Nummer: 2716 Erschienen: 06.09.2013   Kalenderwoche: Seiten: 63 Innenillus: 1 Preis: DM Preis seit 2001 in €: 1,95 €

Das Polyport-Desaster
Bostich erteilt Perry Rhodan einen Auftrag - der Polyport-Präfekt soll die Katastrophe verhindern
Wim Vandemaan     

Zyklus:  

38 - Das Atopische Tribunal - Hefte: 2700 - 2799 - Handlungszeit: 15.06.1514 NGZ bis 17.11.1517 NGZ - Handlungsebene:

Großzyklus:  10 - Noch unbekannt / Hefte: 2500 - ? / Zyklen: 36 - ? / Handlungszeit: 1436 NGZ (5050 n.Chr.) - ?
Örtlichkeiten: Poschkor   PRECVER   WIZARD OF OZ         
Zeitraum: 20. Juli bis 26. August 1514 NGZ
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 32716
EAN 2: 4199124601951
Ausstattung:  Report Nr.468
Anmerkungen: 
Besonderheiten: 
"Seite 3"

Seit die Menschheit ins All aufgebrochen ist, hat sie eine aufregende, wechselvolle Geschichte erlebt: Die Terraner – wie sich die Angehörigen der geeinten Menschheit nennen – haben nicht nur seit Jahrtausenden die eigene Galaxis erkundet, sie sind längst in ferne Sterneninseln vorgestoßen. Immer wieder treffen Perry Rhodan und seine Gefährten auf raumfahrende Zivilisationen – und auf die Spur kosmischer Mächte, die das Geschehen im Universum beeinflussen.
 
Im Jahr 1514 Neuer Galaktischer Zeitrechnung, das nach alter Zeitrechnung dem Anfang des sechsten Jahrtausends entspricht, gehört die Erde zur Liga Freier Terraner. Tausende von Sonnensystemen, auf deren Welten Menschen siedeln, haben sich zu diesem Sternenstaat zusammengeschlossen.
 
Doch Unruhe ist über die Galaxis gekommen: Auf der einen Seite droht Krieg zwischen den Tefrodern und den Blues, auf der anderen reklamiert das ominöse Atopische Tribunal die Rechtshoheit über alle Welten der Milchstraße. Ihre ersten Repräsentanten sind die Onryonen, die die Auslieferung Perry Rhodans und Imperator Bostichs fordern – sie sollen wegen zahlreicher Verbrechen vor Gericht gestellt werden. Das schlimmste Verbrechen liege allerdings in der Zukunft und wird als »Weltenbrand« umschrieben.
 
Noch gelingt es den beiden Unsterblichen, sich ihren Häschern zu entziehen, aber wie lange kann das gut gehen? Zudem drohen die Onryonen nun auch damit, das galaxisweite Transportnetz der Polyport-Höfe abzuschalten, das zu kontrollieren so viel Mühe gekostet hat. Nicht nur Rhodan fragt sich: Naht DAS POLYPORT-DESASTER ...?

 
Die Hauptpersonen
Perry Rhodan Der Großadministrator des Solaren Imperiums kommt dieses eine Mal zu spät.
Gaumarol da Bostich Der Imperator schließt mit Rhodan einen Pakt.
Tyrone Kilmacthomas Der Kapitän der WIZARD OF OZ kämpft mit den PaMAks.
Pral Der Schattenmaahk will das Polyport-System retten.

Allgemein
Titelbildzeichner: Arndt Drechsler
Innenilluszeichner: Swen Papenbrock   
Kommentar / Computer: Rainer Castor: Ausbreitung ins All
PR-Kommunikation: SOL - Das Magazin der Perry Rhodan-FanZentrale e.V.
Statistiken:
Witzrakete:
Leserbriefe: Norbert Schelenz / Ronnie Neumann / Hartmut Zimmermann / Gerhard Wilfling / Peter Barmettler / Kuni Gunther
LKSgrafik:
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar: Andromeda     Anthuresta      Katsugo     Schattenmaahks                                                       
Computerecke:
Preisauschreiben:
: -

Journal

Journaldaten: Nummer: / Seite:
Journalgrafik:
Journaltitel:
Journalnews:

Clubnachrichten / ab PR 3001 - Perry Rhodan-Fanszene
Clubdaten: Nummer:  / Seiten:
Clubgrafik:
Nachrichten:
Fanzines:
Magazine:
Fan-Romane:
Internet:
Veranstaltungen:
Sonstiges:

Report

Titelbild:


Reportdaten: Nummer: 486 - Seiten: 11
Cartoon : Reinhard Habeck: Rüsselmops der Außerirdische (Folge 324)
Reporttitel: Hubert Haensel: Report-Intro / Michael Thiesen: Marianne Sydow (1944-2013) - Eine Erinnerung / Rüdiger Schäfer: Die SOL startet durch – Die ATLAN-Taschenhefte stehen kurz vor ihrem ersten Jubiläumsband
Reportgrafik: Alfred Kelsner: Begrüßung - Bild
Reportfanzines:

Reportriss:


Reportclubnachrichten:
Reportnews:
Reportvorschau: -
Reportriss: :

Innenillustrationen

»Angriff der Banshees« in der WIZARD OF OZ
Zeichner:  Swen Papenbrock  
Seite:25
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



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Inhaltsangabe

Perry Rhodan trifft sich am 21. Juli 1514 NGZ mit Bostich auf Poschkor, einem Planeten der Sonne San im Cerkol-Sternhaufen. Es geht um die Probleme mit dem Polyport-Netz. Bostich ist gegen die von Rhodan vorgeschlagene Abschaltung des Systems. Als Präfekt der Polyport-Domäne, so Bostich, ist Rhodan stattdessen verpflichtet, das Polyport-Netz zu retten. Rhodan spricht außerdem von einer großen Vision, von einem Jahrhunderte umfassenden Projekt. Ziel ist ein intergalaktisches Verteidigungsbollwerk gegen kosmische Bedrohungen, quasi ein auf mehrere Galaxien ausgeweitetes Galaktikum.
 
Rhodan lässt sich den Ur-Controller bringen und reist per Polyport-Transfer zum Handelsstern JERGALL, wo er mit Verzögerung als alter Mann ankommt. Der Zellaktivator muss Schwerstarbeit leisten. Nach zweitägigem Schlaf ist Rhodan wieder ganz der Alte bzw. Junge. Trotz dieses Erlebnisses riskiert er es, sich gemeinsam mit dem Schattenmaahk Pral in dessen Kleinraumer PRECVER von JERGALL nach FATICO versetzen zu lassen. Erneut altert Rhodan rapide. Pral sagt, die "Vitalprämie" des Netzes sei exponentiell angestiegen. Rhodan hat diesen Begriff noch nie gehört und verlangt eine Erklärung. Pral behauptet, die Eiris von ES sei eine wesentliche Komponente des Netzes. Das Netz habe sich quasi entlang des Eiris-Bandes aufgebaut und werde von diesem mit Vitalenergie versorgt. Um Schwankungen in der Versorgung auszugleichen, entziehe das Netz all seinen Passagieren geringste Mengen von Vitalenergie. Mit anderen Worten: Das Netz ist lebendig, und der erhöhte Vitalenergieverbrauch kann nur bedeuten, dass es um das Überleben kämpft.
 
Beim Transfer der PRECVER kommt es zur "weichen" Kollision mit einem anderen Raumschiff. Es handelt sich um die WIZARD OF OZ, ein terranisches Kolonistenschiff, das am 28. August 2171 mit Ziel Gwydion im Rigel-Sektor gestartet, aber nie angekommen ist. Die 20.000 Siedler und 2000 Besatzungsmitglieder sitzen fest, denn ihr Schiff ist während einer Transition mit einem unbekannten Objekt zusammengestoßen. Es ist ein Raumschiff, das wie eine gewaltige Axt in dem 800-Meter-Kugelraumer steckt und sich in dessen Innerem wie eine keilförmige Nebelzone vom unteren Pol bis zum Deck unterhalb des Ringwulstes ausbreitet. Rhodan und Pral betreten die WIZARD, die erst nach und nach für sie materiell wird. Die Ankunft des "Großadministrators" sorgt bei der Besatzung für Jubel, doch Captain Tyrone Kilmacthomas ist skeptisch, weil sich Rhodan zurückhaltend verhält. Rhodan schenkt dem Mann reinen Wein ein und macht ihm klar, dass keineswegs erst 82 Tage seit dem Start der WIZARD vom Heathrow Space Port vergangen sind.
 
