Nummer: 2599 Erschienen: 10.06.2011   Kalenderwoche: Seiten: 60 Innenillus: 1 Preis: DM Preis seit 2001 in €: 1,95 €

Der letzte Tag
VATROX-Vamu greift nach dem PARALOX-ARSENAL - und ein Totgeglaubter kehrt zurück
Marc A.Herren     

Zyklus:  

36 - Stardust - Hefte: 2500 - 2599 - Handlungszeit: 03.01.1463 NGZ - 16.05.1463 NGZ (5050 n.Chr.) - Handlungsebene:

Großzyklus:  10 - Noch unbekannt / Hefte: 2500 - ? / Zyklen: 36 - ? / Handlungszeit: 1436 NGZ (5050 n.Chr.) - ?
Örtlichkeiten: Anthuresta               
Zeitraum: 11.bis 16.Mai 1463 NGZ
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 41991246019514199124601951
EAN 2: 12599
Ausstattung:  Risszeichnung
Anmerkungen: 
Besonderheiten: 
"Seite 3"

In der Milchstraße schreibt man das Jahr 1463 Neuer Galaktischer Zeitrechnung - das entspricht dem Jahr 5050 christlicher Zeitrechnung. Seit einiger Zeit tobt der Kampf um die Polyport-Höfe, der mehrere Galaxien umspannt.
Die sogenannten Polyport-Höfe sind Zeugnisse einer längst vergangenen Zeit, mit denen sich gigantische Entfernungen überbrücken lassen. Als die Frequenz-Monarchie aus einem jahrtausendelangen Ruheschlaf erwacht, beanspruchen ihre Herren, die Vatrox, sofort die Herrschaft über das Transportsystem und mehrere Galaxien.
 
Die Terraner und ihre Verbündeten wehren sich erbittert - und schlagen die Frequenz-Monarchie zuerst in Andromeda und später auch in Anthuresta. Aber dann schaltet sich eine weitere Macht in das Geschehen ein, einst den Vatrox eng verbunden, aber mittlerweile ihr Todfeind: VATROX-VAMU.
 
Letztlich dreht sich aber alles um ES, die Superintelligenz von Wanderer und Mentor der Menschheit. ES erstarrt in tödlichem Eis und benötigt dringend die Psi-Energie des PARALOX-ARSENALS, um zu überleben, aber gerade, als es in greifbare Nähe rückt, kommt es zum Zusammenprall von ES und VATROX-VAMU. VATROX-VAMU gewinnt - und so bricht er für die Welt des alten Freundes und Mentoren der Menschheit an: DER LETZTE TAG …

 
Die Hauptpersonen
Perry Rhodan Der Unsterbliche muss sich mit neuen Gegebenheiten abfinden.
Mondra Diamond Die Mutter von Rhodans Kind sucht nach ihrem Sohn Delorian.
Lloyd / Tschubai Das Konzept zeigt sich ein letztes Mal.
Icho Tolot Der Haluter folgt dem Weg der Jaranoc.

Allgemein
Titelbildzeichner: Swen Papenbrock
Innenilluszeichner: Swen Papenbrock   
Kommentar / Computer: Rainer Castor: Entscheidung in Anthuresta
PR-Kommunikation: -
Statistiken: Orion-Hardcoverausgabe
Witzrakete:
Leserbriefe: Markus Kremer / Andreas Riech / Karlheinz Sommer / Matthias Prätsch / Ingo Gothe / Gottfried Michael Rinner / Bernhard Müller
LKSgrafik:
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar:                                                                    
Computerecke:
Preisauschreiben:
Torsten Renz : Raumschiff der Twonoser (1463 NGZ) - Extraterrestrische Raumschiffe

Journal

Journaldaten: Nummer: / Seite:
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Clubnachrichten / ab PR 3001 - Perry Rhodan-Fanszene
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Sonstiges:

