Nummer: 2512 Erschienen: 09.10.2009   Kalenderwoche: 41 Seiten: 63 Innenillus: 1 Preis: DM Preis seit 2001 in €: 1,85 €

Die TRAITOR-Marodeure
Konflikt mit der Vergangenheit - Ronald Tekener im Einsatz
Christian Montillon     

Zyklus:  

36 - Stardust - Hefte: 2500 - 2599 - Handlungszeit: 03.01.1463 NGZ - 16.05.1463 NGZ (5050 n.Chr.) - Handlungsebene:

Großzyklus:  10 - Noch unbekannt / Hefte: 2500 - ? / Zyklen: 36 - ? / Handlungszeit: 1436 NGZ (5050 n.Chr.) - ?
Örtlichkeiten: Terra   Zorbar II   Adeksion         
Zeitraum: 17.Januar 1463 NGZ
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 4199124601852
EAN 2: 72512
Ausstattung:  Report Nr.426
Anmerkungen: 
Besonderheiten: 
 40 Jahre ATLAN: Atlan-Poster auf den zwei Umschlaginnenseiten und Sonder-Report
"Seite 3"

Auf der Erde und den zahlreichen Planeten in der Milchstraße, auf denen Menschen leben, schreibt man das Jahr 1463 Neuer Galaktischer Zeitrechnung - das entspricht dem Jahr 5050 christlicher Zeitrechnung. Seit über hundert Jahren herrscht in der Galaxis weitestgehend Frieden: Die Ster nenreiche arbeiten zusammen daran, eine gemeinsame Zukunft zu schaffen. Die Konfl ikte der Vergangenheit scheinen verschwunden zu sein. Vor allem die Liga Freier Terraner, in der Perry Rhodan das Amt eines Terranischen Residenten trägt, hat sich auf Forschung und Wissenschaft konzentriert. Der aufgefundene Polyport-Hof ITHAFOR stellt eine neue, geheimnisvolle Transport-Technologie zur Verfügung. Gerade als man diese zu entschlüsseln beginnt, dringt eine Macht, die sich Frequenz-Monarchie nennt, in diesen Polyport-Hof vor und kann zumindest zeitweilig zurückgeschlagen werden. Während Perry Rhodan einem Hilferuf der Terraner in das in unbekannter Weite liegende Star dust-System folgt, gibt es auch in der heimischen Milchstraße genügend Probleme. Über hundert Jahre ist es her, dass die Terminale Kolonne abzog, aber noch immer existieren DIE TRAITORMARODEURE …
 

PR-Redaktion

 
Die Hauptpersonen
Homer Gershwin Adams Das Finanzgenie beobachtet einen Goldregen
Ronald Tekener Der Galaktische Spieler macht sich auf die Jagd nach Jägern und Marodeuren
Monkey Der Lordadmiral der USO und Sicherheitsbeauftragte des Galaktikums schickt seinen besten Mann in den Einsatz
Catalina Eine wandlungsfähige Kontaktperson bricht für die USO ihr Schweigen

Allgemein
Titelbildzeichner: Dirk Schulz / Michael Peter
Innenilluszeichner: Dirk Schulz   
Kommentar / Computer: Rainer Castor: USO und Galaktikum
PR-Kommunikation: 66. Intercomic in Köln-Mülheim
Statistiken: Die Welt von PR - Einstiegshilfe
Witzrakete:
Leserbriefe: Klaus Masjoshusmann / Michael Seeger / Norbert Klix / Karl-Anton App / Oliver Bartosch / Charly Wambold / Michel Wuethrich / Alfred Heyer / Eckhard Siegert / Andreas Surendorf / Harald May / Norbert Reimers / Peter Koch
LKSgrafik:
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar: Galax     Ganschkaren      Prophozeuten     Smiler                                                       
Computerecke:
Preisauschreiben:
: -

Journal

Journaldaten: Nummer: / Seite:
Journalgrafik:
Journaltitel:
Journalnews:

Clubnachrichten / ab PR 3001 - Perry Rhodan-Fanszene
Clubdaten: Nummer:  / Seiten:
Clubgrafik:
Nachrichten:
Fanzines:
Magazine:
Fan-Romane:
Internet:
Veranstaltungen:
Sonstiges:

Report

Titelbild:


Reportdaten: Nummer: 426 - Seiten: 12
Cartoon : Rüsselmops der Außerirdische von Reinhard Habeck (Folge 286)
Reporttitel: Hubert Haensel: Report-Intro / Michael Thiesen: Jede Menge Papier und anderes - Ein Rückblick auf 40 Jahre ATLAN / Rüdiger Schäfer: 40 Jahre Atlan / Arndt Drechsler: Gedanken zu meinem Atlan / Diverse: Altan Statements
Reportgrafik: Grafik: »ATLAN I - Im Auftrag der Menschheit« Titelbild des ersten ATLAN-Romanhefts im Jahr 1969
Reportfanzines:

Reportriss:


Reportclubnachrichten:
Reportnews:
Reportvorschau: Verlagspublikationen Oktober 2009
Reportriss: :

Innenillustrationen

Der Lordadmiral der USO (Monkey beobachtet einen Dron)
Zeichner:  Dirk Schulz  
Seite:19
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt


»Der Stützpunkt der TRAITOR-Marodeure auf Adeksion ist gesichert«, schloss Tek seinen Bericht ab. Es hatte sich herausgestellt, dass ihn der Transmittersprung nur wenige Hundert Meter weit befördert hatte. »Doch dort werden wir keinerlei Informationen mehr ausfindig machen können. Sämtliche Speicherinhalte der Positroniken sind durch die Explosionen zerstört. Diese Marodeure haben ihr letztes Werk äußerst gründlich verrichtet. Und keiner von ihnen ließ sich lebend gefangen nehmen.«
Er glaubte noch immer Senego Trainz’ Bericht darüber zu hören, wie die Mikro-Bestien in einem Nebenraum einen Ganschkaren gestellt hatten, der sich selbst mit einem gezielten Strahlerschuss tötete.
»Ich kenne den Bericht.«
Monkeys Augen-Objektive surrten; Tek fragte sich, ob sich der Lordadmiral gerade die entsprechende Aufzeichnung ein weiteres Mal vorspielen ließ. »Die Aktion ist dennoch als Erfolg zu werten. Der gefangene Spezialist Noah Kelch konnte befreit werden und wird vollständig genesen. Ich soll dir seinen Dank ausrichten.«


Zeichner:  
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Inhaltsangabe

Die Terminale Kolonne hat sich im Jahre 1347 NGZ aus den Galaxien der Lokalen Gruppe zurückgezogen. Die ganze Terminale Kolonne? Nein! Einzelne Schiffe, Stationsbesatzungen usw. wurden aus verschiedenen Gründen zurückgelassen: Manche sind desertiert, andere wurden einfach vergessen. Die meisten Zurückgelassenen haben sich zusammengeschlossen und nutzen zwei Planeten in der Milchstraße, deren Koordinaten außer ihnen niemand kennt, als Basis für Raubzüge. Da diese TRAITOR-Marodeure sich auf Jagdgebiete abseits der großen Handelsrouten beschränken, ist bisher noch keiner der mächtigen galaktischen Staaten militärisch gegen sie vorgegangen. Andere in der Milchstraße zurückgebliebene Traitoristas haben nichts mit den Marodeuren zu tun; sie wollen nur in Frieden leben und wurden teilweise in die Bevölkerung verschiedener Planeten integriert. Es gibt jedoch eine Gruppe von Galaktikern, die alle ehemaligen Angehörigen der Terminalen Kolonne erbarmungslos verfolgt: Die TRAITOR-Jäger. Da sie den galaktischen Frieden mit ihren Überfällen stören, beschäftigt sich die USO mit dem Problem. Der Geheimdienst agiert seit dem 1. Januar 1350 NGZ im Auftrag des Galaktikums und ist nur diesem Gremium Rechenschaft schuldig. Niemand weiß, wer die TRAITOR-Jäger sind. Man vermutet lediglich, es könne sich um Akonen handeln, die sich für die Kabinettisierung Drorahs rächen wollen.
 
Ronald Tekener, neuer Stellvertreter des USO-Lordadmirals Monkey, unternimmt Mitte Januar 1463 NGZ den Versuch, friedlich auf dem zum Dron-Imperium gehörenden Planeten Zorbar II lebende Mor'Daer und Ganschkaren vor den TRAITOR-Jägern zu beschützen und gleichzeitig einige von letzteren in die Hände zu bekommen, um mehr über ihre Stützpunkte herauszufinden. Den Hinweis auf eine bevorstehende Aktion der TRAITOR-Jäger auf Zorbar II hat die USO vom Agenten Noah Kelch erhalten, der jetzt jedoch verschwunden ist. Tekener führt eine Gruppe von Mikro-Bestien in den Einsatz, doch der Schlag gerät zum Debakel. Die TRAITOR-Jäger können entkommen, durch einen Gleiterabsturz kommt es zu katastrophalen Schäden in einer Dron-Siedlung und nur wenige Geiseln können gerettet werden. Danach begibt sich Tekener zum Planeten Adeksion. In der Maske eines reichen Lebemannes setzt er dort seine spielerischen Fähigkeiten ein, um die Aufmerksamkeit eines Überläufers aus den Reihen der TRAITOR-Marodeure auf sich zu lenken, mit dem Kelch Kontakt gehabt haben soll. Die USO hofft, von dem Überläufer die Position der Geheimplaneten der TRAITOR-Marodeure zu erfahren.
 
