Nummer: 2802 Erschienen: 30.04.2015   Kalenderwoche: Seiten: 63 Innenillus: 1 Preis: DM Preis seit 2001 in €: 2,10 €

Bastion der Sternenmark
Sie landen auf der Testwelt - Terraner im Kampf gegen die Tiuphoren
Hubert Haensel     

Zyklus:  

39 - Die Jenzeitigen Lande - Hefte: 2800 - 2874 - Handlungszeit: 17.11.1517 NGZ bis Januar 1519 NGZ (mit Reisen in Bereiche jenseits der Zeit sowie Abstechern in die Jahre 20.103.191 v. Chr., 99.781 v. Chr., 8050 v. Chr., 971 NGZ und 2577 NGZ) - Handlungsebene:

Großzyklus:  10 - Noch unbekannt / Hefte: 2500 - ? / Zyklen: 36 - ? / Handlungszeit: 1436 NGZ (5050 n.Chr.) - ?
Örtlichkeiten: Vennbacc               
Zeitraum: 20.103.191 v. Chr. - (26. bis 28. November 1517 NGZ RAS-TSCHUBAI-Bordzeit)
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 52802
EAN 2: 4199124602101
Ausstattung:  Leseprobe: PERRY RHODAN-Silberband 130: »Der Frostrubin«
Anmerkungen: 
Besonderheiten: 
"Seite 3"

Auf der Erde schreibt man den Herbst 1517 Neuer Galaktischer Zeitrechnung (NGZ). Menschen haben Teile der Milchstraße besiedelt, Tausende von Welten zählen sich zur Liga Freier Terraner. Man treibt Handel mit anderen Völkern der Milchstraße, es herrscht weitestgehend Frieden zwischen den Sternen.
 
Doch wirklich frei sind die Menschen nicht. Sie stehen – wie alle anderen Bewohner der Galaxis auch – unter der Herrschaft des Atopischen Tribunals. Die sogenannten Atopischen Richter behaupten, nur sie und ihre militärische Macht könnten den Frieden in der Milchstraße sichern.
 
Wollen Perry Rhodan und seine Gefährten gegen diese Macht vorgehen, müssen sie herausfinden, woher die Richter überhaupt kommen. Ihr Ursprung liegt in den Jenzeitigen Landen, in einer Region des Universums, über die bislang niemand etwas weiß.
 
Auf dem Weg dorthin kommt es zu einem Unfall, der Perry Rhodan in die Vergangenheit der Milchstraße verschlägt, mehr als 20 Millionen Jahre vor seiner Geburt. In dieser Zeit suchen die Tiuphoren die Galaxis heim. Nur wenige Orte leisten echten Widerstand – womöglich auch die BASTION DER STERNENMARK …

 
Die Hauptpersonen
Perry Rhodan Der Unsterbliche versucht, Vertrauen zu haben und zu gewinnen.
Gucky Der Ilt begibt sich in einen Spüreinsatz.
Goyro Shaccner Der Rayone begleitet die Menschen zur Bastion der Sternenmark.

Allgemein
Titelbildzeichner: Arndt Drechsler
Innenilluszeichner: Swen Papenbrock   
Kommentar / Computer: Rainer Castor: Die Tiuphoren
PR-Kommunikation: Erster Perry Rhodan Tag der FanZentrale e.V.
Statistiken:
Witzrakete:
Leserbriefe: Stefan Wirges / Oliver Heinzle / Michel Wüthrich / Michael Schall / Wilfried Knoche / Markus Ivanetic
LKSgrafik:
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar: Erstes Raumlandebataillon der RAS TSCHUBAI (1-RLB-RT)    Feydursi, Tatsu     Kakulkan, Sergio    Kodex von Phariske-Erigon    Pharisch    Rayonat    Rayonen    Sternspringer    Umsichtiges Gremium    Yukawa, Licco                               
Computerecke:
Preisauschreiben:
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Innenillustrationen

Der Rayone Goyro Shaccner
Zeichner:  Swen Papenbrock  
Seite:25
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