Report

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Innenillustrationen

Der letzte Tag (Lloyd/Tschubai im Spiegelfeld)
Zeichner:  Swen Papenbrock  
Seite:25
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



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� Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



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Inhaltsangabe

Icho Tolot und Kardo Tarba erklären die Kapitulation der Galaktiker. Die Jaranoc verzichten deshalb auf Kampfhandlungen. Erneut erscheint VATROX-VAMU in Sinnafochs Gestalt bei Perry Rhodan und vervielfältigt sich. Eritrea Kush aktiviert die letzte Krathvira-Seelenfalle, so dass ein Sinnafoch nach dem anderen verschwindet. Gleichzeitig werden Fesselfelder gegen den Schlachtlicht-Avatar eingesetzt. VATROX-VAMU scheint geschwächt und verwirrt zu sein, jedenfalls verzichtet er vorerst darauf, sich das PARALOX-ARSENAL einzuverleiben. Das ARSENAL teilt sich in zwei Kugelsphären auf. Trotz ihres Todesschreis ist die Superintelligenz ES nicht gestorben, sondern hat sich in das Konzept Lloyd/Tschubai versetzt, das jetzt die Gestalt des Alten von Wanderer annimmt. Rhodan wird von dieser Verkörperung von ES nach Gleam versetzt. Auf diesem Planeten, der allmählich zu einer Scheibenwelt wird, kommt es zum Zweikampf zwischen den Avataren der Entitäten. Der Alte verwandelt sich in Schmetterlinge, die "Sinnafoch" aussaugen. ES nimmt VATROX-VAMU in sich auf.
 
Rhodan und der Alte kehren zu MIKRU-JON zurück. Das Schiff bringt den Alten zum ARSENAL. Wanderer wurde nicht völlig vernichtet. Die Scheibenwelt befindet sich in der Mitte einer "Nabelschnur", die die beiden Sphären miteinander verbindet. Der Alte löst sich in goldenes Leuchten auf, das als Funkenregen auf Wanderer niedergeht. Eis und Schnee verschwinden, ein neuer Frühling entsteht auf der Scheibenwelt. Alle psi-materiellen Artefakte der versteinerten Anthurianer gehen in ES auf. Perry Rhodan und Mondra Diamond werden nach Wanderer eingeladen, wo sich auch Atlan befindet. Sie begegnen den wieder körperlich gewordenen Neo-Globisten, die ES vor kurzem verschlungen hat. Die Menschen erhalten die Erlaubnis, in ihr früheres Leben zurückzukehren, aber viele entscheiden sich dafür, im Bewusstseinskollektiv von ES zu bleiben. Auch die Schohaaken sind vor Ort. Der zu Eis erstarrt gewesene Homunk ist ebenfalls wieder wohlauf.
 
Mit Atlans Ritteraura als Katalysator nimmt ES die Psi-Materie des ARSENALS in sich auf und teilt sich in zwei Entitäten: ES und TALIN. ES ist über einen langen Zeitraum hinweg durch die Trennung von ESTARTU und Anti-ES sowie durch verschiedene andere Ereignisse so sehr geschwächt worden, dass er durch die Zweiteilung der Mächtigkeitsballung fast zerrissen worden wäre. Seine von den Kosmokraten gewünschte Weiterentwicklung zur Materiequelle wäre unausweichlich geworden, und das wäre gleichbedeutend mit dem Ende aller Völker in seiner Mächtigkeitsballung gewesen. Um das zu vermeiden, hat ES den Tod riskiert. Durch die Aufteilung in zwei fast identische Entitäten sind nun beide Probleme gelöst. In ihrer neuen Form kann die Superintelligenz die extrem weit voneinander entfernten Bestandteile ihrer Mächtigkeitsballung betreuen und die Weiterentwicklung zur Materiequelle ist auf Jahrmillionen aufgeschoben. TALIN wird künftig auf der neuen Scheibenwelt Peregrinus (ehemals Gleam) in Anthuresta residieren, während ES auf Wanderer in der Milchstraße bleibt. Atlan muss vorerst ebenfalls auf Wanderer bleiben. Markanu wird in TALIN ANTHURESTA verankert. Die Elfahder wollen dort siedeln. Lloyd/Tschubai verschmilzt wieder mit ES. Betty Toufry und viele andere Altmutanten sind jedoch endgültig tot. Als Mondra Diamond nach Delorian fragt, gibt ES vor, ihn nicht zu kennen.
 
