätte ich mich vor etwa einem Jahr mehr für Germo Jobsts Hintergrundgeschichte interessiert als jetzt. Die Verhältnisse im Reich der Neuen Lemurer sind sowieso bekannt. Neue Antworten werden nicht geliefert, vor allem nicht die auf die Fragen, wie Ch'Daarn auf die Idee gekommen ist, die Welt der Neuen Lemurer sei falsch und Atlan werde der Lichten Welt Geltung verschaffen, oder aus wessen Arsenal MUTTER wirklich stammt. Dass mich der Roman dennoch fesseln konnte, klingt zwar unspektakulär, ist aber als großes Lob gemeint. Die Tatsache, dass Germos Lebensgeschichte jetzt kommt, lässt Spekulationen zu. Die Story wird für den Zyklus nicht unbedingt gebraucht, aber man darf vermuten, dass Germo noch nicht so bald aus der Handlung verschwinden, sondern womöglich eine wichtige Rolle zu spielen haben wird. Dass die "falsche Welt" keineswegs ein in den laufenden Zyklus eingeschobenes Gedankenspiel ist, wie vor Erscheinen von PR 2812 behauptet wurde, wissen wir seit Atlans Geistreise in PR 2854. Wird durch die Rückkehr in diesen Handlungsrahmen angedeutet, dass die falsche Welt zur echten wird? Das fände ich gar nicht schlecht.
 
Die Story wird übrigens nicht so chronologisch durcherzählt, wie es die Handlungszusammenfassung vermuten lässt. Der Roman beginnt mit dem Überfall der Halbstarken, als Germo bzw. Halin schon auf Maiter ist, springt dann zurück zu Halins ersten Tagen im Hort und wechselt dann zwischen den beiden Ebenen. Dazwischen werden kurze Kapitel mit Flashback-Erinnerungen an noch frühere Ereignisse in Halins Leben eingestreut. Verena Themsen spielt ein wenig mit den Erwartungen des Lesers und zumindest was mich betrifft, ist es ihr gut gelungen, Germos Identität eine Weile geheim zu halten.

Johannes Kreis  14.05.2016

   
Inhaltsangabe 2


Kommentar / Computer



   
NATHAN