Nummer: 2604 Erschienen: 15.07.2011   Kalenderwoche: Seiten: 63 Innenillus: 1 Preis: DM Preis seit 2001 in €: 1,95 €

Die Stunde der Auguren
Das Solsystem in einem seltsamen Kosmos - und der Auftritt einer fremden Macht
Wim Vandemaan     

Zyklus:  

37 - Neuroversum - Hefte: 2600 - 2699 - Handlungszeit: 05.09.1469 NGZ - 17.01.1470 NGZ (5056 - 5057 n.Chr.) - Handlungsebene:

Großzyklus:  10 - Noch unbekannt / Hefte: 2500 - ? / Zyklen: 36 - ? / Handlungszeit: 1436 NGZ (5050 n.Chr.) - ?
Örtlichkeiten: Solsystem in der Anomalie               
Zeitraum: 5.bis 9.September 1469 NGZ
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 12604
EAN 2: 4199124601951
Ausstattung:  Report Nr.448
Anmerkungen:  Beihefter Neues PERRY RHODAN-Quartett (Teil4)
Besonderheiten: 
"Seite 3"

In der Milchstraße schreibt man das Jahr 1469 Neuer Galaktischer Zeitrechnung (NGZ) - das entspricht dem Jahr 5056 christlicher Zeitrechnung. Der furchtbare, aber kurze Krieg gegen die Frequenz-Monarchie liegt inzwischen sechs Jahre zurück. Die Bewohner der Erde erholen sich langsam von den traumatischen Ereignissen.
 
Nun hoffen die Menschen sowie die Angehörigen anderer Völker auf eine lange Zeit des Friedens. Perry Rhodan und seine unsterblichen Gefährten wollen die Einigung der Galaxis weiter voranbringen; die uralten Konflikte zwischen den Zivilisationen sollen der Vergangenheit angehören.
Dabei soll die phänomenale Transport-Technologie des Polyport-Netzes behilflich sein. Mithilfe dieser Technologie bestehen Kontakte zu weit entfernten Sterneninseln, allen voraus der Galaxis Anthuresta, wo sich die Stardust-Menschheit weiterentwickelt.
 
Doch längst lauert eine ganz andere Gefahr, von der die Bewohner der Milchstraße bislang nichts ahnen können. Während es Perry Rhodan mitsamt der BASIS in die unbekannte Doppelgalaxis Chanda verschlägt, wird das gesamte Solsystem an einen fremden Ort entführt - und es schlägt DIE STUNDE DER AUGUREN …

 
Die Hauptpersonen
Reginald Bull Der Terranische Resident kämpft mit dem Chaos im Solsystem.
Henrike Ybarri Die Erste Terranerin plagt mehr als eine Sorge.
Shamsur Routh Ein Journalist kommt einer fremden Macht auf die Spur.
Anicee Ybarri Zwei Terranerinnen hören die Botschaft der Auguren.
Auris Bugenhagen Zwei Terranerinnen hören die Botschaft der Auguren.

Allgemein
Titelbildzeichner: Oliver Scholl
Innenilluszeichner: Dirk Schulz   Horst Gotta
Kommentar / Computer: Rainer Castor: Erste Bestandsaufnahmen
PR-Kommunikation: Pax-Terra - Die Perry Rhodan-Oper jetzt zum Herunterladen
Statistiken: »Unser Mann im All« – 50 Jahre PERRY RHODAN
Witzrakete:
Leserbriefe: Wolfgang Krawczyk /Wolfgang Krawczyk / Carsten Reinhold / Heinz-Ulrich Grenda / Holger Schreiner / Mirko Lüthge / Werner Wilden / Dirk Wilkens-Hagenkötter
LKSgrafik:
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar: Auguren    Zataras      Ybarri, Henrike                                                           
Computerecke:
Preisauschreiben:
: -

Journal

Journaldaten: Nummer: / Seite:
Journalgrafik:
Journaltitel:
Journalnews:

Clubnachrichten / ab PR 3001 - Perry Rhodan-Fanszene
Clubdaten: Nummer:  / Seiten:
Clubgrafik:
Nachrichten:
Fanzines:
Magazine:
Fan-Romane:
Internet:
Veranstaltungen:
Sonstiges:

