Nummer: 2510 Erschienen: 25.09.2009   Kalenderwoche: 39 Seiten: 63 Innenillus: 1 Preis: DM Preis seit 2001 in €: 1,85 €

Die Whistler-Legende
Die Stardust-Chroniken - ein Terraner verwandelt sich auf unheimliche Weise
Hubert Haensel     

Zyklus:  

36 - Stardust - Hefte: 2500 - 2599 - Handlungszeit: 03.01.1463 NGZ - 16.05.1463 NGZ (5050 n.Chr.) - Handlungsebene:

Großzyklus:  10 - Noch unbekannt / Hefte: 2500 - ? / Zyklen: 36 - ? / Handlungszeit: 1436 NGZ (5050 n.Chr.) - ?
Örtlichkeiten: Stardust-System               
Zeitraum: 26.Februar 1394 NGZ - 30.Juni 1411 NGZ
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 4199124601852
EAN 2: 92510
Ausstattung:  Journal Nr.122
Anmerkungen: 
Besonderheiten: 
Todesanzeige - Nachruf auf Robert Feldhoff
"Seite 3"

Auf der Erde und den zahlreichen Planeten in der Milchstraße, auf denen Menschen leben, schreibt man das Jahr 1463 Neuer Galaktischer Zeitrechnung - das entspricht dem Jahr 5050 christlicher Zeitrechnung. Seit über hundert Jahren herrscht in der Galaxis weitestgehend Frieden: Die Sternenreiche arbeiten zusammen daran, eine gemeinsame Zukunft zu schaffen. Die Konflikte der Vergangenheit scheinen verschwunden zu sein.
Vor allem die Liga Freier Terraner, in der Perry Rhodan das Amt eines Terranischen Residenten trägt, hat sich auf Forschung und Wissenschaft konzentriert. Der aufgefundene Polyport-Hof ITHAFOR stellt eine neue, geheimnisvolle Transport-Technologie zur Verfügung. Gerade als man diese zu entschlüsseln beginnt, dringt eine Macht, die sich Frequenz-Monarchie nennt, in diesen Polyport-Hof vor und kann zumindest zeitweilig zurückgeschlagen werden.
Doch auch andere Menschen geraten in Gefahr: So ereilt Perry Rhodan ein Hilferuf der Terraner, die vor etwas mehr als hundert Jahren in die angeblich sicheren Fernen Stätten ausgewandert sind.
Die Geschichte dieser Terraner im Kugelsternhaufen Far Away birgt viele überraschende Wendungen und Geheimnisse. Ein Mann erlebt all dies mit - er ist DIE WHISTLER-LEGENDE …

PR-Redaktion

 
Die Hauptpersonen
Belyona Anshin Die Frau an Whistlers Seite trifft wichtige Entscheidungen
Rikoph Furtok Den Unternehmer zieht es an einen schicksalsträchtigen Ort zurück
Sean Legrange Der Sohn eines Verräters wird zur neuen Stütze des ehemaligen ersten Administrators von Stardust
Stuart Lexa Er wächst zu einem ähnlich begabten Piloten heran wie sein Vater
Timber F.Whistler Der Unternehmer muss miterleben, wie sein Körper sich verändert

Allgemein
Titelbildzeichner: Alfred Kelsner
Innenilluszeichner: Swen Papenbrock   
Kommentar / Computer: Rainer Castor: Stardust-Chroniken (3)
PR-Kommunikation: Perry Rhodan auf der Frankfurter Buchmesse 2009
Statistiken: Die Welt von PR - Einstiegshilfe / Geburtstage im Oktober
Witzrakete:
Leserbriefe: Daniel Klause / Bernd Koch / Hartmut Pieper / Viktor Springer / Stephan Dumont / Sven W.Fischer
LKSgrafik: Daniel Klause: Foto - Geburtstagstorte
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar: Krian    Zeus (Stardust VIII)                                                                
Computerecke:
Preisauschreiben:
: -

Journal

Journaldaten: Nummer: 122 / Seite: 11
Journalgrafik: Grafik NASA: Raumsonde Herschel
Journaltitel: Hartmut Kasper: Intro / Rüdiger Vaas: Neues Riesenteleskop im All
Journalnews: Dr.Rainer Kayser: Saturnmond Enceladus: Hinweis auf verborgenen Ozean / Scharfer Blick auf Beteigeuze / Schneefall auf dem Roten Planeten