ES/TALIN gibt die gesamte Mentalsubstanz der Vatrox und aller vier aus ihnen entstandenen Geisteswesen frei. Daraus entsteht die neue Entität VAMU. Zehntausende Netzweber "läutern" dieses Wesen, indem sie ihm sämtliche Erinnerungen nehmen. VAMU zieht ab, begleitet von einem Teil der Jaranoc-Flotte. Mehrere zehntausend Schiffe der Jaranoc bleiben jedoch zurück. Tolot und Karba wollen eine neue Heimat für sie finden. Perry Rhodan löst das Problem der Schattenmaahks, die nicht in Andromeda bleiben dürfen: Sie werden sich künftig um die Betreuung des Polyport-Netzes kümmern, das nun wieder allen Völkern offen steht. Der Handelsstern JERGALL wird den Terranern zur Verfügung gestellt. Perry Rhodan spielt mit dem Gedanken, sich aus der Politik zurückzuziehen und den Wundern der Polyport-Galaxien auf den Grund zu gehen...

Johannes Kreis

 
Rezension

Wenn ich seit geraumer Zeit fast jedes PR-Heft verbal in Grund und Boden ramme, dann kann das daran liegen, dass ich ein notorischer Nörgler, Schlechtmacher, Schwarzseher, Spielverderber und eine langweilige Spaßbremse bin. Oder daran, dass ich einfach nicht fähig bin, die überragende literarische Qualität der PR-Heftromane zu erkennen. Kann, muss aber nicht. Es könnte auch ganz einfach daran liegen, dass wir einen grottenschlechten Zyklus hinter uns haben. Und so wartet auch der letzte Roman wieder mit dem üblichen Psi-Mumpitz und dem bei Zyklusende unvermeidlichen Kehraus auf. Am Ende ist alles wieder in Butter, alle haben sich lieb. Wie schön.
 
Hat jemand ernsthaft an den Tod von ES geglaubt? Wenn ich einfach mal annehme, dass die Autoren ihre Leser nicht bewusst verhöhnen wollen (sicher bin ich mir da allerdings nicht), dann kann ich nur zu dem Schluss kommen, dass ihnen überhaupt nicht klar ist, was sie mit solch lächerlichen Ideen wie dem vermeintlichen Tod von ES, der sich natürlich als Trick oder Scherz herausstellt, beim Leser eigentlich anrichten. Ich will so etwas jedenfalls nicht lesen. Wenn die Autoren nicht den Mut haben, eine Hauptfigur zu töten, dann sollten sie auch nicht so tun als ob. Für mich ist keine Hauptfigur sakrosankt. Wenn es gut geschrieben ist und zur Handlung passt - bitte sehr, warum nicht? Von mir aus hätte auch Tifflor sterben dürfen. Das wäre jedenfalls besser gewesen, als ihn mit blauem Puderzucker zu überstäuben. Wie ich schon schrieb: Ohne ES wären die Terraner besser dran. Jetzt wollen sich ES und TALIN wieder mehr um ihre Schützlinge kümmern. Mal sehen, was daraus wird. Mehr als das übliche kryptische Gefasel, das uns auch in diesem Roman nicht erspart bleibt, erwarte ich nicht. ES behauptet wieder einmal, er habe Rhodan nicht in seine Pläne eingeweiht, weil die Kosmokraten sonst Wind davon hätten bekommen können. Das halte ich für Unsinn. Jedenfalls kann ich kaum glauben, dass die Kosmokraten keine Möglichkeit haben, an diese Information heranzukommen, wenn nur ES im Bilde ist.
 