Report

Titelbild:


Reportdaten: Nummer: 448 - Seiten: 11
Cartoon :
Reporttitel: Hubert Haensel: Report-Intro / Von einer englischen Griechin … und einer fantastischen Veranstaltung von Marc A. Herren / »Zum Glück keine bleibenden Andenken…« Christian Montillon über sein (Nicht-)Engagement während der Leipziger Buchmesse 2011 / Michael Thiesen: Anthuresta – Ein Überblick
Reportgrafik: Drei Fotos: „Uwe Anton und Marc A. Herren auf dem FedCon“
Reportfanzines:

Reportriss:


Reportclubnachrichten:
Reportnews:
Reportvorschau:
Reportriss: Michael Thiesen: : Datenblatt: Galaxie Anthuresta

Innenillustrationen

Terranischer Resident Reginald Bull (vor der Solaren Residenz, Terrania)
Zeichner:  Dirk Schulz   Horst Gotta
Seite:21
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



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Inhaltsangabe

Am 5. September 1469 NGZ erlöschen die Sterne am Himmel Terranias. Das gesamte Solsystem wurde in ein Energiefeld gehüllt und vermutlich an einen anderen Ort versetzt. Es kommt zu unerklärlichen Energieausfällen, Großrechner wie NATHAN und LAOTSE reagieren nicht mehr und müssen sich erst neu konfigurieren. Alle Transmitterverbindungen zu anderen Systemen brechen zusammen, die Transferkamine im Polyport-Hof GALILEO erlöschen. Doch das sind nicht die einzigen Hiobsbotschaften, mit denen sich die Erste Terranerin Henrike Ybarri und der Terranische Resident Reginald Bull beschäftigen müssen. Die Versetzung des Solsystems war mit Raumbeben verbunden, die zu Müdigkeitsattacken bei den Menschen führen. Viele Menschen leiden darüber hinaus unter einem zeitweisen Erinnerungsverlust und Wahrnehmungsstörungen. In völlig unvorhersehbarer Weise löst sich Materie in Nichts auf - das so genannte Nirvana-Phänomen. Hinzu kommen Effekte, die als Gravospaltung und Gravoerratik bezeichnet werden. Es handelt sich um lokal begrenzte Schwerkraftschwankungen, manchmal hängen Gegenstände wie festgefroren mitten in der Luft. Gesteinstrümmer aus dem Kuiper-Gürtel und der Oortschen Wolke regnen auf die Planeten nieder. Nicht alle Trümmer können von den Raumschiffen der LFT-Flotte rechtzeitig abgefangen werden, und so kommt es zu schweren Zerstörungen - auch in Terrania City.
 
Der in Terrania lebende Journalist Shamsur Routh, Henrike Ybarris ehemaliger Ehemann, findet sich in einer veränderten Welt wieder. Er macht sich auf die Suche nach seiner und Ybarris Tochter Anicee. Sie ist verschwunden und meldet sich nicht. Ihre Spur führt nach Hamburg, wo sie gemeinsam mit ihrer Freundin Auris den Verkündungen der Auguren lauscht. Die Auguren leben seit einiger Zeit auf Terra. Niemand scheint etwas über diese humanoiden Wesen zu wissen. Sie wirken hermaphroditisch und haben identitätslose, mal weiß und mal wie Perlmutt schimmernde Gesichter, in denen vor allem die goldfarbenen Augen mit Schlitzpupillen und das ständige Lächeln auffallen. Sie leiten ihre seltsamen Predigten stets mit einem Lied ein, das sie auf ihren Musikinstrumenten, den Phenuben, spielen. Vor allem junge Menschen sind von ihren Reden fasziniert. Es scheint so, als würden sie suggestiv beeinflusst. Routh nimmt an einer solchen Veranstaltung auf der Reeperbahn teil. Der Augur Stradnaver spricht von einer Zeitenwende, die zur baldigen "Neu-Formatierung" der Menschheit führen werde. Es seien nur noch wenige Prüfungen zu bewältigen, dann sei das Ziel erreicht - die Freiheit. Am 8. September, so kündigt er an, werde der große Augur Stradhaird in Terrania eine entscheidende Rede halten.
 