Rhodan erfährt, dass die Besatzung der WIZARD immer wieder von unheimlichen, nicht ansprechbaren Wesen heimgesucht wird. Diese Para-Materiellen Aktionsfiguren (PaMAks) werden als "die Weißen" oder wegen ihres unerträglichen Gekreischs als "Banshees" bezeichnet. Sie kommen aus der Nebelzone, entführen Menschen und bauen sie zu seltsamen biomechanischen Objekten um, die in der WIZARD zurückgelassen werden. Im Gegensatz zur Besatzung der WIZARD können Rhodan und Pral in die Nebelzone eindringen. Sie erhalten traumartigen Kontakt mit fremdartigen Wesen, die aus einer mindestens 5 Milliarden Jahre entfernten Zukunft kommen. Das Leben ist für die Fremden, die sich selbst als INSTANZ verstehen, äußerst kostbar. Sie wollen die Besatzung der WIZARD retten, aber es ist nicht möglich, die Menschen in ihre (oder Rhodans) Zeit zurückzubringen. Die Menschen müssen der INSTANZ in die Zukunft folgen. Außerdem muss Pral, dessen Polyport-Controller von der INSTANZ verändert wurde, mit dem Polyport-Netz verschmelzen - der Schattenmaahk hat beim Transfer schwere Schäden erlitten, sein Tod ist ohnehin nur eine Frage der Zeit.
 
Nachdem alle Menschen von der WIZARD ins Schiff der INSTANZ übergewechselt sind, spricht Rhodan ein letztes Mal über den Controller mit Pral. Der ehemalige Schattenmaahk hat festgestellt, dass das Polyport-Netz nicht mehr synchron mit dem Normalraum ist. Xenochronien wie jene, in denen die WIZARD gefangen ist, treiben durch das Netz und blockieren die Routen. Innerhalb einer solchen xenochronen Blase verlieren Zeitablauf und Kausalität ihren Sinn. Eine Macht, die stärker und völlig anders ist als die Onryonen, ist hierfür verantwortlich. Rhodan flieht mit der PRECVER zum Polyport-Hof GALILEO. Er hat nun keine Wahl mehr. Er deaktiviert das Polyport-Netz mit seinem Ur-Controller.
 
Rhodan kommt erst am 26. August in GALILEO an. Er hat unterwegs vier Wochen verloren. Sichu Dorksteiger bringt ihn auf den aktuellen Stand der Dinge. Rhodan erfährt, dass Luna verschwunden ist. Die Onryonen interessieren sich neuerdings weniger für das Solsystem und mehr für Arkon.

Johannes Kreis

 
Rezension

Hut ab. Hartmut Kasper schafft es doch immer wieder, mich mit seinem Ideenreichtum zu verblüffen. Unter der INSTANZ muss man sich etwas vorstellen, das sich so unfassbar weit von uns wegentwickelt hat, dass man es nicht mehr als "Leben" bezeichnen kann. Es gelingt Kasper meisterhaft, die Fremdartigkeit der INSTANZ zu vermitteln, ohne sie genauer zu beschreiben. Ich glaube allerdings nicht, dass wir jemals wieder etwas von der INSTANZ lesen werden. Sie ist das jüngste Beispiel für die genialen Tricks, die Kasper gern anwendet, um sich von den Vorgaben des Perryversums lösen und völlig frei fabulieren zu können.
 
