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"Seite 3" |
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Die Hauptpersonen |
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Titelbildzeichner: | Swen Papenbrock |
Innenilluszeichner: | Swen Papenbrock |
Kommentar / Computer: | Rainer Castor: Medusische Welten |
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Leza Vlyoth lässt sich nicht durch Peo Tatsanors Ungeduld zu übereiltem Handeln verleiten. Er will die Jagd auf Icho Tolot voll auskosten. Der Haluter soll nicht getötet, sondern gefangen genommen werden, um sich vor dem Atopischen Tribunal für die Verbrechen zu verantworten, die er nach Vlyoths Ansicht gemeinschaftlich mit Perry Rhodan begangen hat. Der Jaj nimmt die Gestalt eines Uleb an, um Tolot im Nahkampf überlegen zu sein. Als die XYANGO, die sich in ein Haluterschiff verwandelt hat, auf Kamaad landet, glauben die nach der Vernichtung der HALUTA IV dort gestrandeten Haluter an Rettung, zumal sich jemand meldet, der mit Fancan Teiks Stimme spricht. Sie tappen in eine Falle. Mit Bomben präparierte TARA-Roboter werden ausgeschleust und zur Explosion gebracht. Luto Faonad wird dabei verstümmelt. Tolot und Avan Tacrol bringen ihn mit dem Tauchboot im Milchozean in Sicherheit, doch Faonad erliegt kurz danach seinen schweren Wunden.
Tacrol schwört Rache. Tolot kann den impulsiven jungen Haluter kaum zurückhalten. Die beiden fliehen in den "Termitenhügel", ein möglicherweise organisches, noch immer lebendiges Gebilde. Dort werden sie von Vlyoth und Tatsanor gestellt, die weitere TARAS dabei haben. Tacrol wird gefangen genommen, Tolot muss fliehen. Mit seinen durch Glasfrost verstärkten Parafähigkeiten foltert der Anti den jungen Haluter. Vlyoth zeichnet die Schmerzensschreie auf und lässt sie immer wieder aus Lautsprechern erschallen. Tolot benutzt das Tauchboot, um die XYANGO anzugreifen und in das Schiff einzudringen. Es kommt erneut zum Kampf gegen den vermeintlichen Uleb. Erst jetzt erfährt Tolot von der Existenz des Atopischen Tribunals und von Vlyoths wahren Absichten. Tolot unterliegt dem Gestaltwandler. In einem Energiefeld zur Bewegungslosigkeit verdammt, bemerkt er, dass die Temperatur immer weiter absinkt. Bald wird der absolute Nullpunkt erreicht sein.
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OK, nachträglich ergeben die im vorherigen Roman in epischer Breite geschilderten Vorbereitungen Vlyoths doch noch einen gewissen Sinn. Er hat die präparierten TARA-Roboter eingesetzt, um den Halutern eine Falle zu stellen. Außerdem wird klar, warum Vlyoth sein Jagdopfer nicht einfach mit den Bordgeschützen der XYANGO gegrillt hat. Aber wenn es ihm darum ging, den Haluter lebendig zu fangen, warum hat er ihn dann nicht einfach mit einem Traktorstrahler geschnappt? Der ganze Aufwand kommt mir immer noch sinnlos vor - aber aus dem Stoff musste ja eine Trilogie gestrickt werden...
Neue Informationen: Vlyoth sagt, das Ziel des Tribunals bestehe in der Herstellung und Bewahrung der "Atopischen Ordo" - einer Ordnung, die nicht durch die blinden Kräfte der Evolution entsteht, sondern die an die Gleichrangigkeit alles Beseelten glaubt und diese praktiziert. Große Worte, aber sobald Vlyoth anfängt, mit Tolot über die Rechtmäßigkeit seines Handelns zu diskutieren, wird es wieder absurd. Tolot behauptet, er habe kein Verbrechen begangen, für das ihn das Tribunal verurteilen könnte. Sinngemäß sagt Vlyoth daraufhin, der Haluter könne nicht mit Sicherheit ausschließen, irgendwann in der Zukunft ein Verbrechen zu begehen. In Tolots Fall wiege das besonders schwer, weil er quasi ein kosmischer Unsicherheitsfaktor sei. Mit dieser Argumentation müssten die Atopen jeden präventiv anklagen, der irgendwie an den Schaltstellen der Macht sitzt oder sonst wie in weitreichende Geschehnisse verwickelt ist oder verwickelt werden könnte. Dabei übersehen sie völlig, dass sie den solcherart Angeklagten das Potential absprechen, gute Taten zu tun. Letzten Endes läuft alles darauf hinaus, dass nur das Atopische Tribunal darüber entscheidet, in welche Richtung sich die Dinge entwickeln sollen, und dass nur das Tribunal die Macht besitzt, diese Entwicklung zu beeinflussen. Es würde mich übrigens gar nicht wundern, wenn Perry Rhodan den Weltenbrand tatsächlich auslösen wird, aber nur, weil er herauszufinden versucht, was es damit überhaupt auf sich hat und warum man ihm das vorwirft!