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Inhaltsangabe

Perry Rhodan fliegt mit der BJO BREISKOLL zur Sternenmark-Bastion Vennbacc im Cyoterrisystem. Die RAS TSCHUBAI folgt mit einigem Abstand. Vennbacc ist ein erdähnlicher Planet im Randbereich des rayonischen Sternenstaates Rayonat. Goyro Shaccner befindet sich mit der TICCNYT bereits dort, als die Terraner ankommen. Der Schlachtkreuzer landet am 26. November 1517 NGZ Bordzeit auf dem zur Stadt Mictorry gehörenden Raumhafen Micto Vier. Die Regierungsmitglieder, mit denen sich Rhodan treffen soll, werden erst in zwei Tagen erwartet. Bis dahin sollen die Terraner in ihrem Schiff bleiben. Shaccner ist jedoch bereit, Rhodan und Farye Sepheroa zu einem Stadtrundflug mitzunehmen. Dass sich Gucky, Sichu Dorksteiger und Licco Yukawa (Kommandant der BJO BREISKOLL) ebenfalls in der Stadt umsehen, ahnen die Rayonen nicht. Der Mausbiber espert fleißig. Er liest die Gedanken mehrerer Personen, die voller Dankbarkeit für die Laren sind, weil diese den Kodex im Kampf gegen die Tiuphoren unterstützen. Auch auf Vennbacc wurden Laren gesehen. Es gelingt Gucky, die Laren aufzuspüren. Es sind Besatzungsmitglieder der LARHATOON, Pey-Ceyan befindet sich unter ihnen. Gucky findet heraus, dass die LARHATOON auf dem Raumhafen Micto zwei steht.
 
Währenddessen erhält Rhodan Einblicke in die aktuellen Verhältnisse in Phariske-Erigon. Wegen der vom Imperium der Empörer ausgehenden Gefahr möchten sich immer mehr Bedrohte dem Kodex anschließen, was eine schwere Belastung für die zurzeit 100 Völker umfassende Gemeinschaft darstellt. Auf Testwelten wie Vennbacc werden die Integrationsmöglichkeiten für neue Völker geprüft. Entsprechend viel Betrieb herrscht auf Vennbacc. Die Hüter der Zeiten bilden seit ungefähr einem halben Jahr eine Art Frühwarnsystem. Im Umsichtigen Gremium, der Regierung der Rayonen, haben sich zwei Lager herausgebildet. Je ein Vertreter beider Lager ist unterwegs nach Vennbacc: Blaccter Koyshan ist Bastionist. Diese Gruppe propagiert den Rückzug auf wenige leicht zu verteidigende Welten. Vennbacc soll zu einer solchen Bastion ausgebaut werden. Vecctur Mocell gehört zu den Emigristen, die eine Evakuierung ihres Volkes in den Leerraum anstreben. Shaccner erwähnt außerdem das geheime On-Projekt, verrät hierzu aber keine Details. Die Stadtrundfahrt endet am Palast der Tiefe, einem 200 Meter durchmessenden flachen Kuppelbau, der als Regierungssitz dient und sich über 200 subplanetare Etagen erstreckt. Dort werden Koyshan und Mocell sowie der Pyzhurg Conntor Kouccoy mit Rhodan zusammentreffen. In dieser Epoche ist der Pyzhurg eine vom Umsichtigen Gremium gewählte Person, deren Votum bei Stimmengleichheit den Ausschlag gibt. Von Gucky erfährt Rhodan später, dass die Regierungsmitglieder keineswegs seinetwegen nach Vennbacc kommen. Es geht ihnen vielmehr darum, mit den Laren von der LARHATOON, deren wahre Herkunft sie nicht kennen, über den Kampf gegen das Imperium der Empörer zu sprechen.
 