Egal, Schwamm drüber. Ich werde mich bemühen, diesen Zyklus so schnell wie möglich aus meinem Gedächtnis zu streichen. Zuvor aber ein Blick zurück.
 
Der "Stardust"-Zyklus... was hatte ich mir davon nicht alles versprochen. Nach dem vorherigen, 200 Romane umfassenden Großzyklus rund um TRAITOR hatte ich auf eine deutliche Kehrtwende gehofft. Weg von Invasionsszenarien, riesigen Raumschlachten und sonstigen gigantomanischen Entgleisungen, hin zu Sense of Wonder, Entdeckung neuer Welten und ähnlichem. Die Romane PR 2436 bis PR 2439, ergänzt durch PR-Extra 7 und 8, hatten diese Hoffnung geweckt. Darin ging es um die Neubesiedlung eines unbekannten Schauplatzes durch Terraner, die sich von der LFT emanzipierten und etwas völlig eigenständiges aufbauen wollten: Die "Stardust-Menschheit". Da wurden starke neue Charaktere eingeführt, es wurde endlich mal klare Kritik an ES geübt, der neue Schauplatz war faszinierend und bot viele Ansatzpunkte für abenteuerliche Entdecker-Geschichten. So etwas wie Aufbruchsstimmung machte sich breit, ein bisschen wie beim Weg der Terraner zu den Sternen in den Anfangstagen der Serie. Ich hatte angenommen, die Erkundung des Stardust-Systems, die Weiterentwicklung der Stardust-Menschheit und ihrer Beziehungen zu den anderen Völkern auf den besiedelten Planeten würden in einem Zyklus, der ja nun mal den Namen dieses Systems trägt, fortgeführt werden. Darauf hatte ich mich wirklich gefreut.
 
Dann kam die Ernüchterung, oder vielmehr der ultimative Tiefschlag: PR 2500. Meiner Meinung nach der absolut schlechteste Zyklus-Auftakt aller Zeiten, möglicherweise der schlimmste PR-Roman, der jemals geschrieben wurde. Hasserfüllte Hauptpersonen, die sich durch die x-te Invasionsgeschichte in Folge metzeln. Schon wieder ein super-duper-Transportsystem, das mal eben irgendwo gefunden und ins Solsystem geschleppt wurde, als ob noch nie jemand die Geschichte vom Trojanischen Pferd gehört hätte. Es gab einen Zeitsprung von mehr als hundert Jahren, wobei mit Informationen über die Geschehnisse seit dem Abzug TRAITORS erst einmal gegeizt wurde. Viel mehr kam im weiteren Verlauf des Zyklus nicht hinzu. Man erfuhr fast nichts über das Schicksal früherer Neben-Hauptpersonen usw., und wenn, dann blieb es bei Andeutungen. Das Neue Galaktikum ist eine ebenso rühmliche, aber viel zu kurz abgehandelte Ausnahme wie das Schicksal der heimatlosen Akonen und der in der Lokalen Gruppe zurückgebliebenen Traitoristas. Dass eines der wichtigsten Elemente des vergangenen Großzyklus, nämlich die Organisation der Friedensfahrer, überhaupt keine Rolle mehr spielte, sollte auch nicht unerwähnt bleiben. Vom Stardust-System war erst einmal nur am Rande die Rede, dann wurde es zwar ein paarmal in die Handlung eingebunden, verkam schließlich aber zu einem beliebigen Kriegsschauplatz unter vielen und wurde ansonsten ziemlich stiefmütterlich behandelt.
 