Am 17. Januar trifft Tekener sich mit einem Wesen, das sich zunächst als Terranerin namens Catalina ausgibt, dann aber seine wahre Identität offenbart. Es ist ein Koda Aratier - ein Gestaltwandler der Terminalen Kolonne und nach eigener Aussage der letzte seiner Art in der Milchstraße. Das Wesen ist bereit, die Verstecke der TRAITOR-Marodeure preiszugeben und die Freilassung Kelchs zu bewirken, falls die USO sich bereiterklärt, eine vom Galaktikum abgesegnete Integration aller ehemaligen Angehörigen der Terminalen Kolonne in die Völkergemeinschaft der Milchstraße zu fördern und eine Generalamnestie anzustreben. Angeblich ist das der Wunsch der Mehrzahl aller ehemaligen Traitoristas, denn 116 Jahre nach dem Abzug der Terminalen Kolonne lebt schon die zweite und dritte Generation der Nachgeborenen in der Milchstraße. Nur noch wenige hoffen immer noch auf die Rückkehr TRAITORS. "Catalina" hat noch ein weiteres Angebot zu machen. Der Koda Aratier ist im Besitz eines Geräts, das eindeutig zum Technologie-Fundus der Kosmokraten oder zumindest der Mächtigen gehört.
 
Tekener ist nicht abgeneigt, aber plötzlich erscheinen TRAITOR-Marodeure, die den Verräter verfolgt haben. Sie erschießen ihn und nehmen Tekener gefangen, um Lösegeld von der USO zu erpressen. Es gelingt dem Smiler jedoch, seine Geheimausrüstung zu aktivieren, so dass Senego Trainz seinen Standort anpeilen und ihn mit einer Gruppe von Mikro-Bestien befreien kann. Gefangene können nicht gemacht werden, denn die TRAITOR-Marodeure töten sich lieber selbst, als der USO in die Hände zu fallen. Dennoch ist die Aktion erfolgreich, denn Agent Kelch wird lebend aufgefunden und auch das von "Catalina" angebotene Artefakt wird sichergestellt. Quin-Tech Arinu Quhim untersucht das Beutestück. Lordadmiral Monkey hat jedoch schon von Reginald Bull erfahren, was es mit diesem kleinen Gerät auf sich hat: Es ist ein Controller der Klasse A, mit dem man Polyport-Höfe steuern kann. Die TRAITOR-Marodeure haben den Controller von den Dron erbeutet. Diese wiederum führen Krieg gegen die Hasproner. Das lässt den Schluss zu, dass es bei diesem Konflikt um einen weiteren Polyport-Hof gehen könnte.
 
Auch auf Terra ereignet sich Seltsames. Homer G. Adams weilt gerade zu Vertragsverhandlungen mit der Whistler-Company im Residenzpark, als eine Art Goldener Funkenregen erscheint, der seine Farbe verliert und sich zu einem materiellen Gebilde zusammenklumpt. Das Objekt verschwindet zwar schnell wieder, aber Adams glaubt, das Gesicht Betty Toufrys erkannt zu haben…

Johannes Kreis

 
Rezension

Es ist vermutlich kein Zufall, dass Ronald Tekener in diesem Roman ein so genanntes "klassisches Agenten-Abenteuer" erlebt, bei dem er in einem Luxushotel logiert, mit Geld nur so um sich wirft und wichtige Kontakte am Spieltisch herstellt. Denn fast auf den Tag genau vor 40 Jahren ist Atlan-Heftroman Nr. 1 erschienen. Inhalt dieses Romans und der folgenden Hefte waren Geschichten nach genau diesem Strickmuster. Und Hauptperson war Ronald Tekener, der in diesem Roman seinen allerersten Auftritt im Perryversum hatte. In die PR-Serie ist er erst später übernommen worden. Betrachten wir den vorliegenden Roman mal als Reminiszenz an diese alten Zeiten, denn Agentenromane dieser Art kann man heute eigentlich nicht mehr schreiben, zumindest möchte ich so etwas nicht mehr lesen. Solche Eskapaden wirken eher lächerlich. Merkwürdig erfolglos agiert die USO ja sowieso in diesem Roman. Hat sie nicht mehr aufzubieten als Tekener, ein paar Mikros und einzelne Kampfgleiter? Der "alten" USO wäre eine solche Schlappe wie die ihrer Nachfolge-Organisation auf Zorbar II wohl eher nicht unterlaufen.
 