Noch besser als die bizarre Welt der INSTANZ gefällt mir der Hauch von Nostalgie, verbunden mit etwas Grusel, den die aus Sicht von Captain Kilmacthomas erzählten Kapitel verbreiten. Man glaubt den von Kasper beschriebenen Geruch nach Plastik, erhitztem Metall und menschlichen Ausdünstungen im Kolonistenschiff fast selbst zu riechen, und das Zusammentreffen der Menschen aus dem 22. Jahrhundert mit dem aus einer ganz anderen Epoche kommenden Rhodan ist besonders reizvoll. Für Rhodan führt es zu einer äußerst interessanten Erkenntnis. Er überlegt, was wohl geschehen würde, wenn es ihm gelänge, mit der WIZARD OF OZ ins 22. Jahrhundert zurückzukehren. In eine Zeit also, in der es noch nicht zum Konflikt mit den Meistern der Insel gekommen ist, in der die Bedrohung durch die Dolans, den Schwarm und andere Gefahren noch weit in der Zukunft liegt. Wie würde er sein Wissen einsetzen? Wäre er nicht in einer ähnlichen Position wie das Atopische Tribunal, weil man ihm vielleicht nicht glauben würde? Vielleicht müsste er - ebenso wie die Onryonen - unpopuläre Entscheidungen treffen, um seine Pläne durchzusetzen...
 
Nun ist das Polyport-Netz also nicht mehr benutzbar. Somit ist die Stardust-Menschheit wieder einmal vom "Mutterland" abgeschnitten. Und nicht nur sie! Ich mag mir gar nicht vorstellen, welche Auswirkungen der Ausfall dieses Transportsystems haben mag - menschlich und wirtschaftlich - und ich fürchte, die Autoren werden es sich auch nicht vorstellen. Will sagen: Das Ganze ist für die PR-Serie schlicht bedeutungslos. Das Netz ist halt abgeschaltet, na und? Abgesehen davon, dass Rhodan und Konsorten nicht mehr wie in diesem Roman fröhlich von A nach B springen und dabei Millionen von Lichtjahren fressen können, wird wahrscheinlich gar nichts geschehen. Abgesehen davon natürlich, dass es jetzt sehr viel schwieriger sein wird, Rhodans Vision von einem intergalaktischen Verteidigungssystem zu realisieren.
 
Wer aber steckt hinter den Störungen des Netzes? Die Onryonen wohl nicht. Aber die sind ja vermutlich nur Handlager der Atopen, über deren wahre Absichten wir noch nichts wissen. Wird womöglich gar nicht das Netz selbst angegriffen, sondern das Eiris-Band, auf dem es Prals Angaben zufolge basiert? Schließlich entzieht das Netz den Benutzern nur dann Vitalenergie, wenn die Versorgung durch das Eiris-Band schwankt. Jetzt braucht das Netz viel mehr Vitalenergie, ergo muss es erhebliche Probleme mit dem Eiris-Band geben. Ist also nicht das Netz das Angriffsziel, sondern die Eiris und somit ES?

Johannes Kreis  08.09.2013

   
Inhaltsangabe 2


Kommentar / Computer

Ausbreitung ins All

Nachdem sich die Menschheit die arkonidische Technologie erschlossen hatte und ihr fortan ungeahnte Möglichkeiten zur Verfügung standen, war der Ausbreitung ins All eigentlich keine Grenze mehr gesetzt. Dennoch konnte von einem Run zunächst nicht die Rede sein. Grund hierfür war, dass nach der vorgetäuschten Vernichtung der Erde am 11. November 1984, um der Entdeckung durch den Robotregenten zu entgehen, die technischen Kapazitäten zwar vorhanden waren, einer massiven Besiedlungspolitik aber aufgrund der notwendigen Geheimhaltung Grenzen gesteckt blieben.
 
Zwar wurde beispielsweise der 10.251 Lichtjahre von der Erde entfernte Planet Siga schon im Jahr 2003 alter Zeitrechnung von terranischen Auswanderern besiedelt, doch solcherart Projekte blieben die Ausnahme. Die große Distanz zum Solsystem war hierbei sogar bewusst gewählt, um im Nahbereich zu auffällige Schiffsbewegungen zu vermeiden. Erst in den Jahren ab 2043, nachdem Atlan als Imperator Gonozal VIII. die Macht auf Arkon übernommen hatte, war die Position Terras nicht länger geheim, und es begann eine ungestüme Expansion ins All. Entfernungen spielten eine untergeordnete Rolle, selbst im Einflussbereich des Großen Imperiums gab es häufig terranische Siedler – gefördert von Atlan, der aktiv tatkräftige Mitarbeiter an allen Ecken des arkonidischen Sternenreiches benötigte. Oftmals kam es sogar zur Mischung mit Arkon-Nachkommen.
 