Es ging nach PR 2500 zwar nicht ganz so fürchterlich weiter, sehr viel besser wurde es aber auch nicht. Einzelne gute bis sehr gute Romane waren durchaus vorhanden, aber es wollte sich einfach kein stimmiges Gesamtbild entwickeln. Schnell stellte sich der Eindruck völliger Ziellosigkeit ein. Die verschiedenen Handlungsebenen dümpelten orientierungslos im weiten Expose-Ozean umeinander herum, mal berührten sie sich, mal nicht, und sie schienen kaum etwas miteinander zu tun zu haben. Es fehlte das verbindende Element, die starke Mitte. Manches lief auch einfach ins Leere oder geriet in Vergessenheit, beispielsweise das zweite Galaktische Rätsel, die Konflikte im Volk der Gaids und anderes. Symptomatisch für diese Schwäche ist die Tatsache, dass sich dem Leser viele Zusammenhänge und Hintergründe nicht durch die Romanhandlung erschlossen - stattdessen wurden sie von Rainer Castor im PR-Kommentar erklärt. Es mag sein, dass das Chaos durch Robert Feldhoffs viel zu frühen Tod verursacht wurde, sprich: Dass seine Nachfolger mit der Aufgabe überfordert waren, die Geschichte stringent weiterzuerzählen. Man hätte aber erwarten können, dass sie irgendwann die Kurve kriegen.
 
Stattdessen wurde alles immer zerfahrener. Neu eingeführte Personen und Völker wie Milton DeBeer, die Tennar-Familie, die Young Boys, die Halbspur-Changeure und die Tryonische Allianz wurden einfach ignoriert. Was nicht heißen soll, dass ich ihnen auch nur eine einzige Träne nachweinen würde! Im gesamten Zyklus wurden nur sehr wenige gute Nebenfiguren eingeführt - und wenn, dann wurden sie nicht weiter aufgebaut, sondern führten nur noch ein Schattendasein oder wurden zu nutzlosem Ballast wie Ramoz. Unnötigerweise wurden auch noch Personen wieder aus der Mottenkiste hervorgezaubert, die längst hätten tot sein sollen (die Altmutanten), nach ihrer "Wiederbelebung" kaum eine Rolle spielten und denn auch bald abserviert wurden. Das war ärgerliche Effekthascherei, sonst nichts. Die zweite Hälfte des Zyklus war geprägt von Konflikten und Problemen höherer Wesen, die viel zu abstrakt sind, als dass man als Leser irgendwie davon gepackt werden könnte, und vom immer unmäßiger werdenden Gebrauch der Psi-Materie.
 
Psi-Materie wurde zum Allheilmittel - ist ja klar: Wenn niemand weiß, welche Eigenschaften das Zeug überhaupt hat, dann kann man alles damit machen. Das Sterben von ES zog sich hin wie Kaugummi, erst in der Endphase des Zyklus wurde überhaupt genauer darauf eingegangen. ES mutierte zum kosmischen Staubsauger und sorgte für den unvermeidlichen Kehraus: Schohaaken, Altmutanten und Funkenleute (aus denen ja sonst neue Mutanten hätten werden können) wurden kurzerhand entsorgt. Die als Hauptgegner aufgebauten Vatrox mit ihren zunächst als unüberwindlich dargestellten Schlachtlichtern degenerierten zu Papiertigern, die von unseren glorreichen Helden einfach überrannt und buchstäblich ausgerottet wurden. Doch damit nicht genug: Ihre Bewusstseinsinhalte wurden bedenkenlos an ES verfüttert, obwohl klar war, dass das nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein konnte. Die nachträgliche Umwandlung aller Vatrox zu einer neuen körperlosen Entität rechtfertigt nicht den zuvor von den Terranern und ihren Verbündeten begangenen Völkermord. Zweifellos wird sich aber niemand mehr auch nur einen Dreck um diese unglaubliche und völlig überflüssige Tat scheren. Übrigens: Alle von Frank Borsch verfassten Vatrox-Romane dieses Zyklus könnte man problemlos überspringen - man würde nichts vermissen.
 