Bevor Routh nach Terrania zurückkehrt, folgt er Stradnaver zu einem siebenstöckigen Pagodenzelt auf dem Gelände eines Hamburger Friedhofs. In diesem Gebäude, dem Gnauplon, scheint es weitere Auguren zu geben. Routh schickt eine Spionsonde hinein, die zwar sofort vernichtet wird, aber noch ein Bild senden kann. Der Torso einer frischen menschlichen Leiche ist zu sehen. Sind die Auguren also Leichenfledderer? Stradhaird spricht am 8. und 9. September zu mehreren zehntausend jungen Menschen. Er redet ihnen Unfreiheit ein und warnt sie vor "dem Alten". Das Alte, so behauptet er, werde stürzen und jeden mit in den Untergang reißen, der sich daran klammert. Routh spricht Anicee und Auris nach Stradhairds erster Rede an, doch seine Tochter will nichts von ihm wissen. Plötzlich kommt es infolge des Nirvana-Effekts zu einer Katastrophe. Ein Gebäude stürzt ein und begräbt viele Menschen unter sich. Anicee überlebt mit lebensgefährlichen Verletzungen. Auris, die sich schützend über sie geworfen hat, stirbt vermutlich. Routh bringt seine Tochter in die nächste Klinik. Am nächsten Tag hört er sich Stradhairds zweite Rede an. Routh glaubt, dass die Auguren auf Terra eine Art Stellvertreterkrieg ausfechten wollen.
 
Nachdem sich die Verhältnisse zumindest ein wenig normalisiert haben, entsendet Reginald Bull die BOMBAY, einen 1500-Meter-Raumer der Explorerflotte unter dem Kommando von Oberst Nuruzzaman, zu einer Expedition in die nähere Umgebung des Solsystems. Wie es scheint, befindet sich das System in einem fremden Raum, der nur 150 Lichtjahre durchmisst und in dem sich die Naturgesetze umgestalten. Mehrere Dutzend Sonnen wurden geortet. Die nächste ist 17 Lichtjahre entfernt. Bull gibt ihr den Namen Next Stop und legt sie als Ziel der BOMBAY fest. Offenbar ist der fremde Raum nicht unbewohnt. Drei Raumschiffe mit 2600 Metern Länge, die entfernt an gigantische Nägel erinnern, dringen ins Solsystem ein. Sie reagieren weder auf Funkrufe noch auf Transformschüsse vor den Bug. Sie tauchen am 9. September in die Sonne ein, wo sie offensichtlich mit irgendwelchen Manipulationen beginnen, denn am selben Tag verspüren alle Menschen im System einige Sekunden lang schreckliche Schmerzen.

Johannes Kreis

 
Rezension

Wenn sich Hartmut Kasper auf die Geschichte konzentriert, die er erzählen soll, dann können - wie diesmal - richtig unterhaltsame Romane dabei herauskommen. Es gibt zwei Handlungsebenen: Bull und Ybarri, die sich in permanenter Krisensitzung mit den veränderten Verhältnissen im Solsystem auseinandersetzen müssen, wodurch diese dem Leser nähergebracht werden auf der einen, der Privatmann Routh und die Suche nach seiner Tochter auf der anderen Seite. Ich kann mir keinen Autor vorstellen, der die merkwüdigen Veränderungen im Solsystem besser hätte beschreiben können. Aber auch hierbei hält sich Kasper bemerkenswert zurück und verfällt nicht in seine sonst übliche, etwas nervende Fabulierwut.
 
Die Routh-Ebene gefällt mir jedoch besonders gut, weil sie endlich mal wieder einen Blick "von unten" ermöglicht, d.h. wir sehen die Geschehnisse nicht aus dem etwas abgehobenen Blickwinkel der Unsterblichen und es geht nicht um irgendwelche kosmischen Verwicklungen, sondern um ganz alltägliche Dinge - wenn man angesichts der Katastrophen, von denen die solaren Planeten heimgesucht werden, überhaupt noch von "Alltag" sprechen kann. Wie man es von Kasper nicht anders erwartet, ist der Roman in einem eloquenten Stil gehalten und wartet immer wieder mit geschliffenen Formulierungen und netten Bonmots auf. Beispiel: Routh sagt, das Altern sei seine Art, dem Tod aus dem Weg zu gehen...
 
