Nummer: 2578 Erschienen: 14.01.2011   Kalenderwoche: Seiten: 63 Innenillus: 1 Preis: DM Preis seit 2001 in €: 1,95 €

Das mahnende Schauspiel
Der Maskenträger sucht ein Schwarzes Loch - und findet sich auf einer phantastischen Bühne wieder
Marc A.Herren     

Zyklus:  

36 - Stardust - Hefte: 2500 - 2599 - Handlungszeit: 03.01.1463 NGZ - 16.05.1463 NGZ (5050 n.Chr.) - Handlungsebene:

Großzyklus:  10 - Noch unbekannt / Hefte: 2500 - ? / Zyklen: 36 - ? / Handlungszeit: 1436 NGZ (5050 n.Chr.) - ?
Örtlichkeiten: Tolmar               
Zeitraum: 1463 NGZ
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 4199124601951
EAN 2: 12578
Ausstattung:  Journal Nr.130
Anmerkungen: 
Besonderheiten: 
Zweiteiliges Cover
"Seite 3"

In der Milchstraße schreibt man das Jahr 1463 Neuer Galaktischer Zeitrechnung - das entspricht dem Jahr 5050 christlicher Zeitrechnung. Nach über hundert Jahren Frieden ist der Krieg nach Terra zurückgekehrt:
Ausgangspunkt sind die sogenannten Polyport-Höfe, Zeugnisse einer längst vergangenen Zeit, mit denen sich gigantische Entfernungen überbrücken lassen. An ihnen entzündete sich der Konflikt mit der Frequenz-Monarchie, die aus einem jahrtausendelangen Ruheschlaf erwachte und die Herrschaft über mehrere Galaxien beansprucht.
 
Die Terraner und ihre Verbündeten wehren sich erbittert - und sie entdecken die Achillesferse der Vatrox, die als Herren der Frequenz-Monarchie gelten: Sie rauben den Vatrox ihre Hibernationswelten - und damit die Möglichkeit der »Wiedergeburt« -, ebenso fangen sie die freien Bewusstseine dieses Volkes ein. Allerdings sind damit nicht alle Gefahren beseitigt. Noch immer gibt es Vatrox und mindestens zwei rivalisierende Geisteswesen, die mit dieser fremden Zivilisation zusammenhängen. Insbesondere VATROX-VAMU scheint als Konkurrent und Widersacher eine zentrale Rolle bei der Aufgabe zu spielen, die Superintelligenz ES mittels psionischer Energien zu retten.
 
In der Zwischenzeit befindet sich der Maskenträger und Unsterbliche Alaska Saedelaere mit dem kobaltblauen Walzenraumschiff LEUCHTKRAFT nach wie vor auf der Suche nach Samburi Yura und dem Geheimnis der Zeitrose. Ihm bietet sich dabei DAS MAHNENDE SCHAUSPIEL …

 
Die Hauptpersonen
Alaska Saedelaere Der Maskenträger wird in ein unvergleichliches Schauspiel hineingezogen.
Eroin Blitzer Der Commo'Dyr bestreitet einen Einsatz.
Vetri Eine Frau von betörender Schönheit.
Orsen Tafalla Die Schauspieler mahnen als Kanzler und Narr.
Gommrich Dranat Die Schauspieler mahnen als Kanzler und Narr.

Allgemein
Titelbildzeichner: Swen Papenbrock
Innenilluszeichner: Swen Papenbrock   
Kommentar / Computer: Rainer Castor: Verkörperte Symbole
PR-Kommunikation: Kennst du die … Fantan-Leute ?
Statistiken: Christian Montillons »Marmortod«
Witzrakete:
Leserbriefe: Ulrich Heinecke / Michael Noellgen / Christian Bucher / loxagon19 / Klaus Schulze / Michel Wuethrich / Michael Müller /
LKSgrafik: Ralf Schmidt: Foto - Festagsbild
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar: LEUCHTKRAFT  - Allgemeines   LEUCHTKRAFT  - Besatzung    Samburi Yura                                                           
Computerecke:
Preisauschreiben:
: -

Journal

Journaldaten: Nummer: 130 / Seite: 11
Journalgrafik: Illustration: Die kälteste Raumsonde (ESA)
Journaltitel: Intro von Rüdiger Vaas / Vom Winterschlaf in die Unsterblichkeit – Hibernation und Kryonik von Robert Hector / Ein Bild vom Anfang der Welt von Rüdiger Vaas / Büchervision von Marian Sibilski
Journalnews:

Clubnachrichten / ab PR 3001 - Perry Rhodan-Fanszene
Clubdaten: Nummer:  / Seiten:
Clubgrafik:
Nachrichten:
Fanzines:
Magazine:
Fan-Romane:
Internet:
Veranstaltungen:
Sonstiges:

Report

Titelbild:


Reportdaten: Nummer: - Seiten:
Cartoon :
Reporttitel:
Reportgrafik:
Reportfanzines:

Reportriss:


Reportclubnachrichten:
Reportnews:
Reportvorschau:
Reportriss: :

Innenillustrationen

Der Commo'Dyr Eroin Blitzer (und "Alraska" in der ROTOR-G)
Zeichner:  Swen Papenbrock  
Seite:21
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



Zeichner:  
Seite:
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



Zeichner:
Seite:
� Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



Zeichner:
Seite:
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



Zeichner:
Seite:
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



Zeichner:
Seite:
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



Zeicher:
Seite:
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt


 

 
 
 
Inhaltsangabe

Auf der Suche nach dem "Schwarzen Loch, das singt" - der einzigen Spur Samburi Yuras - erreicht Alaska Saedelaere mit dem Raumschiff LEUCHTKRAFT eine seltsame kosmische Konstellation. Ein Sonnensystem mit einem einzigen hauptsächlich aus Hyperkristallen bestehenden Planeten, eine in sich selbst gekrümmte Hyperperforation, von der eine unbekannte Strahlung ausgeht, und ein harmonisch mitschwingendes Schwarzes Loch bilden ein Dreieck mit einer Kantenlänge von 1,8 Lichtjahren. Die Strahlung beeinflusst unglaublicher Weise die Systeme der Kosmokratenwalze. Im Sonnensystem sind unzählige Raumschiffe versammelt. Aus dem aufgefangenen Funkverkehr entnehmen die Besatzungsmitglieder der LEUCHTKRAFT, dass auf Tolmar, dem Planeten, demnächst das "mahnende Schauspiel vom See der Tränen" stattfinden soll.
 
Die LEUCHTKRAFT wird angefunkt, obwohl sie unsichtbar sein sollte. Noch überraschender als diese Tatsache ist die Art und Weise, wie die Besatzung begrüßt wird: So, als seien sie alte Bekannte, die Tolmar schon einmal besucht hätten. Eroin Blitzer streitet jedoch ab, je hier gewesen zu sein. Alaska und Eroin Blitzer werden als Ehrengäste auf Tolmar empfangen. Vetri, eine betörend schöne Frau, die Alaskas Gefühle durcheinanderbringt, führt die beiden Besucher zu einer Unterkunft und erklärt, was es mit dem alle 23 Jahre stattfindenden Schauspiel auf sich hat. Darin geht es um das "Reich der Harmonie", das einst von einem Abgesandten der Hohen Mächte aufgesucht und in Konflikte hineingezogen worden sein soll, die zu seinem Niedergang geführt hätten. Alaska sieht zwar Zusammenhänge zu sich selbst, kann seine Vermutungen aber nicht präzisieren. Er nimmt an, das Reich der Harmonie habe wirklich existiert und Sholoubwa, der Konstrukteur des BOTNETZES, habe irgendetwas mit der ganzen Sache zu tun. Er findet jedoch keine Hinweise auf Sholoubwa oder Samburi Yura.
 
Alaska begegnet Martus, einem krötenähnlichen Wesen, das als Kritiker auf Tolmar weilt und angeblich Informationen über das Reich der Harmonie besitzt. Eroin Blitzer soll sich später mit Martus in dessen Raumschiff treffen. Alaska trennt sich trotz eines unguten Gefühls von seinem Gefährten, denn er will unbedingt am mahnenden Schauspiel teilnehmen. Er hört nicht auf Eroin Blitzers Warnungen und erkennt zunächst nicht, dass er beeinflusst wird und seinen freien Willen bereits verloren hat. Erst als er mit einer Raumkapsel ins All befördert wird, wo sich die eigentliche Bühne (eine Art Raumstation) befindet, erlebt er einen Moment der Klarheit. Doch als das Theaterstück beginnt, ist es damit wieder vorbei. Die Gedanken und Gefühle der Schauspieler werden mehrfach verstärkt und zwei Lichtjahre weit ausgestrahlt, so dass jeder innerhalb dieses Gebietes den Eindruck erhält, selbst an den dargestellten Ereignissen teilzunehmen. So ergeht es auch Alaska.
 