Unzählige Cliffhanger, die meist auf völlig lächerliche Art und Weise aufgelöst wurden, eine viel zu sehr über -zig Doppelbände gestreckte Handlung, absurde Ideen wie z.B. Tifflors Jahrmillionenmarsch und ein im Hauruckverfahren herbeigezwungenes Ende gaben dem Zyklus den Todesstoß. Alaska Saedelaeres Reise mit der LEUCHTKRAFT wirkte darin wie ein Fremdkörper. Diese Romane sollen zweifellos auf den nächsten Zyklus überleiten, aber sie haben in mir nicht ansatzweise die Hoffnungen geweckt wie die oben verlinkten Stardust-Romane im Negasphären-Zyklus, die dort natürlich aus demselben Grund eingebaut worden sind.
 
Damit will ich's mal genug sein lassen. Ich könnte noch ewig so weitermachen und weitere Gründe dafür aufzählen, warum mich dieser Zyklus so gar nicht begeistert hat. Aber wenn ihr die letzten 100 Hefte gelesen habt, dann wisst ihr ohnehin, wo die Probleme liegen. Wenn ihr sie nicht gelesen habt, dann müsst ihr nur eines beherzigen: Belasst es dabei und tut euch diesen Unfug nicht an.

Johannes Kreis  12.06.2011

   
Inhaltsangabe 2

11. Mai 1463 NGZ, genau 18.57 Uhr: Die Superintelligenz ES hat ihren Todesschrei ausgestoßen. Danach bricht der »Letzte Tag« an. Kurz zuvor hatten der Haluter Icho Tolot und der Jaranoc Kardo Tarba die Kapitulationsbedingungen ausgehandelt, so dass es zunächst zu keinerlei Gefechten kam. Nach dem vermeintlichen Tod von ES ist es nur eine Frage der Zeit, bis VATROX-VAMU das PARALOX-ARSENAL in sich aufnimmt – mit ungeahnten Folgen. Der Einsatz von Fesselfeldern gegen den Avatar von VATROX-VAMU sorgt jedoch dafür, dass die Entität vorerst nicht in der Lage ist, sich das PARALOX-ARSENAL, welches sich langsam aber sicher in zwei Sphären aufteilt, einzuverleiben.
Die Superintelligenz ES ist jedoch nicht wie erwartet verstorben, sondern hat Zuflucht im Konzept Fellmer Lloyd/Ras Tschubai gesucht, welches langsam die bekannte Gestalt des Alten von Wanderer annimmt. Zusammen mit diesem wird Perry Rhodan auf den Planeten Gleam versetzt, wo sich die Avatare von ES und VATROX-VAMU (in Gestalt des Frequenzfolgers Sinnafoch) einen Zweikampf liefern, an dessen Ende VATROX-VAMU von ES aufgenommen wird.
Zurück auf der MIKRU-JON geht es zum PARALOX-ARSENAL. Der Alte von Wanderer löst sich in einem goldenen Leuchten auf, welches als eine Art Funkenregen auf der Scheibenwelt niedergeht. Die Hyperkälte verschwindet ebenso wie der Winter. Eis und Schnee vergehen und der Frühling bricht auf Wanderer an. Perry Rhodan wird zusammen mit Mondra Diamond zur Scheibenwelt eingeladen, um dort Antworten zu erhalten. Dort treffen sie auf die zuvor von ES aufgenommenen Neo-Globisten, die vor die Wahl gestellt werden, in ihr früheres körperliches Leben zurückzukehren oder im Bewusstseinskollektiv von ES zu bleiben. Der größte Teil bleibt.
Die Superintelligenz hat mit der Hilfe von Atlan als Katalysator die Psi-Materie des PARALOX-ARSENALS in sich aufgenommen und dadurch wie geplant in zwei Zwillings-Superintelligenzen aufgeteilt: ES und TALIN. Durch die Ereignisse der letzten Zeit und die Zweiteilung seiner Mächtigkeitsballung war ES derart geschwächt worden, dass er wirklich zu sterben drohte. Nur eine Weiterentwicklung zur Materiequelle wäre eine Lösung gewesen, was jedoch auch die Aufnahme aller Lebewesen in der Mächtigkeitsballung zur Folge gehabt hätte. Durch die Aufteilung ist eine derartige Weiterentwicklung jedoch nun in weite Ferne gerückt und auch die Mächtigkeitsballung wird aufgeteilt: ES wird weiterhin über die Lokale Gruppe herrschen, während TALIN die Fernen Stätten übernimmt. Die aus dem Planeten Gleam erschaffene Scheibenwelt Peregrinus wird fortan als Anker für TALIN dienen, während ES weiterhin auf Wanderer zurückgreifen wird.
Fellmer Lloyd und Ras Tschubai verschmelzen wieder mit ES, viele andere Mutanten wie Betty Toufry sind jedoch verweht und nicht mehr zu retten. Als Geschenk wird der Handelsstern JERGALL von Anthuresta in die Milchstraße befördert. Zudem entsteht – durch Wirken von ES und TALIN – die neue Entität VAMU als eigenständige Wesenheit aus dem Vamu der Vatrox, VATROX-CUUR, VATROX-VAMU, VATROX-DAAG und dem KIND. Kurz danach wird VAMU von den beiden Netzwebern Radyl und Felna durch eine kurze Transition aller Erinnerungen beraubt und verschwindet in den Weiten des Alls, wobei viele Kegelstumpfraumer der Jaranoc sich anschließen. Für all die zurückgebliebenen Jaranoc soll eine neue Heimat gefunden werden.
Die zukünftige Betreuung des Polyport-Netzes werden die Schattenmaahks übernehmen, wobei das Netz nun wieder allen Völkern zur Verfügung stehen soll. Perry Rhodan spielt mit dem Gedanken, das Netz und die Polyport-Galaxien zu erforschen, anstatt weiterhin der Politik treu zu bleiben.