Kurz nach der Ankunft der Regierungsmitglieder erscheinen zwei Sterngewerke und gehen sofort zum Angriff auf Vennbacc über. Shaccner ist gegen eine Einmischung durch Fremde (die Laren halten sich denn auch aus der Sache heraus), aber Perry Rhodan legt das Verbot weit aus und gibt der RAS TSCHUBAI den Angriffsbefehl, zumal sich herausstellt, dass die rayonische Systemverteidigung den Tiuphoren nicht gewachsen ist. Die Tiuphoren fliehen, als die RAS TSCHUBAI ihre Hyperpuls-Werfer gegen das Sextadim-Banner eines Sterngewerks einsetzt, aber einige Sternspringer bleiben im System. Alle werden vernichtet, doch einem gelingt es, Beiboote auszuschleusen, die auf Vennbacc landen. Somit kommt es erneut zu Bodenkämpfen. Die Tiuphoren sind überraschend starke Gegner. Gucky espert, dass ihre Kriegsornate so etwas wie einen Extrasinn in sich tragen. Wenn ein Tiuphore im Kampf "inhörig" wird, kann er eine Symbiose mit diesem Conmentum eingehen, wodurch sich seine Reaktionsschnelligkeit vervielfacht. Die Tiuphoren dringen in den Palast der Tiefe ein. Rhodan beordert das von Licco Yukawa angeführte Raumlandebataillon dorthin und lässt sich von Gucky direkt in den Kuppelbau teleportieren, um Shaccner und die Regierungsmitglieder zu retten. Shaccner ist verwundet. Gucky teleportiert ihn in die BJO BREISKOLL. Auch Rhodan wird in Sicherheit gebracht, sobald die Raumlandesoldaten eingetroffen sind. Diese schalten die Tiuphoren nach hartem Kampf aus. Die Rayonen haben sich in tiefere Etagen zurückgezogen. Sie werden gerettet, aber Koyshan ist bereits tot.
 
Nach dem Ende der Kämpfe meldet sich Conntor Kouccoy bei Rhodan. Er bedankt sich und beraumt ein Treffen für den nächsten Tag an. Anschließend spricht der Pyzhurg per Funk mit Shaccner, der sich immer noch in der Medostation des Kreuzers befindet. Die beiden fragen sich, warum das Frühwarnsystem der Hüter der Zeiten versagt hat. Shaccner erfährt, dass das Rayonat bei den Ziquama offiziell um eine Purpur-Teufe für das Cyoterrisystem gebeten hat.

Johannes Kreis

 
Rezension

Hubert Haensel hatte vermutlich den Auftrag, ein ganzes Bündel von Informationen zu vermitteln. Es war sicher nicht ganz einfach, eine einigermaßen ansprechende Handlung darum herum zusammenzuschrauben. Besonders spannend ist die Story nicht, aber die Infos sind faszinierend genug, um den ansonsten in den üblichen Handlungsmustern erstarrenden Roman lesenswert zu machen. Es wäre vielleicht geschickter gewesen, nicht zwei Romane mit der ausufernden Beschreibung von Raum- und Bodenschlachten aufeinander folgen zu lassen, und auch die Informationsbeschaffung durch "Agenteneinsätze" (diesmal wenigstens ohne Karnevalsmaskerade) ist in den letzten Monaten ein paarmal zu oft eingesetzt worden.
 