Clubnachrichten / ab PR 3001 - Perry Rhodan-Fanszene
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Innenillustrationen

Landung auf Ares (die NEW GOOD HOPE)
Zeichner:  Swen Papenbrock  
Seite:23
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt


Die ausgedehnte Prallfeldkuppel stach sofort ins Auge. Sie überspannte die vier Großkuppeln der eigentlichen Stadt, jede von ihnen einen Kilometer durchmessend und im Scheitelpunkt gut zweihundertfünfzig Meter hoch. Achthunderttausend Bewohner lebten dort, ein buntes Gemisch galaktischer Völker, die in der Milchstraße keineswegs immer so gut miteinander  ausgekommen waren wie heutzutage.
Von Ressentiments war im Stardust-System nichts zu spüren. Schon in der Hinsicht war der Exodus gelungen.
Ares Space Port lag zehn Kilometer von den Kuppeln entfernt. Ein heftiger Sturm fegte über die Hochebene hinweg und peitschte Sand und Staub vor sich her. In der optischen Wiedergabe erschien der Raumhafen wie ein wild bewegtes Dünenmeer.
Nur wenige Frachter standen hier. Bodengebundene Fahrzeugkolonnen fraßen sich durch den Sandsturm den Kugelraumern entgegen.
Die NEW GOOD HOPE setzte auf. Keine Minute später sackte die Liftplattform mit dem SKARABÄUS langsam ab. Über dem Schiff schloss sich ein Lamellenschott


Zeichner:  
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Inhaltsangabe

Im Stardust-System wächst die dritte Generation der hier Geborenen heran. Diese Menschen kennen die Milchstraße und das Solsystem nur aus Dokumentationen und Erzählungen; sie betrachten Aveda, Katarakt, Zyx und die anderen Welten des Systems als ihre eigentliche Heimat. Feinde oder auch nur andere raumfahrende Völker, die zu Rivalen bei der Ausbeutung der reichlich vorhandenen Rohstoffe werden könnten, gibt es im Sternhaufen Far Away nicht. Durch die hier tobenden Hyperstürme gehen zwar immer wieder Schiffe verloren (bei einem solchen Ereignis kommt Sigurd Echnatom im Jahre 1408 NGZ ums Leben), doch solche Rückschläge können die Union der Stardust-Planeten nicht mehr schwächen. Die Wirtschaft der Stardust-Menschheit floriert, die benachbarten Systeme werden mit Raumschiffen eigener, neu entwickelter Klassen erkundet. Hunderte Menschen werden durch den immer wieder auftauchenden Goldenen Funkenregen dauerhaft verjüngt.
 
Doch ein Mann kann sich nicht so recht über diese positive Entwicklung freuen, da er von eigenen Sorgen gequält wird: Timber F. Whistlers Cyborg-Körper scheint gegen sich selbst zu kämpfen. Immer wieder sterben die organischen Bestandteile aus unbekannten Gründen ab und müssen nachgezüchtet werden. Als auch das nicht mehr möglich ist, werden sie endgültig entfernt und durch robotische Bestandteile ersetzt. Whistler leidet unter der Vorstellung, sich allmählich ganz in einen Roboter zu verwandeln. Um sein jugendliches Aussehen zu erklären, behauptet er, auch er sei von einem Goldenen Funkenregen berührt worden. Whistler sehnt sich nach einem Stammhalter - doch er war schon vor seinem Unfall zeugungsunfähig, und Belyona Anshin, die von seiner Ärztin zu seiner Lebensgefährtin geworden ist, will von künstlicher Befruchtung nichts hören. Dies führt dazu, dass die beiden sich allmählich auseinanderleben. Timbers Gewissen wird auch noch durch die Erinnerungen an Duncan Legrange belastet. Immer noch fragt er sich, ob er seinen einstigen Freund seinerzeit zu Unrecht beschuldigt hat, den Unfall absichtlich verursacht zu haben.
 