Ich finde es gut, dass TRAITOR auch im neuen Zyklus noch wenigstens eine kleine Rolle spielt. Es ist immer schade, wenn wesentliche Handlungselemente früherer Zyklen bei deren Ende einfach weggewischt werden und dann nie wieder eine Rolle spielen. Diesmal verbleibt immerhin eine "Altlast", mit der man sich wird beschäftigen müssen und die auch einiges an Zündstoff in sich birgt. Allerdings muss ich kritisch anmerken: Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Organisation wie die Terminale Kolonne, die doch (wie immer wieder betont wurde) gar so sehr auf absolut effiziente Ressourcenverwertung achtet, ganze Raumschiffe oder Stationsbesatzungen einfach vergisst. Deserteure - OK, das kann man sich schon eher vorstellen. Gehen wir einfach davon aus, dass die Niederlage in der Lokalen Gruppe eine so traumatische Erfahrung für TRAITOR war, dass der Rückzug nicht geordnet verlaufen ist, sondern eher den Charakter einer hastigen Flucht hatte. Dabei können dann schon mal ein paar Sachen oder Personen "verloren gehen".
 
In diesem Roman wird wieder eine wichtige Information nur angedeutet: Roi Danton ist mit der SOL auf "große Fahrt" gegangen, so dass Tek seine Nachfolge antreten konnte. Was ist das für eine "große Fahrt"? Welche Mission erfüllt die SOL jetzt? Zugegeben: So was steigert das Interesse des "Altlesers", aber es wäre schon schön, wenn allmählich mal mehr "Butter bei die Fische" getan werden würde, was die zeitliche Lücke zwischen dem alten und dem neuen Zyklus angeht.
 
Ansonsten habe ich noch ein paar Beckmessereien zu bieten. Der Roman offenbart nämlich eine typisch Montillon'sche Schwäche: Er weiß manchmal nicht, worüber er schreibt. Beispiele: Als Tek sich mit seinem Gefängniswärter über die Mentalstabilisierung unterhält, spricht der TRAITOR-Marodeur davon, dass die entsprechenden Hirnbereiche lahm gelegt werden könnten und dass man die Mentalstabilisierung durchbrechen könne. Das ist Unsinn. Bei der Mentalstabilisierung werden Nervenbahnen durchtrennt. Es gibt keinen Bereich im Gehirn eines Mentalstabilisierten, der diesen gegen Telepathie, Hypnose usw. immun macht und nichts, was "durchbrochen" werden könnte. Bei der Befreiung gibt Senego Trainz Tek einen Handstrahler und wirft anschließend eine Tasche auf den Boden, der einen zusammengefalteten Schutzanzug für den Terraner enthält. Tja. Da hat die nur 20 Zentimeter große Mikro-Bestie also entweder eine Waffe mit sich herumgeschleppt, die mindestens genauso groß war wie sie selbst, dazu dann noch eine Tasche, die sogar erheblich größer sein muss, oder Tek musste die Knarre mit sehr spitzen Fingern anfassen und sich in eine hauchdünne Körperfolie zwängen… Ich stelle mir gerade vor, wie Senego Trainz in den Einsatz geht: Schwer bepackt wie ein Muli, Rucksack mit dem Strahler auf dem Rücken, die Tasche mit dem Anzug so vor die Brust geschnallt, dass er nicht drüber weggucken kann - kein Wunder, dass da kein TRAITOR-Marodeur gefangen genommen werden konnte!