Dennoch habe ich den Roman mit Interesse gelesen, zumal Haensel einen guten Einstieg findet. Zu Beginn des Romans sinnieren Rhodan und Gucky über alte Zeiten und den von ihnen selbst empfundenen Sense of Wonder bei der Erkundung des Weltalls. Ein Gefühl, das ihnen beim Vorstoß in immer weiter entfernte Regionen des Kosmos ein wenig abhandengekommen ist. Da spricht mir Rhodan bzw. Haensel richtig aus der Seele! Die Terraner haben sich in Paralleluniversen, zur Großen Leere und sogar auf die andere Seite des universalen Möbiusbandes gewagt, dabei aber den eigenen Vorgarten (die Milchstraßen-Southside) sträflich vernachlässigt. Über die Southside ist kaum etwas bekannt. Das rächt sich jetzt. Ich mag solche Momente des Innehaltens, wenn die Protagonisten mal erkennen lassen, dass sie nicht nur leere Hüllen sind. Leider endet es wieder damit, dass Gucky die Tiuphoren als Verrückte, Killer, Mörder und Perverse bezeichnet. Jaja, so langsam habe ich begriffen, dass die Tius die Bösewichte dieses Zyklus sind, und dass es völlig in Ordnung ist, wenn man sie allesamt umbringt. Wenn sie das nicht gleich selbst tun, sobald eine Niederlage droht. Wieder macht sich Rhodan keinerlei Gedanken über die Konsequenzen seiner Taten. Wahrscheinlich steht es im Exposee geschrieben, dass es keine Zeitparadoxa geben wird, weil alles, was Rhodan und Konsorten in der Vergangenheit tun, aus Sicht des 16. Jahrhunderts NGZ schon geschichtliche Tatsache ist. Aber es wäre doch schön, wenn unsere Helden etwas mehr Zurückhaltung an den Tag legen würden.
 
Egal. Wie gesagt erfahren wir so einiges über den Kodex und die Rayonen. Vermutlich haben sich beide Lager durchgesetzt, also Bastionisten und Emigristen. Schließlich leben die Onryonen der Gegenwart sowohl auf einzelnen Dunkelwelt-Basen im Leerraum als auch in ihren Raumschiffsclustern. Die von den Emigristen angedachten Fluchtschiffpulks waren wohl die Vorläufer der onryonischen Raumrudel. Die Völker des Kodex kennen das kosmische Zwiebelschalenmodell noch nicht. Sie hatten noch keine Begegnungen mit Superintelligenzen oder den Hohen Mächten. Außerdem waren sie noch nicht in Andromeda. Bei ihnen heißt die Nachbargalaxie Claccpher und sie glauben, dass die Laren von dort gekommen sind.
 
Nicht zum ersten Mal im neuen Zyklus fällt mir Guckys flapsige, teils mit umgangssprachlichen Formulierungen vermengte Ausdrucksweise auf. Dazu dann noch die neuen alten Parafähigkeiten, die diesmal prompt durch Störfelder beeinträchtigt werden müssen, weil der Multimutant sonst zu mächtig wäre und die Bodenkämpfe schnell hätte beenden können... wurden da etwa die Wünsche von Lesern wahr gemacht, die den alten Gucky wiederhaben wollten?

Johannes Kreis  02.05.2015

   
Inhaltsangabe 2


Kommentar / Computer

Die Tiuphoren

Als im Jahr 20.064.820 vor Christus die Superintelligenz ARCHETIM erstmals in der Milchstraße erschien, die man damals Phariske-Erigon nannte, beendete sie ein Dunkles Zeitalter des Chaos und der Barbarei. Vieles spricht dafür, dass es die RAS TSCHUBAI mit ihrem Sprung in die rund 40.000 Jahre frühere Zeit des Jahres 20.103.191 vor Christus genau in die Anfänge dieses Dunklen Zeitalters ver- schlagen hat. Angreifer sind die nicht aus der Milchstraße stammenden Tiuphoren in ihren Sterngewerken – fliegenden Habitaten von beachtlicher Größe, die zugleich Raumstation, Werft, Industriekomplex und Trägerschiff sind.
 
Noch halten sich die ermittelten Informationen in Grenzen, aber es sieht ganz so aus, als wanderten die Tiuphoren von Sterneninsel zu Sterneninsel, sodass sie keine Galaxis mehr als ihre Heimat betrachten. Vielmehr ist es sogar so, dass die Herkunft wie auch ihr Ursprungsplanet mit einem ausgeprägten Tabu belegt sind. Als Rhodan den Tiuphoren Ohxon Bysccu – als Caradocc der Kommandant des Sterngewerks YONNTICC – nach dem Verlassen ihres Planeten befragte, lautete die Antwort: Wir sind von ihm erlöst. Die Nachfrage nach der Bedeutung dieser Aussage – haben die Tiuphoren ihre Welt freiwillig aufgegeben, wurde sie zerstört oder durch eine Umweltkatastrophe vernichtet? –, wurde unmissverständlich beschieden: Wir sprechen nicht darüber, Kriegsgast Perry Rhodan. Niemals. Wenn du erneut fragst, exekutiere ich jemanden aus deiner Besatzung. (PR 2800)
 