Deshalb eilt er unverzüglich mit der NEW GOOD HOPPE zum Planeten Ares, als er am 19. Februar 1405 NGZ von dort eine Funkbotschaft erhält, deren Absender ein Kodewort verwendet, das bisher nur Whistler und Legrange bekannt war. In der Nachricht bittet Sean Legrange, Duncans Sohn, Whistler um Hilfe. Erst Jahre später erfährt Whistler, dass Duncan Legrange nach dem Zerwürfnis auf Ares untergetaucht ist und dort ein Verhältnis mit einer Prostituierten hatte. Das Ergebnis ist Sean - Duncan und seine namenlose Mutter sind bei einem Tunneleinsturz ums Leben gekommen. Sean war damals gerade alt genug, um sich den Glücksjägern anzuschließen, die auf Ares nach wertvollen Rohstoffen schürfen. Whistler spürt den völlig erschöpften, ausgemergelten Jungen auf und nimmt ihn mit nach Aveda, um ihn zu fördern und damit seine Schuld gegenüber Duncan abzutragen. Später adoptiert Whistler den Jungen sogar.
 
Am 16. März 1408 NGZ will Whistler seinen Schützling, der in die Raumflotte eingetreten ist, auf dem Schulschiff NIKE QUINTO besuchen. Dabei verweigert sein Körper wieder einmal den Dienst - Whistler fällt ins Koma. Am Folgetag startet die NIKE QUINTO zu einem Ausbildungsflug. Sean Legrange, Stuart Lexa (Sohn von Maximilian Lexa) und Kraton Furtok (Sohn von Rikoph Furtok) sind Kameraden und gute Freunde. Rikoph ist ebenfalls an Bord und bringt das Schiff unterwegs in seine Gewalt. Er braucht es, um zum Planeten First Found gelangen zu können. Dies ist der Planet, auf dem er im Jahre 1388 NGZ eine beinahe tödliche Begegnung mit einem geheimnisvollen Artefakt in Form eines vier Meter großen Schneekristalls hatte, er hat danach drei Jahre lang im Koma gelegen. First Found ist Sperrgebiet, und nur mit den Kodes der NIKE QUINTO kann Furtok dort landen. Furtok ist davon überzeugt, er habe damals Kontakt mit einem leidenden Wesen gehabt, das er befreien müsse. Als er das Objekt berührt, das winzige Mengen deflagrierender Psi-Materie "ausschwitzt", werden er und seine Begleiter (die drei jugendlichen Freunde) in eine andere Umgebung versetzt. Sie befinden sich plötzlich in einer voll technisierten Anlage und stehen einem immateriellen Wesen gegenüber, das eine Gier nach Leben und schreckliche Einsamkeit ausstrahlt. Der dürre, schwarzhäutige und bezopfte Humanoide scheint mit Furtok verschmelzen zu wollen, doch dieser richtet seinen Strahler gegen sich selbst. Als er abdrückt, werden die Menschen an ihren Ausgangsort zurückversetzt. Furtok ist tot, weist aber keine Verletzungen auf.
 
Am 15. September 1409 NGZ erwacht Whistler aus dem Koma. Von seinem ursprünglichen Körper ist jetzt nur noch das Gehirn übrig, das Robot-Chassis wurde mit neu gezüchtetem organischem Gewebe überzogen und gleicht somit nach wie vor einem ganz normalen Menschen. Belyona, die sich jetzt endgültig von Whistler trennt, hat herausgefunden, dass die Rezeptoren, die Whistler im Jahre 1347 NGZ von den Indochimi eingepflanzt worden sind, Schuld an den Abstoßungsreaktionen waren. Einige Monate später, am 5. Januar 1410 NGZ, sind die drei Freunde Sean, Stuart und Kraton unterwegs zum Zeusmond Krian, um ihre praktische Flugprüfung abzulegen. In einem Krater entdecken sie ein vier Kilometer durchmessendes, 200 Meter dickes Objekt in Form eines achtzackigen Sterns, das unter dem Eis liegt und zusätzlich durch einen merkwürdigen Schleiereffekt vor Ortung geschützt wird. Die drei legen das Objekt mit einem Desintegrator frei, finden ein offen stehendes Schott und betreten eine Art Station aus bernsteinfarbenem Material mit blausilbernen Aggregaten aus Formenergie. Es sind Anzeichen für Kämpfe oder sonstige Zerstörungen zu sehen, aber von der Besatzung - tot oder lebendig - fehlt jede Spur. Als der neugierige Kraton ein unbekanntes Objekt aktiviert, stellt sich heraus, dass in der ganzen Station Bomben verteilt wurden, die anscheinend nicht alle explodiert sind. Die von Kraton scharf gemachte Bombe wird noch rechtzeitig ins All gebracht und richtet trotz ihrer ungeheuerlichen Sprengkraft keinen Schaden an.
 