Johannes Kreis  10.10.2009

   
Inhaltsangabe 2


Kommentar / Computer

USO und Galaktikum

Nach der hastigen (Neu-)Gründung des Galaktikums am 27.Juni 1346 NGZ im Wurm Aarus-Jima (PR 2412) wurde es am 1.Januar 1350 NGZ offiziell bestätigt, Imperator Bostich I. erneut zum Vorsitzenden gewählt und seither immer wieder im Amt bestätigt. Bostich hatte sich in den beiden Jahren nach dem TRAITOR-Abzug als Vorsitzender sehr für das Galaktikum engagiert und die damit verbundenen Institutionen organisiert. Gute Miene machen musste er allerdings, als ihm der Haluter Domo Sokrat als Vize-Vorsitzender an die Seite gestellt wurde ... Atlans uralter Traum von einer wahren »Galaktischen Allianz« rückte somit mehr und mehr in greifbare Nähe. Nicht zuletzt Ohnmacht und Hilflosigkeit angesichts der Terminalen Kolonne TRAITOR schärften den Blick darauf, dass ein weiteres »Klein-Klein« der Einzelvölker und Machtgruppen langfristig eher von Nachteil sein würde. Fremdinvasionen einerseits - wie Tolkander, Goedda, Tradom, Kybb-Titanen und TRAITOR, nur um die Wichtigsten rings um die Zeit des Hyperimpedanz-Schocks zu nennen - wie auch lokale Konflikte andererseits - beispielsweise die Krise rings um Topsider/Linguiden, die massive Expansion des Kristallimperiums zu Beginn des 14. Jahrhunderts NGZ und dergleichen mehr - erforderten ein neues Bewusstsein und eine daran angepasste »Sicherheitsstruktur«. Motto. Im Bedarfsfall wehrhaft nach außen, im Inneren konfliktbereinigend bei gleichzeitiger größtmöglicher Freizügigkeit und Eigenständigkeit der lokalen Zivilisationen.
 
Entsprechend ausgerichtet sind die Institutionen des Galaktikums. Eine davon ist - neben der Vollversammlung, dem Galaktischen Rat und anderen - die United Stars Organisation. Als »Sonderorganisation des Galaktikums« ist sie dem Vorsitzenden Bostich nicht unterstellt, sondern »nur« der Vollversammlung Rechenschaft schuldig. Sie fungiert nicht nur als galaktischer Geheimdienst, sondern ebenso als Galaktische Feuerwehr - auch das von Bostich eigentlich nur zähneknirschend akzeptiert, doch er musste in dieser Hinsicht dem überwältigenden Votum der galaktischen Völker nachgeben. Nach der Auflösung von Camelot hatte die USO - zunächst als »neu« umschrieben - seit Januar 1292 NGZ bestanden; verbunden damit war die Reaktivierung von Quinto-Center als Hauptquartier gewesen. Juristisch gesehen war diese »neue« USO einerseits zwar der Rechtsnachfolger von Camelot, andererseits handelte es sich, genau wie Homer G.Adams’ Organisation Taxit, die damals der Finanzierung diente, um eine private Organisation. Da keine Abhängigkeit oder sonstige direkte Verbindung zur LFT, anderen Staaten oder dem Galaktikum bestanden hatten, bewegte sich Monkey als Chef der USO rechtlich auf höchst unsicherem Terrain. Selbst eine Übernahme der alten USO-Charta führte nicht zwangsläufi g zu einer Anerkennung.
 
In den ersten Jahrzehnten ihrer Existenz konnte die USO deshalb noch nicht an den Ruf ihrer Vorgängerin anschließen - das änderte sich erst mit Einbindung in das Gefüge des Galaktikums und seiner Institutionen. Der oxtornische Zellaktivatorträger Monkey ist seit dem 1.Januar 1350 NGZ »Sicherheitsbeauftragter des Galaktikums« und gleichzeitig Lordadmiral der USO, sein Stellvertreter im Rang eines Admirals ist der Zellaktivatorträger Ronald »Tek« Tekener. Genau wie die von Atlan am 1. Juli 2115 gegründete Organisation ist die heutige USO ihrem Selbstverständnis entsprechend selbstständig, autonom und weitgehend selbsttragend; laut ihrer Charta eine überstaatliche Organisation mit eigener Souveränität und ein freier Bündnispartner. Allerdings untersteht die USO der Verpfl ichtung, die Belange des Galaktikums zu wahren. In interne Angelegenheiten der autarken Planeten darf sich nicht eingemischt werden; die Aktivitäten beschränken sich auf »außenpolitische und milchstraßengefährdende Verwicklungen«. Aber alle Völker haben das Recht, die USO und ihre Spezialisten um Unterstützung zu ersuchen.
 
Die USO macht somit - im Rahmen der USO-Charta - durchaus eigene Politik. So ist beispielsweise die Position von Quinto-Center noch immer völlig geheim. Andererseits gibt es auf den meisten wichtigen Planeten offiziell eine ständige USO-Vertretung; hinzu kommen diverse Geheimstützpunkte unterschiedlichster Größe. Auch die heutige USO-Charta ist an den demokratischen Rahmen gebunden, allerdings auf der Grundlage einer wehrhaften Demokratie. Es gelten die Grundsätze von Frieden, Freiheit, Toleranz und Respekt vor dem Leben, und das »Schwert« ist hierbei nur das letzte Mittel, sodass die Aktionen auf Verteidigung in Notwehr oder Nothilfe begrenzt bleiben.

Rainer Castor

   
NATHAN