Eroin Blitzer betritt derweil die PROTENOR GAVRAS, das Raumschiff des Kritikers. Martus ist zwar an Bord, aber er muss schon mindestens seit Jahrhunderten tot sein…

Johannes Kreis

 
Rezension

Marc A. Herren wieder mal in guter Form. Er präsentiert einen faszinierenden Schauplatz, beschreibt die Protagonisten so plastisch, dass man sie vor sich zu sehen glaubt, und versteht es geschickt, die Handlung so aufzubauen, dass alles zwar in sich schlüssig, aber dennoch zunächst einmal rätselhaft bleibt. Im Roman der nächsten Woche wird er allerdings beweisen müssen, dass er auch eine gute Auflösung für die jetzt aufgebauten Geheimnisse parat hat. Gleichzeitig widmet er sich intensiv der Innenwelt Alaskas, des Mannes, der immer noch nach sich selbst sucht. Es wäre schön, wenn jeder Hauptfigur solch große Aufmerksamkeit gewidmet werden würde. Alaska meint, Samburi Yura könne ihm helfen, seine "wahre Bestimmung" zu finden. Na, wenn sich Marc, der ja jetzt anscheinend dauerhaft für Alaska "zuständig" ist, da mal nicht zu viel vorgenommen hat. Wie es immer so ist mit heiß Ersehntem: Wenn man es erreicht hat, ist man entweder enttäuscht oder weiß nicht, was danach noch kommen soll! Armer Alaska: Dauernd bringen irgendwelche Damen seine Hormone und Gefühle in Wallung. Er muss ja ziemlich unter Druck stehen...
 
Egal. Im Moment versteht man noch nicht so recht, was es mit der eigenartigen Konstellation aus einem Schwarzen Loch, einem Dimensionsriss und einem Hyperkristall-Planeten auf sich hat. Vielleicht ergibt sich alle 23 Jahre eine Besonderheit in dieser Konstellation, die dazu führt, dass der Riss passierbar wird? Die Frage wäre dann: Kommt etwas daraus hervor, oder wird Alaska ihn durchqueren? Martus ist gleichzeitig tot und lebendig (sofern es sich denn um ein und dieselbe Person handelt) und die LEUCHTKRAFT soll schon einmal in dem System gewesen sein. Befindet sich Alaska etwa in einer Zeitschleife? Dass Alaska bei seiner Ankunft als neuer Kommandant des Schiffes begrüßt wird, spricht gegen diese Annahme.
 
Jedenfalls haben wir es offensichtlich wieder einmal mit wahrhaft "kosmischen" Ereignissen zu tun. Schließlich geht es um nichts Geringeres als ein Reich, das von einem Abgesandten der Hohen Mächte in Angelegenheiten hineingezogen worden ist, durch die es zugrunde gegangen ist. Diese Gefahr droht auch den Terranern seit vielen Jahren und Zyklen...

Johannes Kreis  16.01.2011

   
Inhaltsangabe 2


Kommentar / Computer

Verkörperte Symbole

»ES friert mittlerweile nicht mehr. ES ist vor Kälte erstarrt! Die Zeit wird knapp, sehr knapp ... ES stirbt!« Mit diesen Worten hat Homunk nicht nur Perry Rho- dan, sondern auch Atlan mehr als eindringlich über den Zustand der Superintelligenz informiert. Während Rhodan beim Vorstoß zur Kunstwelt am 24. Januar 1463 NGZ »nur« den Winter auf Wanderer erlebte, zeigt sich dem Arkoniden bei seinem Ausflug ein völlig verändertes Bild.
 
Der von Rhodan berichtete Winter ist Erstarrung gewichen. Dies wird wohl am markantesten durch den Avatar der Superintelligenz verkörpert, den Atlan im Kuppelbau vorfindet, jenem überaus symbolträchtigen Gebäude auf dem zentralen Platz der Maschinenstadt am Fuß des 1300 Meter hohen, zerbrechlich wirken- den Turms, in dem früher das Physiotron für die Zellduschen bereitstand.
 