Weniger gut gefällt mir der Inhalt des Romans, bzw. das Szenario, das uns jetzt vermutlich geraume Zeit erhalten bleiben wird. Wie oft war Terra, vor allem Terrania, schon in schröcklicher Gefahr? Wie oft wurde das Solsystem in irgendwelche undurchdringlichen Schirme gehüllt oder irgendwohin versetzt? Wie oft haben Fremde schon die Sonne manipuliert, angegriffen oder etwas Gefährliches darin versteckt? Zu "guter" Letzt jetzt auch noch die Auguren, die sich wie Rattenfänger mit inhaltsleerem Geschwätz bei der Jugend Terras einschmeicheln. Sie reden den Kids Unfreiheit ein - angesichts des unglaublichen Wohlstands, in dem die Menschen des 15. Jahrhunderts NGZ auf Terra leben, wirkt das kaum glaubwürdig. Aber gut - wahrscheinlich ist ja eine hypnosuggestive Beeinflussung oder dergleichen im Spiel. Leider weckt das in mir ungute Erinnerungen an die Orbhonisten im Sternenozean-Zyklus. Mit Sektierern haben sich die Autoren schon einmal die Finger verbrannt. Ich hoffe, dass sie diesen Fehler nicht ein weiteres Mal begehen.
 
Jetzt müssen wir 95 Wochen warten, bis die Autoren uns verraten, dass das Solsystem natürlich doch nicht vernichtet wird. 95 Romane, bis die Terraner die Invasoren besiegen und vertreiben. Wann werden die Autoren endlich einsehen, dass es völlig sinnlos ist, das Solsystem in Gefahr zu bringen? Es steht doch von Anfang an fest, dass am Ende des Zyklus alles wieder in bester Ordnung sein wird. Ich könnte mir vorstellen, dass das Solsystem gar nicht wirklich räumlich versetzt wurde, d.h. dass es quasi immer noch am alten Ort steht, nur in eine andere Dimension entrückt oder so, von wo aus es wieder "zurückstürzen" kann. Übrigens: Wie kann es sein, dass niemand etwas über die Auguren weiß? Können Fremdwesen jetzt einfach so auf Terra erscheinen und sich dort häuslich einrichten? Kann ich mir nicht vorstellen.

Johannes Kreis  17.07.2011

   
Inhaltsangabe 2


Kommentar / Computer

Erste Bestandsaufnahmen

Das Solsystem verschwunden, die BASIS entführt – die Ereignisse des 5. September 1469 NGZ sind an Dramatik schwer zu überbieten.
 
Zu den Hintergründen liegen derzeit nur wenige Informationen vor, und wie die Aussagen des rätselhaften Ennerhahl und jene nicht minder seltsamen von Delorian Rhodan eingeschätzt werden können, bleibt abzuwarten – insbesondere mit Blick auf das Multiversum-Okular der BASIS und den Anzug der Universen. Stand der Dinge dürfte sein, dass beide Ereignisse in Zusammenhang zu stehen scheinen. Inwieweit das tatsächlich so ist, wird herausgefunden werden müssen.
Im Verlauf von Rhodans Pressekonferenz kam es im Solsystem zu den ersten absonderlichen Phänomenen. Plötzliche Dunkelheit, Fastabsturz der Solaren Residenz sowie das, was zunächst provisorisch als Gravospaltung umschrieben wurde. Seit 14.05 Uhr Terrania-Standardzeit war aus Sicherheitsgründen die Stahlorchidee im Futteral des geleerten Residenzsees verankert, Prallfelder sicherten das Gebäude zusätzlich ab.
 