Die drei jungen Kadetten erhalten zwar einen Anpfiff, der sich gewaschen hat, gleichzeitig aber auch Lob. Ihr Ausbildungsleiter erklärt ihnen Monate später, dass das von ihnen gefundene Objekt nur einen kleinen Teil seiner Geheimnisse preisgegeben hat. Man hat herausgefunden, dass es sich um einen Materietransmitter handelt, und dass er Bestandteil des Zweiten Galaktischen Rätsels sein muss, denn am selben Tag, als der über Monate hinweg immer schwächer gewordene Schleiereffekt endgültig erloschen ist, ist auch die Umrandung eines Symbols in der Halle der Tausend Aufgaben verschwunden - und dieses Symbol hatte die Form eines achteckigen Sterns. Das Artefakt soll jetzt gehoben und in einen Orbit um Krian gebracht werden. Es hat bereits einen Namen erhalten: NEO-OLYMP.
 
Am 30. Juni 1411 NGZ soll in der Whistler-Villa in Stardust City eine Feier zu Ehren Seans stattfinden; Whistlers Adoptivsohn ist zum Oberleutnant befördert worden und hat sein erstes Raumschiffskommando erhalten. Plötzlich erscheint etwas, das die Menschen zunächst für einen weiteren Goldenen Funkenregen halten, doch diese Erscheinung ist anders. Die "Funken" sind braun und klumpen sich zusammen, bis die perfekte Verkörperung eines Menschen entsteht. Dieser scheint schreckliche Qualen zu erleiden und ruft mit den Worten "wir vergehen wieder" um Hilfe. Die Erscheinung verschwindet restlos, wurde aber gefilmt. Die Auswertung der Aufnahmen bestätigt eine Vermutung Whistlers, der den Mann erkannt zu haben glaubt: Es war Fellmer Lloyd…

Johannes Kreis

 
Rezension

Ich kann mich nur wiederholen: Hätte der Stardust-Zyklus doch nur mit diesem Roman-Viererblock angefangen! Auf genau das, was jetzt erst kommt, hatte ich eigentlich gehofft, und im Grunde wäre diese Geschichte auch ideal für Neuleser gewesen, denn da im Stardust-System alles neu ist, braucht man nur wenige Vorkenntnisse. Diese Kenntnisse hätte man durch eine Sonderbeilage im ersten Heft oder durch das Glossar vermitteln können. Die Weiterentwicklung der Stardust-Menschheit, die mit Schwierigkeiten verbundene Inbesitznahme der Planeten des Stardust-Systems, die Enträtselung der vielen dort gefundenen Geheimnisse und die Erkundung des Sternhaufens Far Away hätten sicher auch für mindestens 12 Romane ausgereicht, ohne dass es je langweilig geworden wäre. Fast ist es schade, dass jetzt alles in einen einzigen Viererblock gequetscht wird.
 
Hubert Haensel stellt die Menschen, vor allem Whistler und seine berechtigten Ängste in den Vordergrund, flicht dabei aber (wie man an der langen Zusammenfassung erkennen kann) eine ganze Menge neuer Informationen ein. Das gelingt ihm richtig gut - erneut werden wieder einzelne kleine Fragen beantwortet, gleichzeitig aber noch mehr neue aufgeworfen, so dass man den nächsten Roman kaum erwarten kann. Ich vermute sogar, dass die wichtigsten Rätsel erst angegangen werden, sobald Perry Rhodan im Stardust-System eintrifft. Oder bezweifelt noch irgendjemand, dass unser Lieblingsheld dort bald ankommen und die Dinge in die Hand nehmen wird?
 