Was auch immer genau geschehen sein mag – die Zeiteinteilung der Tiuphoren wird in »Zeitstrecken nach der Erlösung« (ZSE) gerechnet, wobei das Jahr 20.103.191 vor Christus 87.770 ZSE entspricht. Bislang ist die Dauer einer Zeitstrecke nicht bekannt; sie könnte unter Umständen aber grob die Bedeutung eines Jahres haben. Angesichts dieser Zeitspanne, in der die Tiuphoren schon in den Sterngewerken geboren werden, leben und sterben, verwundert es wenig, dass ihnen ein Leben auf Planeten zuwider ist. Doch damit nicht genug: Sie betrachten sich und ihre Lebensweise als höherwertig, alles planetengebundene Leben hingegen als minderwertig, weil von diesem Planeten abhängig.
 
Als Nomaden, die von Galaxis zu Galaxis ziehen – um nicht zu sagen heu- schreckenähnlich über diese herfallen –, ist es mit dem Leben an Bord der Sterngewerk-Habitate allein natürlich nicht getan. Die Tiuphoren benötigen ebenfalls Planeten und andere Himmelskörper als Ressource beispielsweise für ihren Flottenbau. Mit anderen Worten: Letztlich sind auch sie von dem abhängig, was sie als generell minderwertig betrachten. Durchaus möglich, dass genau dieser Faktor einer der Gründe für das brutale Vorgehen in diesem Krieg ist. Die Tiuphoren nehmen sich, was sie benötigen, hinterlassen dann aber »verbrannte Erde«, was euphemistisch als Nutznießung und dem sich dienstbar machen der jeweiligen Planeten umschrieben wird ...
 
Die Tiuphoren erobern jedenfalls bevorzugt technisch hochentwickelte Planeten, die und deren Technik binnen kurzer Zeit in Werfen umgebaut oder hinsichtlich ihrer Bodenschätze genutzt werden können. Nach dem Ende der Plünderung werden diese Welten vor dem Abzug zerstört – was aus Sicht der Tiuphoren nur folgerichtig ist: So wird einerseits verhindert, dass technisches Wissen der Tiuphoren von anderen Völkern genutzt wird, während andererseits kaum ein deutlicheres Zeichen dafür gesetzt werden kann, die eigene Position absolut überlegen zu betrachten.
 
Mindestens ebenso wichtig ist neben dieser Funktion die kulturell-religiöse des vorangetriebenen Krieges. Dessen Einzelaktionen werden – auch und vor allem unter dem Aspekt der Zuführung weiterer Geist-Komponenten beziehungsweise ÜBSEF-Konstanten in die Sextadim-Banner der Sterngewerke – mit dem Begriff Banner-Kampagne umschrieben. Dort werden, wie Bysccu betonte, möglichst viele der »erlesensten Geister eingebettet«. Wir haben sie aus den Gefängnissen ihrer Körper befreit und sie einem besseren Daseinszweck zugeführt (...) Der Geist des Gegners lebt in den Bannern. Auch wenn er sich das Gegenteil wünschen mag. (...) Unser Sozialprestige steigt, wenn wir eine gute Ernte haben. (PR 2800)
 
Hinzu kommt hierbei neben der internen Konkurrenz der einzelnen Stern- gewerke, dass der, der besonders intelligent und kreativ ist – sich als Kriegskünstler ausweist –, sich oder seiner Gruppe den Weg zum Catiuphat bahnt. Für Tiuphoren und ihren Ahnenkult ist dieses künstliche Jenseits real; sie glauben, dass manche ihrer Orakel mit dem Catiuphat in Verbindung stehen, in das die Tiuphoren durch besonders herausragende Kampfhandlungen aufgenommen werden können …

Rainer Castor

   
NATHAN