Perrypedia


Kommentar / Computer

Entscheidung in Anthuresta

Der Blick zurück auf die mehr als 18 Millionen Jahre umfassende Geschichte der Superintelligenz ES zeigt, dass es sich um eine bemerkenswerte Abfolge von Aufstiegen und Niederlagen handelt. Vermutlich dürfte das in dieser Form selbst in den Reihen der Superintelligenzen alles andere als normal sein, um nicht zu sagen ziemlich einzigartig.
 
Begonnen hatte der Weg in Segafrendo als ESTARTU - dem »grenzenlosen Glück«. Nach der Wiederentstehung im INSHARAM setzte ES ihn als geschwächte Wesenheit fort und erreichte in der damals Ammandul genannten Milchstraße das System mit dem »sechsdi- mensional funkelnden Juwel«. Erst vor rund 15 Millio- nen Jahren schaffte ES mit der Hilfe der Vojariden als Geburtshelfer erneut den Sprung zur Superintelligenz. Für etwa fünf Millionen Jahre bestand das Wesen aus drei Teilen – der weiblichen ESTARTU als »älteren Schwester«, dem männlichen ES als »jüngerem Bruder« sowie aus den »negativen Elementen« von Anti- ES.
 
Parallel dazu zeichnete sich nach der »Erstbegegnung« mit Seth-Apophis die mit dieser negativen Superintelli- genz verbundene Auseinandersetzung ab. Andererseits weckten vor annähernd zehn Millionen Jahren das Erscheinen des Helioten auf Wanderer und sein Bemühen, ES zur Teilnahme an Thoregon zu überreden, in ESTARTU die unterdrückten Erinnerungen an die erste Existenz. Es folgte die Trennung, bei der Anthurianer mit ihrem Großen Gesang mitwirkten.
 