Fellmer Lloyd ist im Jahre 1169 NGZ in ES aufgegangen - wie unzählige Menschen und andere Wesen vor ihm. Wenn er im Plural von einem "Vergehen" spricht, dann kann das nur bedeuten, dass die mentale Struktur der Superintelligenz zerfällt. Es wäre nicht das erste Mal, dass eine Superintelligenz dieses Schicksal erleidet. Wenn man dann noch an die Erlebnisse Huslik Valtings denkt, der möglicherweise auf Talanis oder in einer vergleichbaren Umgebung war und das typische ES-Gelächter gehört hat, welches aber eher verzweifelt geklungen hat, dann kann man sich die bange Frage stellen: Stirbt ES? Und wenn ja, wodurch ist die Superintelligenz so schwer geschädigt worden?
 
Die "Riesen-Schneeflocken" scheinen entweder in Verbindung mit dem Polyport-Netz oder irgendwelchen Einrichtungen der Frequenz-Monarchie zu stehen, denn das merkwürdige Wesen (bzw. dessen körperlose Projektion), zu dem die drei Kadetten auf First Found versetzt worden sind, war eindeutig ein Vatrox. Die Bewohner von First Found entstammten offenbar dem gleichen Volk wie das Fossil auf Katarakt. Ich frage mich nur, woher dann die Humanoiden mit Löwenköpfen kommen, die unter den Ruinen von First Found leben und die ich zuerst für die Erbauer der Sonde gehalten habe, durch die die Terraner auf diesen Planeten aufmerksam geworden sind.
 
Far Away war eindeutig einmal Bestandteil des Transmitternetzes der Anthurianer, ES hatte Kenntnis von der Existenz des Transporthofes. Sonst wäre er nicht Bestandteil des Galaktischen Rätsels. Das ist ein weiterer Beweis dafür, dass ES bei der "Evakuierung" der Menschen ins Stardust-System Hintergedanken gehabt haben muss, von denen wir noch nichts wissen. Vielleicht betrachtet ES diese Menschen als "Reserve", um sich bei Bedarf neue Bewusstseinsinhalte einverleiben zu können? Die Tatsache, dass NEO-OLYMP teilweise zerstört ist, lässt darauf schließen, dass dieser Transporthof zu jenen gehört, die die Anthurianer unbedingt vernichten wollten. Anscheinend sind nicht alle Bomben hochgegangen - warum auch immer. Jedenfalls wäre NEO-OLYMP in dem Fall ein Verlorener Hof, der in einem Zusammenhang mit dem PARALOX-ARSENAL steht und zu einem der primären Angriffsziele der Frequenz-Monarchie gehört.
 
Übrigens: Ein weiteres Lieblingswort Hubert Haensels neben "Moment" ist "Gurgeln". In diesem Roman verwendet er es nur zweimal, dafür aber gleich im ersten Satz: "Whistlers Warnschrei verklang in einem entsetzten Gurgeln". Ich frage mich, warum die Leute bei Haensel immer  gurgeln. Dass ein Schrei in einem Röcheln verklingt, dass jemand vor Schmerzen ächzt oder stöhnt, okay... aber diese Gurglerei kommt mir komisch vor. Vor allem: Womit wird da gegurgelt? Haben die Typen etwa immer Odol zur Hand ?

Johannes Kreis  27.09.2009

   
Inhaltsangabe 2


Kommentar / Computer

Stardust-Chroniken (3)

Die Fortentwicklung im Stardust-System wird in den Romanen exemplarisch an einer Reihe von Personen und ihrer Nachkommen geschildert. Sie zeigen die Irrungen und Wirrungen, Erfolge und Niederlagen vor dem Hintergrund der »großen Entwicklung« auf, die sich unter dem Strich durchaus sehen lassen kann. Ein markanter Punkt war beispielsweise die unter der maßgeblichen Führung von Administrator Timber F.Whistler, allerdings in Übereinstimmung über sämtliche Parteigrenzen hinweg erfolgte Gründung der Union der Stardust-Planeten - auch Union of Stardust-Planets (USP) oder kurz Stardust-Union (SU) - am
1. Januar 1350 NGZ. Durchaus erwähnenswert auch, dass in dieser Zeit, trotz aller Schwierigkeiten und Probleme, die der Aufbau mit sich brachte, sämtliche Bewohner des Stardust-Systems die Spielregeln der Demokratie befolgten. Die Stardust-Union ist ein demokratischer Rechtsstaat auf der Basis freier, gleicher und geheimer Wahlen, es gilt strikte Gewaltenteilung. Neben der ausführenden Exekutive und der gesetzgebenden Legislative gibt es die Judikative sowie als »vierte Gewalt« die Medien in ihrer Beobachtungs- und Kontrollfunktion.
 