Nach Atlans Abdankung als Imperator und dem Zusammenschluss von Großem und Solarem zum Vereinten Imperium am 1. Januar 2115 setzte sich die Ausbreitung verstärkt fort. Diese wurde noch vom ersten Autarkiegesetz begünstigt, das Selbstbestimmung nach 30 Jahren gewährleistete, wenngleich die wirtschaftlichen Bindungen und die Schutzfunktion der Solaren Raumflotte bestehen blieben.
 
Dieser Werdegang erklärt, dass Welten wie Siga, Ertrus, Epsal, Plophos und viele weitere in Tausenden Lichtjahren Entfernung zum Solsystem besiedelt wurden und in der Frühzeit der Ausbreitung keine konzentrierte Interessensphäre rund um Sol entstand. Überdies existierten von Anfang an völlig eigenständige und unabhängige Enklaven innerhalb des vom Solaren Imperium beanspruchten Bereichs – unter anderem das Wega-System in 27 Lichtjahren, Swoofon in 922 Lichtjahren oder Topsid in 815 Lichtjahren Entfernung zu Sol.
 
In die Zeit des Vereinten Imperiums fiel auch die Expedition der WIZARD OF OZ unter dem Kommando von Kapitän Tyrone Kilmacthomas. Bei der Einheit der MOTHER GOOSE-Klasse der nordamerikanischen Raumfluglinie Kansas & Beyond, deren Raumer klangvolle Namen wie EMERALD CITY, PRINCESS OZMA oder eben WIZARD OF OZ trugen, handelte es sich um 800 Meter durchmessende zivile Personen- und Frachtschiffe, die auf der Kugelkonstruktion eines Schlachtschiffs der STARDUST-Klasse basierten. Im Fall der WIZARD OF OZ gab es an Bord 2000 Mann Besatzung sowie gut 20.000 Passagiere. Ziel des am 28. August 2171 begonnenen Flugs war das Gwydion-System im Rigel-Sektor, eine knapp über 800 Lichtjahre vom Solsystem entfernte weiße Sonne mit insgesamt neun Planeten; Brigantia war die Nummer vier.
 
Doch dort kam das Schiff nie an. Es blieb verschwunden, galt als einer der größten Unglücksfälle der Siedlungsgeschichte ...
 
Nach dem Auseinanderbrechen der Galaktischen Allianz am 7. November 2328 sowie der Auflösung des Vereinten Imperiums am 27. März 2329 kam es zur Reorganisation des terranischen Anteils als (restauriertes) Solares Imperium. Dieses bestand aus 682 Systemen mit 802 besiedelten Welten und 1114 Stützpunktwelten. Nach rund 300 Jahren »wilder« Ausbreitung war das jedoch bestenfalls die halbe Wahrheit, weil nicht einmal Terras Kolonialbehörden alle in den letzten 200 bis 300 Jahren angeflogenen Planeten kannten. Manche gerieten durch eigenen Willen in Isolation und brachen interstellare Kontakte ab, Notlandungen, wie zum Beispiel auf Oxtorne, machten »Zwangs«-Besiedlungen mit entsprechender Umweltanpassung erforderlich, und auch die »Sekundärkolonisation« vergrößerte das Spektrum, weil nach 30 Jahren von Kolonien ihrerseits wieder Pioniere aufgebrochen waren.
 
Insbesondere dem seit 2330 laufenden Geheimprojekt Violetter Mond der CIMAROSA-Handels-Holding war es zu verdanken, dass etliche der »vergessenen« Welten wieder ins Bewusstsein traten – als Beispiel seien Dong-Soni im Antares-System und Amboina im Naral-System genannt. Zwischen 2330 bis 2430 konzentrierte sich die terranische Besiedlungspolitik dann auf eine Kernzone von 4000 Lichtjahren Durchmesser, ergänzt um die erweiterte Grenzkugel der Außenrand-Stützpunkte mit 6000 Lichtjahren Durchmesser.

Rainer Castor

   
NATHAN