ESTARTU ging fortan eigene Wege, das Duo ES/Anti-ES fühlte sich durchaus gestärkt und übernahm selbstverständlich die Fernen Stätten als Teil der Mächtigkeits- ballung. Das funktionierte über Jahrmillionen ganz passabel, wenngleich ES manche Aktionen seines inneren Widerparts nur mit »mentalem Zähneknirschen« hinnahm. Leider war die Superintelligenz durch das Wissen der Großen Zeitschleife gebunden, das keine Änderungen erlaubte. So konnten die Vatrox ungehindert ihr Unwesen treiben, später gab es die Meister der Insel in Andromeda und dergleichen mehr.
 
Neben den beiden Hyperimpedanz-Erhöhungen dürften die maßgeblichen Eckpunkte der nachfolgenden Jahrmillionen – soweit sie uns bekannt sind – folgende gewesen sein: In die Zeit des Ordens der Schutzherren von Jamondi fiel die Auseinandersetzung mit der negativen Superintelligenz STROWWAN. In der Blütezeit der Hathor in Andromeda/Hathorjan kam es zur Verankerung des Frostrubins, welche Auswirkungen auf den Einflussbereich des Kosmonukleotids DORIFER hatte, der gleich einer »Unwucht« verlagert wurde und mit seinen Ausläufern nun bis zur Lokalen Gruppe reichte. Als Reaktion und Ausgleich auf die Verankerung des Frostrubins erschuf Seth-Apophis die Horden von Garbesch als Gruppe gewalttätiger Völker, die ab etwa 1,4 Millionen Jahre vor Christus in die Lokale Gruppe einfielen. Dies führte schließlich in der Milchstraße zum Großen Galaktischen Krieg. Hinzu kam die Gefahr des Suprahets, und nach dessen Bändigung erreichte der Schwarm die Milchstraße, in dem die Cynos von den Karduuhls entmachtet wurden und die Herrschaft übernahmen.
 
50.027 vor Christus, als bereits der lemurisch-halutische Krieg tobte, materialisierte die NARGA SANT aus dem Universum Tarkan im Bereich der Mächtigkeitsballung von ESTARTU. Das Kosmonukleotid DORIFER reagierte auf das Durchbrechen der interuniversellen Barriere mit einer Erhöhung der Psi-Konstante und wurde zu einem »permanenten Brüter«.
 
In der ganzen Zeit wurde ES durch die beiden so weit entfernten Teile seiner Mächtigkeitsballung bis zum Zerreißen gespannt. Ein maßgeblicher Wendepunkt scheint die »jüngste« Vergangenheit in Form der endgültigen Trennung von Anti-ES Anfang Mai 3458 beim Kosmischen Schachspiel gewesen zu sein. In einem Zeitraum, der angesichts kosmischer Maßstäbe weniger als ein Augenblinzeln darstellt, musste die Superintelligenz weitere Schwächungen einstecken – unter anderem die Überlastung durch die Aufnahme von 20 Milliarden Menschen und ihre spätere Freisetzung als Konzepte, der forcierte Kampf gegen Seth-Apophis sowie der DORIFER-Schock und das Erscheinen von Hangay bis zur drohenden Umwandlung dieser Sterneninsel in eine Negasphäre.
 
Nicht zu vergessen die Zeit der »ES-Verwirrung« als Folge der Manipulation durch den Kosmokraten Taurec – der die Entwicklung von ES zur Materiequelle hatte beschleunigen wollen –, die Beteiligung an Thoregon und die Erhöhung der Hyperimpedanz.
 
Für ES war bei alldem eine »Weiterentwicklung« im Sinne der Hohen Mächte – hin zur Materiesenke (Chaotarchen) oder zur Materiequelle (Kosmokraten) – kein Thema. Der von ES gewählte »Ausweg« dürfte mal wieder ziemlich typisch sein …

Rainer Castor

   
NATHAN