Seit der Fertigstellung des Großrechners CREST auf dem gleichnamigen Aveda-Mond am 1.Januar 1349 NGZ sorgt dessen Programmierung dafür, dass die Interessen aller Bürger im gleichen Maße bei der Verwaltung berücksichtigt werden. Die Parlamente und die in ihnen vertretenen Parteien und Gruppierungen sind bei Weitem nicht so formalistisch geprägt wie in unserer Gegenwart, weil der gesamte »Verwaltungskram« und alles Formaljuristische von CREST erledigt wird - genau wie im Solsystem durch NATHAN. Ihre Sitzungen und Debatten erinnern mehr an den Senat des antiken Rom; es geht temperamentvoll zu, es wird leidenschaftlich um Grundsätzliches gerungen und debattiert, um zu einer Mehrheitsentscheidung zu kommen - die Ausführung und die rechtliche Korrektheit bleiben CREST überlassen. Timber F. Whistler, mehrfach als Administrator wiedergewählt, erfuhr am 2. Juni 1377 NGZ im wahrsten Sinne des Wortes »am eigenen Leibe«, dass das Schicksal mitunter recht sonderbare Wege beschreitet. Dieser Tag stand nämlich für den Absturz des Gleiters an der Flanke des Goor-Tafelbergs der Großinsel Candall auf Katarakt, der ihn wie sein weiteres Leben komplett über den Haufen warf. Duncan Legrange hatte zwar die besten Mediker des Systems einfliegen lassen, aber sie konnten Whistlers Körper nur zum Teil retten.
 
Ein Großteil - das Skelett, wichtige Organe wie Leber, Lunge, Milz - wurde durch robotische Komponenten ersetzt; Muskeln, Fleisch, Haut und dergleichen waren genetische Rückzüchtungen. Whistlers Gehirn war zum Glück unverletzt. Jahrzehnte später hat er sich mit seinem Schicksal abgefunden und tauscht noch vorhandene, aber versagende echte Körperteile gegen mechanische oder auch versagende mechanische durch neue aus. Das Äußere des Roboterkörpers bekam durch genetisch aufbereitete alte Zellen seines menschlichen Körpers »Fleisch und Haut«, verfügt somit auch noch/ wieder über die Indochimi-Hautrezeptoren. Mehr denn je gleicht Whistler somit jenem legendären USO-Spezialisten Sinclair Marout Kennon, der vor mehr als 2600 Jahren ebenfalls einen Robotkörper erhalten hatte und ihn so hasste, dass er ihn nur als »Vollprothese« umschrieb. Auch Whistler mag seinen Robotkörper nicht besonders - aber er hat unbestreitbare Vorteile. Die wenigen informierten Mediker und Robotiker, die allesamt in Whistlers Diensten beziehungsweise denen der Whistler-Stardust & Co. stehen, schätzen seine Lebenserwartung - sofern das Gehirn mitspielt - auf mindestens 1000 Jahre ...
 
Je mehr Zeit allerdings vergeht, desto rätselhafter will der Unfall erscheinen. Diverse Anschuldigungen und ebenso vehemente Unschuldsbeteuerungen gab es inzwischen, vermeintliche Beweise ebenso wie ein Rätselraten über die Motive. Es kann also durchaus sein, dass in diesem »Fall« noch längst nicht das letzte Wort gesprochen ist und weitere Überraschungen einkalkuliert werden müssen. Auch auf anderem Gebiet sind die Erfolge bestenfalls solche der kleinen Schrittchen. Obwohl sich in den letzten Jahrzehnten immer wieder Wissenschaftler, aber auch viele andere Personen an den 1000 Aufgaben versucht haben, ist jene eine, die die Suchenden »dem Ziel näher bringt«, nicht gelöst worden. Andere beschäftigen sich nach wie vor mit der Atlantis-/Talanis-Thematik und suchen intensiv nach dem inzwischen auch »Unsichtbare Insel (im Nebeldom)« genannten Gebilde. Neuer Höhepunkt ist dann die Entdeckung des Polyport-Hofes, von dessen Existenz wir bereits seit PR 2500 wissen

Rainer Castor

   
NATHAN