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Medusische Welten Die Umschreibung medusische Welten hat Viccor Bughassidow geprägt. Gemeint sind im allgemeinen Sinn alle Dunkelwelten, die beim Entstehungsprozess von Sonnensystemen aufgrund von Instabilitäten in den Leerraum zwischen den Sternen geschleudert werden und dort ihr einsames, weil sonnenloses Dasein fristen. Im engeren Sinn bezieht sich Bughassidow allerdings auf einen Dunkelplaneten, der aus dem Solsystem stammt. Dessen Spur hat er aufgenommen, nachdem er auf dem Jupitermond Europa unterhalb des Eisozeans eine zwischen achtzehn und einundzwanzig Millionen Jahren alte Kaverne gefunden hat, von ihm Bughassidow-Kaverne genannt.
Wenn sich die Indizien, denen ich folge, als heiß erweisen sollten, werde ich folgende zwei Informationen erhalten: erstens, wann der Planet das Solsystem verlassen hat. Und zweitens, in welche Richtung er abgedriftet ist. Seinen Fluchtvektor, mathematisch gesprochen. Den, wie ich in aller Bescheidenheit sage, Bughassidow-Vektor. (PR 2700)
Man mag von dieser »Suche nach Medusa«, einem verlorenen Planeten des Solsystems, ja halten, was man will – fest steht, dass es solche Dunkelwelten gibt. Und damit auch solche, die ursprünglich aus dem Solsystem stammen.
Bei der Entstehung eines Sonnensystems aus sich verdichtenden Staubwolken formen sich stets viele Protoplaneten, von denen allerdings etliche unweigerlich wieder verloren gehen – mitunter durchaus doppelt so viele oder noch mehr, als später die Sonne stabil umkreisen. Folglich gibt es in der Milchstraße Abermilliarden dieser Dunkelwelten, ohne dass sich die raumfahrenden Völker je sonderlich dafür interessiert hätten. Hauptgrund ist natürlich angesichts der in Hunderten und Tausenden Lichtjahren messenden Entfernungen das gewaltige Volumen im Vergleich zu den winzigen Planeten, die meist nur durch Zufall gefunden werden.
Sonnensysteme erscheinen bemerkenswert stabil, sofern sie einmal der stürmischen Jugendphase entwachsen sind – doch das ist eben nur das Ergebnis der umso heftigeren Zeit, bis sich diese weitgehende Stabilität eingestellt hat. Gerade in der Frühzeit eines Sonnensystems gibt es Schwankungen, exzentrische Umlaufbahnen sowie planetare Zusammenstöße mit zum Teil katastrophalen Folgen. Mit der Zeit stellt sich ein gewisses Gleichgewicht ein, bei dem die Bahnschwankungen einerseits nur noch groß genug sind, dass die wachsenden Protoplaneten den zwischen ihren Bahnen liegenden Bereich von allen kleineren Körpern säubern, andererseits aber nicht so groß, dass sie zusammenstoßen können.
In diesem Stadium ist das betreffende Sonnensystem an der Grenze zur Instabilität und dynamisch gesehen (fast) voll. Ein zusätzlicher Planet würde aufgrund der gravitativen Störungen für Aufruhr sorgen – und erst wieder »Ruhe« einkehren lassen, nachdem es zu einer Kollision gekommen ist oder aber ein Planet aus dem System katapultiert wurde. Es spricht viel dafür, dass sich die Sonnensysteme im Verlauf ihrer Entwicklung stets an dieser Grenze befinden und mit der Zeit wiederholt Objekte hinausgeworfen haben.
Abhängig vom Alter des Systems, kommt es zu einer fortschreitenden Immunisierung gegen planetares Chaos: Die Systeme sind gewissermaßen bis nahe an den Rand der Kapazität mit Planeten gefüllt, sodass sie so viele Himmelskörper wie nur möglich enthalten. Die jeweiligen Umlaufbahnen befinden sich dann so eng beieinander, wie es die Stabilität gerade noch erlaubt – etwas, das durchaus als Ergebnis eines chaotischen Prozesses zu erwarten ist. Die Zahl der Protoplaneten, die in der Frühzeit eines Sonnensystems durch die kleineren Objekte der Staubscheibe um das Zentralgestirn »gefüttert« werden, steigt demnach so lange an, bis es zur tief greifenden Instabilität kommt.
Als Folge kollidieren umherschwirrende Objekte mit größeren Welten und verschmelzen mit diesen. Oder sie werden aus dem System geworfen, bis das System seinen Zustand am Rand der Stabilität erreicht hat. Genau betrachtet erhöht das Sonnensystem also durch diesen Prozess der Selbstorganisation seine innere Ordnung.
Auch der von Icho Tolot und seinen Begleitern untersuchte Planet Kamaad ist eine solche Dunkelwelt, die es aus irgendeinem Sonnensystem geschleudert hat. Im Gegensatz zur Umgebung – die Sterne im Orionnebel sind mit einem Alter von etwa einer Million Jahren sehr jung – ist Kamaad jedoch bedeutend älter: mindestens 4,8 Milliarden Jahre. Ein einsamer Vagabund, der irgendwann in den Orionnebel eingetaucht ist. Die vorgefundenen Artefakte belegen, dass die Theorie von Tolots Kompagnon – niemand anders als Viccor Bughassidow – nicht mehr von der Hand zu weisen ist, dass nicht alle Irrläufer-Planeten »tot« sind …
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