Die seltsame Störung trat an vielen Stellen im gesamten Solsystem auf, auch in näherer galaktischer Umgebung kam es zu leichten Raumbeben. Erste Vermutungen brachten damit Auswirkungen des Hypersturms beim Antares-Riff in Verbindung – immerhin ist das Epizentrum des schon seit der Erhöhung der Hyperimpedanz im Herbst 1331 NGZ tobenden Hypersturms nur 172 Lichtjahre von der Erde entfernt. Mitunter führt er zu extremen Verzerrungen der Raum-Zeit-Struktur und die absonderlichsten Phänomene, was wegen der geringen Distanz häufig Auswirkungen auf das Solsystem hatte und hat.
 
Exakt um 18.31 Uhr Terrania-Standardzeit gab es um das Solsystem in rund einem Lichtjahr Entfernung Raumverzerrungen, die sich verdichteten, in Richtung Solsystem drifteten und sich blitzschnell vereinigten. Der Swoon Dschingiz Brettzeck lieferte exklusive Bilder des Senders Augenklar, welche zeigten, dass eine violett pulsierende Energieblase von fast einem Lichtjahr Durchmesser das Solsystem blitzschnell abschottete, immer heftiger pulsierte und dann mit vielfacher Überlichtgeschwindigkeit implodierte. Danach war das Solsystem verschwunden; es gab kein energetisches Echo, keine Trümmer, keine hyperenergetischen Effekte. Nichts! Die Heimat der Menschheit war ... einfach weg.
 
An Bord der BASIS traten schon vorher vergleichbare Effekte im kleineren Maßstab auf. Etliche Personen starben – immer gab es einen seltsamen Energieausbruch, verbunden mit einer äußerst geringfügigen, wenngleich anmessbaren Abweichung der Strangeness vom Basiswert Null sowie einem seltsamen violetten Flimmern, als entstünde um das Opfer kurzzeitig eine energetische Blase und bräche wieder zusammen. Ähnlich wie das Solsystem waren alle Opfer für etwa eine Zehntelsekunde von diesem Aureoleneffekt einer »Raum-Zeit-Blase« umgeben.
 
Bei allen Leichen und von den Energiefluktuationen betroffenen Objekten wurden überdies minimale Spuren von blauen Hyperkristallen gefunden. Sie sind unbekannter Natur, am ehesten jedoch – rein äußerlich – mit blauem Mivelum zu vergleichen, einem Hyperkristall mit einem verhältnismäßig geringen hyperenergetischen Potenzial.
 
Laut Nemo Partijan, dem aus dem Stardust-System stammenden Hyperphysiker, der als Kapazität vor allem auf dem Gebiet der Quintadim-Topologie gilt, stimmen die minimalen Strangeness-Veränderungen mit keiner etablierten Theorie überein. Strangeness ist ein reiner Zahlenwert zwischen Null und Eins, der aussagt, wie groß die Differenz eines Fremduniversums zum Standarduniversum ist, das definitionsgemäß den Wert Null hat. Je größer die Abweichung, desto entfernter oder fremdartiger ist das Universum. Winzige Abweichungen stehen im Allgemeinen für Pararealitäten beziehungsweise parareale Wirklichkeiten. Nebeneffekte des Strangeness-Werts abweichend von Null können starke UHF-Bremsstrahlung sein, die Desorientierung von Lebewesen, der Ausfall von Technik.
 
Die übrigen damit verbundenen Phänomene sind ganz andere als bei den Aureoleneffekten beobachtet, bei denen es sich um sehr frequenzkomplexe und kurzzeitige, aber leider völlig fremde Einflüsse handelt, die zu keiner Standardtheorie passen. Partijan wörtlich: »Wenn ich nicht wüsste, dass es Humbug ist, würde ich sagen, dass hier gerade ein anderes Universum in unseres einzudringen versucht.« Und weiter: »Jeder Vergleich hinkt, aber wenn sich hier wirklich ein fremdes Universum etabliert, bricht es vielleicht sofort wieder zusammen und hinterlässt Rückstände – eben jene blauen Hyperkristalle. Vielleicht stammen sie aus diesem fremden Universum. Wie gesagt, nur eine Hypothese ...«

Rainer Castor

   
NATHAN