Statt des gewohnten Bildes in Form eines spiralför- migen, in allen Farben des Spektrums schimmernden Gebildes oder der Gestalt des alten bärtigen Mannes findet Atlan eine fast völlig transparente Eissäule von vielleicht zehn Metern Durchmesser und siebzig Metern Höhe vor. Diese Säule ist von einem Kältehauch umgeben, der nicht nur körperlich wahrgenommen werden kann, sondern bis tief ins Bewusstsein vordringt. Einziger »Lichtblick« ist ein von oben herabfallender fingerdicker goldener Lichtstrahl, der von der Eissäule förmlich aufgesaugt wird. Dabei handelt es sich zweifellos um den Endpunkt der bis ins Solsystem reichenden Zapfverbindung, über die Kraft und Energie von ARCHETIMS psimateriellem Korpus zu ES strömt. Sofern hier überhaupt von Strömen gesprochen werden darf ...
 
Entstehung, Werdegang und Fähigkeiten von Superintelligenzen werden im Groben vom Zwiebelschalenmodell skizziert, im Einzelnen gibt es allerdings vielfältige Möglichkeiten, Abstufungen und Varianten. Als Gemeinsamkeit gilt, dass sich auf die eine oder andere Weise ein Bewusstseinskollektiv bildet und der  »eigentliche« Aufenthaltsbereich einer Superintelli- genz das höhergeordnete Gefüge des Hyperraums darstellt.
 
Um Kontakt mit »niederen Lebensformen« im kausal orientierten vierdimensionalen Raum-Zeit-Kontinuum aufnehmen zu können, müssen sich Superintelligenzen, die ihrer Grundstruktur nach ja bis zu einem gewissen Grad außerhalb der uns vertrauten Raum und Zeit stehen, »Gestalten« bedienen, die mehr oder weniger dauerhaft und fest im Standarduniversum manifestiert werden – und da kann es mitunter zu recht absonderlichen Phänomenen kommen.
 
Inzwischen hat sich eingebürgert, hierbei von Avatar zu sprechen. Dieser Sanskritbegriff bedeutet »Herab- kunft« und umschrieb ursprünglich Verkörperungen von Göttern in meist menschlicher Gestalt. Später wurde er im Sinn einer »künstlichen Person« oder eines »grafischen Stellvertreters« einer echten Person in der virtuellen Welt, beispielsweise in einem Computerspiel in Form eines Bildes, Icons oder als 3-D-Figur eines Menschen oder anderen Wesens verwendet. Ebenso tritt der Begriff im nochmals erweiterten Sinn, wenngleich der Ursprungsbedeutung wieder ziemlich nahe, auf: als wie auch immer geartete Projektions- gestalt höherer Wesenheiten, die mitunter kaum oder gar nicht von normalen Wesen zu unterscheiden sind.
 
In diesem Sinne ist selbstverständlich jede von ES gewählte Erscheinungsform letztlich nur ein gestalt- gewordenes Symbol, und doch real. Das gilt für den alten Mann ebenso wie für die leuchtende Spirale und nun für die Eissäule. Für manchen mag die Vorstellung einer »frierenden Superintelligenz« oder einer, die »zu Eis erstarrt«, merkwürdig vorkommen – zu berücksichtigen hierbei ist allerdings, dass es sich bei allen diesen »Erscheinungsformen« und Beschreibungen stets um Vergleiche und Metaphern handelt.
 
Mehr noch als in anderen Fällen hoch entwickelter Technik gewinnt der uralte Ausspruch von Arthur C. Clarke, eine ausreichend fortgeschrittene Technik sei letztlich nicht von Magie zu unterscheiden, vor dem Hintergrund von Wesenheiten wie ES eine völlig neue Bedeutung.
 
Solche Wesen sind selbstverständlich nicht allmächtig, aber das, was sie bewirken können, ist nicht ohne: Manipulationen von Raum und Zeit und parallelen wie auch alternativen Welten, von nahezu beliebigen Projektionsgestalten und Formen, von Masse und Energie; nicht zu vergessen die paranormalen oder paramechanischen Effekte, die den machtvollen Kollektivbewusstseinen entspringen ...
 
Dennoch können sie sterben. Und sie sterben! ARCHETIMS Schicksal bestätigt das auf frappierende Weise, darüber kann nicht einmal die fast poetische Umschreibung als »sechsdimensional funkelndes Juwel« für den psimateriellen »Rest« hinwegtäuschen.

Rainer Castor

   
NATHAN